Finsterwalde
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis : | Elbe-Elster |
Geografische Lage : | Koordinaten: 51°38'N, 13°43'O 51°38'N, 13°43'O |
Höhe : | 108 m ü. NN |
Fläche : | 76,91 km² |
Einwohner : | 18.840 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte : | 245 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 03238 (alt: 7980) |
Vorwahl : | 03531 |
Kfz-Kennzeichen : | EE (alt: FI) |
Gemeindeschlüssel : | 12 0 62 140 |
Stadtgliederung: | 2 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Schloßstraße 7 / 8 03238 Finsterwalde |
Website: | www.finsterwalde.de |
Bürgermeister : | Johannes Wohmann ( FDP ) |
Finsterwalde ist eine Stadt im Süden des Bundeslandes Brandenburg und ist größte Stadt des Landkreises Elbe-Elster. Der sorbische Name von Finsterwalde lautet Grabin.
Die Stadt liegt in der Niederlausitz, einer Landschaft im Süden von Brandenburg. Finsterwalde verdankt dem Lied „Wir sind die Sänger von Finsterwalde zum großen Teil seine Bekanntheit. Ein kompaktes Innenstadtbild mit Marktplatz, Rathaus, Kirche und Schloss, gemütlichen Gaststätten und vielerlei Geschäften lädt zum Verweilen ein. Die Stadt bietet vielseitige Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Sehr beliebt ist das Sängerfest, das in geraden Jahren am letzten Augustwochenende in der ganzen Stadt gefeiert wird. Außerdem ist die Stadt Marktzentrum des agrarischen Umlands mit Möbel- und Glasindustrie. 1282 erstmals erwähnt, erhielt Finsterwalde noch im 13. Jahrhundert Stadtrecht. Im alten Stadtkern ist der historische Markt mit Rathaus (18. Jahrhundert) und Stadthäusern (16. Jahrhundert) erhalten geblieben. Mit dem Bau der spätgotischen Dreifaltigkeitskirche wurde 1578 begonnen, die Kurtsburg stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Die Stadt ist 112km südlich von Berlin, 78km nördlich von Dresden, 53km südwestlich von Cottbus sowie 109km nordöstlich von Leipzig gelegen.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Nachbargemeinden & -städte
StadtgliederungStadt- und OrtsteileStadtteile:
Ortsteile:
GeschichteDie erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1282 unter dem Namen Vynsterwalde. Im Jahre 1301 wird erstmals durch eine Urkunde von einer Stadt oder wenigstens einer Ansiedlung in der unmittelbaren Umgebung der befestigten Anlage gesprochen (oppidum et castrum). Oppidum bedeutet aber hier wahrscheinlich nur Marktflecken. Die eindeutige Bezeichnung Finsterwaldes als Stadt bietet erst ein historisches Dokument aus dem Jahre 1336 . Finsterwalde stellt in seiner ursprünglichen Struktur eine typische ostelbische Kolonistenstadt dar. Rechtwinklig aufeinandertreffende Straßen bilden viereckige Quartiere, die sich um den relativ großen Marktplatz gruppieren. Das Siedlungsgelände (ca. 11ha) besaß keine Stadtmauer, aber einen Stadtgraben und zwei (oder drei) Stadttore, deren Aussehen nicht überliefert ist. Die Bewohner der Stadt waren ursprünglich in erster Linie Ackerbürger. Die Lage der Stadt an bedeutenden Handelswegen von Leipzig über Torgau und Spremberg nach Breslau (Niedere Straße) und dem Abzweig der Salzstraße nach Jüterbog, Niemegk ließ gewiss auch die Beteiligung einiger Bürger an Handelsgeschäften zu. Eine, vermutlich durch Slawen erbaute, Holzfestung wurde im Laufe der Zeit zu einer befestigten Burg ausgebaut, die bis Mitte des 15. Jahrhunderts von Raubrittern bewohnt und ab 1437 von den neuen Besitzern in eine Schlossanlage, das Finsterwalder Schloss , umgebaut wurde. Seit dem Spätmittelalter entwickelten sich verschiedene Gewerbe in der Stadt. Die gewerbliche Tuchherstellung wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig. 1555 war Finsterwalder Tuch erstmals auf der Leipziger Messe vertreten. Im Jahre 1599 forderte die Pest 400 Tote. 1625 gelangte Finsterwalde in den unmittelbaren Besitz des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. Das Schloss diente lediglich als Amtssitz für die kurfürstlichen und von 1652 bis 1738 sächsisch-merseburgischen Behörden. 