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Letzte Änderung für Artikel Lausitz: 10.02.2006 16:12

Lausitz

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Lausitz
Flagge der Lausitz
Flagge der Lausitz
Lage der Lausitz
Lage der Lausitz

Die Lausitz bedeutet "feuchte Wiesen" (obersorbisch: Łužica, niedersorbisch: Łužyca, polnisch: Łużyce, tschechisch: Lužice). Es ist eine Region im Osten des Bundeslandes Sachsens (Obersachsen) und Süden Brandenburgs, sowie in den polnischen Bezirken Niederschlesien und Lebus und gliedert sich von Nord nach Süd in Nieder-, Oberlausitz und Lausitzer Gebirge. Heute bildet der Spreewald den nördlichsten Teil der Niederlausitz; ursprünglich reichte sie bis zum Müggelsee. Die Lausitzer Neiße bildet seit 1945 die Grenze zwischen dem deutschen und dem polnischen Teil der Lausitz. Der Plural von Lausitz heißt Lausitzen.

Inhaltsverzeichnis

Basisdaten

  • Fläche: rd. 11 000 km²
  • Bevölkerung: rd. 1,4 Mio Einwohner

Landkreise in Sachsen:

Landkreise in Brandenburg

größte Städte:

  • Cottbus (kreisfrei, Brandenburg) 103 Tsd. Einwohner
  • Görlitz (kreisfrei, Sachsen) 57 Tsd. Einwohner
  • Hoyerswerda (kreisfrei, Sachsen) 43 Tsd. Einwohner
  • Bautzen (Sachsen) 42 Tsd. Einwohner
  • Eisenhüttenstadt (Brandenburg) 35 Tsd. Einwohner
  • Senftenberg (Brandenburg) 28 Tsd. Einwohner
  • Spremberg (Brandenburg) 26 Tsd. Einwohner
  • Zittau (Sachsen) 24 Tsd. Einwohner
  • Forst (Brandenburg) 22 Tsd. Einwohner
  • Guben (Brandenburg) 22 Tsd. Einwohner
  • Weisswasser (Sachsen) 21 Tsd. Einwohner
  • Kamenz (Sachsen) 19 Tsd. Einwohner
  • Finsterwalde (Brandenburg) 19 Tsd. Einwohner

Geographie

Historische Karte der Nieder- und Oberlausitz
Historische Karte der Nieder- und Oberlausitz

Die Lausitz wird im Nordwesten durch den Fläming und im Westen durch die Schwarze Elster begrenzt, im Osten reicht sie bis nach Polen. Die östliche Grenze ist dort in etwa der (1) Bober. Nördlichster Punkt der Lausitz ist Eisenhüttenstadt-Fürstenberg. Die Lausitz unterteilt sich in zwei landschaftlich völlig unterschiedliche Teile, die Ober- und Niederlausitz. Die Niederlausitz ist größtenteils ein Tiefland, das ursprünglich von ausgedehnten Mooren , Bruchwäldern und Buchen-Eichenwäldern bedeckt war. Im 19. Jahrhundert waren verbreitet Kiefernforste anzutreffen.

Die Oberlausitz dagegen zeigt ein ganz anderes Bild, sie führt vom Oberlausitzer Bergland bis hoch zum Zittauer Gebirge (höchste Erhebung: Lausche (793 m ü. NN ). Die Grenze zwischen Ober- und Niederlausitz verläuft nahezu entlang einer Linie Hoyerswerda-Weißwasser und deckt sich dann westlich nahezu mit der heutigen Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Die Oberlausitz endet auf halber Strecke zwischen Kamenz und Großenhain, die Niederlausitz westlich einer Linie Luckau-Finsterwalde-Lauchhammer.

