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Letzte Änderung für Artikel Mark Brandenburg: 19.02.2006 23:17

Mark Brandenburg

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Die Mark Brandenburg im Spätmittelalter
Die Mark Brandenburg im Spätmittelalter

Die Mark Brandenburg ist eine historische Landschaft im heutigen Osten Deutschlands und Westen Polens . Geografisch umfasste sie den größten Teil des heutigen Bundeslandes Brandenburg, Berlin, die im nördlichen Sachsen-Anhalt gelegene Altmark und die östlich der Oder gelegene Neumark, die heute fast ganz zur polnischen Woiwodschaft Lubuskie - ein kleiner Teil auch zur Woiwodschaft Westpommern - gehört. Die im Süden des Bundeslandes Brandenburg gelegene Niederlausitz und bis 1815 sächsischen Gebiete sind vorher nie Teile der Mark gewesen. Umgangssprachlich, aber eigentlich nicht ganz korrekt, wird das Bundesland Brandenburg mitunter als Mark oder Mark Brandenburg bezeichnet. Die Landschaft ist von der Eiszeit geformt und durch Moränen , Urstromtäler sowie zahlreiche Seen geprägt.

Als „Mark“ (kurz für Markgrafschaft , siehe aber auch Grenzmark ) wurden die Grafschaften des Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation bezeichnet, die am Rande lagen und ein Grenzland bildeten – von Mark = Grenzstein , zum Beispiel die Markgrafschaft Tirol oder die Markgrafschaft Meißen.

Inhaltsverzeichnis

Landeskunde

Die Oberflächengestaltung der Mark Brandenburg wird durch zwei Höhenzüge und zwei Bodensenkungen bestimmt. Die Senkungen werden von Flussniederungen eingenommen, an deren Rändern sich - heute größtenteils trockengelegte - Moor- und Sumpfböden befinden, die zwischenzeitlich auch dem Torfabbau dienten. Die Flussniederungen werden hier Bruch oder Luch genannt.

Der nördliche oder baltische Landrücken der mecklenburgischen Seenplatte sendet nur unbedeutende Zweige nach Brandenburg aus. Der etwa 230 Kilometer lange Höhenzug im Süden beginnt mit den Lausitzer Höhen (genauer: den Sorauer Sandbergen ) und zieht sich entlang der Grenze westwärts über Triebel und Spremberg, dann nach Nordwesten über Calau und geht auf den kahlen und dürren Fläming zu. Die südliche Bodensenkung befindet sich ziemlich am nördlichen Rand dieses Höhenzuges und tritt am markantesten im Spreewald hervor (zwischen Baruth/Mark und Plaue ). Die nördliche Bodensenkung, fast unmittelbar am Südfuß der baltischen Landhöhe gelegen, wird bestimmt durch die Niederungen des Netze - und Warthebruchs , des Oderbruchs, die Linie des Finowtals, das Havelländische Luch und die Furche des Elbestroms.

Zwischen diesen beiden Senkungen liegt eine Bodenerhebung (Platte), die sich aus der Gegend von Posen westwärts nach Brandenburg hinein erstreckt, mit dem Sternberger Land, der Spreeplatte und der Mittelmark . Die Platte wird von Südosten nach Nordwesten hin durchschnitten von der Niederung der Faulen Obra und der Oder bis zur Mündung der Neiße, die untere Spree und das Haveltal. Von Süden nach Norden strömt die Oder von der Neißemündung bis zur Warthemündung, dem Bober , die obere Spree, die Dahme, Ruthe und Plaue. Zwischen diesen Furchen erheben sich eine ganze Reihe einzelner Höhen und Höhenzüge, wie der Barnim, der Semmelberg bei Bad Freienwalde (157 m), die Müggelberge in Berlin-Köpenick (115 m), die Havelberge (97 m) und die Rauenschen Berge bei Fürstenwalde (112 bis 152 m).

Im allgemeinen ist auf dieser Platte Sandboden vorherrschend, der auf weiten Strecken mit Kiefern und Heidekraut bewachsen und eine dürre Natur besitzt. Doch selbst auf den Höhen ist er lehmig und kann durch geeignete Anbaumethoden zum Anbau der meisten landwirtschaftlichen Erzeugnisse genutzt werden.

