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Letzte Änderung für Artikel Spessart (Mittelgebirge): 18.02.2006 21:50

Spessart (Mittelgebirge)

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Spessart
Wasserschloss Mespelbrunn
Wasserschloss Mespelbrunn
Fläche 2.440 km²
Größte Erhebung 586 m
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Bevölkerungsdichte XXX Einwohner/km²
Größte Stadt Aschaffenburg
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Der Spessart (Spesshart, im Nibelungenlied Spechteshart, "Spechtswald") ist ein Mittelgebirge im westlichen Deutschland .

Das Mainviereck bezeichnet den südlichen Teil des Spessart mit den vier Eckpunkten Lohr, Wertheim, Miltenberg und Aschaffenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Stengerts, ein Berg im Spessart südöstlich von Aschaffenburg
Der Stengerts, ein Berg im Spessart südöstlich von Aschaffenburg

Der Spessart wird eingefasst durch den Main zwischen Gemünden und der Kinzigmündung bei Hanau sowie den Mainnebenflüssen Kinzig und Sinn. Er erscheint als waldiges Massengebirge mit abgerundeten Kuppen, die sich nur wenig über die Gesamthöhe erheben. Die unteren Abhänge sind besiedelt oder landwirtschaflich genutzt, auf den Höhen bedecken prachtvolle Eichen - und Buchenwälder den Spessart.

Der Hauptrücken zieht sich von Miltenberg im Süden 75 km lang nach Norden bis zur Gegend von Schlüchtern. Auf dieser Wasserscheide zieht sich vom Engelberg über den Geiersberg bis zum Orber Reisig der uralte Eselsweg (ähnlich dem Rennsteig im Thüringer Wald).

Die Höhe der Gipfellagen liegen zwischen 450 und knapp 600 m. Die höchste Erhebung ist der 586 m hohe Geiersberg oder Breitsol.

Die bedeutendsten unter den zahlreichen Bächen des Spessarts sind die Sinn, Lohr , Hafenlohr , Elsava , Aschaff, Bieber und Kahl.

Geologie

Wanderweg im Spessart
Wanderweg im Spessart

Die Hauptmasse des Spessarts besteht aus Granit , Gneis und Glimmerschiefer mit aufgelagertem roten und gefleckten Sandstein , Buntsandstein .

Ausdehnung

Seine äußersten Verzweigungen erstrecken sich bis Hanau, Schlüchtern und dem Sinntal. Er erstreckt sich über 2440 km² Fläche, davon gehören zu Bayern 1.710 km², zu Hessen 730 km².

Nachbarlandschaften

Der Main trennt den Spessart im Osten von der Fränkischen Platte und im Süden vom Odenwald. Der Spessart wird im Norden durch die Kinzig vom Vogelsberg und im Nordosten durch die Sinn von der Rhön geschieden.

Gliederung

Der äußere Saum längs des Mains, namentlich im Westen, wird als Vorspessart bezeichnet. Das innere, aus dicht zusammenschließenden Bergen bestehende Waldgebirge, welches keine breite Bergebene aufweist, heißt Hochspessart. Die plateauartige Absenkung zur Kinzig und nach Kahl a.Main ist der Hinterspessart. Der Hinterspessart umfasst auch das sogenannte Orber Reisig, mehrere mit Eichengebüsch bedeckte Anhöhen, die sich bis zur Stadt Bad Orb erstrecken.

Geschichte

Der Specht hat dem Spessart seinen Namen gegeben. Noch heute dient der Schwarzspecht (Dryocopus martius) als Symboltier der Region.
Der Specht hat dem Spessart seinen Namen gegeben. Noch heute dient der Schwarzspecht (Dryocopus martius) als Symboltier der Region.

Der Spessart hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Zunächst war er kaiserlicher Bannforst , also zur Jagd vorgesehen. In der Folge waren lange Jahrhunderte die Mainzer Erzbischöfe die Landesherren. Erst ab dem 12. und 13. Jahrhundert duldeten sie die Besiedlung des Spessarts.

Der Spessart wurde immer von außen regiert. So wurde er beherrscht durch das Erzbistum Mainz , das Hochstift Würzburg sowie einiger kleinerer Herrschaften, wie zum Beispiel die Grafen von Rieneck . Die politische Zersplitterung ohne grenzübergreifende Strafverfolgung begünstigte das Aufkommen von Räuberbanden. Belegt sind die Spessarträuber am Anfang des 19. Jahrhunderts, denen Wilhelm Hauff 1828 mit der Erzählung Das Wirtshaus im Spessart und Kurt Hoffmann 1958 mit dem gleichnamigen Film ein Denkmal setzten.

