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Letzte Änderung für Artikel Bistum Konstanz: 18.02.2006 00:26

Bistum Konstanz

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Die mittelalterlichen Diözesen am Oberrhein
Die mittelalterlichen Diözesen am Oberrhein

Das Bistum Konstanz mit Sitz in Konstanz am Bodensee bestand von etwa 585 bis 1821 , als es aufgelöst wurde und im neu gegründeten Erzbistum Freiburg aufging.

Inhaltsverzeichnis

Gebiet

Sein Gebiet erstreckte sich vom Gotthardmassiv bis zum mittleren Neckar, vom Rhein bis an die Iller, womit es die flächenmäßig größte Diözese im Heiligen Römischen Reich war.

Die Diözese war (ab 1275) in 64 Dekanate und zehn Archdiakonate unterteilt: Schwarzwald, Rauhe Alb , Allgäu, Illergau , Burgund , Klettgau , Breisgau, Thurgau, Zürichgau , Aargau.

Geschichte

Erste Glaubensboten am Bodensee

Als erste Glaubensboten kamen bereits im 6. Jahrhundert die Mönche Fridolin, Landolin, Trudpert und Gallus zu den Alamannen an Rhein und Bodensee. Säckingen am Hochrhein und Schuttern in der Ortenau sind wohl die frühesten Klostergründungen. Dazu zählt auch das Kloster auf der Bodenseeinsel Reichenau, das um 724 der Wanderbischof Pirmin gegründet hat. Weitere Klöster, die nicht zuletzt durch ihre Schulen sehr bald zu Zentren christlichen Lebens wurden, entstanden in Gengenbach, Schwarzach , Mosbach und Ettenheimmünster.

Ebenfalls im 7. und 8. Jahrhundert kam das Christentum in die mainfränkischen Gebiete. Dort waren es insbesondere der Heilige Kilian und der Heilige Bonifatius mit ihren Helfern, die den Boden für die Kirche bereiteten. Eine große Ausstrahlung gewann in dieser Zeit das Benediktinerinnenkloster in Tauberbischofsheim durch die Heilige Lioba, die es seit etwa 750 als Äbtissin leitete.

Alemannenbistum

Wappen der Konstanzer Bischöfe
Wappen der Konstanzer Bischöfe

Um die Alemannen zu missionieren, wurde im 6. Jahrhundert, vermutlich 585 das Bistum Konstanz gegründet, indem der Bischoffssitz von Vindonissa (Windisch) nach Konstanz verlegt wurde. Bis zum Jahr 780/782 gehörte die Diözese zur Kirchenprovinz Besançon , ab diesem Zeitpunkt zur Kirchenprovinz Mainz .

Zu den herausragendsten Bischöfen des frühen Mittelalters zählte der „Alemannenbischof“ Konrad von Konstanz (Amtszeit 934-975).

Im 7. Jahrhundert wird erstmals eine Bischofskirche erwähnt. Mit dem Bau des Münsters Unserer Lieben Frau wird 1054 begonnen, nachdem die ottonische Vorgängerkirche eingestürzt war.

Als im 11. Jahrhundert die Abtei Cluny in Burgund zum Ausgangs- und Mittelpunkt einer radikalen Reform des Klosterlebens wurde, breitete sich die Erneuerungsbewegung der "Cluniazenser" vom Kloster Hirsau aus auch im südwestdeutschen Raum aus und führte unter anderem zur Gründung des Klosters St. Peter im Schwarzwald, in dem heute das Priesterseminar des Erzbistums Freiburg untergebracht ist. Im Gefolge der zweiten, noch radikaleren Reformbewegung der Zisterzienser im 12. Jahrhundert entstanden unter anderem die einflussreiche Reichsabtei Salem, das Kloster Tennenbach und das Kloster Lichtenthal.

