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Letzte Änderung für Artikel Josef Homeyer: 03.02.2006 23:03

Josef Homeyer

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Josef Homeyer (* 1. August 1929 im ostwestfälischen Harsewinkel) ist emeritierter Bischof von Hildesheim.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

Dr. Josef Homeyer war von 1983 bis 2004 Bischof von Hildesheim
Dr. Josef Homeyer war von 1983 bis 2004 Bischof von Hildesheim

Homeyer studierte Katholische Theologie und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Westfalen) und an der Universität Innsbruck. 1955 wurde er zum Doktor der Philosophie (Dr. phil) promoviert. Thema seiner Doktorarbeit war Entwicklung und Begriff der Soziologie . Am 11. Februar 1958 empfing er im St.-Paulus-Dom zu Münster das Sakrament der Priesterweihe . Von 1958 bis 1961 war er Kaplan in Warendorf, St. Josef, und in Mettingen, St. Agatha, von 1961 bis 1966 Diözesanseelsorger für das Landvolk, von 1966 bis 1971 Schulreferent im Bistum Münster.

1971 wurde er zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Von 1972 bis 1983 war er Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz und Geschäftsführer des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Außerdem war er von 1972 bis 1975 Sekretär der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland.

Am 25. August 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Hildesheim ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Höffner , am 13. November 1983 im Hildesheimer Dom. Am 20. August 2004 wurde sein Rücktrittsgesuch, das alle katholischen Bischöfe mit Vollendung ihres 75. Lebensjahres einreichen müssen, durch Papst Johannes Paul II. angenommen.

Apostolische Sukzession

  • Josef Homeyer (1983)
  • Joseph Kardinal Höffner † (1962)
  • Matthias Wehr † (1951)
  • Aloysius Joseph Kardinal Muench † (1935)
  • Amleto Giovanni Kardinal Cicognani † (1933)
  • Raffaele Carlo Kardinal Rossi , O.C.D. † (1920)
  • Gaetano Kardinal De Lai † (1911)
  • Papst Pius X. St. Giuseppe Melchiorre Sarto † (1884)
  • Lucido Maria Kardinal Parocchi † (1871)
  • Costantino Kardinal Patrizi Naro † (1828)
  • Carlo Kardinal Odescalchi, S.J. † (1823)
  • Giulio Maria Kardinal della Somaglia † (1788)
  • Hyacinthe-Sigismond Kardinal Gerdil, B. † (1777)
  • Marcantonio Kardinal Colonna † (1762)
  • Papst Clemens XIII. (Carlo della Torre Rezzonico) † (1743)
  • Papst Benedikt XIV. (Prospero Lorenzo Lambertini) † (1724)
  • Papst Benedikt XIII. (Pietro Francesco (Vincenzo Maria) Orsini de Gravina OP) † (1675)
  • Paluzzo Kardinal Paluzzi Altieri Degli Albertoni † (1666)
  • Ulderico Kardinal Carpegna † (1630)
  • Luigi Kardinal Caetani † (1622)
  • Ludovico Kardinal Ludovisi † (1621)
  • Galeazzo Sanvitale † (1604)
  • Girolamo Kardinal Bernerio, O.P. † (1586)
  • Giulio Antonio Kardinal Santorio † (1566)
  • Scipione Kardinal Rebiba † (1577)

Ehrungen

Wegen seiner Bemühungen um die deutsch- polnische Aussöhnung wurde ihm am 26. März 2002 das Offizierskreuz des Polnischen Verdienstordens verliehen. Die Universität Hannover verlieh ihm am 27. November 2002 die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Erziehungswissenschaften für seine Verdienste um die Forschung und Lehre. Für die Unterstützung der Serbisch-Orthodoxen Kirche erhielt er von ihr den Orden des Heiligen Sava ersten Grades. Am 30. September 2004 erhielt er die Niedersächsische Landesmedaille für seine internationalen Partnerschaften, die auf ihn zurückgehenden kirchlichen Stiftungen " Forschungsinstitut für Philosophie Hannover " und "Bischöfliche Stiftung Gemeinsam für das Leben", und die von ihm mitverantworteten ordnungspolitischen Denkschriften der Kirchen zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft . Am 27. Juni 2005 wurde ihm die Ehrenbürger -Würde der Stadt Hildesheim verliehen. Am 6. November 2005 erhielt er den Edith-Stein-Preis , weil er sich für Aussöhnung mit Polen bemüht, für ein erweitertes Europa eingesetzt und die Beziehungen zwischen Christen im Westen und den Kirchen der Orthodoxie gefördert hat.

