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Letzte Änderung für Artikel Wittelsbach: 20.02.2006 13:13

Wittelsbach

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Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands. Aus ihm gingen jahrhundertelang die bayerischen Herrscher hervor.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die genaue Herkunft der Wittelsbacher ist ungeklärt. Legenden führen sie auf Karl den Großen oder sogar bis auf alte Trojaner zurück. Eine glaubwürdigere These besagt, die Wittelsbacher entstammten einer Seitenlinie der Luitpoldinger , benannt nach Markgraf Luitpold von Bayern († 907 ). Die auch von Mitgliedern der Familie der Wittelsbacher und vielen Wissenschaftlern heute meistbeachtete Theorie beruht auf der 1931 in Österreich veröffentlichten Genealogie des Freiherrn Otto von Dungern, bei welchem die Geschichte der Familie um das Jahr 1000 mit einem Grafen Otto I. von Scheyern (Otto comes de Skyrum) beginnt.

Die Luitpoldinger als Ursprung der Wittelsbacher

Der Sohn Luitpolds, Arnulf der Böse, wurde 919 sogar zum deutschen (Gegen-)König gewählt, unterwarf sich aber schließlich Heinrich von Sachsen und begnügte sich mit dem Herzogtum Bayern.

Nach Arnulfs Tod 937 verlieh Kaiser Otto der Große das Herzogtum an Arnulfs Bruder Berthold. Otto I. verheiratete auch seinen Bruder Heinrich mit Arnulfs Tochter Judith und begründete somit den späteren Anspruch Heinrichs, der nach Bertolds Tod unter Nichtberücksichtigung der Ansprüche anderer Luitpoldinger Herzog von Bayern wurde.

Arnulfs ältester Sohn, Eberhard, war 938 vom Herzogtum Bayern ausgeschlossen worden; der jüngere, Arnulf (II.), wurde Pfalzgraf in Bayern, erbaute 940 die Burg Scheyern, und seine Nachkommen benannten sich nach dieser Burg als Grafen von Scheyern.

Der Ursprung der Wittelsbacher nach der Genalogie Freiherr Otto von Dungerns

Nach der 1931 veröffentlichten Genealogie des Freiherrn Otto von Dungern stammt die Familie der Wittelsbacher vom Grafen Otto I. von Scheyern ab, der in Urkunden im Jahr 1000 als Otto comes de Skyrum genannt wird. Beginnend mit seinem Sohn, Otto II. von Scheyern , beginnt die gesicherte Geschichte der Wittelsbacher.

Die Grafen von Scheyern, Pfalzgrafen von Bayern

Der Graf Otto II. von Scheyern († 1078) war in zweiter Ehe mit der verwitweten Gräfin Haziga, einer Schwester des Grafen Meginhard von Reichersbeuern verheiratet.

Die Grafen von Scheyern waren:

  • Otto I. von Scheyern (um 1014)
  • Otto II. von Scheyern († 1078)
  • Eckhard I. von Scheyern († vor 11.5.1091)
  • Otto V. von Scheyern († 1156), Pfalzgraf von Bayern
  • Graf Otto VIII. von Scheyern (um 1117 - 1183)=Graf Otto V. von Wittelsbach=Pfalzgraf Otto II. von Bayern=Herzog Otto I. von Bayern/Wittelsbach (ab 1180).

Die in der Zählung fehlenden Träger des Namen Otto entfallen auf die Seitenlinien der Grafen von Scheyern Scheyern-Dachau und Scheyern-Valley.

Graf Otto II. von Scheyern ist somit der Urgroßvater des Grafen Otto VIII. von Scheyern, der nach anderer Zählweise als Graf Otto V. von Wittelsbach oder Herzog Otto I. von Bayern bezeichnet wird.

Dieser Graf Otto V. von Wittelsbach verlegte 1124 die Residenz der Pfalzgrafen von der Burg Scheyern nach der Burg Wittelsbach bei Aichach (heute Regierungsbezirk Schwaben).

Herzöge von Bayern

Otto V., der sich auf Friedrich I. Barbarossas Römerzügen ausgezeichnet hatte, erhielt nach der Absetzung Heinrichs des Löwen 1180 das Herzogtum Bayern, worauf er sich fortan Herzog Otto I. von Wittelsbach nannte. Ludwig I. der Kelheimer wurde 1214 mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt. Durch seine 1204 geschlossene Ehe mit Ludmilla, Witwe des Grafen Albert III. von Bogen kommt das weiß-blaue Rautenwappen an den Wittelsbachern. Sein Sohn Otto II. wurde als 6jähriger mit Agnes von Staufen, der Erbin der Pfalz verlobt. Durch diese Hochzeit kam der goldene Löwe auf schwarzen Grund als Wappentier nach Bayern.

Der Onkel Ottos II., Pfalzgraf Otto VIII. von Wittelsbach und Bruder Herzog Otto I. wurde durch die Ermordung König Philipps von Schwaben 1208 berüchtigt; er wurde geächtet und 1209 erschlagen, die Stammburg Wittelsbach von Herzog Ludwig I. selbst zerstört.