Geschichte

Frühmittelalter

Seit dem späten 7. und 8. Jahrhundert lebten in dieser Gegend slawische Gruppen wie die Heveller /Stodoranen im mittleren Havelgebiet oder die Sprewanen an der unteren Dahme und Spree. Nach den erfolgreichen Feldzügen im Jahre 808 gegen die Sachsen gab Karl der Große den mit ihm verbündeten Slawenstämmen der Abodriten einen Teil des sächsischen Landes zwischen Elbe und Ostsee.

Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen.
Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich VII. zum König. Die Kurfürsten, durch die Wappen über ihren Köpfen kenntlich, sind, von links nach rechts, die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen.

Unter den Askaniern

Anfang des 10. Jahrhunderts wurden die Bistümer Havelberg und Brandenburg an der Havel gegründet. Die spätere Mark Brandenburg nahm ihren Ursprung, als Kaiser Lothar III. im Jahre 1134 die Grenzregion (Mark) im Nordosten seines Reiches als Lehen an Albrecht von Ballenstedt („Albrecht der Bär“) vom sächsisch/Brandenburgischen Herrscherhaus der Askanier gab. Der 11. Juni 1157 gilt als Gründungsdatum der Mark Brandenburg. An diesem Tag konnte Albrecht der Bär in blutigen Kämpfen die Burg Brandenburg vom slawischen Sprewanenfürsten Jaxa von Köpenick zurückerobern. Mit einer Urkunde vom 3. Oktober 1157 nannte sich Albrecht der Bär erstmals Markgraf von Brandenburg. (Für den 11. Juni 2007 sind zum 850. Geburtstag der Mark verschiedene Feierlichkeiten vorgesehen.)

Nach Albrechts Tod im Jahre 1170 wurde sein Sohn Otto Nachfolger als Markgraf: Markgraf Otto I. von Brandenburg. Die Askanier betrieben auch weiterhin eine Politik der Expansion nach Osten und Nordosten ( Pommern ), letztere mit dem Ziel einer Anbindung an die Ostsee. Diese Politik brachte sie in Konflikt mit Dänemark . Nach der Schlacht bei Bornhöved ( 1227 ) sicherte Brandenburg seinen Anspruch auf Pommern, und formalisierte diesen 1231 , als Kaiser Friedrich II. dieses als Lehen an die Markgrafen von Brandenburg gab. Die Mitte des 13. Jahrhunderts stellte eine Zeit wichtiger Entwicklungen dar: Zugewinn von Stettin und der Uckermark ( 1250 ).

Einige Gebietsnamen änderten sich in dieser Zeit: Die ehemalige „Neumark“, als das ursprüngliche Lehen, wurde zusammen mit der „ Nordmark “ in „Altmark“ umbenannt; seitdem war das Land östlich der Oder die „Neumark“.

Im Jahr 1320 starb mit Heinrich dem Jüngeren das letzte Mitglied des brandenburgischen Zweigs der Askanier.

Roland von Brandenburg, Kopie vor dem Märkischen Museum in Berlin
Roland von Brandenburg, Kopie vor dem Märkischen Museum in Berlin

Unter den Wittelsbachern

Nachdem er mit seinem Sieg über die Habsburger freie Hand bekommen hatte, übertrug der Wittelsbacher Kaiser Ludwig IV 1323 die Mark Brandenburg an seinen ältesten Sohn Ludwig I.. Nach dem Tode des Kaisers 1347 wird Ludwig der Ältere, dessen Herrschaft vom einheimischen Adel abgelehnt wurde, mit dem falschen Woldemar konfrontiert, den der neue Kaiser Karl IV. von Luxemburg zunächst anerkannte, bis er mit den Wittelsbachern 1350 eine Einigung erzielte. 1351 gab Ludwig dann die Mark an seine jüngeren Halbbrüder Ludwig II. und Otto V. ab um im Gegenzug Oberbayern alleine regieren zu können. Ludwig II. zwang den Falschen Woldemar endgültig zum Verzicht auf die Mark Brandenburg und erlangte durch die Goldene Bulle 1356 die Kurwürde . Brandenburg wurde somit Kurfürstentum und hatte eine Stimme bei der Königswahl. Als Ludwig 1365 starb, übernahm Otto die Regierung, die er jedoch bald venachlässigte.