Konzil von Konstanz

Ins Zentrum des kirchlich-politischen Geschehens rückte Anfang des 15. Jahrhunderts die damalige Bischofsstadt Konstanz, als dort von 1414 bis 1418 das Konzil von Konstanz tagte. Es war von Kaiser Sigismund einberufen worden, um nach der Rückkehr der Päpste aus Avignon die umstrittene Frage nach dem rechtmäßigen Papst zu klären. Die Wahl fiel auf Kardinal Colonna, der sich als Papst dann Martin V. nannte. Die kirchlichen Bischöfe waren auch weltliche Herren des Fürstbistums Konstanz .

Reformation und Gegenreformation

Die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit Martin Luther anbrechende Reformation breitete sich sehr schnell auch im südwestdeutschen Raum aus. Der Markgraf von Baden-Durlach und der in Heidelberg residierende Kurfürst der Pfalz gehörten zu den bedeutendsten Regenten, die die Reformation in ihren Gebieten einführten. Konstanz wurde 1527 reformiert; der Bischof floh nach Meersburg.

Konstanz blieb jedoch nicht lange reformiert: 1548 zwangen die Habsburger die Stadt zur Rekatholisierung . Sie wurde ihres Status als freie Reichsstadt enthoben und nach Vorderösterreich eingegliedert. Der Bischof kehrte zwar offiziell nach Konstanz zurück, seine Residenz verblieb jedoch bis zum Ende des Bistums in Meersburg. Um 1600 sorgten vor allem die Jesuiten , die man nach Konstanz holte, für die Wiedererstarkung des katholischen Glaubens.

Säkularisation und Auflösung

Das Konstanzer Münster, rund 800 Jahre Kathedralkirche des Bistums Konstanz
Das Konstanzer Münster, rund 800 Jahre Kathedralkirche des Bistums Konstanz

Die rationalistische Geistesströmung aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der vor allem durch Kaiser Franz II. Joseph geförderte aufgeklärte Absolutismus wirkten über das zu Vorderösterreich gehörende Freiburg in den südwestdeutschen Raum hinein. Einen sich bis heute auswirkenden grundlegenden Umbruch brachten dann die Napoleonischen Kriege und die Säkularisation von 1803 . Die politische Neuordnung im Südwesten Deutschlands hatte auch eine Neuordnung der kirchlichen Gebiete zur Folge. Das Hochstift Konstanz wurde 1802 aufgelöst und der Markgrafschaft Baden inkorporiert.

In Konstanz wirkte im Sinne des aufklärerischen Josephinismus vor allem der Generalvikar Ignaz Heinrich von Wessenberg unter Bischof Karl Theodor von Dalberg. Nach Dalbergs Tod wählte das Domkapitel 1817 Ignaz von Wessenberg als Nachfolger. Papst Pius VII. erkannte die Wahl nicht an. Die Bulle Provida solersque vom 16. August 1821 erklärte das Bistum Konstanz für aufgelöst. Es sollte in den neu gegründeten Bistümern Freiburg im Breisgau und Rottenburg-Stuttgart aufgehen. Wessenberg übte sein Amt unter dem Schutz der badischen Landesherren noch bis 1827 aus, da die Nachfolgebistümer Freiburg und Rottenburg erst 1828 nach langem politischem Ringen zwischen Baden und dem Vatikan besetzt werden konnten.

Wie überstürzt das größte Bistum der römisch-katholischen Kirche jenseits der Alpen aufgelöst worden ist, um Wessenberg loszuwerden, zeigt die Tatsache, dass die schweizerischen Kantone Glarus, Ob- und Nidwalden , Uri und Zürich bis auf den heutigen Tag als Gebiete des ehemaligen Bistums Konstanz vom Bischof von Chur provisorisch administrativ verwaltet werden.

Das Bistum war am Ende seines Bestehens sehr aufgeklärt und liberal; auch fünfzig Jahre nach seiner Auflösung bildete sich noch Widerstand gegen das Erste Vatikanum . Im Bistum Konstanz befindet sich heute noch das Kernland der altkatholischen und christkatholischen Kirche in Deutschland und der Schweiz. Viele Kirchenlieder und Traditionen in den heutigen römisch-katholischen Bistümern Freiburg, Rottenburg-Stuttgart, Chur und St. Gallen stammen aus der Blütezeit unter Bischof Dalberg und Bistumsverweser Wessenberg.

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

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