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Letzte Änderung für Artikel Otto I. (Brandenburg): 27.09.2005 21:53

Otto I. (Brandenburg)

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Der Askanier Otto I. (* um 1128 ; † 8. Juli 1184 ) war von 1170 bis zu seinem Tode der zweite Markgraf von Brandenburg. Otto I. war der älteste Sohn von Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg im Jahre 1157 und von Sophie von Winzenburg . Er hatte drei Schwestern und sechs Brüder.

Denkmal Ottos I., Siegesallee, Berlin
Denkmal Ottos I., Siegesallee, Berlin

Bekanntere Brüder waren

Inhaltsverzeichnis

Biographische Daten

Das Geburtsdatum Ottos wird von der jüngeren Geschichtsschreibung einige Jahre früher als die traditionelle Angabe 1128 angesetzt. Denn der Hevellerfürst Pribislaw-Heinrich war Ottos Taufpate und übergab als Patengeschenk die an den askanischen Streubesitz angrenzende Zauche – ein Vorgang, der laut Partenheimer wahrscheinlich bereits um 1123/1125 stattgefunden haben muss.

Um 1148 heiratete Otto die Piastin Judith, Schwester der Polenherzöge Boleslaw IV. und Mieszko III. . Datum und Ort der Vermählung sind unbekannt. Der Beschluss dieser Ehebindung wurde im Zuge des Wendenkreuzzuges auf einer Sitzung am 6. Januar 1148 gefasst, an der neben Otto und den beiden polnischen Herzögen auch Erzbischof Friedrich I. von Magdeburg teilnahm. Laut Partenheimer stand die Vermählung im Zusammenhang mit dem askanischen Bemühen, in bewusster Opposition zu König Konrad , der an Wladyslaw als rechtmäßigem Herrscher Polens festhielt, die Piasten zu unterstützen. Nach dem Tod Judiths 1175 heiratete Otto 1176 Ada von Holland, Tochter des Grafen Florenz III. von Seeland .

Laut heutigem Kenntnisstand hatte Otto zwei Söhne aus erster Ehe, Otto und Heinrich, und aus zweiter Ehe einen dritten Sohn, Albrecht:

Situation im Brandenburger Raum um 1150
Situation im Brandenburger Raum um 1150
  • Otto II. wurde sein Nachfolger als Markgraf von Brandenburg 1184- 1205 .
  • Heinrich (Graf von Gardelegen)
  • Albrecht II. wurde Markgraf von Brandenburg nach dem Tod des Halb-Bruders Otto II. 1205- 1220

Markgraf von Brandenburg

An der Seite des Vaters

Otto regierte bereits seit 1144 an der Seite seines Vaters und übernahm den Titel Markgraf von Brandenburg endgültig im Todesjahr des Vaters, im Jahr 1170. Allerdings wird er bereits im Jahre 1144 in einer Königsurkunde – neben Albrecht – mit dem Titel Markgraf von Brandenburg genannt; selbst führten die Askanier den Titel erst nach der endgültigen Eroberung der Mark 1157. Gemeinsam bestimmten Vater und Sohn die askanische Politik über Jahrzehnte hinweg, nahmen an Fürstensitzungen und Entscheidungen teil und finden in verschiedenen Urkunden gemeinsam Erwähnung. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei in vielen Fällen von weiteren Brüdern Ottos, insbesondere vom nächstälteren Hermann. Otto überlebte seinen Vater, der mit rund 70 Jahren ein für die damaligen Verhältnisse ungewöhnlich hohes Alter erreicht hatte, nur um 14 Jahre.

Alleinregierung

Kloster Lehnin, Kirche
Kloster Lehnin, Kirche

1177 wurde Otto zusätzlich die Würde des Reichserzkämmerers verliehen. Die Mark Brandenburg, die Otto 1170 endgültig vom Vater übernahm, entsprach in ihrer territorialen Ausdehnung nicht dem heutigen Flächenstaat. Neben der Altmark zählten im wesentlichen lediglich das östliche Havelland und die Zauche dazu. Erst in den folgenden 150 Jahren gelang es den Askaniern, Gebiete östlich der Flüsse Havel-Nuthe, die Uckermark und Regionen bis zum Barnim zu gewinnen und die Mark Brandenburg bis zur Oder auszudehnen. In den wenigen Jahren seiner Alleinregentschaft gelang es Otto vor allem, die Mark durch eine Intensivierung der Besiedlung zu stabilisieren und zu sichern.

Kloster Lehnin

Gründung durch Otto I.

Im Jahr 1180 gründete Otto in der Zauche mit Lehnin das erste märkische Kloster, in dem er vier Jahre später seine letzte Ruhestätte fand. Das Zisterzienser -Kloster wurde Hauskloster und Begräbnisstätte der Askanier und später auch der Hohenzollern. Die ersten Mönche kamen 1183 aus dem Kloster Sittichenbach, um 1190 begann der Bau der Kirche und der Klosteranlagen.

