Bayern
Der Freistaat Bayern liegt im Süden und Südosten der Bundesrepublik Deutschland und ist das flächenmäßig größte Bundesland. Im Freistaat leben drei verschiedene deutsche Volksstämme: die Franken , die Schwaben und die Baiern ("Altbayern"). Zu Bayern aber nicht zu deutschem Hoheitsgebiet gehören auch die Saalforste in Österreich .
Landesflagge | Landeswappen |
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( Details ) | (Details) |
Basisdaten | |
Hauptstadt : | München |
Fläche : | 70.549,44 km² (1.) |
Einwohner : | 12.464.997 (2.) </br> (30. September 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 177 Einwohner je km² (11.) |
Landeshymne: | Gott mit dir du Land der Bayern! |
Schulden: | 1.708 € pro Einwohner (2004) |
Schulden gesamt: | 21,24 Mrd. € (2004) |
Telefonvorwahlen: | 06..., 08..., 09... |
ISO 3166-2 : | DE-BY |
Offizielle Website: | www.bayern.de |
Politik | |
Ministerpräsident : | Edmund Stoiber (CSU) (seit 28. Mai 1993) |
Regierende Partei: | CSU |
letzte Wahl: | 21. September 2003 |
nächste Wahl: | 2008 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat : | 6 |
Karte | |
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Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Landschaften
Liste der Berge und Landschaften in Bayern
Bayern liegt in Süddeutschland und umfasst:
- die bayerischen Alpen im Süden
- das Alpenvorland bis zur Donau mit den 3 großen Seen Oberbayerns
- das ostbayerische Mittelgebirge und
- die Stufenlandschaft der Schwäbischen und Fränkischen Alb.
Die niedrigste Stelle von Bayern befindet sich mit 107 m in Kahl am Main (Unterfranken), die höchste auf dem Gipfel der Zugspitze (2.962 m ü. NN), dem höchsten Berg Deutschlands im Wettersteingebirge (Landkreis Garmisch-Partenkirchen).
Gewässer
Liste der Flüsse und Seen' in Bayern
Hauptfluss ist die Donau, die bei Passau nach Österreich übertritt. Ihre größeren Nebenflüsse sind (von Westen):
- Iller, Lech, Isar und Inn (fließen rechts zur Donau hin)
- Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen (fließen links dagegen).
Die 4 ersteren entspringen in den Alpen und sind wasserreicher. Der Inn führt (wegen des langen Oberlaufs ) bei seiner Mündung in Passau meist etwas mehr Wasser als die Donau. Auch der Lech übertrifft zeitweise die Donau.
Abflüsse in Bayern im langjährigen Mittel:
- Donau - 1490 m³/s nach Passau
- Inn - 710 m³/s in Passau
- Salzach - 250 m³/s in Burghausen
- Isar - 175 m³/s bei Plattling
- Main - 164 m³/s in Kleinheubach (letzte Langzeit-Abflussreihe in Bayern)
- Lech - 122 m³/s in Augsburg
- Iller - 75 m³/s in Senden
- Alz - 52 m³/s in Seebruck (vor Ausleitung des Alzkanals)
- Naab - 50 m³/s in Heitzenhofen
- Amper - 45 m³/s in Inkofen
- Regnitz - 45 m³/s in Bamberg
- Loisach - 37 m³/s in Wolfratshausen
- Regen - 35 m³/s in Regensburg
- Wertach - 32 m³/s in Augsburg
- Altmühl - 25 m³/s in Kelheim
Klima
Das Klima geht vom Nordwesten (relativ ausgeglichen) nach Osten ins Kontinentalklima über. An etwa 100 Tagen sind die Temperaturen unter Null, die Westwinde bringen durchschnittlich 70 cm Regen , im Nordstau der Alpen lokal bis 180 cm. Die mittlere Sonnenscheindauer beträgt etwa 1600 bis 1900 Stunden.
