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Letzte Änderung für Artikel Hessen: 18.02.2006 19:08

Hessen

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Hessen
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
Basisdaten
Landeshauptstadt : Wiesbaden
Fläche : 21.114,72 km² (7.)
Einwohner : 6.097.800 (5.) (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 288 Einwohner/km² (7.)
Staatsform : demokratische und
parlamentarische Republik
Schulden: 4.693 € pro Einwohner (2004)
Schulden gesamt: 28,6 Mrd. € (2004)
ISO 3166-2 : DE-HE
Homepage: www.hessen.de
Politik
Ministerpräsident : Roland Koch ( CDU )
Regierende Partei: CDU
Sitzverteilung im Landtag
(110 Sitze):
CDU 56
SPD 33
B90/Grüne 12
FDP 9
Letzte Landtagswahl: 2. Februar 2003
nächste Wahl: 2008
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat : 5
Karte
Karte Hessen in Deutschland

Hessen ist ein Land der Bundesrepublik Deutschland . Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbarländer

In der Mitte Deutschlands liegend grenzt Hessen an die Länder Nordrhein-Westfalen (Grenzlänge: 269 330 m ), Niedersachsen (167 013 m), Thüringen (269 647 m), Bayern (261 881 m), Baden-Württemberg (176 540 m) und Rheinland-Pfalz (266 325 m). Daraus ergibt sich eine Gesamtgrenzlänge von 1410,736 km .

Mittelgebirge & Berge

Hessens Landschaft besteht aus zahlreichen Mittelgebirgen ; nach deren jeweils höchsten (hessischen) Bergen sortiert sind dies: Rhön, Taunus, Upland, Vogelsberg, Hoher Meißner, Kellerwald, Westerwald, Kaufunger Wald, Knüllgebirge, Habichtswald, Odenwald, Stölzinger Gebirge, Spessart, Schlierbachswald, Seulingswald und Reinhardswald . Die höchste Stelle des Landes befindet sich auf der Wasserkuppe (950 m ü. NN ) in der Rhön (zu den hessischen Mittelgebirgen und weiteren Bergen: Liste der Berge in Hessen).

Gewässer

Flüsse

Unter anderen durchfließen die nachfolgend genannten Flüsse das Bundesland Hessen ganz oder nur teilweise. Während der Strom Rhein im Südwesten des Landes die Grenze zu Rheinland-Pfalz bildet, ist der Neckar auf kleiner Strecke südlicher Grenzfluss zu Baden-Württemberg und die Werra bzw. die Fulda bilden im Osten bzw. in Nordhessen teilweise die Grenze zu Thüringen und Niedersachsen oder kreuzen diese politischen Grenzen; die längsten bzw. bekanntesten Fließgewässer (mit jeweiliger Gesamtlänge) in Hessen sind:

Seen

In Hessen liegen keine sehr großen natürlichen Seen. Der größte hessische Stausee ist der nordhessische Edersee.

Becken & Niederungen

Die größten Ebenen sind das Rhein-Main-Gebiet, die Oberrheinische Tiefebene und die Wetterau. Nach Norden schließen sich die so genannten „Hessischen Beckenlandschaften“ an: Amöneburger Becken, Fritzlar-Waberner Becken und Kasseler Becken. Diese Becken sind jedoch im geomorpholgischen Sinn eigentlich keine Becken sondern teils weiträumige Niederungen , die von Flüssen durchflossen werden. Die niedrigste Stelle von Hessen befindet sich bei Lorch am Rhein (81 m ü. NN ) im Rheingau-Taunus-Kreis.

Staatsaufbau

Allgemein

Hessen ist laut seiner Verfassung Glied der deutschen Republik. Die Staatsform ist eine demokratische und parlamentarische Republik . Außerdem bekennt sich Hessen zu Frieden, Freiheit und Völkerverständigung. Der Krieg ist geächtet. Dennoch ist in den hessischen Gesetzen tatsächlich noch die Todesstrafe erlaubt. Da aber Bundesgesetze Vorrang vor Landesgesetzen haben, wird natürlich die Todesstrafe in Hessen (wie im übrigen Bundesgebiet) nicht verhängt.