Leistung als Bischof von Hildesheim

Diözesansynode, Marienrode, FIPH, Bolivienpartnerschaft, "Friedensgrund", lange Pastoralreisen und das "Sozialwort" – das sind nur einige der Begriffe, die man mit der Amtszeit des emeritierten Hildesheimer Bischofs verbindet. Schlaglichtartig beleuchten sie, worum es Homeyer bei allem Wirken immer gegangen ist: Die Kirche zu den Menschen zu bringen, durch diakonisches und caritatives Handeln die Liebe Gottes spürbar zu machen und den Getauften zu sagen: Die Gemeinschaft der Gläubigen lebt von Euch, Ihr habt eine große Mitverantwortung für das Gelingen der Kirche von Hildesheim!

Bald nach seiner Weihe am 13. November 1983 hatte Homeyer eine Synode einberufen, die wichtige Weichenstellungen für die Seelsorge des ausgehenden 20. Jahrhunderts stellte. "Gewiss sind nicht alle Wünsche und Empfehlungen der Synode verwirklicht. Aber ich kann doch sagen, dass sich viel verändert hat und wir auf einem guten Weg sind", sagte das Oberhaupt des Hildesheimer Bistums einmal.

Als wichtiges spirituelles Zentrum des Bistums hat sich Kloster Marienrode etabliert. Im Mai 1988 hatte Bischof Homeyer zehn Schwestern der Rheingauer Benediktinerinnen- Abtei St. Hildegard für den Umzug nach Marienrode gewinnen können. Seit 1998 bilden die inzwischen 14 Schwestern ein selbstständiges Benediktinerinnen-Priorat und sind durch ihr Exerzitienhaus überregional bekannt geworden.

Bistumsweite Ausstrahlung haben auch die "Jugendvespern", zu denen der Diözesanjugendseelsorger alle zwei Monate in die Marienroder Klosterkirche einlädt. Gemeinsam mit den Schwestern singen und beten die oft von weit her anreisenden Jugendlichen in der meistens überfüllten Kirche. Ein Zeichen, das hoffen lässt, wie Homeyer immer wieder sagt. Nicht selten entdeckt man sein markantes Haupt inmitten der Jugendlichen.

Überhaupt: Homeyer mag und fördert junge Menschen. In seiner Amtszeit hat sich die Chrisammesse in der am Mittwoch Abend vor Gründonnerstag zu einer Jugendmesse entwickelt, bei der sich junge Katholiken vom Harz und von der Heide, von der Weser und der Nordsee treffen und gemeinsam ihren Glauben feiern. Wenn sich Homeyer dann lächelnd und segnend den Weg durch den Dom bahnt, versteht man, was er meint, wenn er den Jugendlichen zuruft: "Sorgt dafür, dass die Kirche Fenster öffnet, dass sie die Zeichen der Zeit empfängt!"

Auch mit seinem "Friedensgrund" möchte das geistliche Oberhaupt des Hildesheimer Bistums junge Menschen zusammen bringen und vor allem die Bindungen mit Osteuropa stärken. Seit 1990 machen sich jeden Sommer unter seiner Führung deutsche Jugendliche auf den Weg nach Osten, um dort mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern gemeinsam zu leben, zu beten und zu arbeiten. 2004 ging es Anfang August nach Stary Sacz in Südostpolen. Auch dort nahm Homeyer wie in jedem Jahr selbst Hammer und Spaten in die Hand.

Im Jahre 1988 wurde auf Homeyers Veranlassung das Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH) errichtet, das sich mit seiner interdisziplinären Ausrichtung im Grenzbereich zwischen Philosophie, Theologie und Soziologie einen guten Ruf erworben hat.

Etwa die Hälfte des Jahres ist der Bischof auf Pastoralreise in seinem Bistum unterwegs, besucht Gemeinden und Priester, spricht mit den Menschen und firmt Jugendliche. Homeyer feiert hinter Gittern die Messe mit Strafgefangenen, erkundigt sich in Krankenhäusern nach der Pflegesituation und teilt beim sozialen Mittagstisch seine heiße Suppe mit Bedürftigen und sozial Schwachen. Diese Erfahrungen haben ihn darin bestärkt, dass Kirche missionarisch sein müsse – eine Überzeugung, die unter anderem in zwei Pilotprojekte in Hannover und Lüneburg einfloss. Dort arbeiten Gemeinden seit einigen Jahren verstärkt zusammen, um gemeinsam Projekte zu bewältigen, die von einer Gemeinde alleine kaum zu schaffen wären. Die geplanten Gemeindezusammenführungen im Rahmen des Strukturpapiers "Eckpunkte 2020" sind auch auf der Grundlage dieser Pilotprojekte zu verstehen.