Landschaften bzw. Naturräume der Lausitz sind der Spreewald, Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft , Lausitzer Becken- und Heideland, Oberlausitzer Heideland, Oberlausitzer Bergland, Sächsisch-Böhmisches Kreidesandsteingebiet mit dem dazugehörigen Zittauer Gebirge. In jüngster Zeit entstand und entsteht durch die Rekultivierung des Lausitzer Braunkohlenrevieres das Lausitzer Seenland.

Orte in der Lausitz

Hauptorte sind für die Niederlausitz: Cottbus (Chośebuz), Eisenhüttenstadt (ehemaliges Fürstenberg, ehemaliges Stalinstadt), Guben (Gubin), die historische Hauptstadt der Nieder-L., Forst , Luckau (Łukow), Finsterwalde (Grabin), Senftenberg (Zły Komorow), Spremberg (Grodk), Bad Muskau (Mužakow), im polnischen Teil Żary ( Sorau ), im Spreewald Vetschau/Spreewald (Wětošow), Lübben (Spreewald) (Lubin)Verwaltungszentrum des Marggraftums (Nieder-)Lausitz, Lübbenau/Spreewald (Lubnjow), Herzberg im äußersten Westen.

Für die Oberlausitz sind die Sechsstädtebundorte Bautzen (Budyšin)Verwaltungszentrum, Görlitz (Zhorjelc; der polnische Teil heißt Zgorzelec), Lubań ( Lauban ), Zittau (Žitawa), Löbau (Lubij), Kamenz (Kamjeńc) bedeutend, auch Niesky (Niska), Hoyerswerda (Wojerecy) mit der ersten DDR - Plattenbausiedlung Hoyerswerda-Neustadt, Weißwasser/O.L. (Běła Woda). In der Oberlausitz sind auch die im äußersten Süden gelegenen Dörfer mit ihrem reichen architektonischen Schatz an historischen Holzhäusern "Umgebindehäusern" sehr interessant. Hier wären zu nennen: Ebersbach , Varnsdorf , Wehrsdorf, Sohland an der Spree und Taubenheim .

Hauptverkehrsachse war die Via Regia, die zwischen Königsbrück und Lauban die Lausitz von West nach Ost durchzog.

Während der industriellen Revolution entwickelten sich die durch die Lausitz führenden Bahnlinien zu wichtigen Hauptverkehrsachsen in Deutschland. Im neuen europäischen Verkehrssystem erhalten sie nach den Planungen der EU und gemäß des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes ihre alte Bedeutung zurück.

  • Nord-Süd: Berlin-Cottbus-Görlitz-Breslau(Wroclaw)
  • West-Ost: Dresden-Bautzen-Görlitz-Breslau (Wroclaw)
  • West-Nordost: Frankfurt/M.-Leipzig-Cottbus-Königsberg (Kaliningrad)

Bevölkerung, Brauchtum und Sprache

In der Zeit vor der Völkerwanderung wanderten germanische Hermunduren in die Lausitz ein, die wiederum die dort ansässigen Kelten assimilierten. Sie wanderten zur Zeit der Völkerwanderung zum großen Teil nach Thüringen ab. Der Rest der germanischen Bevölkerung vermischte sich mit den neu hinzukommenden Slawen (Sorben).

Nach der ersten deutschen Eroberung im 10. Jahrhundert blieb die slawische Bevölkerung in der Lausitz wohnen, nach der zweiten, endgültigen Angliederung an das ostfränkische Reich 1031 (Vertrag von Bautzen mit Polen) kam es dann langsam zur Ansiedlung deutscher Siedler, vor allem dort, wo Platz war, also im Lausitzer Bergland und in freien Gefildestellen. Getragen von der slawischen Bevölkerung erlebte der Landesausbau eine Konjunktur, welches zu einem starken Anwachsen der selbigen führte. Es kam zu häufiger Vermischung der Bevölkerung und dementsprechend ist das heutige Siedlungsbild entstanden.

