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Letzte Änderung für Artikel Kellerwald (Mittelgebirge): 17.02.2006 18:53

Kellerwald (Mittelgebirge)

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Der Kellerwald - ein bis 675 m hohes Mittelgebirge - verfügt über eines der größten unzerteilten Buchen - Waldgebiete in Deutschland und beherbergt den einzigen Nationalpark Hessens: Nationalpark Kellerwald-Edersee.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Er liegt im mittleren Nord-Hessen im Landkreis Waldeck-Frankenberg und im Schwalm-Eder-Kreis. Unmittelbar nördlich schließt sich der Edersee an, nach Nordosten fällt das Gelände des Kellerwalds in das Edertal ab, in Richtung Osten und Südosten in das Tal des Flusses Schwalm. Im Südosten und Süden geht es in die Landschaft der Schwalm über. Im Südwesten geht das Mittelgebirge über das Tal der Wohra in den Burgwald über und im Westen befindet sich jenseits der Eder die Breite Struth .

Geologie

Geologisch gehört der vorwiegend aus paläozoischen Gesteinen aufgebaute Kellerwald zum Rheinischen Schiefergebirge. Landschaftlich wird er als gesonderte Einheit jedoch auch zur Hessischen Senke gezählt, weil die Flüsse Eder und Itter eine geographische Grenze bilden. Wichtige Gesteinsarten sind die so genannten Kellerwald- Quarzite , Kieselschiefer , Tonschiefer , Grauwacke und Diabas . Eine regionale Besonderheit ist der dunkelrote Kellerwaldachat , ein Eisenkiesel .

Flora

Seit dem 19. Jahrhundert ist der nördliche Teil des Kellerwaldes (seit 2004 als Nationalpark Kellerwald-Edersee ausgewiesen) als Jagdrevier der waldeckischen Fürsten von einem Gatter umgeben. Hier haben sich besonders ursprüngliche Buchenwälder erhalten, die jedoch durch hohe Wilddichten auch erheblich geschädigt wurden. Über 30 Prozent der Bäume sind älter als 140 Jahre. Die Jagd und nicht die forstliche Holznutzung stand im Vordergrund. Hauptbaumart ist die Buche, die hier auf bodensauerem Standort ( Tonschiefer , Grauwacke , Quarzit ) vorwiegend im Hainsimsen-Buchenwald vorkommt. Erwähnenswert sind die vielen Sonderstandorte an den Ederseesteilhängen. Hier gibt es letzte Urwaldreste und knorrige Traubeneichenwälder mit Astloser Graslilie und den größten hessischen Vorkommen der Pfingstnelke .

Auf den Drischen der Hochlagen wachsen Arnika und Heidenelke , in den Wiesen der Tallagen Breitblättriges Knabenkraut und Männliches Knabenkraut . In der Nähe der "Jägersburg" bei Odershausen kommen einige seltene Süntelbuchen vor. In kühl-feuchten Bachtälern wächst der seltene, stark giftige Blaue Eisenhut . In lichten Eichen- und Buchwäldern auf kalkhaltigem Untergrund kommt die Türkenbundlilie vor. An einigen Stellen finden sich große Bestände des seltenen Märzenbechers .

Fauna

Im Kellerwald, der in Teilen auch Europäisches Vogelschutzgebiet ist, brüten u.a. noch oder wieder Schwarzstorch , Kolkrabe , sechs Spechtarten ( darunter der seltene Mittelspecht und als Charakterart der Buchenwälder der Grauspecht ), Schwarzmilan und Rotmilan (der hier seine höchste Siedlungsdichte in Hessen erreicht), Wanderfalke , Raufußkauz , Wespenbussard , Uhu und Raubwürger .

