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Letzte Änderung für Artikel Roland Koch: 11.02.2006 11:56

Roland Koch

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Roland Koch
Roland Koch

Roland Koch (* 24. MÀrz 1958 in Frankfurt am Main) ist seit dem 7. April 1999 MinisterprÀsident des Landes Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Koch stammt aus einer politischen Familie. Bereits sein Vater, Karl-Heinz Koch, gehörte als CDU-Politiker dem Hessischen Landtag an und war von 1987 bis 1991 hessischer Justizminister. Aufgewachsen in Eschborn lebt er noch heute dort mit seiner Ehefrau Anke und den beiden Söhnen Dirk und Peter. Nach dem Abitur 1977 leistet Koch zunĂ€chst seinen Wehrdienst ab und begann dann ein Studium der Rechtswissenschaft , welches er 1981 unterhalb der Regelstudienzeit mit dem ersten und 1985 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seit 1985 ist er als Rechtsanwalt zugelassen. Spezialisiert auf Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht ĂŒbte er diesen Beruf bis 1999 aus.

Politischer Werdegang

1979 wurde Koch jĂŒngster Kreisvorsitzender der CDU (Kreisverband Main-Taunus). Von 1983 bis 1987 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands. Bis 1993 war Koch außerdem Mitglied im Stadtrat seiner Heimatgemeinde Eschborn. Er war weiterhin Mitglied des Kreistages im Main-Taunus-Kreis und dort von 1989 bis 1997 Vorsitzender der CDU- Fraktion .

Seit 1987 ist Koch als Abgeordneter des Wahlkreises 32 (Main-Taunus I) Mitglied des Hessischen Landtages . 1991 wurde er hier zunĂ€chst Stellvertretender Vorsitzender und 1993 schließlich Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion. Seit 1998 ist er Landesvorsitzender der CDU in Hessen.

Im Februar 1999 gewann eine Koaltion aus CDU und FDP die Hessische Landtagswahl, Koch als Spitzenkandidat der CDU wurde als Nachfolger des SPD-Politikers Hans Eichel Hessischer MinisterprÀsident.

Bei den Landtagswahlen im Februar 2003 wurde Koch im Amt bestÀtigt, die CDU regiert seither mit einer absoluten Mehrheit ohne ihren bisherigen Koalitionspartner.

Roland Koch ist Mitglied im "Weißen Ring", der Organisation zur UnterstĂŒtzung von KriminalitĂ€tsopfern und zur VerhĂŒtung von Straftaten. Der kulturinteressierte CDU-Politiker hat sich auch als Mitinitiator des "DarmstĂ€dter Manifests" fĂŒr die Förderung von Kunst und Kultur einen Namen gemacht und ist ĂŒberdies Schirmherr der Heppenheimer Festspiele.

Politische Positionen

Der Andenpakt

Koch zĂ€hlte zu Beginn seiner politischen Karriere zu den „ jungen Wilden “ seiner Partei, einer Gruppe von Nachwuchspolitikern, die sich gegen den patriarchalischen FĂŒhrungsstil Helmut Kohls auflehnten. Er ist seit 1979 Mitglied des sogenannten „ Andenpaktes “.

Doppelte StaatsbĂŒrgerschaft

Koch gilt als glĂ€nzender Rhetoriker ; Kritiker werfen ihm aber auch Populismus vor, zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Unterschriftenkampagne wĂ€hrend des Landtagswahlkampfes 1999, als die CDU Unterschriften gegen die doppelte StaatsbĂŒrgerschaft fĂŒr AuslĂ€nder sammelte (s. Unterschriftenaktion gegen die Reform des deutschen StaatsbĂŒrgerschaftsrechts ).

SpendenaffÀre

Anfang 2000 geriet die hessische CDU im Kielwasser der bundesweiten CDU-SpendenaffĂ€re in die Schlagzeilen. Dabei ging es um illegales Vermögen der Landespartei im Ausland - ausgegeben als "jĂŒdische VermĂ€chtnisse". Koch wusste von den siebzehn Jahre alten VorgĂ€ngen nach eigenen Angaben nichts und erfuhr von den Machenschaften seiner VorgĂ€nger erst am 12. Januar 2000 .

Die "brutalstmögliche AufklĂ€rung" wurde endgĂŒltig zu einem negativ besetzten geflĂŒgelten Wort , als Koch die so genannte "SternsingerlĂŒge" einrĂ€umen musste. Er hatte am 10. Januar 2000 Journalisten trotz mehrfacher Nachfrage die RĂŒckdatierung eines Kreditvertrags ĂŒber 2 Mio. D-Mark verschwiegen, der GeldflĂŒsse in der Parteibuchhaltung rechtfertigen sollte.

Koch ĂŒberstand diese AffĂ€re vor allem mit Hilfe seines damaligen Koalitionspartners FDP, deren hessischer Landesverband unter der FĂŒhrung der Wissenschaftsministerin Ruth Wagner an Koch festhielt. Kochs Staatskanzleichef Franz Josef Jung, der derzeitige Bundesverteidigungsminister, musste jedoch seinen Posten rĂ€umen.

Vergleich MillionÀre/Holocaust-Opfer

Am 12. Dezember 2002 warf er ver.di-Chef Frank Bsirske vor, in der Vermögenssteuerdebatte Namen reicher Deutscher genannt zu haben. In Anspielung auf den in der Zeit des Nationalsozialismus eingefĂŒhrten Judenstern Ă€ußerte er, dies sei "eine neue Form von Stern an der Brust" und "eine schlimme Parallele zu anderen Zeiten", womit er große Aufregung auslöste. Koch hat sich spĂ€ter fĂŒr diesen Vergleich entschuldigt.

