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Letzte Änderung für Artikel Müggelberge: 20.02.2006 00:00

Müggelberge

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Blick von Friedrichshagen
Blick von Friedrichshagen

Die Müggelberge sind ein bewaldeter Hügelzug mit Höhen bis zu 115 Metern im Südosten Berlins. Sie werden durch den Kleinen Müggelberg (88 m) und den Großen Müggelberg (115 m) dominiert. Die "Müggelberge" umfassen eine Fläche von ca. 7 Quadratkilometern. Entstanden ist das Massiv im Pleistozän .

Auf dem Kleinen Müggelberg befindet sich der Aussichtsturm Müggelturm (Rundblick bis 50 Kilometer). Weiter östlich davon, auf dem Großen Müggelberg, befinden sich der Stumpf des unvollendeten Fernsehturm Berlin-Müggelberge sowie ein Mast für Sendezwecke. Im Bereich nördlich der Müggelberge in Richtung Müggelsee liegt der Köpenicker Teufelssee.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Die Müggelberge sind, wie ganz Berlin und Brandenburg, von den aus Skandinavien vorstoßenden Gletschern während des Eiszeitalters geformt worden. Sie bestehen daher meist aus Schmelzwassersand und vereinzelt Geschiebemergel . Dabei sind die Müggelberge sowohl aus Ablagerungen der vorletzten Saale- als auch der jüngsten Weichsel-Eiszeit aufgebaut. Die Ablagerungen, aus denen die Müggelberge bestehen, wurden duch den Eisdruck zum Teil intensiv gestört (gestaucht). Dennoch kann man die Müggelberge nicht als Endmoräne bezeichnen, da sie völlig isoliert wie eine Insel im Berliner Urstromtal liegen und keinen Sander besitzen. Wahrscheinlich entstanden die Müggelberge in ihrer heutigen Form beim Vorstoß des jüngsten Inlandeises und nicht beim Zurückschmelzen desselben.

Kanonenberge

Die Sandschurre in den Kanonenbergen
Die Sandschurre in den Kanonenbergen

Als Kanonenberge wird ein maximal 70 Meter hoher Bereich in den nord-westlichen Ausläufern der Müggelberge bezeichnet. Vor 1900 als parkähnliches Gebiet angelegt, erhielt um 1900 ein Bauunternehmer die Erlaubnis dort Sand für Bauprojekte in Berlin zu schürfen. Aufgrund von Protesten aus der Bevölkerung wurde ihm diese Erlaubnis aber nach einiger Zeit entzogen. In der ungefähr 250 m langen und knapp 80 m breiten Sandgrube, Sandschurre genannt, führte die preußische Armee dann in Vorbereitung zum Ersten Weltkrieg Schießübungen mit neuen Kanonen durch, um diese einzuschießen . Aufgrund des großen Lärms, der bis nach Köpenick zu hören war, wurde die Gegend fortan als Kanonenberge bezeichnet. Auch in der Zeit nach 1933 wurde die Sandschurre wieder als Artillerie -Erprobungsplatz genutzt. Nach 1945 wurde in den Kanonenbergen nicht mehr mit Kanonen geschossen, der Name blieb jedoch erhalten.

Die Sandschurre ist auch heute noch vorhanden und befindet sich keine 300 Meter von der Straße zum Müggelturm entfernt. Die Hänge sind inzwischen dicht mit Bäumen bewachsen, auf der Grundfläche ist sie weitgehend baumfrei. Ein paar Lagerfeuerstellen sind dort sichtbar und an den Hängen fahren Downhill - Mountainbiker über Sprungschanzen .

Bismarckwarte

Am 16. Oktober 1904 wurde auf dem Großen Müggelberg die 40 Meter hohe Bismarckwarte durch den 1899 gegründeten Verein "Bismarck-Warte zu Cöpenick e.V." eingeweiht. Die Grundsteinlegung fand am 23. Mai 1903 statt und die Kosten betrugen 120.000 Mark. Der Turm hatte eine 29 Meter hohe Aussichtsplattform, die über 166 Stufen zu erreichen war, und darüber eine 2 Meter durchmessende Feuerschale. Über ein spezielles System konnte eine bis zu 18 Meter hohe Flamme erzeugt werden. Während der ganzen Olympischen Sommerspiele 1936 brannte ein von Berliner Schülern in die Müggelberge gebrachtes Feuer in der Feuerschale.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Bismarckwarte im April 1945 von deutschen Truppen gesprengt, um den anrückenden sowjetischen Armeen keine weithin sichtbaren Punkte zur Orientierung beim Marsch auf Berlin zu geben. Dabei fielen neben der Bismarckwarte auch einige Kirchtürme den Sprengungen zum Opfer. Heute finden sich keine Überreste des Turmes mehr.

Todesbahn

Als Todesbahn wurde die künstlich angelegte Rodelbahn in den Müggelbergen bezeichnet. Sie führte vom Grat zwischen großen und kleinem Müggelberg bis zum Fuße des Teufelssees und wird in der Mitte von einer Holzbrücke überführt. Da sich im Berliner Umland nur wenige große Erhebungen befinden, stellte die Todesbahn einen beliebten Rodeltreffpunkt des Naherholungsgebietes Müggelberge dar. Die Bahn wurde 1992 geschlossen. Sie ist heute offizielles Fahrgelände eines Köpenicker Downhill -Vereins und beliebter Treffpunkt von Jugendlichen aus der Szene.

Aktuelles

Am 7. Oktober 2005 wurde bekannt, dass das österreichische Seilbahn-Unternehmen Doppelmayr eine Seilbahn durch die Müggelberge plane, welche vom Strandbad Grünau bis nach Rübezahl verlaufen soll. Sollte das Planfeststellungsverfahren erfolgreich ausgehen, könnte bereits im Jahr 2007 mit dem Bau begonnen werden.

Literatur

Weblinks

Commons: Müggelberge – Bilder, Videos oder Audiodateien


Koordinaten: 52° 24' 58" N, 13° 38' 0" O

Wikipedia

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