1642 plünderten marodierende Truppen in der Spätphase des Dreißigjährigen Krieges Stadt und Schloss. Das städtische Gewerbe und Gemeinwesen lag nun für Jahrzehnte danieder. Das Rathaus wurde 1675 bei einem großen Stadtbrand vernichtet. Erst 1739 war die Bürgerschaft in der Lage, ein neues Gebäude zu errichten. Der schlichte Barockbau dominiert noch heute den Marktplatz. 1815 gelangte Finsterwalde im Ergebnis des Wiener Kongresses zum Königreich Preußen. Der allgemeine industrielle Aufschwung im 19. Jahrhundert lässt sich in Finsterwalde nahezu exemplarisch nachvollziehen. Es war wiederum die Tuchproduktion, die die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt ganz nachhaltig beeinflusste. Aus den kleinen zünftlerischen Handwerksbetrieben entwickelten sich einige wenige, aber leistungsfähige Tuchfabriken. Das bedeutendste Unternehmen der Branche war F. F. Koswigs Tuchfabrik, die sich in der Beschäftigtenzahl von 3 Arbeitern 1838 auf 760 Arbeiter und Angestellte im Jahre 1913 steigerte. Neben der Tuchfabrikation entwickelten sich Betriebe der Metall-, Holz-, Glas-, Tabak-, Chemie- und später der Elektromaschinenbranche. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz wurde 1871 mit dem Bau der Bahnlinie Halle-Sorau vollzogen. Die Einwohnerzahl Finsterwaldes stieg von 1.600 im Jahre 1800 auf 10.726 im Jahre 1900 . Die Stadt dehnte sich nun über die mittelalterliche Siedlungsfläche hinaus aus. Neu entstandene Wohn- und Gewerbegebiete ziehen sich wie ein Gürtel um den ursprünglichen Kern der Stadt. Gebäude des wirtschaftlichen und kommunalen Lebens, die noch heute das Stadtbild mitprägen, wurden bis zum ersten Weltkrieg errichtet: Die Mädchenschule (1868), das Amtsgericht (1885), die Realschule (1905), die Katholische Kirche (1906), das Krankenhaus (1908), der Wasserturm (1909/1910), die Knabenschule (1913), die Post (1915). Zu DDR -Zeiten war Finsterwalde als Fahrradfahrer-Stadt bekannt. Heute ist Finsterwalde ein bedeutender Wirtschaftsstandort in der westlichen Niederlausitz. Aber das Symbol von der Fabrikstadt, das noch sehr an das Bild rußiger Schornsteine erinnert, ist durch den Ruf Finsterwaldes als Sängerstadt ersetzt. Die Ursache dafür liegt nicht in erster Linie in der langen Tradition der hiesigen Sangespflege, sondern hauptsächlich darin, daß ein Lied, ein Gassenhauer, die Finsterwalder als besonders sangesfreudig benennt. 1899 ersuchte der Direktor der Herrensängergesellschaft "Hamburger Sänger" Wilhelm Wolff bei der Politischen Polizei Berlin um die Aufführungsgenehmigung seines kleinen Theaterstückes "Wir sind die Sänger von Finsterwalde". In den Germania-Prachtsälen Berlins führte die Wolffsche Gesellschaft die ganz dem Geschmack des Vergnügungsbetriebes der Jahrhundertwende entsprechenden Burleske auf. Hier traten nun die Sänger, drei auffällig gekleidete Herren mit den charakterisierenden Namen Pampel, Knarrig und Strippe, mit ihrem Entreeliedchen "Wir sind die Sänger von Finsterwalde" erstmals an das Licht der Welt. Am Beginn der Sängermanie waren die Bürger der Stadt gar nicht erfreut, mit den zumeist komischen oder gar weinseligen Figuren in Frack und Zylinder verglichen zu werden. Aber schließlich siegte der Humor, denn sonst liefen die echten Finsterwalder erst recht Gefahr, der Lächerlichkeit anheimzufallen. Das Lied von den Sängern aus Finsterwalde wurde zum Ohrwurm und war allerorten zu vernehmen. Natürlich singen die Finsterwalder ihr Lied und die darauf beruhenden Liedvarianten, die bis in die heutige Zeit neu entstehen, immer noch gern. Übrigens treten die Finsterwalder Sänger heute im Gegensatz zur ursprünglichen Besetzung zu viert auf. "Wir sind die Sänger von Finsterwalde" ist bis heute das Eröffnungslied des alle 2 Jahre stattfindenden Sängerfestes. Einwohnerentwicklung
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Kategorie : Ort in Brandenburg
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