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Letzte Änderung für Artikel Tegerfelden: 17.01.2006 17:20

Tegerfelden

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Wappen
Wappen von Tegerfelden
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Zurzach
BFS-Nr. : 4320
PLZ : 5306
Koordinaten : 47° 34' n. Br.
8° 17' ö. L.
Höhe : 364  m ü. M.
Fläche: 7.11  km²
Einwohner : 1000 (31. Dezember 2004)
Website : www.tegerfelden.ch
Karte
Karte von Tegerfelden

Tegerfelden ist eine Gemeinde im Bezirk Zurzach des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Surbtal , rund drei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der südliche Teil des Dorfes liegt im schmalen Tal der Surb . Der nördliche Teil liegt in einer Mulde, die auf drei Seiten von Hügeln des Tafeljuras begrenzt wird, dem Belchen (468 Meter) im Westen, dem Hörndli (521 Meter) im Norden und dem Imberg (532 Meter) im Osten. An den steilen Süd- und Südwesthängen dieser Hügel befinden sich ausgedehnte Rebberge . Südlich der Surb liegt das Ruckfeld, eine ausgedehnte, flache Ebene, die aber an ihren Rändern durch sehr steile, bis zu 40 Meter hohe Hänge begrenzt ist.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 711 Hektaren, davon sind 269 Hektaren bewaldet und 59 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 532 Metern auf dem Imberg, die tiefste Stelle befindet sich auf 337 Metern an der Surb.

Nachbargemeinden sind Zurzach im Norden, Rekingen im Nordosten, Baldingen im Osten, Unterendingen im Süden und Döttingen im Westen.

Geschichte

Die Gegend von Tegerfelden war bereits während der Jungsteinzeit vor 3500 bis 5000 Jahren besiedelt, wie verschiedene Werkzeugfunde beweisen. Weitere Funde stammen von den Römern , den Alemannen und den Franken . Die erste urkundliche Erwähnung von "Tegerfelt" erfolgte im Jahr 1113 im Zusammenhang mit den Freiherren von Tegerfelden. Deren Burg, von der ein paar Mauerreste erhalten geblieben sind, befand sich auf einem Vorsprung des Ruckfelds.

Bekannte Vertreter dieses Geschlechts waren Ulrich von Tegerfelden, Abt des Klosters St. Gallen von 1167 bis 1199 und gleichzeitig Bischof von Chur zwischen 1171 und 1179 sowie sein Neffe Konrad, der von 1209 bis 1233 Bischof von Konstanz war. Konrads Bruder Waltherus III. starb 1254 ohne männliche Nachkommen. Seine Tochter Ita brachte das Erbe durch Heirat an Ulrich von Klingen, dem Gründer des Städtchens Klingnau. 1276 gelange der ehemalige Besitz der Tegerfeldner an das Kloster St. Blasien. Auch die Habsburger besassen einige Güter und übten ausserdem die hohe Gerichtsbarkeit aus.

Die Eidgenossen eroberten 1415 den Aargau und Tegerfelden gehörte fortan zum Siggenamt im Grafschaft Baden, einer Gemeinen Herrschaft . 1529 trat ein grosser Teil der Bevölkerung zur Reformation über. Im Gegensatz zu zahlreichen Nachbardörfern konnte sich hier die neue Konfession auch nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 behaupten. Bis 1661 benutzen Katholiken und Reformierte die Kapelle gemeinsam. Dann weihten die Katholiken in Unterendingen eine eigene Kirche, während die Reformierten die Kapelle bis 1664 zu einer Kirche ausbauten.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Tegerfelden wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden; seit 1803 gehört sie zum Kanton Aargau. Nach der Eröffnung der Eisenbahnlinien Turgi - Waldshut (1859) und Dielsdorf - Niederweningen (1891) reichten die Gemeinden des Surbtals eine Konzession für den Bau einer Verbindungsbahn zwischen Niederweningen und Döttingen ein. Doch der Erste Weltkrieg verhinderte den Bau und das Projekt wurde 1937 endgültig abgeschrieben.

