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Letzte Änderung für Artikel Bajuwaren: 20.02.2006 15:55

Bajuwaren

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Der Name der Bajuwaren ( Bajoras, Baioarii, Baiwaren, Baioaren, lat. Bavarii) wird als Männer aus Baia gedeutet. Böhmen (lat. Boihaemum) wird dabei dem Land Baia gleichgesetzt. Germanische Umsiedler aus dem jetzigen Tschechien (Prestovice) sollen um 400 n. Chr. an die Donau bei Straubing (Friedenhain) gekommen und dort Namen gebend für Bayern geworden sein. Dieser als Gruppe Friedenhain-Prestovice benannte >Stamm< (gens) wird im archäologischen Fundgut erkennbar durch eine spezifische Keramik, welche die Produzenten derselben den so genannten Elbgermanen als zugehörig kenntlich macht. Ausgehend von diesen Männern aus Böhmen soll dann die polyethnische Bevölkerung des östlichen Rätien sowie des Ufer- oder Donau-Norikum ( Österreich ) zu Baiern geworden sein. Über die tatsächlichen Ursprünge der Baiern und ihre Stammesbildung ist jedoch wenig bekannt, wobei im Namen jedoch noch immer die Erinnerung an das keltische Volk der Bojer weiterleben soll.

Ein Konglomerat unterschiedlichster Völker war im frühesten Bayern/ Baiern einst heimisch:

  • verschiedene keltische Stämme: Boier, Vindeliker , Noriker
  • Siedlungsreste der Römerzeit - Romanen (beispielsweise um Salzburg), die seit dem Frühmittelalter Welsche bzw. Walsche genannt wurden.
    • Menschen aus Südeuropa und dem Orient , die im Gefolge der Römer eingewandert sind
  • Elbgermanen , vor allem Markomannen und Quaden aus Böhmen
    • der Stammesverband der Alamannen (in größerer Zahl im Westen)
    • das Volk der Langobarden
    • der germanisch-deutsche Stamm der Thüringer (z.B. um Zeusleben)
  • Ostgermanen wie die Goten , vielleicht auch Skiren und Rugier
  • später auch slawische Siedler (vor allem in jenen Regionen, die an Böhmen angrenzen)

In diesem Sinne waren die Bajuwaren kein genuiner Volksstamm , sondern vielmehr ein "Volkskonstrukt", das sich aufgrund einer bestehenden regionalen Herrschaftseinheit gefügt hat.

Die Sprache der >Baiern< ist das Bairische (Süd-, Mittel- und Oberbairisch), ein >im Laut verschobener< oberdeutscher Dialekt des Hochdeutschen. Die vor allem in Alpentäler lange erhalten gebliebene romanische Sprache wurde während des Mittelalters immer weiter zurückgedrängt, bis sich schließlich im heutigen Südtirol eine (süd]bairisch-romanische Sprachgrenze gebildet hatte.

Als der Gotenkönig Theoderich der Große um 500 große Teile des 476 untergegangenen Weströmischen Reiches übernahm, bildete sich in den ehemaligen Römerprovinzen Rätien und Noricum der neue Stamm der Bajuwaren, indem Siedlergemeinschaften der oben genannten Elb- und Ostgermanen mit der alteingesessenen Bevölkerung nach und nach verschmolzen sind. Eine herausragende Bedeutung kommt dabei jenen Alamannen zu, welche nach ihrer Niederlage gegen die Franken ab 506 unter dem Patronat Theoderichs Rätien und das Norikum Land nehmend übersiedelten. Diese sogenannten >Rest<-Alamannen gründeten nun auch östlich der Iller und südlich der oberen Donau ihre spezifischen >-ing Orte< und wurden dabei zu einem wesentlichen Bestandteil der ethnischen Komponennte der Bayern.

Der Lech wurde erst später zur Sprach- und Kulturgrenze zwischen Alamannen und Bajuwaren, wobei diese Dialekt- bzw. Sprachgrenze heute ausgeprägter ist, als sie dies in jener Epoche war.

Als Nachbarvölker der Bajuwaren gelten:

  • Alemannen im Westen
  • Thüringer im Norden
  • Franken im Nordwesten
  • Langobarden südlich der Alpen
  • Awaren im Südosten
  • Slawen im Osten

Die Vorgänger in der Region zwischen Donau und Fichtelgebirge, die Narisker , (auch Naristen, Narister oder Varisten ) zogen um 534 n. Chr. nach Burgund ab. Ortsnamen mit der Endung -ing, insbesondere aus der Zeit um 550 n. Chr., deuten auf bajuwarische Ursprünge hin, beispielsweise Erding, Freising, Germering, Herrsching , Leonding, Straubing.

Die Regenten der Baiern wurden vom Herzogsgeschlecht der Agilolfinger gestellt:

  • Fürst Agilulf (Sueben) , vor 482
  • Herzog Theodo I. der Sueben/Quaden
  • Herzog Garibald I. , 555 - etwa 591
  • Herzog Odilo, 739 legt Bistümer fest
  • Herzog Tassilo III., 748 - 788 , danach Einverleibung in das Frankenreich Karls des Großen

Regensburg galt lange Zeit als die Hauptstadt der Baiern und wurde in karolingischer Zeit zum Zentrum des ostfränkischen Reiches.

Die Baiern waren einer allmählichen Christianisierung unterworfen. Im Benediktinerkloster Niederalteich (gegründet 731 oder 741 n. Chr.) wurde als Gesetzeswerk die so genannte Lex Baiuvariorum auf 150 Pergamentseiten in Latein niedergeschrieben.

Siehe auch: Geschichte Bayerns

Literatur

  • Menghin, Wilfried: Frühgeschichte Bayerns. Römer und Germanen - Baiern und Schwaben - Franken und Slawen. Stuttgart: Verlag Konrad Theiss, 1990. - ISBN 3-80620-598-1
  • Losert, Hans/Pleterski, Andrej: Altenerding in Oberbayern. Struktur des frühmittelalterlichen Gräberfeldes und "Ethnogenese" der Bajuwaren, Berlin [u.a.]: scrîpvaz, 2003. - ISBN 3-93127-807-7
  • Stoll, Karl Heinz: "Mythos Bayern - Die literarische Erfindung einer Chimäre". Ein etymologisch-historischer Report. Sequenz Medien Produktion, Fuchstal - ISBN 3-935977-60-3
  • Die Bajuwaren, Katalog der Landesausstellung in Rosenheim und Mattsee, 1988

Weblinks

Wikipedia

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