Legislative

Die Legislative wird vom Landtag ausgeübt, soweit sie nicht dem Volke durch Volksentscheid zugedacht ist. Der Landtag besteht aus den vom Volke gewählten Abgeordneten. Das passive Wahlrecht haben alle Stimmberechtigten, die das einundzwanzigste Lebensjahr vollendet haben. Alle Parteien mit mehr als 5 Prozent der Stimmen sind im Landtag vertreten.

Exekutive

Die Exekutive ist die Hessische Landesregierung und die ihr unterstellte Landesverwaltung. Die Landesregierung setzt sich aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern zusammen. Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Regierungspolitik und ist dafür dem Landtag verantwortlich. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Minister den ihm anvertrauten Geschäftszweig selbständig und unter eigener Verantwortung gegenüber dem Landtage. Der Ministerpräsident vertritt das Land Hessen nach außen. Der Landtag wählt ohne Aussprache den Ministerpräsidenten mit mehr als der Hälfte der gesetzlichen Zahl seiner Mitglieder. Der Ministerpräsident ernennt daraufhin die Minister. Eine Besonderheit ist, dass Angehörige der Häuser, die bis 1918 in Deutschland oder einem anderen Land regiert haben oder in einem anderen Land regieren, nicht Mitglieder der Landesregierung werden können.

Judikative

Die Judikative wird vom Hessischen Staatsgerichtshof und den weiteren Gerichten des Landes ausgeübt. Der Staatsgerichtshof besteht aus elf Mitgliedern, und zwar fünf Richtern und sechs vom Landtag nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählten Mitgliedern, die nicht dem Landtag angehören dürfen. Der Staatsgerichtshof entscheidet über die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze, die Verletzung der Grundrechte, bei Anfechtung des Ergebnisses einer Volksabstimmung, über Verfassungstreitigkeiten sowie in den in der Verfassung und den Gesetzen vorgesehenen Fällen.

Politik

Bei der Landtagswahl am 2. Februar 2003 erhielt die CDU zum ersten Mal in Hessen die absolute Mehrheit im Parlament (56 Sitze). Die nächste Landtagswahl wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 stattfinden.

Siehe auch:Ergebnisse der Landtagswahlen in Hessen.

Eine Besonderheit der hessischen Verfassung ist die noch immer existente Todesstrafe . Sie ist in Artikel 21 Absatz 1 Satz 2 festgelegt. Da das Grundgesetz jedoch die Abschaffung der Todesstrafe bestimmt und in der Normenhierarchie über Landesverfassungen steht, wird sie nicht vollstreckt. Der entsprechende Artikel in der hessischen Verfassung soll bei einer zukünftigen Reform der Verfassung wohl geändert werden. Bemerkenswert ist jedoch, dass er trotz mehrerer Änderungen der Verfassung seit Inkrafttreten, die letzte Änderung war 2002, immer noch in dieser Form besteht. Da Verfassungsänderungen in Hessen jedoch neben der Zustimmung des Parlaments einer Volksabstimmung bedürfen, wird möglicherweise eine Zustimmung der hessischen Bevölkerung als nicht sicher angesehen. Im Januar 1970 stellte die Fraktion FDP einen Antrag zur Änderung der hessischen Verfassung, der als ersten Punkt die Streichung von Artikel 21 Absatz 1 Satz 2 vorsah - dieser Antrag wurde jedoch nach knapp zwei Monaten zurückgezogen.

Die Ministerpräsidenten seit 1945

Mitglieder der Hessischen Landesregierung.

Wappen und Flagge

Das Wappen zeigt auf blauem Grund einen steigenden Löwen, der neunmal silbern und rot geteilt ist. Der Löwe wurde ursrpünglich vom Landgrafen von Thüringen benutzt und wird heute in Hessens Wappen verwendet, da das Gebiet des heutigen Hessens bis 1247 zu deren Herschaftsgebiet gehörte.

Die Landesflagge ist rot-weiß; die Landesdienstflagge trägt zusätzlich das Landeswappen.

Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge
Landeswappen Landesflagge Landesdienstflagge

Bevölkerung

Der größte Teil der hessischen Bevölkerung lebt im südlichen Landesteil entlang der Gebiete um die Flüsse Rhein und Main (siehe auch Rhein-Main-Gebiet). Ein weiterer Ballungsraum ist die Gegend um das nordhessische Kassel. Bevölkerungsentwicklung siehe Bevölkerungsprognose Hessen

Die hessische Mundart , das fränkische Hessisch-Nassauisch , gehört zum Westmitteldeutschen innerhalb der deutschen Sprache an.

Etwa 43 Prozent der Bevölkerung gehören den evangelischen Landeskirchen von Hessen und Nassau , von Kurhessen-Waldeck sowie des Rheinlandes an. Etwa 26 Prozent sind römisch-katholischen Bekenntnisses; das Landesgebiet gehört zu den Diözesen Fulda, Limburg und Mainz.

Verwaltungsgliederung

Regierungsbezirke

Hessen ist seit 1981 verwaltungsmäßig unterteilt in die drei Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel, diese wiederum in 5 kreisfreie Städte und 21 Landkreise mit 426 Gemeinden .

Landkreise

Regierungsbezirk

Darmstadt

Regierungsbezirk

Gießen

Regierungsbezirk

Kassel

  1. Bergstraße (HP) <li>Darmstadt-Dieburg (DA) <li>Groß-Gerau (GG) <li>Hochtaunuskreis (HG) <li>Main-Kinzig-Kreis (MKK) (HU) <li>Main-Taunus-Kreis (MTK) <li>Odenwaldkreis (ERB) <li>Offenbach (OF) <li>Rheingau-Taunus-Kreis (RÜD) <li>Wetteraukreis (FB)

    </ol>

    <li>Gießen (GI) <li>Lahn-Dill-Kreis (LDK) <li>Limburg-Weilburg (LM) <li>Marburg-Biedenkopf (MR) <li>Vogelsbergkreis (VB)

    <li>Fulda (FD) <li>Hersfeld-Rotenburg (HEF) <li>Kassel (KS) <li>Schwalm-Eder-Kreis (HR) <li>Werra-Meißner-Kreis (ESW) <li>Waldeck-Frankenberg (KB)

Kreisfreie Städte

Städte und Gemeinden

Mit Frankfurt am Main liegt eine der bedeutendsten deutschen Städte im Bundesland Hessen. Die eigentliche Stadt hat 655.000 Einwohner, mit dem engeren Umland sind es knapp 2 Millionen. Im ganzen Ballungsraum Rhein-Main lebt über die Hälfte der hessischen Bevölkerung, auch die meisten anderen großen Städte befinden sich hier: Wiesbaden (272.000 Einwohner), Darmstadt (140.000), Offenbach am Main (119.000), Hanau (89.000), Rüsselsheim (60.000) und Bad Homburg vor der Höhe (52.000).

Die größte Stadt der übrigen Landesteile ist Kassel, die historische Hauptstadt Nordhessens, mit 199.000 Einwohnern heute die drittgrößte Stadt des Landes. Marburg (79.000 Einwohner), Gießen (73.000) und Wetzlar (53.000) liegen in Mittelhessen, Fulda (63.000) in Osthessen .

In Frankfurter Umland liegen neun weitere Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern (Rodgau, Oberursel, Dreieich, Maintal, Hofheim am Taunus, Neu-Isenburg, Langen, Dietzenbach und Mörfelden-Walldorf). An der südhessischen Bergstraße liegen drei weitere Städte dieser Größenordnung (Bensheim, Viernheim und Lampertheim). Trotz der geringen Einwohnerzahl von nur 33.000 hat Limburg an der Lahn eine gewisse Zentrumsfunktion für den dünn besiedelten Westen des Landes.

