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Letzte Änderung für Artikel Konzil von Konstanz: 31.01.2006 12:39

Konzil von Konstanz

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Das Konzil von Konstanz ( 5. November 1414 bis 22. April 1418 ) wurde auf das Betreiben König Sigismunds hin von Papst Johannes XXIII. nach Deutschland an den Bodensee einberufen, um das Abendländische Schisma zu beenden, die kirchlichen Zustände zu verbessern und die Ketzerei niederzuschlagen.

König Sigismund und Königin Barbara auf dem Zug ins Münster (aus der Chronik des Konzils von Konstanz des Ulrich Richental)
König Sigismund und Königin Barbara auf dem Zug ins Münster (aus der Chronik des Konzils von Konstanz des Ulrich Richental)
Obwohl König Sigismund ihm freies Geleit zugesagt hat, wird Jan Hus 1415 verhaftet und verbrannt
Obwohl König Sigismund ihm freies Geleit zugesagt hat, wird Jan Hus 1415 verhaftet und verbrannt

Ziele des Konzils waren

  • die causa unionis , die Frage der Kircheneinheit
  • die causa reformationis : die Frage der Kirchenreform
  • die causa fidei die Frage der kirchlichen VerkĂĽndigung und Sakramentenlehre

Johannes XXIII. selbst kam nach Konstanz und eröffnete das Konzil, wobei nur die Bischöfe anwesend waren, die auf seiner Seite waren. Es gab sich selbst eine Geschäftsordnung, die festlegte, dass nur nach Nationen und nicht, wie bisher üblich, nach Köpfen abgestimmt werde, um eine Majorisierung durch die italienischen Bischöfe zu verhindern. Das Konzil erklärte sich dann als über dem Papst stehend und setzte den Papst im Mai 1415 ab. Da Johannes durch das Konzil von Pisa gewählt worden war, musste er die Autorität des Konzils über den Papst akzeptieren.

Die Kardinäle von Gregor XII. eröffneten ein neues Konzil im Juli 1415 um die Autorität des Bischofs in Rom zu behaupten. Dann beschlossen sie seinen Rücktritt, womit ein weiterer Papst abgesetzt war. Gregor hatte die Autorität des Konzils über den Papst nicht anerkannt.

Benedikt XIII. weigerte sich zurückzutreten und floh von Avignon an die portugiesische Küste, wo er sich für den Rest seines Lebens (bis 1423) aufhielt. Der Kaiser verhandelte mit dem König von Aragon und nach längeren Verhandlungen kamen auch einige von Benedikts Bischöfen und das Konzil setzte im Juli 1417 auch Benedikt ab und im November 1417 wurde ein neuer Papst, Martin V. gewählt.

Das Konzil verurteilte die Lehren von John Wyclif , Jan Hus und Hieronymus von Prag . Jan Hus und Hieronymus von Prag, die in Konstanz anwesend waren, wurden als Ketzer verbrannt, John Wyclif (1330 bis 1384) war zu der Zeit bereits seit drei Jahrzehnten tot, doch seine Gebeine wurden ausgegraben und ebenfalls verbrannt.

Das Konzil veröffentlichte das Dekret Haec sancta am 6. April 1415 , das hinsichtlich der Vorrangstellung von Papst und Konzil von Interesse ist.

Dieser Entscheid des Konzils wurde von keinem Papst approbiert, außerhalb von Rom jedoch von Bischöfen und Theologen in ganz Europa bis ins 16. Jahrhundert nachdrücklich verteidigt.

Folgen des Konzils von Konstanz

Papst Martin V. einigte sich 1429 mit Clemens VIII. , dem Nachfolger von Benedikt XIII. und beendete damit das westliche Schisma .

In Böhmen hat das Urteil über den populären Prager Prediger und Kirchenreformer Hus zu Volksaufständen geführt, die schließlich zu der hussitischen Revolution führten. Die Hussiten und ihre Nachahmer führten danach fast zwei Jahrhunderte in Mitteleuropa religiös motivierte Kriege, die in den Dreißigjährigen Krieg mündeten und erst mit diesem endeten.

Das Dekret Haec Sancta sollte ein kollegiales Verhältnis zwischen Papst und Konzil schaffen. Leider war das praktisch nicht möglich. Vielleicht ist das auch ein Grund, weshalb die causa reformationis auch nicht nach der Papstwahl erfüllt worden ist. Martin V. widmete sich lediglich den Reformen, die das geschwächte Papsttum erstarken ließen. Einige Historiker sind der Auffassung, dass die "Verschiebung" der causa reformationis indirekt der Einstieg in die Zeit der Reformation war, die hundert Jahre nach dem Konstanzer Konzil auch in Deutschland begann.

Gedenkplakette an das Konstanzer Konzil
Gedenkplakette an das Konstanzer Konzil

Siehe auch: Imperia (Skulptur)

Literatur

  • Walter BrandmĂĽller:Das Konzil von Konstanz, 2 Bde., Paderborn-MĂĽnchen-Wien-ZĂĽrich 1991-1997.
  • Hubert Jedin (Hrsg.):Handbuch der Kirchengeschichte. Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend der Reformation, Bd. 3, 2. Hälfte, 2. unveränderte Aufl., Freiburg i. B. 1973.

Weblinks

Wikipedia

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