Die Gebirgsgebiete sind fast durchgängig deutsch besiedelt. Die deutsche Bevölkerung ist in der Oberlausitz überwiegend thüringischer, meißnischer und fränkischer, in der Niederlausitz überwiegend niedersächsischer Herkunft. Das Gefilde ist ein gemischnationaler Raum. Vor allem auf dem Lande außerhalb von Bautzen und Cottbus stellten die Sorben die Mehrheit der Bevölkerung und somit einen wesentlichen Bestandteil der Lausitzer Tradition und Identität, Im Zuge der Industralisierung gerieten sie in die Minderheit. Sie haben vor allem für das Lausitzer Brauchtum eine Bedeutung und leben vorwiegend im Raum nordwestlich von Bautzen (Panschwitz-Kuckau) und in Teilen des Spreewaldes.

Kriegsbedingt mußte die Lausitz einen großen Bevölkerungsandrang vor allem aus Schlesien verkraften, welcher in etwa einen Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachte. Durch die verstärkte Industrialisierung der Nieder- und Oberlausitz in den Jahren von 1955 bis 1989 verzeichneten die Räume Cottbus, Hoyerswerda, Weißwasser, Guben, Eisenhüttenstadt und Senftenberg ein rasantes Bevölkerungswachstum. Insbesondere Fachkräfte aus Mecklenburg, dem Erzgebirge und Thüringen wurden sesshaft. Die Umstrukturierung der Industrie führt gegenwärtig in der gesamten Lausitz (Ausnahme Landkreis Dahme-Spreewald) zu einer Abwanderung vieler Einwohner.

Die Sorbische Sprache ist auch heute noch als zweite Sprache in diesen Regionen präsent (zweisprachige Straßen- und Ortsschilder, sorbische Theater, sorbische Schulen). Sie wird unterschieden in Niedersorbisch (polabisch) und Obersorbisch. Die Lausitzischen Dialekte kommen in mehreren Varianten vor. Der Gebrauch der Sprache ist in den letzten 50 Jahren allerdings sehr stark zurückgegangen. Einerseits liegt das an vielen deutschsprachigen Zuwanderern zwischen 1945 und 1989, andererseits ist in der Lausitz seit 1990 ein starker Wegzug vor allem der jungen ansässigen Bevölkerung zu verzeichnen, die in der neuen Heimat die sorbische Sprache nicht benutzt.


Zur Hymne siehe: Lausitzhymne

Wirtschaft

Internationale Unternehmen sind für die Lausitzer Wirtschaft strukturbestimmend. Dabei spielen der Bergbau, die Energieerzeugung, die Stahlindustrie, die chemische Industrie, der Maschinen-, Anlagen- u. Fahrzeugbau sowie die Industrieforschung eine besondere Rolle. Für das gesamte Bundesgebiet bedeutend ist die weiter wachsende Erzeugung von Elektroenergie in der Lausitz. (Anteil an der deutschen Erzeugerleistung 15%, Stand 2004).

große Unternehmensniederlassungen (Stand 08/2005):


Gegenwärtig wachsen in der Ober- und Niederlausitz neue mittelständische Technologie-Unternehmen heran, die auf internationalen Märkten zunehmend erfolgreich sind. Schwerpunkt ist dabei die Zulieferindustrie für den Fahrzeug- und Flugzeugbau.

Traditionell stark ist der Dienstleistungssektor mit dem Bereich Tourismus (Zittauer Gebirge, Spreewald). Überregionale Bedeutung hat auch die Lebensmittelindustrie (Spreewälder Gurken, Bautzner Senf, Cottbusser Mayonaise, Liebesperlen). In der Lausitz sind zwei der zehn umsatzstärksten, deutschen Bäckerei-Filialketten mit ihrem Hauptsitz vertreten (Hofmeister Backstuben Cottbus, Bäckerei Dreißig Guben).

Industrie-und HochschulForschung konzentrieren sich in der Lausitz auf die Gebiete

In der Lausitz gibt es eine Technische Universität (Cottbus) sowie vier Hochschulstandorte (Cottbus, Senftenberg, Görlitz, Zittau).

