Bistum Hildesheim
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Basisdaten | |
Bischof : | Norbert Trelle |
Weihbischöfe : | Hans-Georg Koitz Dr. Nikolaus Schwerdtfeger |
Bischof emeritus : | Dr. Josef Homeyer |
Generalvikar : | Karl Bernert |
Erzbistum : | Hamburg |
Dekanate : | 26 |
Pfarreien : | 313 |
Fläche : | 30.000 km² |
Einwohner : | ca. 5.700.000 |
Katholiken : | ca. 663.093 |
Anteil: | 11,6% |
Anschrift: | Domhof 18-21 31134 Hildesheim |
Website: | www.bistum-hildesheim.de |
E-Mail-Adresse: | info@bistum-hildesheim.de |
Das Bistum Hildesheim (lat. Dioecesis Hildesiensis) ist eine römisch-katholische Diözese in Teilen Niedersachsen und Bremens (Bremerhaven). Es ist eines der flächengrößten Bistümer Deutschlands, umfasst jedoch fast ausschließlich Gebiete, in denen die Katholiken eine Minderheit bilden ( Diaspora ). Nur das im Süden des Bistums gelegene Eichsfeld sowie die Dörfer des alten " Stifts " im Raum Hildesheim haben eine katholische Bevölkerungsmehrheit.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Das Bistum Hildesheim wurde nach der Unterwerfung und Eingliederung der Sachsen in das Frankenreich als eines der planmäßig errichteten Missionsbistümer 815 durch Ludwig den Frommen gegründet. Unter Bischof Altfrid entstand 852- 872 der erste steinerne Dombau, dessen Grundriss bis heute unverändert blieb.
Seine größte Bedeutung erlangte das Bistum Hildesheim zur Zeit der Sachsenkaiser durch die heiligen Bischöfe Bernward (993-1022) und Godehard (1022-1038). Architektur- und Kunstschätze aus dieser Zeit prägen bis heute das Bild der Stadt.
Vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit war Hildesheim Fürstbistum . Ab 1500 gehörte es zum Niedersächsischen Reichskreis. Als Folge der Hildesheimer Stiftsfehde (1518- 1523 ) wurde sein Territorium um die Hälfte verkleinert.
Rat und Bürgerschaft der Stadt Hildesheim sowie die welfischen Territorien, die den größten Teil des Hildesheimer Diözesangebiets ausmachten, gingen im 16. Jahrhundert zum lutherischen Bekenntnis über. Nur der Dom und mehrere Klosterkirchen der Stadt sowie die Dörfer des Stiftsgebiets nach 1523 (Algermissen, Bettmar , Borsum , Detfurth , Diekholzen, Dinklar , Förste, Giesen, Harsum, Ottbergen u.a.) blieben katholisch. Von den norddeutschen Bischofssitzen bestand außer Osnabrück nur Hildesheim ununterbrochen fort.
Im Zuge der territorialen Neuordnung des Reichs als Folge des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Hochstift Hildesheim 1643 in den Grenzen vor 1523 wiederherhergestellt. Die inzwischen lutherischen Gebiete, die nun wieder zur Herrschaft des Hildesheimer Stuhls gehörten, wurden jedoch nicht rekatholisiert . Lediglich einzelne Pfarreien, Klöster und Gottesdienststationen entstanden neu (Bolzum, Gronau, Lamspringe, Peine, Ringelheim, Ruthe, Westfeld u.a.).
Im 18. Jahrhundert hielt sich das kleine Hochstift Hildesheim durch Personalunionen mit mächtigeren geistlichen Staaten Nordwestdeutschlands. Fürstbischof Clemens August aus dem Hause Wittelsbach regierte fast vier Jahrzehnte lang zugleich Köln, Münster, Paderborn, Osnabrück und Hildesheim.
Nach dem Ende der geistlichen Fürstentümer wurden die Grenzen des Bistums Hildesheim 1824 neu gezogen. Es umfasst seitdem, mit wenigen Abweichungen, den östlich der Weser gelegenen Teil der preußischen Provinz Hannover beziehungsweise des Landes Niedersachsen, damit auch das ehemals kurmainzische, katholisch gebliebene Untereichsfeld mit Duderstadt.
Die Zahl der Diözesanen ist durch den Zuzug ostdeutscher Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg stark angewachsen (zur Zeit etwa 650.000). Für diese wurden in allen Teilen der Diözese neue Pfarreien und Kirchen errichtet.