Wappen der Gemeinde Kloster Lehnin, Zeichnung
Wappen der Gemeinde Kloster Lehnin, Zeichnung
Dom, Altarstufen mit eingelassener Eiche zur Erinnerung an Ottos Gründungstraum
Dom, Altarstufen mit eingelassener Eiche zur Erinnerung an Ottos Gründungstraum

Kloster Lehnin entwickelte sich schnell zu einer der wohlhabendsten Abteien und stärkte die Stellung der Askanier zum einen durch seine enorme wirtschaftliche Bedeutung, zum anderen durch die missionierende Arbeit der Mönche unter den in der Zauche ansässigen slawischen Stämmen. Als das Kloster 1542 säkularisiert wurde, umfasste der Besitz unter anderem 39 Dörfer und mit Werder an der Havel eine Stadt.

Gründungslegende

Der Legende nach war Otto nach anstrengender Jagd unter einer Eiche eingeschlafen. Im Traum erschien ihm immer wieder ein Hirsch, der ihn mit seinem Geweih aufzuspießen drohte und den er mit seinem Jagdspieß nicht abwehren konnte. In seiner Not rief Otto den Namen Christi an, woraufhin die Traumerscheinung sich endlich auflöste. Als Otto seinen Begleitern den seltsamen Traum erzählte, deuteten diese die Hirschkuh als Sinnbild für die heidnischen Slawenstämme und rieten ihm, an dieser Stelle eine Burg zu Ehren des Christengottes gegen die heidnischen Gottheiten zu errichten. Doch es sollte eine Burg Gottes, ein Kloster werden. In den Altarstufen der Klosterkirche ist ein Eichenstamm aus dieser Zeit eingelassen, der an die Gründungslegende erinnert. Eiche und Hirsch fanden Eingang in das Wappen der Gemeinde Kloster Lehnin. (Siehe ausführlich Beitrag zum Lehnin.)

Denkmal Otto I. in der Berliner Siegesallee

Das oben abgebildete Denkmal Ottos stand in der ehemaligen Siegesallee im Tiergarten in Berlin, dem 1873 vom Kaiser in Auftrag gegebenen "Prachtboulevard" mit Denkmälern aus der Geschichte Brandenburgs und Berlins. Unter der Leitung von Reinhold Begas schufen zwischen 1895 und 1901 27 Bildhauer 32 Standbilder der Brandenburger und Preußischen Herrscher von jeweils 2,75 m Höhe. Jedes Standbild wurde flankiert von zwei kleineren Büsten mit der Darstellung von Personen, die im Leben des jeweiligen Herrschers eine wichtige Rolle spielten. Im Fall Otto I. waren das die Büsten seines Taufpaten Pribislaw-Heinrich und des ersten Lehniner Abtes Sibold, der erschlagen wurde. Der monumentale Boulevard war bereits kurz nach seiner Fertigstellung umstritten und wurde vielfach belächelt - die Berliner Bevölkerung schuf den Begriff Puppenallee.

Sibold, Otto I., Pribislaw-Heinrich
Sibold, Otto I., Pribislaw-Heinrich

Richard George beschrieb 1900 das Denkmal Ottos: Markgraf Otto I. steht in der Reihe der Herrscher-Denkmäler in der Sieges-Allee, welche Berlin der Huld Kaiser Wilhelms II. verdankt, als zweite Statue. Das Denkmal ist eine Schöpfung des Bildhauers Max Unger, und zwar eine freie Phantasieschöpfung, da Bildnisse von den Askanierfürsten und ihren Zeitgenossen ... nicht vorhanden sind. Der Künstler hat Otto I. als eine kraftvolle Jünglingsgestalt dargestellt. Der jugendliche Recke schaut sinnend in die Ferne, die Rechte stützt sich auf die Parierstange des Schwertes, die Linke lehnt sich auf die Hüfte. Das Hifthorn , das vom Gürtel herabhängt, kennzeichnet den Markgrafen als Weidmann. Bekleidet ist der Fürst mit Maschenpanzerhemd und Rüsthosen, die im Charakter des 12. Jahrhunderts gehalten sind; ein faltiger Mantel wallt bis zu den Füßen herab. Die Reliefs am Sockel stellen den Traum Ottos I. und die Kirche des Klosters Lehnin dar.

Siehe ausführlich zu den Auseinandersetzungen um die Gründung der Mark Brandenburg und den Kampf der Askanier um Sachsen: Albrecht der Bär

Quellen, Literatur

  • Richard George, Hie gut Brandenburg alleweg! Geschichts- und Kulturbilder aus der Vergangenheit der Markund aus Alt-Berlin bis zum Tode des Großen Kurfürsten.Verlag von W. Pauli's Nachf., Berlin 1900.
  • Lutz Partenheimer : Albrecht der Bär. 2. Auflage. Böhlau Verlag, Köln 2003 ISBN 3-412-16302-3
  • Heinrici de Antwerpe: Can. Brandenburg., Tractatus de urbe Brandenburg . Neu hrsg. und erläutert von Georg Sello, in: 22. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie zu Salzwedel, Heft 1, Magdeburg 1888, S. 3-35. Internetveröffentlichung von Tilo Köhn (mit Transkriptionen und Ãœbersetzungen).

Web-Links

Wikipedia

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