Um 1880 waren rund 47 Hektaren mit Weinreben bepflanzt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet der einst dominierende Weinbau in eine tiefe Krise, verursacht durch billige Weinimporte mit der Eisenbahn, den Mehltau und die aus Nordamerika eingeschleppte Reblaus . Die Anbaufläche verringerte sich ständig und erreichte in den 1960ern den Tiefststand. Seit 1970 ist jedoch wieder ein Aufwärtstrend feststellbar, die Anbaufläche wächst seitdem an und erreicht fast wieder den alten Stand.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Blau mit rot-weiss gestücktem Bord weisser Adler." Die Gemeindesiegel von 1811 und 1872 zeigten eine Abbildung, die auf einer Fehldeutung des Ortsnamens beruhte. Der aus dem rechten Schildrand ragende ausgestreckten Arm mit einem Degen in der Hand sollte den Begriff "Degenfeld" darstellen. Um 1930 übernahm die Gemeinde das Wappen der Freien von Tegerfelden. Das rot-weisse Bord wies allerdings drei Reihen auf, wodurch der Adler äusserst klein erschien. Seit 1953 ist der Bord nur noch einreihig.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1900 577
1930 579
1950 579
1960 588
1970 620
1980 658
1990 821
2000 965

Am 31. Dezember 2004 lebten 1000 Menschen in Tegerfelden, der Ausländeranteil betrug 7,7 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 54,8 % römisch-katholisch, 34,7 % reformiert und 2.2 % moslemisch. 96,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,7 % Albanisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Hans Wanner, Gemeindeammann
  • Erwin Baumgartner, Vize-Gemeindeammann
  • Zita Deppeler
  • Marius Erdin
  • Peter Hauenstein

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Zurzach zuständig. Tegerfelden gehört zum Friedensrichterkreis Zurzach.

Wirtschaft

In Tegerfelden gibt es rund 300 Arbeitsplätze, die Hälfte davon in der Industrie . Die wichtigsten Industriezweige sind die Holzverarbeitung, die Herstellung von Thermobeschichtungen sowie Maschinen- und Apparatebau. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten hauptsächlich in Zurzach oder Döttingen sowie weiteren Gemeinden in der Region.

Überregionale Bedeutung besitzt in Tegerfelden der Weinbau , der mindestens bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Mit einer Anbaufläche von 38 Hektaren ist Tegerfelden die grösste Weinbaugemeinde des Kantons Aargau; hier wird zehn Prozent des Aargauer Weines produziert. In Tegerfelden befindet sich auch das kantonale Weinbaumuseum.

Verkehr

Tegerfelden liegt an der Hauptstrasse, die von Döttingen durch das Surbtal und das Wehntal nach Dielsdorf führt. Der kurvenreiche Verlauf durch das Dorfzentrum wurde durch eine Umfahrungsstrasse abgelöst. Eine weitere Strasse führt über die Hügel nach Zurzach. Drei Postautolinien treffen in Tegerfelden aufeinander: Brugg - Zurzach, Baden - Döttingen und Döttingen - Niederweningen (dort Anschluss an die Linie S5 der Zürcher S-Bahn ).

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule . Die Sekundarschule und die Bezirksschule können in Endingen besucht werden, die Realschule in Lengnau. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

Literatur

Die Geschichte von Tegerfelden wurde in einer ausführlichen Dorfchronik zusammengefasst. Band I ist 1989 erschienen. Band II gibt einen Einblick zu Leben und Leuten in der früheren und heutigen ländlichen Gesellschaft um Tegerfelden. Beide Bände können bei der Gemeinderatskanzlei bezogen werden.

Weblinks


Koordinaten: 47° 34' N, 8° 17' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Tegerfelden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Tegerfelden verfügbar.

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