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Letzte Änderung für Artikel Lothar III. (HRR): 16.02.2006 19:52

Lothar III. (HRR)

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Siegel Lothar III. auf einer Urkunde aus dem Jahre 1131 über die Bestätigung eines Schifffahrtsrechtes an die Abtei Echternach
Siegel Lothar III. auf einer Urkunde aus dem Jahre 1131 über die Bestätigung eines Schifffahrtsrechtes an die Abtei Echternach

Lothar III. (* Juni 1075 , vor dem 9.; † 4. Dezember 1137 in Breitenwang, Tirol ), auch Lothar von Süpplingenburg genannt, begraben in Königslutter , Römisch-Deutscher König 1125-1137, ab 1133 Kaiser.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater Lothars, Graf Gebhard von Süpplingenburg (siehe Supplinburger ), gehörte dem sächsischen Hochadel und der Opposition gegen den Kaiser an. Seine Mutter war Hedwig von Formbach .

Im Jahr 1100 , mit 25 Jahren, heiratete Lothar von Süpplingenburg Richenza von Northeim († 1141), Tochter Heinrichs des Fetten und seiner Gattin Gertrud von Braunschweig , der letzten Sachwalterin des brunonischen Erbes. Als Herzog Magnus 1106 ohne Erben starb, verlieh König Heinrich V. das Herzogtum Sachsen an Lothar. In der sächsisch-salischen Auseinandersetzung profilierte sich letzterer alsbald als kluger Politiker und geschickter Heerführer; so auch in der Schlacht am Welfesholz bei Hettstedt, in der das Heer Heinrichs V. 1115 von den Sachsen vernichtend geschlagen wurde. Von nun an war die politische Führungsrolle des Herzogs unumstritten. Seine politische Stellung im Reich baute er systematisch zugunsten seiner Territorialpolitik aus; davon profitierte besonders sein politisches Zentrum Braunschweig, dessen Altstadt er die Stadtrechte verlieh.

Phantasiedarstellung Lothars aus dem 15. Jahrhundert bei der Schlacht von Kulm gegen die Böhmen
Phantasiedarstellung Lothars aus dem 15. Jahrhundert bei der Schlacht von Kulm gegen die Böhmen

Schon anlässlich der Weihe des Aegidienklosters 1115 waren Lothar und Richenza, die Tochter der Stifterin, anwesend, was als politisches Signal gegenüber dem Kaiser gedeutet wurde. Als Heinrich V. 1125 starb, wurde Lothar am 24. August jenes Jahres überraschend zum deutschen König gewählt, womit der territoriale Schwerpunkt der mittelalterlichen Geschichte in den Norden des Reiches rückte.

Die Wahl zum König

Heinrich V., selber kinderlos, hatte eigentlich seinen Neffen Herzog Friedrich II. von Schwaben zum Nachfolger auserwählt, doch vor allem Adalbert I., der Mainzer Erzbischof, stellte sich dieser Bestimmung entgegen. Auf dem Hoftag in Mainz gab es letztlich drei Kandidaten für den Königsthron; neben Lothar und Friedrich rechnete sich auch Leopold III. , Markgraf von Österreich, als Schwager Heinrichs V. und Stiefvater von Friedrich II. Chancen auf die Wahl aus, wenngleich diese geringer waren als die der anderen beiden. Für die Wahl wurde ein Gremium gebildet, das aus je 10 Vertretern der vier großen Stämme der Sachsen, Schwaben , Franken und Bayern bestand. Diese sollten sich auf einen der drei Kandidaten einigen. Da sich die Partei der Schwaben jedoch nicht von Anfang an bereit erklärte, jeglichen Ausgang der Wahl zu akzeptieren, wurde der sächsische Herzog, nachdem Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern auf seine Seite gewechselt war, zum neuen König erhoben. Schließlich huldigte auch der unterlegene Friedrich dem König, der sich fortan Lothar III. nannte. Die offizielle Krönung durch den Kölner Erzbischof erfolgte am 13. September in Aachen.

Der Konflikt mit den Staufern

Obwohl Friedrich II. dem König gehuldigt hatte, sorgte er, indem er sich weigerte die Reichsgüter zu übergeben, für neue Auseinandersetzungen. Schon 1125 kam es zu den ersten Kämpfen zwischen Lothar und den Staufern . Diese steigerten sich in den folgenden Jahren und, nachdem ein Feldzug Lothars gegen die Staufer 1127 vor Nürnberg scheiterte, erhoben die Schwaben gemeinsam mit den Franken Friedrichs jüngeren Bruder Konrad zum Gegenkönig. Dieser suchte sofort in Italien nach Unterstützung für sein Königtum, welche er insbesondere in Mailand fand, wo ihm 1128 die Krone des Königs von Italien aufgesetzt wurde. Sein Vorhaben in Italien eine solide Machtbasis zu gründen, scheiterte allerdings. Im Jahre 1132 kehrte er ins Reich zurück.