Größte Städte

Stadt Kreis Einwohner
31.12.2000
Einwohner
30.6.2005
Frankfurt am Main Frankfurt am Main (Stadt) 646.550 648.325
Wiesbaden Wiesbaden (Stadt) 270.109 274.318
Kassel Kassel (Stadt) 194.766 194.176
Darmstadt Darmstadt (Stadt) 138.242 140.129
Offenbach am Main Offenbach am Main (Stadt) 117.535 119.616
Hanau Main-Kinzig-Kreis 88.294 88.792
Marburg Marburg-Biedenkopf 77.390 78.412
Gießen Gießen 73.138 73.358
Fulda Fulda 62.510 63.830
Rüsselsheim Groß-Gerau 59.357 59.457
Wetzlar Lahn-Dill-Kreis 52.608 52.460
Bad Homburg v.d.Höhe Hochtaunuskreis 52.838 52.081
Rodgau Offenbach 43.123 43.443
Oberursel (Taunus) Hochtaunuskreis 42.096 42.865
Dreieich Offenbach 40.114 40.558
Bensheim Bergstraße 38.557 39.642
Maintal Main-Kinzig-Kreis 38.179 38.157
Hofheim am Taunus Main-Taunus-Kreis 37.441 37.852
Neu-Isenburg Offenbach 35.524 35.392
Langen (Hessen) Offenbach 35.208 35.189
Limburg a.d.Lahn Limburg-Weilburg 33.572 33.936
Dietzenbach Offenbach 32.982 33.413
Viernheim Bergstraße 32.427 32.884
Lampertheim Bergstraße 32.231 31.779
Mörfelden-Walldorf Groß-Gerau 32.173 33.348
Bad Hersfeld Hersfeld-Rotenburg 30.778 30.475
Bad Nauheim Wetteraukreis 30.199 30.394
Bad Vilbel Wetteraukreis 29.716 30.927

Eine Auflistung aller Städte und Gemeinden des Landes finden Sie in der Liste der Orte in Hessen .

Regionen

Wirtschaft

Das Rhein-Main-Gebiet in Südhessen besitzt nach dem Ruhrgebiet die größte Industriedichte in Deutschland. Hier sind chemisch-pharmazeutische Industrie, Maschinen- und Fahrzeugbau und, vor allem in Frankfurt am Main, Dienstleistungsunternehmen ansässig. Offenbach war bekannt für seine Lederindustrie, Hanau als Standort der Materialforschung und -verarbeitung, Rüsselsheim als Standort der Automobilindustrie und Wetzlar mit dem Zentrum der optischen- und feinmechanischen Industrie sowie der Schwerindustrie.

Etwa 1/3 der hessischen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.

Im hessischen Biblis befindet sich eines der deutschen Atomkraftwerke .

Ende Januar 2005 zählte Hessen 278.508 Erwerbslose, somit beträgt die Arbeitslosenquote 9,3 % (8,4 % im Vorjahrsmonat). Mit 7,2 % hat der Arbeitsamtbezirk Frankfurt die niedrigste Quote, während der Arbeitsamtbezirk Kassel mit 13,3 % die höchste Quote landesweit aufweist.

Die größten Arbeitgeber in Hessen

  1. Sparkasse
  2. Deutsche Lufthansa
  3. REWE
  4. Deutsche Bahn
  5. Adam Opel
  6. Deutsche Bank
  7. Siemens AG und Siemens VDO Automotive
  8. Volkswagen
  9. Fraport
  10. Dresdner Bank
  11. Buderus
  12. Philips

Geschichte

Antike

Der Name Hessen geht auf den germanischen Stamm der Chatten, der im historischen Kernraum um die Flüsse Fulda und Eder und zwischen den Oberläufen der Flüsse Lahn und Werra, also im Raum Niederhessen bzw. Nordhessen und Oberhessen bzw. Mittelhessen siedelten, zurück, und bezeichnet ursprünglich die hier ansässigen Nachkommen der germanischen Chatten.