Grenzen
Bayern grenzt, im Westen beginnend, im Uhrzeigersinn an:
Baden-Württemberg | 829 km |
Hessen | 262 km |
Thüringen | 381 km |
Sachsen | 41 km |
Tschechische Republik | 357 km |
Österreich (Oberösterreich, Salzburg, Tirol , Vorarlberg) | 816 km |
Bodensee | 19 km |
Die Landesgrenze ist insgesamt 2705 km lang.
Geschichte
Siehe die Hauptartikel Vorgeschichte Bayerns, Geschichte Bayerns und Königreich Bayern
Die Schreibweise des Landesnamens mit "y" geht auf eine Anordnung von König Ludwig I., König von Bayern vom 20. Oktober 1825 zurück, mit der die ursprüngliche Schreibweise "Baiern" abgelöst wurde. Er "importierte" das Y aus dem griechischen Alphabet, da sein zweiter Sohn, Otto I., König von Griechenland wurde und seinerseits die bayerischen Farben weiß-blau als griechische Nationalfarben etablierte.
Politik
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Siehe den Hauptartikel Politisches System Bayerns.
Im Bayerischen Landtag sind derzeit drei Parteien vertreten. Nach den Wahlen vom 21. September 2003 ergab sich folgende Sitzverteilung (insges. 180 Sitze):
- CSU 124 Sitze
- SPD 41 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen 15 Sitze
Die Ergebnisse der Landtagswahl 2003 sahen wie folgt aus:
CSU | 60,7 % |
SPD | 19,7 % |
Grüne | 7,7 % |
Freie Wähler | 4,0 % |
FDP | 2,6 % |
Republikaner | 2,2 % |
ödp | 2,0 % |
Andere | 1,1 % |
Staatsaufbau
Grundlage der Landespolitik ist die am 2. Dezember 1946 beschlossene Verfassung des Freistaates Bayern. Bayern ist demnach Freistaat ( Republik ) und Volksstaat ( Demokratie ). Seit dem 1. Januar 2000 existiert nach der Abschaffung des Senats ein parlamentarisches Einkammersystem . Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Bayerischen Landtag, dessen Abgeordnete alle fünf Jahre (bis 1998: alle vier Jahre) gewählt werden. Bis Ende 1999 existierte mit dem Senat eine zweite Kammer, mit der Vertreter sozialer und wirtschaftlicher Interessenverbände ein politisches Gegengewicht zum Landtag schaffen sollten. In einem Volksentscheid wurde am 8. Februar 1998 die Abschaffung dieser Kammer beschlossen. Chef der Staatsregierung ist der Bayerische Ministerpräsident, der ihre Geschäfte leitet, die Richtlinien der Politik bestimmt, Bayern nach außen vertritt und die Staatsminister und -sekretäre ernennt. Das oberste bayerische Gericht ist der Bayerische Verfassungsgerichtshof. Des weiteren gibt es noch diverse obere Landesgerichte (Bayer. Oberstes Landesgericht, Bayer. Verwaltungsgerichtshof, Landesarbeits-, Landessozialgericht) sowie die restliche Judikative. Am 20. Oktober 2004 beschloss der Bayerische Landtag die Auflösung des Bayerischen Obersten Landesgerichts mit Wirkung zum 1. Juli 2006. Außer vom Landtag können in Bayern Gesetze und Verfassungsänderungen auch durch Volksbegehren und Volksentscheid beschlossen werden. Ein Volksentscheid ist außerdem zu jeder Änderung der Bayerischen Verfassung notwendig, auch wenn die Verfassungsänderung vom Landtag beschlossen wurde.
Siehe auch: Bayerischer Ministerpräsident, Gesetzgebungsverfahren in Bayern
Bayerische Staatsregierung
Seit 1962 hat die CSU die absolute Mehrheit in Bayern nicht mehr abgegeben.
Amtierender Ministerpräsident ist seit dem 17. Juni 1993 Edmund Stoiber (CSU).