Das Schisma von 1130

In der Zwischenzeit war es 1130 in Rom bei der Papstwahl erneut zu einem Schisma gekommen. Nach dem Tod von Honorius II. gab es zwei aussichtsreiche Anwärter auf das Papsttum. Zuerst wählte eine Minderheit der Kardinäle Innozenz II. zum neuen Papst, bevor die übrigen Kardinäle Anaklet II. in einem tumultartigen Verfahren zum Papst ernannten. Beide Parteien beanspruchten für sich, rechtmäßig gewählt worden zu sein, doch anfangs konnte sich Anaklet durchsetzen und Innozenz musste Rom verlassen und floh nach Frankreich. Während sich Anaklet lediglich der Unterstützung durch Roger II. von Sizilien versichern konnte, gelang es Innozenz mit Hilfe Bernhards von Clairvaux , den französischen König Ludwig VI. und den englischen König Heinrich I. für seine Seite zu gewinnen.

Auch Lothar wurde von beiden Päpsten umworben, wobei ihm beide die Kaiserkrönung in Aussicht stellten. Erneut war es Bernhard von Clairvaux, der maßgeblich die Entscheidung Lothars III. zugunsten Innozenz’ lenkte. Im März 1131 trafen sich diese drei in Lüttich, wo Lothar dem Papst den Stratordienst leistete und ihm Hilfe im Kampf gegen Anaklet zusagte. Die ursprüngliche Bedingung, dass er als Gegenleistung das volle Investiturrecht zurückverlange, ließ er schließlich fallen.

Im folgenden Jahr machte sich Lothar, der sich immer noch im Konflikt mit dem staufischen Gegenkönig befand, mit einem kleinen Heer nach Italien auf. Da Anaklet erfolgreich die Peterskirche verteidigte, musste man für die Kaiserkrönung in die Lateransbasilika ausweichen. Dort nahm Lothar am 4. Juni 1133 die Kaiserkrone von Innozenz in Empfang. Kurz danach machte sich Lothar wieder auf die Heimreise, obwohl Innozenz sich noch nicht gegen Anaklet durchgesetzt hatte und nur kurze Zeit später von Roger II. erneut aus Rom vertrieben wurde.

Zweiter Italienfeldzug und Tod

In Deutschland gelang es Lothar schließlich im Jahre 1135 dank der Hilfe Heinrichs des Stolzen, der seit dem Tod seines Vaters Heinrichs des Schwarzen im Jahre 1126 Herzog von Bayern war und Gertrud, die einzige Tochter Lothars, geheiratet hatte, die Staufer zu besiegen. Konrad wurde im September in Mühlhausen wieder in die kaiserliche Gunst aufgenommen und verpflichtete sich, am Zweiten Italienfeldzug des Kaisers teilzunehmen. Zu diesem machte sich Lothar, da er im Reich jetzt der unbestreitbare Herrscher war, mit einem wesentlich größeren Heer als beim letzten Mal auf. So versprach dieser Feldzug wesentlich erfolgreicher zu werden. In der Tat bemühte sich Roger II. bald um Frieden. Jedoch kam es nun zwischen Lothar und Innozenz II. zu Konflikten um die Lehnhoheit über das Herzogtum Apulien, und auch im eigenen Heer gab es Spannungen, so dass Lothar auch diesen zweiten Italienfeldzug abbrach und den Heimweg antrat.

Auf der der Rückreise verlieh er seinem Schwiegersohn Heinrich die Markgrafschaft Tuszien und das Herzogtum Sachsen. Zudem übertrug er ihm die Reichsinsignien, was je nach Standpunkt als Designation zum neuen König ausgelegt wurde oder nicht. Am 4. Dezember 1137 starb Lothar noch auf der Rückreise bei Reutte. Seine Gebeine wurden nach Königslutter gebracht und bestattet. Einen Monat später beendete der Tod Anaklets II. auch das päpstliche Schisma.

Lothar hat sich mit dem Kaiserdom in Königslutter ein herausragendes architektonisches Denkmal gesetzt. Auch seine Herrschaftszeit war mehr als nur eine Episode zwischen Saliern und Staufern . Sie gilt eher als selbstbewusste Herrschaft über das Reich, auch wenn die politische Vision von der Gründung eines welfischen Königtums am 7. März 1138 in Koblenz (Basilika St. Kastor) durch den "Staatsstreich" der Staufer zerstört wurde.

Nach seinem Tod wurde Lothar als Friedenskönig betrauert, der seinem Land Frieden, Eintracht und Ordnung gegeben hatte. Braunschweig war mit Lothar III. erstmals in den Blickpunkt der europäischen Politik und Geschichte gerückt.

Kinder

Literatur

  • Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I. München 2003.
  • Alfred Haverkamp: Zwölftes Jahrhundert. 1125 - 1198, = Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 5, Stuttgart 2003.
  • Wolfgang Petke: Lothar von Süpplingenburg (1125-1137), in: Helmut Beumann (Hrsg.), Kaisergestalten des Mittelalters, 1984

Weblinks

Vorgänger
Heinrich V.
Liste der römisch-deutschen Herrscher Nachfolger
Konrad III.

Wikipedia

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