Schon in der Altsteinzeit war u.a. die mittelhessische Region besiedelt. Durch die vom Klima begünstigte Lage blieben dort die Menschen auch in der Würmeiszeit vor rd. 50.000 Jahren. Man findet hier alte Gräberfelder. In der Bronzezeit dominierten Hügelgräber , wie man sie z.B. in Wetzlar (im Finsterloh) findet. Auf dieser Gemarkung bestanden drei keltische Siedlungen. Der in der Nähe liegende Dünsberg war eine keltische Fluchtburg, wo wahrscheinlich kurz vor der Zeitenwende eine Schlacht zwischen Römern und Kelten stattgefunden hat. Über das Schicksal der dortigen Kelten ist nichts bekannt. Die Römer hatten in Dorlar ein Militärlager, und in Waldgirmes , unmittelbar an der heutigen Stadtgrenze von Wetzlar, befand sich eine zivile Siedlung im Aufbau. Die Römer zogen sich nach der Schlacht im Teutoburger Wald aus dieser Region in den südlichen Taunus zurück. Das Ortsnamen-Grundwort "-lar" verweist auf eine Siedlung keltischen Ursprungs mit einem Gründungsdatum bis zum 3. Jh. (vgl. auch Goslar, Fritzlar, Dorlar usw.). Eine weitere Deutung der Ortsnamensendung "-lar": - altfränkisch "hlar / hlari" und bedeutet etwas ähnliches wie "Hürde" oder "Gerüst / Gestell".

Die Chatti (lat., sprich [xatən] mit ch wie in ach) sind die Stammväter der Hessen, ihr Versammlungsort war das Thingfeld zwischen Fritzlar und Gudensberg, südlich von Kassel. Chatten (Chatti--> Hatti--> Hassi (um 700)--> Hessi (738)--> Hessen) und Friesen sind übrigens die einzigen germanischen Stämme, die sowohl ihren Namen als auch ihr Siedlungsgebiet bis in die Gegenwart beibehalten haben.

In einigen Teilen des modernen Hessens siedelten ursprünglich Kelten . Im Jahr 6. v.Chr. fand eine Schlacht um das Oppidum am Dünsberg statt, welche von den Römern gewonnen wurde. Nach der Schlacht erfolgte die Zerstörung des Oppdiums durch Römische Truppen und der Einfluss der Kelten in der Region ging zurück. Um die Zeitenwende zogen viele Kelten fort und die zurückgebliebenen Kelten vermischten sich mit den zuziehenden Germanen . Bis zum Ende des 1. Jahrhunderts wurde das spätere Südhessen dann römisch, während der Norden (Nieder- und Oberhessen) im Einflussbereich der Chatten verblieb. Durch das spätere Hessen verlief der Obergermanische Limes, von dem vor allem im Taunus noch zahlreiche Reste zu sehen sind ( Saalburg ).

Mittelalter

Im 6. Jahrhundert geriet Hessen unter fränkischen Einfluss. Bonifatius, der "Apostel der Deutschen", missionierte dort und in Thüringen etwa ab 720 . 723 fällte er die Donareiche bei Fritzlar und leitete damit die Christianisierung der Chatten und benachbarten Stämme ein. 724 gründete er das Kloster Fritzlar und das benachbarte Bistum Büraburg, 744 das Kloster Fulda. Seit dem 8. Jahrhundert entwickelte sich im späteren südöstlichen Landesteil die Via Regia, die das fränkische Stammesherzogtum um Mainz mit der Königspfalz Frankfurt, den Abteien Fulda und Hersfeld sowie dem Handels- und Missionsstützpunkt Erfurt verband.

Durch König Konrad II. erhält eine Grafenfamilie Werner von Grüningen aus Schwaben Einfluss im Reich. Ab 1027 sind sie Inhaber der hessischen Grafschaft Maden und gewinnen andere Grafschaften an der Lahn dazu. Graf Werner I. fällt 1040 in Böhmen; Werner II. 1053 in Civitate im der Normannenschlacht; in den Annalen Lamperts von Hersfeld heißt es, Werner III. sei mit Erzbischof Adalbert von Bremen mächtiger als Heinrich IV. gewesen. Außerdem erhalten sie die Klöster Hasungen und Kaufungen sowie das von Werner IV. 1113 gegründete Kloster Breitenau, welcher 1121 stirbt. Damit waren sie teilweise fast so mächtig wie die Konradiner in Hessen.

Durch Erbschaft und Heirat fielen die hessischen Grafschaften im Fulda-Eder-Raum von 1122 - 1247 unter die Herrschaft der Ludowinger, die ab 1130 auch Landgrafen von Thüringen waren. Nach dem Aussterben der Ludowinger erstritt im hessisch-thüringischen Erbfolgekrieg ( 1247 - 1264 ) die Landgrafentochter Sophie, verheiratete Herzogin von Brabant, für ihren Sohn Heinrich I. von Hessen, auch Heinrich das Kind genannt, wieder die Unabhängigkeit Hessens vom thüringischen Erbe der Ludowinger, welches an die sächsischen Wettiner fiel.