Am 7. Oktober 2003 wurde Edmund Stoiber als Ministerpräsident vom Landtag wiedergewählt, am 14. Oktober das neue Kabinett von ihm ernannt und vom Landtag bestätigt.
Der Bayerischen Staatsregierung gehören zur Zeit folgende Mitglieder an:
- Edmund Stoiber (CSU), Ministerpräsident des Freistaates Bayern
- Günther Beckstein (CSU), Stellvertreter des Ministerpräsidenten und Staatsminister des Innern
- Eberhard Sinner (CSU), Leiter der Staatskanzlei
- Emilia Müller (CSU), Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten
- Beate Merk (CSU), Staatsministerin der Justiz
- Thomas Goppel (CSU), Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst
- Siegfried Schneider (CSU), Staatsminister für Unterricht und Kultus
- Kurt Faltlhauser (CSU), Staatsminister der Finanzen
- Erwin Huber (CSU), Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
- Werner Schnappauf (CSU), Staatsminister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Josef Miller (CSU), Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten
- Christa Stewens (CSU), Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
- Georg Schmid (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium des Innern
- Karl Freller (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Unterricht und Kultus
- Franz Meyer (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium der Finanzen
- Hans Spitzner (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie
- Otmar Bernhard (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
- Jürgen Heike (CSU), Staatssekretär im Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Siehe auch: Wahlergebnisse und Staatsregierungen in Bayern seit 1945
Wahlrecht
Im Vergleich zu Wahlen auf Bundesebene weist das bayerische Wahlrecht mehrere Besonderheiten auf: Direktkandidaten, die in ihrem Wahlbezirk die Wahl gewonnen haben, können nur in den Landtag einziehen, wenn auch ihre Partei die Hürde von 5 Prozent erreicht hat.
Darüber hinaus ergibt sich die Sitzverteilung im Landtag aus der Summe der Erst- und Zweitstimmen. In anderen Bundesländern und bei Bundestagswahlen entscheidet die Erststimme über die Wahl des Direktkandidaten im Wahlbezirk und allein die Zweitstimme bestimmt die Zahl der Sitze im Parlament, was üblicherweise dazu führt, dass Erststimmen häufiger den großen Parteien mit aussichtsreichen Direktkandidaten gegeben werden. Wer nach Bayern umzieht und eine kleinere Partei wählt, sollte also bei Landtagswahlen darüber nachdenken, ihr auch die Erststimme zu geben, die im bayerischen System also nicht "verloren gehen" kann.
Eine weitere Besonderheit findet sich im Kommunalwahlrecht. Zum einen besitzt jeder Wähler genau so viele Stimmen wie Sitze zu vergeben sind; sind also im Gemeinderat bzw. Stadt- oder Kreistag z. B. 45 Sitze zu besetzten, so hat jeder Wähler 45 Stimmen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit des Kumulierens ("Häufeln", mehrere Stimmen können auf einen Kandidaten abgegeben werden) und des Panaschierens (Stimmen können auf Kandidaten verschiedener Listen verteilt werden). Am 21. September 2003 wurde per Volksentscheid die Altersgrenze für das passive Wahlrecht von 21 auf 18 abgesenkt.
Daneben gibt es in Bayern zahlreiche direktdemokratische Elemente . Neben Volksbegehren und Volksentscheid auf Landesebene wurde am 1. Oktober 1995 durch einen Volksentscheid die direkte Demokratie auf Kommunalebene eingeführt. Pro Jahr gibt es in Bayern rund 100 Bürgerentscheide .
Staatswappen, Flagge und Hymne
Hauptartikel: Bayerisches Staatswappen
Das bayerische Staatswappen besteht aus sechs heraldischen Komponenten: Der goldene Löwe, ursprünglich mit der wittelsbachischen Pfalz am Rhein verbunden, steht heute für die Oberpfalz, der „fränkische Rechen“ für die drei fränkischen Bezirke, der blaue Panther für die Altbayern und die drei schwarzen Löwen für Schwaben. Das weiß-blaue Herzschild deutet den Gesamtstaat Bayern an, die Volkskrone bezeichnet nach dem Wegfall der Königskrone die Volkssouveränität.