Bei allen Chancen, die sich in größeren Gemeinden eröffnen, setzt Homeyer auch große Hoffnung in die "Kleinen Christlichen Gemeinschaften" (KCG) seines Bistums. Mehr als 150 solcher Gruppen innerhalb oder auch außerhalb einer Pfarrgemeinde gibt es im Bistum Hildesheim, wie eine Umfrage zeigte. Und: An den "Exerzitien im Alltag" 2004 nahmen mehr als 4.000 Menschen teil. Zum dritten Mal waren alle Interessierten eingeladen, die Fastenzeit mit Meditationen, Gebeten und Gesprächen zu gestalten. Die Teilnehmerzahl zeigt steigende Tendenz!

Homeyer ist immer wieder begeistert von dem reichen Schatz an Spiritualität, der sich in solchen Gruppen auftut. "Der Gläubige der Zukunft wird einer sein, der Gott erfahren hat, oder er wird nicht sein", zitiert Homeyer gerne seinen Lehrer Karl Rahner. Kleine Gemeinschaften bieten offenbar einen guten Nährboden für Gotteserfahrungen. Eine Erkenntnis, die den emeritierten Bischof hoffnungsvoll in die Zukunft schauen lässt.

Wer auf die Amtszeit Homeyers zurück blickt, der muss auch die Partnerschaft mit Bolivien erwähnen. Seinem Einsatz ist es ganz wesentlich zu verdanken, dass sich diese Partnerschaft aus den kleinen Wurzeln Mitte der 80er Jahre zu einem wichtigen Projekt des gesamten Bistums entwickelt hat. "Partnerschaft, nicht Patenschaft" stellt der Bischof immer wieder klar. Die Kirche von Bolivien habe den Menschen im Bistum Hildesheim mindestens ebenso viel zu geben wie umgekehrt, sagt Homeyer.

Markanter Meilenstein seines überdiözesanen Wirkens im Bereich Gesellschafts- und Sozialpolitik war das 1997 erschienene gemeinsame Sozialwort der katholischen und evangelischen Kirche "Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit", das wesentlich im Hildesheimer Bischofshaus entstanden ist. Seine Fortsetzung und Ergänzung fand dieses Sozialwort in dem viel beachteten und diskutierten Impulspapier "Das Soziale neu denken", das ebenfalls unter Homeyers Federführung verfasst und im Dezember 2003 vorgestellt wurde.

Zentren der Spiritualität und der Wissenschaft zu gründen, sich überdiözesan für europaweite Belange einzusetzen und dabei immer auch Seelsorger zu bleiben, ist ein Grundanliegen Homeyers. Es entspricht seiner Auffassung von der "dreifachen Aufgabe des bischöflichen Dienstes, Lehrer, Priester und Hirte zu sein". Die Größe dieser Aufgabe erschrecke ihn immer wieder, bekennt Homeyer. Wichtig sei ihm, das Gemeinschaftsgefühl der Bistumsmitglieder zu fördern und für seine Priester da zu sein. Ergibt sich die Gelegenheit, ruft er montags die kranken Priester seines Bistums an. "Wenn möglich, besuche ich sie persönlich", sagt Homeyer.

Das Agieren auf der sozialpolitischen und europäischen Bühne einerseits und andererseits die ernsthafte und tiefe Zuwendung zum einzelnen Menschen – diese beiden Pole des Bischofs und Menschen Homeyer erwachsen aus einer Gläubigkeit, die geprägt wurde von Gotteserfahrungen, auch und gerade im letzten Weltkrieg. Bange Nächte im Luftschutzbunker ließen bei dem Halbwüchsigen "eine unerhörte Sehnsucht nach Frieden" wachsen und die Aufschrift "Gott mit uns" auf den Koppelschlössern der deutschen wie auch französischen Soldaten provozierte quälende Fragen. "Damals habe ich das Neue Testament zum ersten Mal richtig durchgelesen und dort die Friedensoption als grundlegend wahrgenommen" sagt Homeyer heute. Eine Botschaft, die ihn, trotz mancher Kämpfe, bis zum heutigen Tag nicht losgelassen hat und im Innersten trägt.

Weblinks

Wikipedia

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