1292 wird die neue Landgrafschaft Hessen, Hauptstadt Kassel, vom Kaiser als Reichsfürstentum bestätigt. Im HRR zählten ab den Spätmittelalter Herzöge, Land-, Mark- und Pfalzgrafen zum Fürstenstand und waren damit den Herzögen gleichgestellt. Das Haus Hessen regiert in Hessen bis 1866 (Hessen-Kassel) b.z.w. 1918 (Hessen-Darmstadt).

Renaissance

Philipp der Großmütige machte Hessen in der Reformationszeit zu einer die deutsche Geschichte wesentlich beeinflussenden Macht. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Territorium Hessen bereits durch Erbschaft, vor allem der Grafschaft Katzenelnbogen, nennenswerte Erweiterungen im Rhein-Main-Raum erfahren.

Nach dem Tod von Philipp I., dem Großmütigen wurde Hessen 1567 nach altertümlichen Erbregeln im so genannten Vierbrüdervergleich in vier Staaten geteilt: Wilhelm IV. erhielt mit Hessen-Kassel die Hälfte des Landes, Ludwig IV. erhielt Hessen-Marburg, Philipp II. Hessen-Rheinfels und Georg I. Hessen-Darmstadt . Hessen-Rheinfels ging 1583 im Erbgang in den Besitz von Hessen Kassel und Hessen-Darmstadt über, Hessen-Marburg fiel 1604 auf gleichem Wege an Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Später spaltete sich zeitweise die Landgrafschaft Hessen-Rotenburg von Hessen-Kassel, Hessen-Homburg von Hessen-Darmstadt ab.

Von 1689 bis 1806 wurde das Reichskammergericht , das höchste Gericht des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, nach Wetzlar verlegt. Anlaß der Verlegung war die Verwüstung des vormaligen Sitzes des Gerichtes, Speyer, während des Pfälzischen Erbfolgekrieges.

19. Jahrhundert

1803 erfuhr die Landgrafschaft Hessen-Kassel durch den Reichsdeputationshauptschluss die Aufwertung zum Kurfürstentum Hessen ( Kurhessen ), Kassel war weiterhin Residenz- und Hauptstadt. 1816 geht das vormalige Fürstbistum Fulda als Großherzogtum Fulda in den kurhessischen Staat ein. Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde 1806 zum Großherzogtum Hessen erhoben.

Im Deutsch-Österreichischen Krieg von 1866 stand der hessische Kurfürst auf der Seite von Österreich . Nach dem Sieg Preußens wurde der Kurfürst verbannt, und Preußen verleibte sich das Kurfürstentum ein. Ähnlich erging es Nassau; der letzte nassauische Herzog Adolf wurde 1890 Großherzog von Luxemburg . Enge Verbindungen zum russischen Zarenhaus bewahrten den gleichfalls mit Österreich verbündeten Darmstädter Großherzog und sein Land vor einem gleichen Schicksal - Preußen wollte keine Konfrontation mit Russland herausfordern. Doch musste auch das Großherzogtum Hessen-Darmstadt einige (relativ moderate) Gebietseinbußen zu Gunsten Preußens hinnehmen und in ein enges Bündnis mit Preußen eintreten. 1868 entstand aus dem besetzten Kurfürstentum Hessen, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, dem Herzogtum Nassau, der Freien Stadt Frankfurt am Main, einigen Landstrichen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt (sog. "Hinterland" mit Biedenkopf, Vöhl an der Eder) und zwei kleinen bayerischen Grenzgebieten die preußische Provinz Hessen-Nassau.