Eine charakteristische Tierart des Kellerwaldes ist der Rothirsch. Im Nationalpark Kellerwald-Edersee kommen noch Damwild und Muffelwild vor. Daneben sind auch Rehwild und Wildschwein häufig. Die Wildkatze ist selten. Im Gebiet des heutigen Nationalparks wurden 1934 die ersten Waschbären ausgesetzt, deren Heimat Nordamerika ist. Fuchs , Dachs, Baum- und Steinmarder sowie Iltis und Hermelin kommen vor. Von den 19 in Hessen lebenden Fledermausarten wurden bisher 14 nachgewiesen. Ein weiteres Charaktertier des Kellerwaldes ist der Feuersalamander , der hier zu Tausenden vorkommt. Weitere typische Amphibienarten sind Fadenmolch und Geburtshelferkröte .

Im Nationalpark Kellerwald-Edersee wurden bisher fast 1.000 Käferarten aus über 80 Familien nachgewiesen.

Naturschutz-Status

Der Kellerwald unterliegt einem unterschiedlichem Naturschutz -Status. Fast der gesamte Naturraum Kellerwald gehört zum Naturpark Kellerwald-Edersee. Der nördliche Teil in der Größe von 5.724 Hektar ist seit 1. Januar 2004 als Nationalpark Kellerwald-Edersee ausgewiesen. Außerdem ist ein großer Bereich Teil des europäischen Netzes " Natura 2000 " ( FFH-Gebiet und Europäisches Vogelschutzgebiet ) sowie in Teilen Bannwald . Weitere FFH-Gebiete sind u.a. die Eichentrockenwälder an den nördlichen Ederseesteilhängen und der "Hohe Keller" im südlichen Teil des Naturparks sowie die Urff als lineares FFH-Gebiet von der Quelle bis zur Mündung in die Schwalm. Kleinräumig bestehen zudem mehrere Natur- und Landschaftsschutzgebiete . In erster Linie betrifft der Naturschutz dabei den Kellerwald als einen der letzten unzerschnittenen mitteleuropäischen Laubwälder von internationalem Rang. Der vorherrschende Waldtyp wird als bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald bezeichnet. In 2005 wurde der Naturpark Kellerwald-Edersee vom Bundesamt für Naturschutz in das Programm "Naturschutzgroßprojekt von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung" aufgenommen.

Namensursprung

Der Name des Naturraumes leitet sich von dem im südlichen Teil des Naturparks Kellerwald-Edersee gelegenen, im Volksmund "Keller" genannten Gebirgszug ab. Der Ursprung dieses Namens wird auf zwei verschiedene Weisen gedeutet: Ab ca. 1600 wurde der Wald intensiv durch die Köhlerei zur Gewinnung von Holzkohle genutzt,die die zahlreichen Eisen- und Kupferwerke für ihre Schmelzöfen als Brennstoff benötigten. So entstand der Name "Köhlerwald" oder mundartlich "Köllerwald". Eine zweite Deutung bezieht sich auf den durch die intensive Nutzung stark gelichteten Wald = "Kahler Wald". Aus "Köllerwald" bzw. "Kahler Wald" soll durch Lautverschiebung der Name "Kellerwald" entstanden sein.

Wandern

Durch den Kellerwald führen zahlreiche Wanderwege, darunter der Kellerwaldsteig, ein etwa 150 km langer Rundwanderweg, der die Berge und Orte vom Naturpark Kellerwald-Edersee und Nationalpark Kellerwald-Edersee miteinander verbindet. Rund um den Edersee führt seit 2005 der " Urwaldsteig" durch die Trockeneichenwälder am nördlichen Ufer und durch den Nationalpark Kellerwald-Edersee im Süden des Sees.

Berge und Höhenlage

Der niedrigste Punkt des recht großen Kellerwalds befindet sich am Rand des Edertals am Ortsrand von Affoldern in etwa 198 m Höhe; dementgegen liegt die höchste Stelle auf dem Wüstegarten:

Siehe auch

Begriffsklärung Kellerwald , Kellerwalder Achat

Weblinks

Wikipedia

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