Unter den Luxemburgern

Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts unternahm Kaiser Karl IV. mehrere Versuche die Mark für sein Geschlecht, die Luxemburger , zu erwerben. Ihm ging es dabei vor allem um die Kurstimme Brandenburgs (die böhmische hatten die Luxemburger schon), mit deren Hilfe die Wahl von Kaisern aus dem Haus Luxemburg gesichert werden sollte. 1373 war er schließlich gegen Zahlung von 500.000 Gulden an Otto V erfolgreich und auf einem Landtag in Guben wurde das Kurfürstentum Brandenburg wie auch die Niederlausitz mit dem Königreich Böhmen, welches das bedeutendste Territorium der Luxemburger war, „auf ewig“ verbunden. Bei dieser Gelegenheit entstand das Landbuch Karls IV.. In Tangermünde ließ Kaiser Karl die Burg als kurfürstliche Residenz ausbauen. Doch schon unter seinem Neffen Jobst von Mähren sank die Macht der Luxemburger in Brandenburg.

Unter den Wittelsbacher und Luxemburger Markgrafen kam es zum Verfall der landesherrlichen Gewalt und die Bedeutung der adeligen Landstände nahm zu.

Unter den Hohenzollern

Der Hohenzoller Friedrich VI. von Nürnberg wurde 1411 von dem Luxemburger König Sigismund zum erblichen Hauptmann und Verwalter der Mark Brandenburg eingesetzt. Dies geschah in Anerkennung für dessen vorhergegangene Unterstützung bei der Königswahl am 20. September 1410 in Frankfurt am Main. Die offizielle Übertragung erfolgte vier Jahre später am 30. April 1415 auf dem Konstanzer Konzil. Die Huldigung der brandenburgischen Stände fand noch im gleichen Jahr am 21. Oktober in Berlin statt. Die förmliche Belehnung mit der Kurmark und die Verleihung der Würde des Erzkämmerers vollzog König Sigismund, wiederum auf dem Konstanzer Konzil, am 18. April 1417 . Als brandenburgischer Markgraf wurde Friedrich VI. von Nürnberg dann in der Folge als Friedrich I. von Brandenburg bezeichnet. Er machte Berlin zu seiner Residenz , zog sich aber in seine fränkischen Besitzungen zurück, nachdem er 1437 die Regierung über die Mark Brandenburg seinem Sohn Friedrich II. übertragen hatte.

1539 schloss sich die Mark Brandenburg der Reformation an. 1618 kam Ostpreußen - zunächst bis 1660 als polnisches Lehen - an die Mark Brandenburg, 1648 kam Hinterpommern hinzu.

Die brandenburgischen Hohenzollern betrieben eine Politik der Ausdehnung ihres Einflusses. Dabei standen sie zwischen Dänemark und insbesondere Schweden im Norden, mussten aufgrund des preußischen Status vorsichtig gegenüber Polen agieren, und fanden sich im Westen im Konflikt mit Frankreich. In diesem Umfeld gelang es dem Kurfürsten Johann Sigismund 1614 , das Herzogtum Kleve, Minden sowie die Grafschaften Mark und Ravensberg zu erwerben. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war es Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, der die Macht Brandenburgs ausbaute, die Kurbrandenburgische Marine aufbaute und Kolonien in Westafrika und in der Karibik erwarb. (Siehe auch Groß Friedrichsburg, St. Thomas (Brandenburg), Arguin)

Diese Zeit ist gekennzeichnet von einer starken Machtstellung der Gutsherren . Im Vertrag von Wehlau erlangte der Kurfürst der Mark Brandenburg die Souveränität über Preußen. Ab 1685 wurde das Land für hugenottische Einwanderer geöffnet. 1701 krönte der Kurfürst von Brandenburg sich selbst zum König in Preußen.