20. Jahrhundert

Auch in der Weimarer Republik existierten weiterhin Hessen-Nassau als preußische Provinz und Hessen(-Darmstadt) als Volksstaat Hessen. 1929 wurden der Freistaat Waldeck und 1932 der Kreis Wetzlar aus der Rheinprovinz in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert. 1944 wurde die Provinz Hessen-Nassau in Anlehnung an die Reichsverteidigungsbezirke in die Provinzen Kurhessen und Nassau aufgeteilt. Die Provinz Nassau umfaßte nun aber auch das einst kurhessische Main-Kinzig-Gebiet (Hanau, Gelnhausen, Schlüchtern).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land Hessen auf dem Gebiet der amerikanischen Besatzungszone hergestellt. Die amerikanische Militärregierung vereinigte am 19. September 1945 durch die Proklamation Nr. 2 die ehemaligen preußischen Provinzen Kurhessen und Nassau und den Volksstaat Hessen zum Land "Großhessen". Nicht einbezogen wurden allerdings jene Gebiete, die Teil der französische Besatzungszone geworden waren. Dies waren die nassauischen Kreise Sankt Goarshausen, Unterlahn, Ober- und Unterwesterwald und die linksrheinischen Teile des ehemaligen Volksstaates Hessen (die einstige Provinz Rheinhessen, von der nur einige rechtsrheinische Mainzer Vororte hessisch blieben). Diese französisch besetzten Gebiete fielen 1946 als Regierungsbezirke Montabaur (ehemals nassauische Kreise) und Rheinhessen an Rheinland-Pfalz.

Die Hessische Verfassung wurde von der Verfassungsberatenden Landesversammlung in Wiesbaden am 29. Oktober 1946 beschlossen, trat am 1. Dezember 1946 durch Volksabstimmung in Kraft und war damit die erste Nachkriegsverfassung Deutschlands. Damit wurde auch der Name des Landes von "Großhessen" in "Hessen" geändert. Hauptstadt ist die vormalige nassauische Residenz Wiesbaden. Das Land Hessen galt lange Jahre als besonders fortschrittlich und wegweisend ("Hessen vorn").

Dialekte

Das Hessische (das heißt die nördlichen Dialekte des Rheinfränkischen ) gehört zu der mitteldeutschen Dialektgruppe und weist in den verschiedenen Landesteilen starke Unterschiede auf. Dieses wird nördlich der Linie Wiesbaden-Aschaffenburg gesprochen und reicht bis einschließlich Siegen und Kassel im Norden. Südlich davon werden die südlichen Dialekte des Rheinfränkischen (Rheinfränkisch i.e.S.) gesprochen. In den Ballungsgebieten allerdings sind Dialekte sehr selten zu hören, es herrscht das Hochdeutsche vor. Im Nordwesten Hessens (Gebiet Waldeck) werden zudem Dialekte des Niedersächsischen (sog. Plattdeutsch) gesprochen.

Das in Rundfunk und Fernsehen häufiger gebrauchte und irreführend als Hessisch bezeichnete Rhein-Main-Deutsch unterscheidet sich grundsätzlich von den Dialekten des historischen hessischen Kernbereiches, wie sie heute zum Teil noch in Nieder-, Ober- oder Osthessen vorkommen. Auch der südhessische Dialekt weist deutlich Unterschiede von der in Radio und Fernsehen propagierten Mundart auf und wird wie alle hessischen Dialekte heute stark bedrängt.

Literatur

Allgemeine Literatur zu Hessen

  • Eckhart G. Franz: Die Chronik Hessens. Chronik-Verlag, Dortmund 1991, ISBN 3-611-00192-9
  • Demandt, Karl E.: Geschichte des Landes Hessen.2. Aufl., Kassel 1972.

Literatur zur Kunstgeschichte von Hessen

  • Renate Liebenwein, Stefan Rothe: Die Blauen Bücher, Kaiserpfalz und Wolkenkratzer. Kunst in Hessen. Langewiesche Verlag, Königstein im Taunus 2000, ISBN 3-7845-4612-9

Literatur zur Natur in Hessen

  • Hans Joachim Fröhlich : Wege zu alten Bäumen. Band 1 - Hessen. WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-926181-06-0
  • Hermann-Josef Rapp (Hrsg.): Reinhardswald. Eine Kulturgeschichte. Euregio, Kassel 2002, ISBN 13-933617-12-X

Siehe auch

  • Portal:Hessen
  • Dialekte in Hessen

Weblinks

Wikinews: Portal:Hessen – aktuelle Nachrichten
Wiktionary: Hessen – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen


Wikipedia

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