Der Freistaat Bayern besitzt zwei gleichgestellte Staatsflaggen: einmal die weiß-blau gerautete Flagge, zum anderen die Flagge mit horizontalen Streifen in den Farben Weiß und Blau. Die Rautenflagge hat immer vom Betrachter aus gesehen links oben (heraldisch rechte, obere Ecke) eine angeschnittene, weiße Raute (auch im Wappen) und mindestens 21 (angeschnittene) Rauten.
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Großes Staatswappen | Kleines Staatswappen | Staatsflagge (Rautenflagge) | Staatsflagge (Streifenflagge) |
Zur Hymne siehe: Bayernhymne
Verwaltungsgliederung
Regierungsbezirke
Nachstehend die Regierungsbezirke mit Amtlichem Gemeindeschlüssel (AGS) und Abkürzung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern:
Regierungsbezirk | AGS | Abk. |
Oberbayern | 091 | OB |
Niederbayern | 092 | NB |
Oberpfalz | 093 | Opf. |
Oberfranken | 094 | Ofr. |
Mittelfranken | 095 | Mfr. |
Unterfranken | 096 | Ufr. |
Schwaben | 097 | Schw. |
Regierungsbezirk | Hauptstadt | Fläche | Einwohner (Sep 2005) |
Oberbayern | München | 17.529,63 km² | 4.232.962 |
Niederbayern | Landshut | 10.329,91 km² | 1.197.631 |
Oberpfalz | Regensburg | 9.691,03 km² | 1.090.318 |
Oberfranken | Bayreuth | 7.231,00 km² | 1.103.239 |
Mittelfranken | Ansbach | 7.244,85 km² | 1.708.841 |
Unterfranken | Würzburg | 8.530,99 km² | 1.342.308 |
Schwaben | Augsburg | 9.992,03 km² | 1.789.698 |
Landkreise und kreisfreie Städte
Die 7 Regierungsbezirke unterteilen sich in 71 Landkreise und 25 kreisfreie Städte:
Die 71 Landkreise des Freistaates Bayern: | ||
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Die 25 kreisfreien Städte in Bayern: | ||
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Städte und Gemeinden
Der Freistaat Bayern besteht aus 2.056 politisch selbständigen Städten und Gemeinden sowie 215 gemeindefreien Gebieten (letztere sind ausnahmslos unbewohnt und auf 44 der 71 Landkreise verteilt). Die Gemeinden verteilen sich wie folgt: 25 kreisfreie Städte und 2.031 kreisangehörige Gemeinden (davon 27 Große Kreisstädte , 262 sonstige Städte , 384 Märkte und 1.358 sonstige Gemeinden (Stand 1. Oktober 2004). Von den 2.031 kreisangehörigen Gemeinden sind 991 Mitgliedsgemeinden in 314 Verwaltungsgemeinschaften , und 1.040 Einheitsgemeinden , Stand 1. Januar 2005).