Die öffentliche Verwaltung in der Lausitz beschränkt sich auf hoheitliche Aufgaben für Berlin, Brandenburg und Sachsen. Verwaltungs- bzw. Strafverfolgungsaufgaben für das gesamte Bundesgebiet nehmen folgende Einrichtungen wahr:

  • Minijob-Zentrale Cottbus
  • Tierseuchenkassen-Rechenzentrum Cottbus
  • Schwerpunktstaatsanwaltschaft Internetkriminalität Cottbus

Geschichte

Die Historien von Niederlausitz und Oberlausitz weisen viele Parallelen auf. Aufgrund der Tatsache, dass beide Teilregionen aber eigene Teilstaaten waren und teilweise erheblich unterschiedliche Entwicklungen nahmen, muss bei tiefergehendenden Untersuchungen eine getrennte Betrachtung erfolgen.

Markgraf Gero eroberte die ostelbischen slawischen Gebiete ab 928. Nach dem Tod von Gero wird seine Mark aufgeteilt in Mark Meißen, Mark Merseburg, Mark Zeitz (Naumburg), Ostmark (Niederlausitz). 1002 erobert der polnische Herzog Boleslaw Chroby die Lausitz. 1031 erobert Kaiser Konrad II. die Mark (Nieder-)Lausitz endgültig für das deutsche Reich zurück.

Die Milzener (Oberlausitz) wurden 932 unterworfen und erkennen 985 die deutsche Herrschaft an.

Nach dem Ersten Weltkrieg gab es Bestrebungen für einen Lausitzer Freistaat; nach dem Zweiten Weltkrieg forderten der in Prag ansässige Sorbische Nationalausschuss den Anschluss der Oberlausitz an die Tschechoslowakei . Bei den Verhandlungen zum Einheitsvertrag wurde von Vertretern der Domowina ( Dachverband der Sorben der Ober- und Niederlausitz) gefordert, die gesamte Lausitz Sachsen zuzusprechen. Nach Volksbefragungen in den Kreisen Senftenberg , Hoyerswerda und Bad Liebenwerda , wurden, teils entgegen den Ergebnissen, nur der Kreis Hoyerswerda und der Kreis Weißwasser sächsisch. Regionalistische Bestrebungen im Zuge der Länderneugliederung von 1990 (Initiative "Für eine ungeteilte Lausitz") fanden kaum Widerhall.

Wenigen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland dürfte heute noch bekannt sein, dass Spremberg (Grodk) vor dem Zweiten Weltkrieg der geographische Mittelpunkt Deutschlands war. Ein Gedenkstein im Ort gab Auskunft darüber.

Die Lausitz war das Energiezentrum der DDR und gewinnt gegenwärtig die frühere, überregionale Bedeutung als Energieregion zurück. Weite Gebiete werden zur Gewinnung von Braunkohle im Tagebau in Anspruch genommen. Gegenwärtig beträgt die Jahresfördermenge über 70 Mio Tonnen mit steigender Tendenz (Lausitzer Braunkohlenvorrat über 2 Milliarden Tonnen) In der Region sind vier Tagebaue aktiv: Cottbus-Nord, Jänschwalde, Welzow-Süd, Nochten. Im Tagebau Reichwalde laufen die technischen Vorbereitungen zu dessen Wiederinbetriebnahme im Jahr 2009. Weitere Kraftwerks-Neubauten befinden sich in der Umsetzung: Boxberg II (2007) und Schwarze Pumpe II (2008). Die Tagebaurestlöcher werden in der Regel mit Wasser aufgefüllt und eine Seenplatte, das Lausitzer Seenland, entsteht.

Siehe auch

Literatur

  • Arnold von Vietinghoff-Riesch: Der Oberlausitzer Wald - seine Geschichte und seine Struktur bis 1945. [Reprint.] Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf 2004, ISBN 3-933827-46-9

Weblinks

Wikipedia

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