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Letzte Änderung für Artikel Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch: 29.12.2005 09:22

Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch

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Arnold Oskar Conrad Harry Freiherr von Vietinghoff-Riesch (* 14. August 1895 in Neschwitz; † 2. April 1962 in Unna) war ein deutscher Forstwissenschaftler , sĂ€chsischer Forstmeister, Ornithologe , GrĂŒnder deutscher Vogelwarten und Autor .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch wurde als zweites von neun Kindern von Arnold Gustav Heinrich Harry Freiherr von Vietinghoff-Riesch (1860-1942) und Marion Concordia Isabell Freifrau von Vietinghoff-Riesch geborene von Funcke (1870-1945) auf Gut Neschwitz in der Oberlausitz geboren. Von 1905 bis 1914 besuchte er zwei Gymnasien in Dresden und legte sein Abitur ab. WĂ€hrend eines Aufenthalts in Livland wurde er 1914 vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs ĂŒberrascht, verhaftet und in verschiedenen russischen GefĂ€ngnissen interniert. Doch es gelang ihm zu fliehen. Bis 1918 kĂ€mpfte er im Freikorps gegen die bolschewistischen Truppen.

Nach Kriegsende begann Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch ein Studium der Forstwissenschaften in Tharandt und MĂŒnchen, das er 1923 mit der Promotion zum Dr. oec. publ. ĂŒber ein entomologisches Thema abschloss. Im gleichen Jahr heiratete er auch Editha Freiin von Seherr-Thoß, die als geschiedene von Haugwitz zwei Kinder mit in die Ehe brachte. Das Paar ĂŒbersiedelte nach Neschwitz, wo Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch seinen Vater bei der Bewirtschaftung des Gutes mit dem zugehörigen Barockschloss unterstĂŒtzte. Es folgte die Forstliche StaatsprĂŒfung in Dresden. Zu dem nördlich von Bautzen in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gelegenen Familienbesitz gehörte neben der Landwirtschaft auch ein gut 1.000 ha großer Forstbetrieb. Nachdem Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch dort eine Bewirtschaftung eingefĂŒhrt hatte, die auf KahlschlĂ€ge verzichtete, galt das Gut bereits in den 1930-er Jahren als naturgemĂ€ĂŸer Musterbetrieb. Damit wurde von Vietinghoff-Riesch ein Vorreiter der naturgemĂ€ĂŸen Waldwirtschaft , eine forstliche Richtung, die er auch wĂ€hrend seiner spĂ€teren LehrtĂ€tigkeit an den forstlichen FakultĂ€ten in Tharandt und Göttingen vertrat. Angeregt durch Gottlob König und vor allem Heinrich von Salisch setzte er sich fĂŒr Naturschutz und Landschaftspflege als Aufgaben der Forstwirtschaft ein. Dies war auch 1936 Thema einer Arbeit, mit der er sich an der Forstakademie Tharandt habilitierte , wo er seit 1935 als Dozent fĂŒr die FĂ€cher Naturschutz, Jagdkunde , Ornithologie und Vogelschutz lehrte.

Außerdem errichtete der passionierte Falkner und Ornithologe am 13. August 1930 auf seinem GutsgelĂ€nde die Vogelschutzwarte Neschwitz als Einrichtung des Landesvereins SĂ€chsischer Heimatschutz, die bis 1970 existierte.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs trat von Vietinghoff-Riesch in die Wehrmacht ein. WĂ€hrend seines Kriegsdienstes wirkte er unter anderem 1941 als Dolmetscher und Ordonnanzoffizier im Generalkommando. 1943 wurde er in Tharandt zum außerplanmĂ€ĂŸigen Professor ernannt. Nachdem das neue Schloss in Neschwitz am 20. Mai 1945 abgebrannt und geplĂŒndert worden war, folgten Enteignung und Flucht aus der Ostzone in den Westen. 1945 konvertierte von Vietinghoff-Riesch auch zum Katholizismus .

Nach kurzzeitiger Leitung des GrĂ€flich Schönburgischen Forstamtes in Glauchau grĂŒndete er 1947 die „Staatlich anerkannte Vogelschutzwarte Niedersachsen, Forschungsstelle fĂŒr Natur- und Vogelschutz“ in Steinkrug im Deister . Erst 1951 konnte er seine akademische Karriere fortsetzen, als er Lehrbeauftragter des Lehrstuhls fĂŒr Waldbau der Forstlichen FakultĂ€t der UniversitĂ€t Göttingen mit Sitz in Hannoversch MĂŒnden wurde und auch das Institut fĂŒr Forstzoologie leitete. 1956 ĂŒbernahm er dann den Lehrstuhl fĂŒr Forstgeschichte, Forstschutz und Naturschutz. Von 1960 bis 1961 war er Dekan der Forstlichen FakultĂ€t.

Von Vietinghoff-Rieschs Bedeutung als Hochschullehrer ist vor allem darin zu sehen, dass er den Naturschutz in der forstlichen Ausbildung verankerte und einhergehend damit ĂŒber Gedanken zur WaldĂ€sthetik auch die Landespflege einbrachte. Zu seinen Hauptwerken zĂ€hlen das Sachbuch Der Oberlausitzer Wald, der Roman Der tanzende Kranich sowie seine Autobiographie Letzter Herr auf Neschwitz.

Bei einem schweren Autounfall am 23. MĂ€rz 1962 bei Unna kam seine Frau Editha ums Leben, und auch Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch starb kurz danach am 2. April 1962 an den Folgen dieses Unfalls.

Schriften (Auswahl)

Wissenschaftliche Schriften

  • Naturschutz - Eine nationalpolitische Kulturaufgabe, Habilitationsschrift, Neudamm 1936
  • Forstliche Landschaftsgestaltung, Berlin 1940
  • Die Rauchschwalbe , Berlin 1955
  • Der SiebenschlĂ€fer (Glis glis L.). Monographien der WildsĂ€ugetiere, Band 14, Jena 1960
  • Der Oberlausitzer Wald. Seine Geschichte und seine Struktur bis 1945, Hannover 1961 (Reprint 2004)

PopulÀrwissenschaftliche Schriften

  • zusammen mit Max Pfeiffer: Falken ĂŒber uns, Berlin 1937 (unverĂ€nderter Nachdruck 1998)
  • Ein Waldgebiet im Schicksal der Zeiten. Die Oberlausitz, Hannover 1949

Romane

  • Der tanzende Kranich, Braunschweig, Berlin und Hamburg 1949

Autobiographie

  • Letzter Herr auf Neschwitz. Ein Junker ohne Reue, Limburg an der Lahn 1958 (unverĂ€nderter Nachdruck 2002 in der Reihe Aus dem Deutschen Adelsarchiv, Band 3)

Zitate

  • "Ein System geht nur selten am Ansturm der Gegner, fast immer an seiner eigenen Ratlosigkeit zugrunde." - „Letzter Herr auf Neschwitz“

Weblinks

Wikipedia

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