Seit der Gründung des Erzbistums Hamburg am 7. Januar 1995 gehört das Bistum Hildesheim zur Hamburger Kirchenprovinz (vorher Erzbistum Paderborn). Die südlich der Elbe auf Hamburger Stadtgebiet gelegenen Pfarren (Harburg) wurden an die benachbarte Erzdiözese abgetreten.
Gegenwärtig befindet sich die Kirche von Hildesheim in einem Neuorientierungsprozess, der vor dem Hintergrund quantitativen Rückgangs (Zusammenlegung von Pfarreien, langfristig Schließung von Kirchen) eine Intensivierung des gemeinschaftlichen und spirituellen Lebens zum Ziel hat.
Seit dem 13. November 1983 war Dr. Josef Homeyer Bischof von Hildesheim. Nachdem Papst Johannes Paul II seinem Rücktrittsgesuch zum 75. Geburtstag stattgegeben hatte, übernahm im August 2004 der dienstälteste Weihbischof Hans-Georg Koitz die Leitung der Diösese und wurde vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt. Die Sedisvakanz bis November 2005 war eine der längsten der jüngeren Kirchengeschichte.
Am 29. November 2005 um 12 Uhr wurde der Name des neuen Bischofs in Hildesheim und Rom bekannt gegeben. Es ist der Kölner Weihbischof Norbert Trelle. Am 11. Februar 2006 war die feierliche Amtseinführung (Inbesitznahme der Cathedra ) im Dom zu Hildesheim.
Das Amt des zweiten Weihbischofs hat Dr. Nikolaus Schwerdtfeger inne.
Bis zu seiner Emeritierung lud Bischof Josef über 20 Jahre die Jugendlichen des Bistums zur Chrisammesse ein. Diese Tradition ist in dieser Form einzigartig.
Zahlenwerk zum Bistum Hildesheim
- 659.500 Katholiken
- 26 Dekanate
- 313 Kirchengemeinden (Pfarreien, Kuratien und Pfarrvikarien)
- 93 Seelsorgeeinheiten
- 50 Einzelgemeinden
- 599 Kirchen und öffentliche Kapellen
- 3 Bischöfe (Diözesanbischof em., 2 amtierende Weihbischöfe)
- 463 Priester einschl. Ruheständler, davon
- 61 ausländische Priester
- 219 Priester in der Pfarrseelsorge, davon
- 170 Priester in der Gemeindeleitung, einschl. Ordenspriester
- 51 Priester in anderen Seelsorgebereichen
- 27 Ruhestandsgeistliche mit seelsorglichem Auftrag
- 5 Neupriester
- 16 Freigestellt (Studium o.ä.)
- 85 Professen, davon 74 Ordensgeistliche
- 13 Männerorden mit 15 Niederlassungen
- 18 Frauenorden mit 48 Niederlassungen und 443 Schwestern
- 3 ordensähnliche Frauenvereinigungen mit 3 Niederl. und 40 Mitgliedern
- 87 Ständige Diakone
- 138 Gemeindereferentinnen und -referenten
- 83 Pastoralreferentinnen und -referenten
- 8 Krankenhäuser
- 149 Kindertagesstätten/Kindergärten
- 12 Berufsbildende Schulen
- 14 Allgemeinbildende Schulen
- 3 Sonderschulen
- 12 Bildungseinrichtungen
- 14 Kinderheime
- 11 Heime der Behindertenhilfe
- 21 Altenpflegeheime
- 92 Beratungsdienste
- 7 Heime der Jugendhilfe
- 8 Kur- und Erholungshäuser
Stand: 31. Dezember 2004
Kirchliche Einrichtungen
- Katholisches Priesterseminar Hildesheim
- Akademie St. Jakobushaus Goslar
- Katholische Familienbildungsstätte Hannover
- Katholische Familienbildungsstätte Salzgitter
- Hospizverein im Bistum Hildesheim
In Hildesheim direkt befinden sich eine Reihe von Schulen in der Trägerschaft des Bistums Hildesheim: Zum Beispiel das Bischöfliche Gymnasium Josephinum, die Marienschule und Realschule Albertus Magnus. Dazu werden über das gesamte Bistum verteilt noch ein weiteres Gymnasium und viele Haupt-, Real-, und vor allem Grundschulen unterhalten.
Klöster
Frauenorden
- Kloster Marienrode
- Ursulinenkloster Duderstadt
- Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom hl. Vincenz von Paul in Hildesheim
Männerorden
- Augustinerkloster Germershausen
- Brüdergemeinschaft der Canisianer
- Franziskanerkloster St. Antonius Hannover
- Franziskanerkloster Ottbergen
- Cella St. Benedikt Hannover
Siehe auch
Weblinks
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