Änderungen seit dem 1. Januar 2005:
- Erhebung einer Gemeinde zum Markt am 17. September 2005
- Erhebung der Stadt Fürstenfeldbruck zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 2006
Größte Städte
Stadt | Kreis | Einwohner 31.12.2000 | Einwohner 30.6.2005 |
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München | München (Stadt) | 1.210.223 | 1.254.300 |
Nürnberg | Nürnberg (Stadt) | 488.400 | 497.254 |
Augsburg | Augsburg (Stadt) | 254.982 | 262.140 |
Regensburg | Regensburg (Stadt) | 142.577 | 150.212 |
Würzburg | Würzburg (Stadt) | 127.966 | 133.188 |
Ingolstadt | Ingolstadt (Stadt) | 115.722 | 120.575 |
Fürth | Fürth (Stadt) | 110.477 | 113.076 |
Erlangen | Erlangen (Stadt) | 100.778 | 102.745 |
Bayreuth | Bayreuth (Stadt) | 74.153 | 74.137 |
Bamberg | Bamberg (Stadt) | 69.036 | 69.934 |
Aschaffenburg | Aschaffenburg (Stadt) | 67.592 | 68.798 |
Kempten (Allgäu) | Kempten (Allgäu) (Stadt) | 61.389 | 61.507 |
Rosenheim | Rosenheim (Stadt) | 58.908 | 60.049 |
Landshut | Landshut (Stadt) | 58.746 | 60.825 |
Schweinfurt | Schweinfurt (Stadt) | 54.325 | 54.351 |
Hof | Hof (Stadt) | 50.741 | 48.982 |
Passau | Passau (Stadt) | 50.536 | 50.506 |
Neu-Ulm | Neu-Ulm | 50.188 | 51.461 |
Siehe auch: Liste der Orte in Bayern, Große Kreisstadt
Regionen
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![]() Chiemsee mit Fraueninsel |
Wirtschaft
Bayern gilt als sehr wirtschaftsstarkes und reiches Bundesland, es hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Agrar- zum Technologieland entwickelt. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 2004 6,5 %.
Das Bundesland Bayern weist allerdings auch die größten wirtschaftlichen Unterschiede aller Bundesländer auf. So verteilt sich die Wirtschaftskraft vor allem auf die Regionen um München (mit Oberbayern ), auf die Region Nürnberg-Fürth-Erlangen, auf die Region Augsburg, auf Unterfranken zwischen Würzburg und Aschaffenburg sowie die Region Regensburg. In Regionen wie in Oberfranken oder der nördlichen Oberpfalz geht die Wirtschaftskraft stark zurück. Diese Regionen weisen teilweise Arbeitslosenzahlen von über 10 Prozent auf.
An drei Standorten in Bayern befinden sich Atomkraftwerke , außerdem wird in Garching bei München ein Forschungsreaktor betrieben.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Bayern können auf eine über 1000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblicken. Laut Art. 3 der Verfassung des Freistaates Bayern ist Bayern ein Kulturstaat. Der Freistaat fördert in seinem Haushalt 2003 Kunst und Kultur mit jährlich über 500 Mio. €, zusätzlich kommen erhebliche Leistungen der bayerischen Kommunen und privater Träger hinzu.
Museen
Bayern ist mit über 1.150 Museen das museumsreichste Bundesland in Deutschland, wozu auch Sammlungen, Schlösser, Gärten und private Sammlungen gehören. Zu den größten und bekanntesten gehören: | ||
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Theater, Schauspiel und Oper
Bayern verfügt über vier staatliche und 18 kommunale Theater mit eigenen Ensembles sowie eine Vielzahl privater Bühnen und freier Gruppen. Als letzte große Neugründung ging 2004 aus den Städtischen Bühnen Nürnberg das Staatstheater Nürnberg hervor. Insgesamt gibt es 35 feste Schauspiel-, Opern- und Operettenbühnen , 41 Freilicht- und Festspielunternehmen und 17 Puppentheater mit mehr als 14.000 Vorstellungen und über 4,8 Millionen Zuschauern jährlich. Unter diesen Bühnen befinden sich so renommierte Häuser wie:
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Musik

Bayern ist nicht nur das Land der traditionellen Volksmusik , der Jodler und Schuhplattler , sondern auch die Heimat so bekannter Komponisten wie
- Max Reger
- Carl Orff
- Richard Strauss
- Christoph Willibald Gluck
Zu den besten in Bayern beheimateten klassischen Orchestern zählen
- die Münchner Philharmoniker
- das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
- die Bamberger Symphoniker, Bayerische Staatsphilharmonie
- das Bayerisches Staatsorchester am Nationaltheater
- die Münchner Symphoniker
- das Münchner Kammerorchester
- die Nürnberger Philharmoniker am Staatstheater Nürnberg
- die Nürnberger Symphoniker
- die Hofer Symphoniker
- das Philharmonisches Orchester Bad Reichenhall
- und das Kammerorchester Schloss Werneck
Unter den Musikfestspielen herausragend sind die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth und die Münchner Opernfestspiele .
