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Letzte Änderung für Artikel Herzogtum Kleve: 16.02.2006 22:35

Herzogtum Kleve

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Das Herzogtum Kleve (in älterer Schreibweise auch Herzogtum Cleve) war ein Territorium des im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis zu beiden Seiten des Rheins zwischen dem Fürstbistum Münster , dem Reichsstift Essen, den Herzogtümern Berg, Jülich und Geldern sowie dem Kurfürstentum Köln gelegen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Herzogtum Kleve umfasste ein Areal von 2.200 km², das vom Rhein und seinen Nebenflüssen Ruhr, Emscher, Lippe und der Gelderschen IJssel sowie der Maas und ihres Nebenflusses, der Niers durchflossen wird. Es zählte 100.350, größtenteils katholische Einwohner (das Fürstentum Mörs inbegriffen). Das mittelalterliche Territorium lag überwiegend auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik und zu einem geringen Teil auf dem Gebiet der heutigen Niederlande. Es umfasste in etwa das heutige Gebiet der Kreise Kleve, Wesel und des Stadtkreises Duisburg.
Der Sitz des Regenten war die Stadt Kleve.

Geschichte

Die frühere Grafschaft Kleve (comitatus Cliviae) gehörte ursprünglich den Grafen von Teisterbant , kam um 1000 an die Herren von Anton (in Flandern ) als Reichslehen und nach dem Erlöschen des Mannesstamms derselben mit Johann I. 1398 an die Grafen von der Mark. Kleve wurde 1417 vom Kaiser Siegmund zum Herzogtum erhoben und gehört seit 1500 zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis. Herzog Johann III. , der Friedfertige, schon seit 1511 Herzog von Jülich und Berg, vereinigte 1521 diese Herzogtümer mit dem Herzogtum Kleve und der Grafschaft Mark zu den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg. Damit vertrat er die weltliche Vormacht im niederrheinisch-westfälischen Reichskreis.

Mit Herzog Karl von Geldern schloss er einen Erbvertrag , dem zufolge nach des letzteren kinderlosem Tod 1538 Geldern und Zutphen an Kleve fielen; doch mussten jene Länder 1543 an den Kaiser Karl V. abgetreten werden. Nachdem Johann Wilhelm IV. 1609 ohne Erben gestorben war, erhoben mehrere fürstliche Häuser Ansprüche auf seine hinterlassenen Länder Jülich, Kleve, Berg, Mark, Ravensberg und Ravenstein , was den jülich-klevischen Erbfolgestreit auslöste.

Durch den Xantener Vertrag 1614 kam Kleve zunächst in vorläufigen, 1666 in definitiven Besitz der Kurfürsten von Brandenburg. Von 1609 bis 1672 hielten indes die Generalstaaten die festen Plätze von Kleve mit ihren Truppen besetzt, und erst der Große Kurfürst von Brandenburg vereinigte nach Vernichtung der ständischen Sonderrechte Kleve völlig mit dem brandenburgisch-preußischen Staat. Nachdem Kleve 1757 - 1762 in französischer Gewalt gewesen war, blieb Preußen im Besitz des eigentlichen Herzogtums bis zum Frieden von Basel 1795 , in welchem es den Teil auf der linken Rheinseite (etwa 990 km²) an Frankreich abtrat, das denselben mit dem Roerdepartement vereinigte. Die Distrikte Zevenaar , Huissen und Malburg kamen 1803 an die Batavische Republik . 1805 trat Preußen auch den auf der rechten Rheinseite gelegenen Teil von Kleve an Frankreich ab. Napoleon I. schlug Stadt und Festung Wesel zum Roerdepartement und den übrigen Teil zu dem 1806 gegründeten Großherzogtum Berg; 1810 aber verband er das nördlichste Stück desselben mit dem französischen Departement Overijssel .

Nach dem Zusammenbruch der französischen Herrschaft Ende 1813 ging die Initiative des politischen Handelns am gesamten Niederrhein an Preußen über, das durch den Wiener Kongress 1815 das gesamte Rheinland zugesprochen bekam. Preußen gewann also nicht nur die vorher schon in seinem Besitz befindlichen Territorien (Herzogtum Geldern, Herzogtum Kleve, Fürstentum Moers) und die kurz zuvor gewonnenen Gebiete (Essen, Werden, Elten, Teile des Fürstbistums Münster ) zurück. Es trat vielmehr das Erbe aller anderen rheinischen Territorialherren an, indem es auch die ehemals kurkölnischen und bergisch-jülichschen Besitzungen übernahm. Neben diesen Gebietsgewinnen musste Preußen allerdings auch einige territoriale Einbußen hinnehmen. Alle westlich der Maas gelegenen Teile des ehemaligen Herzogtums Geldern, ein schmaler Streifen östlich der Maas und die Exklaven und Randgebiete westlich und nördlich von Elten ( Huissen , Malburgen, Zevenaar , Lobith und Wehl ) sowie Kekerdom und Leuth südlich der Waal fielen endgültig an die Niederlande . Gleichzeitig ging niederländisches Territorium an Preußen über: die Exklave Schenkenschanz und die heute zu Emmerich gehörenden Gemarkungen Borghees, Speelberg, Leegmeer und Klein-Netterden.

Das gesamte Gebiet des ehemaligen Herzogtums wurde in die Preußische Verwaltungsgliederung einbezogen. Es gehörte zunächst zur Provinz „Jülich-Kleve-Berg“ und zum Regierungsbezirk Kleve, die beide schon zum 22. Juni 1822 aufgelöst und mit der südlichen Provinz „Niederrhein“ zur Rheinprovinz bzw. mit dem Regierungsbezirk Düsseldorf vereinigt wurden.

Herrscher von Kleve

  • 1092-1119 Dietrich I.
  • 1119-1147 Arnold I.
  • 1147-1172 Dietrich II.
  • 1172-1188 Dietrich III.
  • 1188-1198 Dietrich IV.
  • 1198-1201 Arnold II.
  • 1201-1260 Dietrich V.
  • 1260-1275 Dietrich VI.
  • 1275-1305 Dietrich VII.
  • 1305-1311 Otto
  • 1311-1347 Dietrich VIII.
  • 1347-1368 Johann
  • 1368-1394 Adolf III.
  • 1394-1398 Dietrich IX.
  • 1398-1448 Adolf IV.
  • 1448-1481 Johann I.
  • 1481-1521 Johann II.
  • 1511-1539 Johann III.
  • 1539-1592 Wilhelm V.
  • 1592-1609 Johann Wilhelm

Literatur

  • Char, Geschichte des Herzogtums Kleve, Kleve, 1845

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon , 4. Auflage von 1888–1890. Wenn der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies mit Quellen belegt ist und er den aktuellen sprachlichen Anforderungen genügt, kannst Du diesen Hinweis entfernen.

Wikipedia

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