Bild:Dammbachtal (Spessartkarte Paul Pfinzing 1594).jpg

In der Umbruchzeit um den Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs erlebte das Räuber (un-)wesen in Deutschland einen letzten Höhepunkt. Nach Neuordnung der Territorien und mit wirksameren Verwaltungen wurde das Räuberproblem in kürzester Zeit bereinigt.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss endete das Kurfürstentum Mainz, der Spessart kam zum Fürstentum Aschaffenburg, später dann Großfürstentum Frankfurt. Schließlich wurden Großteile dem Königreich Bayern zugeschlagen. Aber auch heute noch ist der Spessart aufgeteilt in vier Landkreise in zwei Bundesländern.

Der geschichtliche und reale Hintergrund des Grimmschen Märchens von Schneewittchen wird ebenfalls im Spessart angesiedelt.

Der Spessart verfügte neben einer wenig ertragreichen Landwirtschaft über Ressourcen wie Holz, Wasserkraft, Salz, Erze und Mineralien. Diese Faktoren bildeten die Grundlage für Köhler , Töpfer , Eisenhämmern und Bergwerke . 1795 kaufte Georg Ludwig Rexroth den Höllenhammer im Elsavatal und produzierte Eisenartikel für Landwirtschaft und Handwerk. Nach Umzug nach Lohr entwickelte sich daraus ein Weltunternehmen für Hydraulik, das in der heutigen Bosch Rexroth AG aufgegangen ist.

Die Glashütte Weibersbrunn, ein 1706 gründeter Betrieb der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur
Die Glashütte Weibersbrunn, ein 1706 gründeter Betrieb der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur

Die Glasprodukte und Spiegel aus Spessarter Glashütten wurden europaweit vertrieben. Noch heute ist in Lohr eine Glashütte in Betrieb.

Der Spessart war durchzogen von vielfältigen Handelswegen, aus denen die Landesherren Zolleinnahmen erzielten. Die vielen Kirchen und Klöster, Burgen und Schlösser bezeugen durchaus prosperierende Zeiten.

Frammersbacher Fuhrleute zogen von hier aus durch ganz Europa. Mit Eisenbahn und verbesserter Flussschiffahrt gingen die Fuhrleute wirtschaftlich nieder.

Ãœber die Jahrhunderte war der Spessart auch unterschiedlich stark bewaldet. Seit dem 18. Jahrhundert wurde eine systematische Wiederaufforstung betrieben.

Mit der industriellen Revolution gerieten die meisten Mittelgebirge wirtschaftlich ins Hintertreffen. Verbesserte und billigere Transportwege erlaubten den Absatz billigerer Waren aus den großen Zentren in die entlegensten Winkel. Der Spessart verarmte.

Der Dreiklang Wald, Armut und Spessarträuber ist im Bewusstsein der Menschen haften geblieben, obwohl das nur eine kurze Phase im auf und ab der Entwicklung darstellte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Schloss in Lohr am Main beherbergt das Spessartmuseum
Das Schloss in Lohr am Main beherbergt das Spessartmuseum
Weinstöcke über dem Main, am Mainviereck zwischen Erlenbach und Klingenberg, wo die Spessarthöhen zum Main abfallen
Weinstöcke über dem Main, am Mainviereck zwischen Erlenbach und Klingenberg, wo die Spessarthöhen zum Main abfallen

Museen

In Lohr am Main ist im Schloss das Spessartmuseum untergebracht. Dargestellt werden Geschichte und Erzeugnisse aus dem Spessart, insbesondere Glas und Spiegel , sowie Schmiede- und Gießereiprodukte.

Die früher herausragende Bedeutung der Glasherstellung im Spessart wird in Wertheim eigens durch ein Glasmuseum gewürdigt.

Das Lapidarium in Neustadt am Main, über dem ehemaligen Kapitelsaal der Abteikirche, zeugt von der karolingischen Vergangenheit des Kloster Neustadt. Das wohl bedeutendste Stück stellt der sogenannte Gertraudenmantel dar. Öffnung auf Anfrage im Kloster oder im Pfarrbüro.

Bauwerke

Bekanntestes Bauwerk im Spessart ist das Schloss Mespelbrunn, ein romantisches Wasserschloss . Es war der Wohnsitz des Geschlechts der Echter, die im nahen Aschaffenburg mit Verwaltungsaufgaben des Erzbistums Mainz betraut waren. Mespelbrunn liegt so abgelegen, daß es nie zu kriegsbedingten Beschädigungen oder Zerstörungen kam. Das Schloß ist bis heute in Familienbesitz der Nachkommen der Familie Echter (Grafen von Ingelheim gen. Echter von Mespelbrunn) und teils bewohnt, teils als Museum eingerichtet.

Die karolingische Vierungskirche in Neustadt am Main. Gebaut von Megingaud und 781 eingeweiht von Karl dem Großen, Bischof Willibald aus Eichstätt und Erzbischof Lullus von Mainz.

Wanderwege

Der Spessart ist seit vielen Jahrzehnten durch markierte Wanderwege für Wandertouristen erschlossen. Besonders intensiv vermarktet wird der 1990 angelegte Fränkische Rotwein Wanderweg.