Steuerrabatte fĂŒr auslĂ€ndische Eliten

Aufsehen erregte Koch Anfang MĂ€rz 2005 durch seinen Vorschlag, auslĂ€ndischen SpitzenarbeitskrĂ€ften einen Steuerrabatt zu gewĂ€hren. Der Plan beinhaltet, daß auslĂ€ndische Manager, die neu nach Deutschland kommen, auf ihr Gehalt befristet fĂŒr drei Jahre nur 30 Prozent Steuern zahlen. Das wĂ€ren zwölf Prozent weniger als der geltende Spitzensteuersatz von 42 Prozent. Davon erhoffte sich Koch zusĂ€tzliche Akzeptanz fĂŒr den Börsenstandort Frankfurt, doch wurde die Forderung von der Opposition angesichts 5 Mio. Arbeitsloser als "Lex Ackermann " kritisiert.

Subventionsabbau

Ende 2003 entwarfen Koch und der damalige NRW- MinisterprĂ€sident Peer SteinbrĂŒck ( SPD ) einen Plan zum Abbau von Subventionen , das sogenannte Koch-SteinbrĂŒck-Papier. Es sah ab 2004 jĂ€hrliche Pauschal-KĂŒrzungen um vier Prozent bzw. 15,8 Milliarden Euro vor. Ab 2007 sollten die staatlichen Hilfen dauerhaft um 10,5 Milliarden Euro pro Jahr gekĂŒrzt werden. Obwohl mittels der "RasenmĂ€hermethode" ĂŒberall gestrichen werden sollte, nahmen Koch und SteinbrĂŒck Bereiche wie Bildung , Förderung des Mittelstands und medizinische Versorgung aus. Auch die Eigenheimzulage, welche mittlerweile abgeschafft ist, sowie Pendler-Pauschale sollten reduziert werden. Sogar in der Frage der Steinkohlesubvention kam es zu einem Kompromiss, wonach ab 2006 530 Millionen Euro gestrichen werden sollten. Unterschiedliche Meinungen vertraten Koch und SteinbrĂŒck jedoch hinsichtlich der Steuerfreiheit von Nacht-, Schicht- und Sonntagsarbeiten. Koch wollte die Förderung auslaufen lassen, SteinbrĂŒck plĂ€dierte fĂŒr deren Beibehaltung.

Die Initiative des Hessischen MinisterprĂ€sidenten Roland Koch und des damaligen nordrhein-westfĂ€lischen MinisterprĂ€sidenten Peer SteinbrĂŒck zum Subventionsabbau bei den steuerlichen VergĂŒnstigungen und Finanzhilfe hat ihre Vorgaben weitestgehend erreicht oder sogar ĂŒbertroffen.

Tibet

Koch ist mit dem Dalai Lama befreundet, der ihn unter anderem 2005 in Hessen besuchte, und tritt fĂŒr die Rechte der Tibeter ein.

UniversitÀtskliniken

Mitte 2004 beschloss die hessische Landesregierung mit Roland Koch als treibender Kraft, die beiden UniversitĂ€tsklinika Giessen und Marburg zu fusionieren und das so neu entstandene UniversitĂ€tsklinikum Mittelhessen an einen privaten Betreiber zu verkaufen. Die Fusion der beiden Klinika trat zum 1. Juli 2005 in Kraft, die Verhandlungen mit potenziellen KĂ€ufern wurden sofort in die Wege geleitet. UrsprĂŒngliche Interessenten waren die Konzerne Helios, Asklepios, Rhön-Kliniken, Sanaa und Horst-Schmidt-Kliniken. Lange Zeit galten Helios und Asklepios als die Favoriten fĂŒr den Möglichen KĂ€ufer, jedoch waren dies nur Mutmassungen, da das Bieterverfahren geheim vollzogen wurde. Nach einer Rekordzeit von weniger als sechs Monaten stand am 17. Dezember 2005 der KĂ€ufer fest und wurde von der hessischen Landesregierung bekannt gegeben: es handelte sich um die Rhön-Kliniken AG, die das UniversitĂ€tsklinikum Mittelhessen fĂŒr 112. Mio. Euro erstanden hatte. Kritiker sahen in diesem relativ geringen Betrag einen Schleuderpreis, sind beide Standorte (Marburg und Giessen) doch eigene Stadtviertel an ihren Standorten.

Koch musste sich im Jahr vor dem Verkauf starke Kritiken von seiten der Opposition im hessischen Landtag und den BeschÀftigten und BetriebsrÀten der beiden UniversitÀtsklinika Giessen und Marburg gefallen lassen.

Atomkraftwerke

Anfang 2006 sprach sich Koch dafĂŒr aus, eine Option fĂŒr den Bau neuer Atomkraftwerke offenzuhalten. Er verwies dabei auf das Nachbarland Frankreich, in welchem derzeit die Kernkraftwerke der nĂ€chsten Generation gebaut wĂŒrden.

Literatur

  • Hajo Schumacher, Roland Koch, Fischer (Tb.)/ Frankfurt , ISBN 3596161533
  • Roland Koch, Beim Wort genommen, Roland Koch im GesprĂ€ch mit Hugo MĂŒller-Vogg , Frankfurter SocietĂ€ts-Verlag 2002, ISBN 3-7973-0829-9
  • Roland Koch, Die Zukunft der BĂŒrgergesellschaft, Verlag Olzog, MĂŒnchen
  • Roland Koch, Gemeinsam Chancen nutzen, Frankfurter SocietĂ€ts-Verlag 2001, ISBN 3797307934

Weblinks

Wikipedia

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