Preußens Kernprovinz

Von 1701 bis 1946 teilte die Mark Brandenburg die politische Geschichte des preußischen Gesamtstaats (Siehe dazu unter Preußen ). Innerhalb Preußens gab es jedoch weiterhin eine „Provinz Brandenburg“, deren Provinzhauptstadt zunächst Berlin, später nach der Ausgliederung Berlins aus der Provinz Brandenburg Potsdam war und die das Kerngebiet des Landes Preußen bildete.

Zeit des Nationalsozialismus

Durch die Gleichschaltung der Länder im Nationalsozialismus hatte die Provinz Brandenburg ebenso wie das Land Preußen faktisch keine Relevanz mehr. Von Bedeutung war nun die Unterteilung Deutschlands in (Partei-) Gaue . So existierte hier der Gau „Mark Brandenburg“.

SBZ- und DDR-Zeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Preußen aufgelöst und es wurde wieder ein Land „Brandenburg“ gegründet. Der östliche Teil Brandenburgs entlang der Oder-Neiße-Linie wurde 1945 unter Vertreibung bzw. Zwangsaussiedlung der dortigen Bevölkerung Teil Polens und wird daher gesondert von der restlichen Mark Brandenburg betrachtet (Siehe unter Ost-Brandenburg ). Die westlich der Oder-Neiße-Linie gelegene Mark Brandenburg wurde nach Gründung der DDR deren Bestandteil. 1952 erfolgte die Aufteilung auf die Bezirke Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam sowie teilweise Neubrandenburg und Schwerin. Diese Bezirke existierten bis zur Neubildung der Länder in der DDR im Jahre 1990 .

Bundesrepublik Deutschland

Nach der Wiedervereinigung wurde das Land Brandenburg (wieder-)gegründet. Hauptstadt wurde Potsdam. Zur Geschichte des Landes Brandenburg siehe dort.

Die brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten sowie preußischen Könige
Name Titel Zeitraum
Friedrich I. von Brandenburg (bzw. Friedrich VI. als Burggraf von Nürnberg) Markgraf/Kurfürst 1415 - 1440 , seit 1425 von seinem Sohn Johann verwaltet
Friedrich II. Markgraf/Kurfürst 1440 - 1470
Albrecht Achilles Markgraf/Kurfürst 1470 - 1486
Johann Cicero Markgraf/Kurfürst 1486 - 1499
Joachim I. Nestor Markgraf/Kurfürst 1499 - 1535 , bis 1513 gemeinsam mit seinem Bruder
Albrecht Kurfürst 1499 - 1513
Joachim II. Hektor Markgraf/Kurfürst 1535 - 1571
Johann Georg Markgraf/Kurfürst 1571 - 1598
Joachim Friedrich Markgraf/Kurfürst 1598 - 1608
Johann Sigismund Markgraf/Kurfürst 1608 - 1619
Georg Wilhelm Markgraf/Kurfürst 1619 - 1640
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst Markgraf/Kurfürst 1640 - 1688
Friedrich III. Markgraf/Kurfürst 1688 - 1701
als Friedrich I. Markgraf/Kurfürst/König 1701 - 1713
Friedrich Wilhelm I. Markgraf/Kurfürst/König 1713 - 1740
Friedrich II. der Große König 1740 - 1786
Friedrich Wilhelm II. König 1786 - 1797
Friedrich Wilhelm III. König 1797 - 1840
Friedrich Wilhelm IV. König 1840 - 1861
Wilhelm I., seit 1871 zugleich Deutscher Kaiser König 1861 - 1888
Friedrich III. König 9. März 1888 - 15. Juni 1888
Wilhelm II. König 1888 - 1918

Siehe auch

Literatur

Historische Darstellungen

  • Johann Christoph Bekmann , Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg, 2 Bände, Berlin 1751/1753

Aktuelle Literatur

  • Michael Ruetz : Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Carl Hanser Verlag, München 1987

Wikipedia

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