Spessartbund

Aschaffenburg ist der Hauptsitz des Spessartbundes e.V. , der 18.000 Mitglieder in 91 Ortsgruppen vereint. Dieser Verein ist wiederum Mitglied im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine sowie dessen Landesverbänden in Bayern und Hessen.

Die Ortsverbände verteilen sich auf den Raum von Bad Orb im Norden bis Tauberbischofsheim im Süden, von Frankfurt am Main im Westen bis Würzburg im Osten.

Die Geschichte des Spessartbundes beginnt mit der Gründung des "Freigerichter Bundes" durch den Studenten Karl Kihn im Jahre 1876 . Nach Gründung von zahlreichen Zweigvereinen formierte sich 1912 eine Arbeitsgemeinschaft, die den Kern des im Jahre 1913 in Hanau gegründeten Spessartbundes bildete. Im Jahre 1927 wurde der Bund in das Vereinsregister eingetragen.

Vereinslogo des Spessartbund e.V.
Vereinslogo des Spessartbund e.V.

Heute haben der Spessartbund und seine Ortsgruppen folgende Ziele und Aufgaben:

  • Naturschutz und Landschaftspflege
  • Förderung des Wanderns für jedermann
  • Förderung, Pflege und Erhaltung von Kulturwerten
  • Jugendarbeit
  • Anlage und Betreuung von Wanderwegen , Hütten , Wanderkarten

Wirtschaft und Infrastruktur

Blick auf den Spessart vom "Neurod", einem Naherholungsgebiet südlich von Aschaffenburg
Blick auf den Spessart vom "Neurod", einem Naherholungsgebiet südlich von Aschaffenburg

Der Spessart lebt inzwischen viel vom Tourismus. Der Wald als (Nah-)Erholungsgebiet bietet vielerlei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Die malerischen Fachwerkstädte entlang des Mains wie Gemünden, Lohr, Marktheidenfeld, Wertheim, Klingenberg oder die Residenzstadt Aschaffenburg sind attraktive Ausflugsziele.

Verkehr

Die Main-Spessart-Bahn Würzburg-Aschaffenburg-(Frankfurt/M) ( Kursbuchstrecke 800) verläßt in Lohr das Maintal und verläuft durch den Spessart über Partenstein, Wiesthal, Heigenbrücken, Laufach und Hösbach nach Aschaffenburg. Seit einiger Zeit gibt es Pläne diese Strecke für den Hochgeschwindigkeitsverkehr Würzburg-Frankfurt auszubauen , da eine Neubaustrecke von Würzburg bis kurz vor Lohr (Nantenbacher Kurve) bereits fertiggestellt ist. Alternativ dazu wird ein neuer Abzweig an die Neubaustrecke Hannover-Würzburg weiter nördlich im Sinntal geplant ( Mottgers Spange ).

Die Autobahn A3 (Frankfurt/M-Würzburg) durchquert den Spessart.

Ansässige Unternehmen

In Lohr sitzt die Bosch Rexroth AG . Nach wie vor gibt es im Spessart viele holzverarbeitende Betriebe.

Persönlichkeiten

Berge

Mariengrotte im Obernauer Wald zwischen Schweinheim und Obernau
Mariengrotte im Obernauer Wald zwischen Schweinheim und Obernau
Wanderwegmarkierungen im Naturpark Spessart
Wanderwegmarkierungen im Naturpark Spessart
Hinweisschild des Archäologischen Spessart-Projekts
Hinweisschild des Archäologischen Spessart-Projekts
  • Geiersberg (586 m), Landkreis Aschaffenburg, Bayern
  • Hohe Warte (572 m), Landkreis Aschaffenburg, Bayern
  • Hermannskoppe (567 m), Grenze Bayern-Hessen
  • Querberg (567 m), Landkreis Aschaffenburg, Bayern
  • Klosterkuppel (552,1 m), Neustadt am Main, Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Geierskopf (549 m), Landkreis Aschaffenburg, Bayern
  • Weickertshöhe (545 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Steckenlaubshöhe (542 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Horst (540 m), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Hoher Knuck (539 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Hirschhöhe (537 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Sohlhöhe (530 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Flörsbacher Höhe (529 m), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Obere Waldspitze (521 m), Grenze Bayern-Hessen
  • Geishöhe (521 m; mit Aussichtsturm) - Landkreis Aschaffenburg, Bayern
  • Schwarzer Berg (521 m), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Gauslkopf (519 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Markberg (516 m), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Roßkopf (516 m), Grenze Bayern-Hessen
  • Großer Goldberg (515 m), Grenze Bayern-Hessen
  • Pfirschhöhe (502 m), Landkreis Main-Spessart, Bayern
  • Beilstein (499,5 m; mit Burgruine), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Bergfeld (470 m), Main-Kinzig-Kreis, Hessen
  • Hahnenkamm (437 m), Landkreis Aschaffenburg, Bayern

Verwandte Themen

Weblinks

Wikipedia

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