fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Ostfränkische Dialektgruppe: 17.02.2006 15:19

Ostfränkische Dialektgruppe

Wechseln zu: Navigation, Suche
Das Ostfränkische innerhalb des oberdeutschen Sprachgebietes
Das Ostfränkische innerhalb des oberdeutschen Sprachgebietes

Ostfränkisch ist die südöstliche Dialektgruppe der fränkischen Mundarten und gehört zum Übergangsbereich des mitteldeutschen und oberdeutschen Sprachraums. Die Hochdeutsche Standardsprache basiert größtenteils auf dieser Dialektgruppe; Beleg? jedoch haben auch diese Dialekte ihre eigenen typischen Merkmale. Das ostfränkische Sprachgebiet erstreckt sich vom Osten der Region Heilbronn-Franken in Baden-Württemberg über die bayrischen Regierungsbezirke Mittel-, Unter- und Oberfranken, das ganze Südthüringen und Vogtland bis ins Erzgebirge.

Inhaltsverzeichnis

Phonologie

Eine Eigenart der ostfränkischen Dialekte ist das Verschleifen von Wortendungen: z.B. wird Nürnberg wie Nämberch, Fürth wie Fädd ausgesprochen. Ebenfalls charakteristisch ist das gerollte r sowie die weiche (nicht aspirierte ) Aussprache von harten (aspirierten) Konsonanten (t wird zu d, k wird zu g usw.) Beugungsendungen v.a. der Konjugation werden in manchen Regionen reduziert: gegessen wird zu gegess oder gessn; gleichzeitig werden dafür teilweise die Vokale des Wortstammes verändert: gewusst wird zu gewisst.

Morphosyntax

Im Gegensatz zu vielen Dialekten, die sich vor allem durch ihre andere Phonologie und einen verschiedenen Wortschatz auszeichnen, hat das Ostfränkische viele eigene morphosyntaktische Regeln bewahrt bzw. entwickelt.

  • Tempus . Das synthetische Imperfekt wird vollständig durch das analytische Perfekt ersetzt. Ich aß --> Ich hab gegessen. Diese sprachliche Besonderheit ist keineswegs nur auf die Mundartsprecher beschränkt. Vielmehr ist es so, dass man dem Imperfekt auch in der Schriftsprache nach Möglichkeit ausweicht, weil er in der Mundart ungebräuchlich ist.
  • Kasus . Der Genitiv bei Personen wird durch eine aus dem Kölschen Dialekt, dem heutigen Dialekt des Ruhrgebiets, aber auch dem Türkischen vertraute Kombination von Dativ und Personalpronomen ersetzt: Evas Schwester --> der Eva ihre Schwester. Sonst wird der Genitiv durch die analytische Form von + Dativ ersetzt. Typisch für ostfränkische Dialekte ist auch die Dativ-Rektion vieler Präpositionen , die in der deutschen Hochsprache den Akkusativ nach sich ziehen: Ohne mich --> ohne mir, für dich --> für dir, gegen dich --> gegen dir, auf dich kommt es an --> auf dir kommt es an usw..
  • Infinitiv . Das Ostfränkische (vor allem in Mainfranken ) gibt als einziger deutscher Dialekt feststehende Infinitivendungen auf und ähnelt damit dem Englischen . Der mainfränkische Infinitiv wird i.d.R. durch das Weglassen der -en Infinitivendung des Hochdeutschen erreicht: schlafen --> schlaf, kritisieren --> kritisier. Dass das Weglassen des "en" nicht eine einfache Mundfaulheit ist, sondern genauen Regeln unterworfen ist, zeigt sich darin, dass das -en der 1. und 3. Person Plural, Formen, die im Hochdeutschen homophon mit dem Infinitiv sind, erhalten bleibt: wir schlafen -- mir (wir) schlafen (unverändert); also: sie müssen schlafen -- sie müssen schlaf
  • Relativpronomen : Der Gebrauch des Wortes "wo" als Relativpronomen ist hier obligatorisch (wie im Alemannischen ). Die hochdeutschen Relativpronomen der, die, das ersetzen wo nicht, sondern sind fakultative Ergänzungen: Die Frau, die wo ich kenn, ... Der Film, wo du mir gestern erzählt hast, dass... ( Magisterarbeit zum Relativsatz im Fränkischen )

Ostfränkische Dialekte

Das "Linguasphere Register" (Ausgabe 1999/2000, Seite 431) führt unter dem Ostfränkischen 14 Dialekte auf:

Die oben genannten fünf vogtländischen und erzgebirgischen Dialekte liegen im Übergangsbereich des Ostfränkischen zum Thüringisch-Obersächsischen . Im Osten und Vorland des Erzgebirges, im nördlichen Vogtland und in größeren Städten - wie Zwickau, Glauchau oder Chemnitz - wurden Merkmale des Meißenischen teils als Dialekt, aber auch als obersächsische Hochsprache übernommen, so dass dort der ursprünglich ostfränkische Dialekt von meißenischen Sprach- und Klangmustern auch in der Alltagssprache überdeckt wird.

Forschung

Der Wortschatz der ostfränkischen Dialekte wird im Ostfränkischen Wörterbuch erfasst und beschrieben. Der Sprachatlas von Unterfranken, der Sprachatlas von Mittelfranken und der Sprachatlas von Nordostbayern erfassen die Sprachgeographie der ostfränkischen Dialekte.

Weblinks

Siehe auch

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ostfränkische Dialektgruppe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Ostfränkische Dialektgruppe verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de