Nach dem Tode Ottos II. entstanden 1255 in der Erbteilung zwischen seinen Söhnen die Linien Niederbayern und Oberbayern mit der Pfalz. Beide Fürsten trugen weiterhin den Titel "Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein".

Niederbayern

  • 1253-1290: Heinrich XIII. =Heinrich I. von Niederbayern (1235-1290)
  • 1290-1312: Otto III. (1261-1312)
    • ab ca.1305-1310: gemeinsam mit Stephan I.
    • 1310-1312: gemeinsam mit Otto IV. und Heinrich XIV. (den Söhnen Stephan I.)
  • 1312-1339: gemeinsam/teilweise geteilt: Heinrich XIV., Otto IV. und Heinrich XV. (Sohn Otto III., "der Natternberger").
  • 1339-1340: Johann I. (Sohn Heinrichs XIV.)

Im Jahr 1305 wurde der niederbayerische König und Sohn einer ungarischen Königstochter Otto III. als Bela V. zum ungarischen König ausgerufen. Allerdings wurde er bereits binnen kurzem gezwungen, diese an den Ungarn Fürst Ladislaus Apor wieder abzugeben.

Nach dem bald aufeinanderfolgenden Tod von Stephan I. und Otto III. waren ihre Söhne noch unmündig, so daß ihre Vormundschaft von verschiedenen Herrschern beansprucht wurde. Zu diesen zählte neben dem oberbayerischen Herzog Ludwig IV. dem Bayern auch die österreichischen Habsburger. Sie wurden aber in der Schlacht von Gammelsdorf von Ludwig IV. dem Bayern geschlagen, so dass dieser die Vormundschaft übernahm.

Von den Erben beherrschte nun Heinrich XIV. bis zu seinem Tod von Landshut aus über Straubing, Schärding und Pfarrkirchen, Otto IV. von Burghausen aus über Ötting, Traunstein, Reichenhall und Rosenheim, Heinrich XV. aber vom Natternberg bei Deggendorf aus über Deggendorf, Landau, Dingolfing und Vilshofen. Nachdem die Brüder zwischen 1333 und 1339 alle verstorben waren, übernahm der elfjährige Sohn Heinrichs XIV., Johann I. die Herrschaft, starb aber auch bereits im Dezember 1340.

Oberbayern und Pfalz (1253-1294)

  • 1253-1294: Ludwig II. der Strenge (1229-1294)

Die Oberbayrische Linie teilte sich nach dem Tod Ludwig II., des Strengen 1294 in die ältere Linie Pfalz und die jüngere Bayern.

(Ober-)Bayern (1294-1340)

  • 1294-1347: Ludwig IV. der Bayer (1283-1347)

Die (Ober-)bayrische Linie bestieg zweimal, mit Ludwig IV., dem Bayern ( 1314 - 1346 ) und Karl VII. ( 1742 - 1745 ), den Kaiserthron , erlangte 1623 unter Maximilian I. die Kurwürde , erlosch aber 1777 mit Maximilian Joseph.

Die Herzöge von Bayern waren von 1312-1373 Kurfürsten von Brandenburg.

Pfalz (ab 1294)

  • 1294-1317: Rudolf I. der Stammler (* 1274; † 1319), Pfalzgraf bei Rhein
  • 1317-1327: Adolf der Redliche (* 1300; † 1327), Pfalzgraf bei Rhein
  • 1329-1353: Rudolf II. der Blinde (* 1306; † 1353), Pfalzgraf bei Rhein

Erster Pfalzgraf der wieder selbständigen Pfalz wurde Rudolf I. 1317 verzichtet er zu Gunsten seines Bruders Kaiser Ludwig IV. Sein Sohn Rudolf II. gelangte 1329 wieder in Besitz der väterlichen Erblande. Durch die goldene Bulle von Kaiser Karl IV. erhielten die Pfalzgrafen bei Rhein 1356 von Karl IV. die Kurwürde .

Kurfürsten von der Pfalz

Die pfälzische Linie der Wittelsbacher erhielt 1356 die Kurwürde. Kurfürst Ruprecht I. gründete 1386 mit Heidelberg die dritte Deutsche Universität. Ruprecht III. von der Pfalz wurde von den rheinischen Kurfürsten zum römischen König ( 1400 - 1410 ) gewählt, aber nur in einem Teil des Reiches anerkannt. Nach seinem Tod teilte sich die pfälzische Linie in die vier Linien Kurpfalz (Heidelberger), Pfalz-Neumarkt (erloschen 1443 ), Pfalz-Simmern sowie Pfalz-Mosbach-Neumarkt (erloschen 1499 ). Die Linie Pfalz-Neumarkt stellte mit Christoph III. 1440-1448 den König von Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Heidelberger Linie starb 1559 mit Ottheinrich aus, worauf die reformierte Linie Pfalz-Simmern folgte.

Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz wurde 1619 zum König von Böhmen gewählt. Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg floh er nach Holland. Die pfälzische Kur wurde 1623 an Bayern übertragen. 1648 wurden zwei neue Kuren geschaffen, wovon eine die Pfalz erhielt.

