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Letzte Änderung für Artikel Sigismund (HRR): 08.02.2006 17:11

Sigismund (HRR)

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Bild:Sigismund(HRR).jpg Sigismund von Luxemburg (* 15. Februar 1368 in Nürnberg; † 9. Dezember 1437 in Znaim in Mähren ), auch Siegmund, in Ungarn Zsigmond und in Böhmen Zikmund genannt, stammte aus dem Hause der Luxemburger . Er war

  • Kurfürst von Brandenburg von 1378 bis 1388 und von 1411 bis 1415 ,
  • König von Ungarn seit 1387 ,
  • König von Kroatien in Personalunion ,
  • römisch-deutscher König seit 1410 ,
  • römisch-deutscher Kaiser seit 1433 und
  • König von Böhmen seit 1419 bis zu seinem Tode.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und die Erlangung der ungarischen Königskrone

Sigismund war ein Sohn Kaiser Karls IV. und Halbbruder Wenzels von Luxemburg (Sigismund entstammte Karls vierter Ehe mit Elisabeth von Pommern , Wenzel hingegen war von Karls dritter Frau Anna von Schweidnitz geboren worden). Er galt als hochgebildet, sprach mehrere Sprachen (darunter Deutsch, Latein, Italienisch und Französisch) und, im Gegensatz zu seinem Vater Karl, als ein lebenslustiger Mensch, der auch Freude am Turnier hatte.

Die ungarische Krone erwarb er durch die Heirat mit Maria von Ungarn , doch benötigte er die Hilfe seines Bruders Wenzel, um sich gegen den mächtigen ungarischen Adel durchzusetzen. 1388 verpfändete er die Mark Brandenburg, um so seine Ausgaben zu decken und gab sie 1417 den Hohenzollern als Lehen. In Abwehrkämpfen gegen die Türken (Niederlage in der Schlacht von Nikopolis 1396) wurde auch das ungarische Militärwesen ab 1397 neuorganisiert; auch wurden kirchliche Rechte beschnitten. Dies führte zum Eklat und zur Festsetzung Sigismunds 1401, doch konnte er sich mit Hilfe der einflussreichen Garai-Familie befreien. Um deren Unterstützung zu erlangen, verheiratete er sich mit der (den Quellen zur Folge leichtlebigen) Herzogstochter Barbara von Cilli , mit der er später die Tochter Elisabeth von Luxemburg hatte. Sigismund wehrte auch eine Invasion des Königs von Neapel ab, der alte Thronansprüche geltend machte, und amnestierte auf dem Reichstag von Ofen 1403 seine Gegner. Um seine Macht weiter zu festigen, schuf Sigismund 1408 den Drachenorden , in den auch vereinzelt Deutsche aufgenommen wurden. In seiner Regierungszeit verlor Ungarn Dalmatien, wobei gleichzeitig die eingewanderten Deutschen eine führende Rolle im Land übernahmen.

Politik im Reich

Kaiser Sigismund auf einem nicht zeitgenössischen Gemälde von Albrecht Dürer
Kaiser Sigismund auf einem nicht zeitgenössischen Gemälde von Albrecht Dürer

Sigismund unterstützte nach der Absetzung Wenzels als Römischer König seinen Bruder in Böhmen und wurde im September 1410 zum römisch-deutschen König gewählt. Allerdings fehlte ihm im Reich, auch bedingt durch die Politik seines Vaters Karl IV., die nötige Hausmacht , um erfolgreich Reichspolitik betreiben zu können; außerdem war Sigismunds finanzielle Lage immer sehr angespannt. Das größte Problem jener Zeit stellte die Kirchenspaltung dar, das Abendländische Schisma . Die größte Leistung Sigismunds bestand denn auch in der Wiederherstellung der Einheit der römischen Kirche auf dem Konzil von Konstanz ( 1414 bis 1418 ). Dabei kam ihm zu Gute, dass sein Königtum relativ gefestigt war, während das Papsttum fortwährend an Macht und Ansehen verlor. Sigismund ging diplomatisch geschickt vor und setze sich in zahlreichen Einzelverhandlungen mit den europäischen Herrschern in Verbindung. Sein Versuch einer Reichsreform konnte jedoch nicht in allen Punkten durchgesetzt werden. Die so genannte Reformatio Sigismundi war jedoch nur eine anonyme Schrift, die sich auf Sigismund berief.

Der Tod von Jan Hus und die Folgen

Berüchtigt ist der Tod von Jan Hus , dem er freies Geleit zugesichert hatte, damit er auf dem Konstanzer Konzil sprechen könne. Er wurde von Sigismund gefangengenommen und 1415 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Begründet war dieser Schritt jedoch mit der Tatsache, dass Hus verurteilt wurde und seine Thesen nicht revidierte, womit Sigismund kein wirklicher Ausweg blieb. Doch belastete dieser Wortbruch seine Herrschaft in Böhmen: die böhmischen Stände zögerten anfangs, Sigismund als König anzuerkennen.

Gegen die aufständischen Hussiten rief Sigismund zum Kreuzzug auf, der aber sehr rasch die Form eines langwierigen Kleinkrieges annahm und erst 1436 beendet werden konnte. Sein treuester Verbündeter in diesem Krieg war sein Schwiegersohn, der Herzog von Österreich, Albrecht V. , der auch zu seinem Nachfolger designiert wurde.

Die letzten Jahre

Im Reich selber musste Sigismund sich immer wieder mit der Opposition der Kurfürsten herumschlagen, wobei die rheinischen Kurfürsten seine Politik gegenüber Polen-Litauen beargwöhnten und lieber den deutschen Ordensstaat unterstützen wollten. Auch seine Beziehungen zum Papsttum waren nicht immer spannungsfrei, doch zeigte sich gerade auf seinem Italienzug, den er zur Kaiserkrönung 1433 unternahm, Sigismunds diplomatisches Talent, als er im komplexen Netz der Bündnisse immer seinen Vorteil suchte (wie beim Übertritt von der Seite Mailands auf die Seite der Liga um die Republik Venedig ).

Mit Sigismund, der als großer Reichs- und Kirchenreformer (siehe auch Basler Konzil ) gilt, endete die Luxemburger Dynastie im männlichen Zweig. Am Ende stand die Überforderung der Kräfte, um ein mittel-osteuropäisches Herrschaftsgebilde sicher lenken zu können. Dennoch sollte diese Idee später von den Habsburgern aufgegriffen und mit der Donaumonarchie verwirklicht werden.

Literatur

  • Wilhelm Baum: Kaiser Sigismund. Konstanz, Hus und Türkenkriege, Graz-Wien-Köln 1993 (auch tschechisch).
  • Jörg K. Hoensch: Kaiser Sigismund - Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit (1368 - 1437), Verlag C.H.Beck, München 1996, ISBN 3406411193 . Grundlegend
  • Martin Kintzinger: Sigmund, in: Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.): Die deutschen Herrscher des Mittelalters, Historische Porträts von Heinrich I. bis Maximilian I., Verlag C.H.Beck, München 2003, S. 462-485, ISBN 3406509584 .

Weblinks

Vorgänger
Ruprecht I. von der Pfalz
Liste der römisch-deutschen Herrscher Nachfolger
Albrecht II.

Wikipedia

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