Küche
Durch das Nebeneinander der zwei bayerischen Stämme Altbaiern und Franken, dazu kulturelle Teile von Schwaben, ist die bayerische Küche sehr vielfältig. Auch wenn die bayerische Küche deutlich mehr bietet als deftige und rustikale Spezialitäten, so sind es dennoch besonders diese Gerichte, die weit über die bayerischen Landesgrenzen hinweg bekannt geworden sind:
- Schweinsbraten , Schweinshaxe , Kalbshaxe , Spanferkel
- Semmelknödel , Kartoffelknödel , Leberknödel (suppe)
- Sauerkraut , Kohlroulade , Krautwickel , Krautspätzle, Krautkrapfen
- Leberspätzle(suppe), Speckknödel (suppe), Pfannkuchensuppe
- Weißwurst, Wollwurst , Stockwurst , Regensburger , Nürnberger Rostbratwurst
- Apfelstrudel , Topfenstrudel , Kaiserschmarrn , Dampfnudeln , Rohrnudeln , Schmalznudeln , Bayerisch Creme
- Bayrischer Kartoffelsalat , Bayrischer Wurstsalat
- Obazda oder fränkisch: Grupfter
- Leberkäse
Religion, Stämme und Sprache

- röm.- katholisch 58,50 % Stand 2003 ( 1950 71,9 %)
- evangelisch 23 % ( 1950 26,8 %)
- andere Konfessionen und Religionen etwa 4 %
- keine Religionszugehörigkeit etwa 14,5 %
Jüdische Gemeinden gab es bis zum 19. Jahrhundert vor allem in ländlichen Gebieten Frankens und Schwabens sowie den freien Reichsstädten wie z. B. Nürnberg und Regensburg. Im wittelsbachischen Altbayern gab es so gut wie keine Juden; seit der Judenemanzipation zunehmend in bayerischen Städten. Von fast 200 jüdischen Gemeinden existieren heute in Bayern noch bzw. wieder 12 Gemeinden.
Das bayerische Volk setzt sich aus vier staatlich anerkannten Stämmen zusammen: Zu den drei alten Stämmen, den Altbayern (Baiern), Franken und Schwaben, kamen nach 1945 über zwei Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene , vor allem Sudetendeutsche . Auch Sinti und Roma haben eine sehr lange Tradition in Bayern. Daneben sind Jenische in Bayern beheimatet.
Gesprochen werden mehrere Dialekte aus drei großen Dialektfamilien:
- Bairisch im Großteil des Landes (Nord- und Mittelbairisch, am Rand zu Tirol auch Südbairisch)
- Fränkisch von etwa 3 Millionen im nördlichen und westlichen Landesteil
- Alemannisch von 2 Millionen Schwaben im Westen
Ferner gibt es kleinere Gebiete, in denen Südostthüringisch (Landkreis Coburg) sowie hessische Mundarten (Raum Aschaffenburg/Miltenberg) gesprochen werden. Sudetendeutsche Mundarten konnten sich nur in einzelnen Gemeinden, wo Sudetendeutsche angesiedelt wurden, vorübergehend halten.
siehe: Dialekte in Bayern, Liste bayerischer Klöster
Literatur
- Max Spindler (Hg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, München, 1971-1975 (4 Bände)
- Max Spindler (Hg.), Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas, München, 1969
- Wilhelm Volkert, Richard Bauer: Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte: 1799-1980, München, 1983 ISBN 3-406-09669-7
Siehe auch: Portal:Bayern
Web- und Wikilinks
Wiktionary: Bayern – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
Wikinews: Bayern – aktuelle Nachrichten |
Wikisource: Bayerische Verfassung – Quellentexte |
- Bayerische Staatsregierung
- Bayerische Landesbibliothek Online
- Haus der Bayerischen Geschichte
- Detaillierte Karten flächendeckend
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