Die Linie Pfalz-Simmern erlosch 1685 mit Karl II. dem Bruder Liselottes von der Pfalz. Nun folgte die Linie Pfalz-Neuburg , die sich 1569 von der Linie Zweibrücken losgelöst und 1614 Jülich und Berg erworben hatte; dieser folgte die seit 1614 selbständige Linie Pfalz-Sulzbach.

Kurfürsten von Bayern

Am 25. Februar 1623 erhielt Herzog Maximilian I. von Bayern die pfälzische Kurwürde. Die bayrische Linie der Wittelsbacher starb 1777 aus. Ihr folgte mit Karl Theodor die Linie Pfalz-Sulzbach, die schon über die Kurpfalz herrschte. Nach dem Tod Karl Theodors 1799 erlangten die Herzöge von Zweibrücken die Kurwürde.

Herzöge von Zweibrücken

Nach dem Tod König Rupprecht 1410 entstand die Linie Simmern-Zweibrücken, welche sich 1444 in die Linie Simmern-Sponheim und Zweibrücken-Veldenz aufspaltete.

Die Linie Pfalz-Zweibrücken-Kleeburg hatte 1654 - 1719 den schwedischen Thron inne (Karl X., Karl XI. Gustav, Karl XII., Ulrike Eleonore ).

Letzter Herzog von Zweibrücken wurde 1795 Maximilian Joseph, Herzog ohne Land. Die Französischen Revolutionstruppen hatten zu diesem Zeitpunkt das Herzogtum besetzt. 1799 trat er die Nachfolge Karl Theodors als Kurfürst in München an.

Könige von Bayern

Nach dem Aussterben der Linie Pfalz-Sulzbach 1799 trat Maximilian IV. (Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler) die Nachfolge Karl Theodors an. 1806 wurde er König von Bayern und begründete damit die Königslinie, die bis 1918 herrschte. Zur Königslinie gehören:

  • Maximilian I. ( 1806 - 1825 )
  • Ludwig I. ( 1825 - 1848 )
  • Maximilian II. ( 1848 - 1864 )
  • Ludwig II. ( 1864 - 1886 )
  • Prinzregent Luitpold ( 1886 - 1912 ), Regentschaft für Ludwig II. und anschl. auch für Otto I .
  • Otto I. ( 1886 - 1916 )
  • Prinzregent Ludwig (1912-1913) nach Änderung der Verfassung 1913 König Ludwig III.
  • Ludwig III. ( 1913 - 1918 )

Nach der Abdankung Ludwigs III. 1918 überstanden die Wittelsbacher die Revolution mehr oder minder unversehrt und emigrierten ins europäische Ausland. Heutiger Chef des Hauses Wittelsbach und gleichzeitig des Hauses Stuart ist Franz von Bayern, Sohn von Albrecht von Bayern. Zur Verwaltung des Vermögens wurde 1923 der Wittelsbacher Ausgleichsfonds geschaffen.

Eine Nebenlinie Birkenfeld-Gelnhausen wurde 1799 in Herzöge in Bayern umbenannt, aus ihr entstammt Elisabeth I. (Sisi).

Liste der Wittelsbacher Linien

  • Niederbayern
  • Oberbayern
  • Bayern
  • Oberbayern
  • Bayern-München
  • Bayern-Ingolstadt
  • Bayern-Niederbayern
  • Bayern-Straubing-Holland
  • Bayern-Landshut
  • Pfalz
  • Kurlinie Heidelberg
  • Mosbach
  • Mosbach-Neumarkt
  • Simmern-Zweibrücken
  • Pfalz-Simmern-Sponheim
  • Ältere Linie Simmern
  • Jüngere Linie Simmern
  • Pfalz-Zweibrücken-Veldenz
  • Pfalz-Veldenz
  • Pfalz-Lützelstein
  • Pfalz-Veldenz-Lützelstein
  • Pfalz-Neumarkt
  • Pfalz-Neuburg-Hilpotstein
  • Pfalz-Neuburg
  • Pfalz-Sulzbach II
  • Pfalz-Sulzbach-Hilpolstein
  • Pfalz-Zweibrücken
  • Pfalz-Zweibrücken, jüngere Linie
  • Zweibrücken Landsberg
  • Zweibrücken Kleeburg
  • Pfalz-Sulzbach I (Hilpolstein)
  • Pfalz-Parkstein
  • Pfalz-Birkenfeld
  • Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld
  • Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler
  • Pfalz-Birkenfeld-Gelnhausen

Siehe auch

Literatur

  • "Genealogie des Hauses Wittelsbach", herausgegeben von der Verwaltung des Herzogs von Bayern (Schloß Nymphenburg), München 1996
  • Adalbert Prinz v. Bayern: "Die Wittelsbacher. Geschichte unserer Familie", München (Prestel-Verlag) 1979 (2. Auflage München 1980; ISBN 3791304763 )

Weblinks

Wikipedia

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