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Letzte Änderung für Artikel Osterreiten: 25.11.2005 12:52

Osterreiten

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Osterreiter im Kloster St. Marienstern, Panschwitz-Kuckau
Osterreiter im Kloster St. Marienstern, Panschwitz-Kuckau

Das Osterreiten ist ein alter sorbischer Brauch, der in der katholischen Oberlausitz, die zwischen den Kreis- bzw. kreisfreien Städten Hoyerswerda, Kamenz und Bautzen liegt, gepflegt wird, und jährlich viele Besucher in diese Region zieht. Am Ende der 1990er Jahre hat man den alten lausitzer Brauch des Osterreitens auch wieder in der evangelischen Niederlausitz, bei Lübbenau aufleben lassen, und findet seitdem zunehmendes Interesse.

Am Ostersonntag reiten die katholischen Männer einer Kirchgemeinde in Frack (Gehrock) und Zylinder auf festlich geschmückten Pferden in die Nachbargemeinde, um dieser die frohe Botschaft zu verkünden, dass der Herr Jesus Christus auferstanden ist. Es ist Brauch, dass die besuchte Gemeinde einen Gegenbesuch durchführt. Jeder Prozessionszug, der aus bis zu über hundert Reitern und Pferden bestehen kann, darf dabei den anderen nicht kreuzen - das bringt Unglück. Vorneweg reiten die Fahnenträger, die Träger der Christusstatue und des Kreuzes.

Vor Beginn der Prozession wird gemeinsam der Ostergottesdienst gefeiert, danach umreiten die Osterreiter die heimatliche Kirche , werden gesegnet und begeben sich auf den Weg, die frohe Botschaft ins Land zu tragen. Die Kirche bzw. der Dorfplatz , eines jeden Ortes, durch den der Zug führt, wird ebenfalls mehrmals umritten. Dabei werden meist sorbische, manchmal auch deutsche bzw. lateinische Kirchenlieder gesungen; kurz vor Ausritt aus dem Ort wird wieder laut gebetet.

In der besuchten Zielgemeinde werden die Reiter beköstigt. Dies geschieht heute jedoch seltener. Vor dem Heimritt wird gemeinsam vor dem Friedhof oder in der Kirche gebetet und die Reiter werden ebenfalls vom Pfarrer gesegnet.

Inhaltsverzeichnis

Pferde und Reiter

Die oftmals reich geschmückten Pferde werden zum Teil von weit her ausgeliehen (60 km). Am Vorabend werden diese dann gebürstet und geschniegelt, die Mähnen werden geflochten, der Schweif gekämmt und mit einer Schleife versehen. Das Pferdegeschirr ist aufwändig mit Muscheln oder Metallbeschlägen verziert. In den letzten Jahren sieht man immer häufiger auch frische Blumen als Schmuck.

Nimmt ein junger Mann bzw. Jugendlicher das erste Mal am Osterreiten teil, trägt er einen kleinen grünen Kranz an der Brust. Bei einer 25-jährigen Teilnahme ist dies dann ein Silberkranz, bei 50 Jahren ein goldener.

Einzug der Osterreiter in Wendischbaselitz
Einzug der Osterreiter in Wendischbaselitz

Geschichte und Ursprung

Ursprünglich ritten die heidnischen Slawen im Frühjahr um ihre Felder, um die bösen Geister (des Winters) zu vertreiben und um für eine gute Ernte zu bitten. Dieser, nicht nur slawische, Brauch hielt sich bis über die Zeit nach der Christianisierung in seiner ursprünglichen Bedeutung. Auch heute noch kann man dies in Ostro beobachten, wo die Männer vor dem eigentlichen Osterritt frühmorgens die Felder umreiten.

Wie vielen ursprünglich heidnischen Festen wurde auch dem Osterreiten nach der Christianisierung der Elbslawen eine neue Bedeutung gegeben. Zum Vergleich: Weihnachten liegt nicht zufällig nur 3 Tage nach der Wintersonnenwende ). Aus dem ursprünglichen Umritt der Felder wurde eine Prozession zu Ehren des Auferstandenen. Gemeinsam mit vielen anderen Bräuchen spiegelt auch das Osterreiten den Ablauf des bäuerlichen Arbeitsjahres und die Bedürfnisse und Wünsche der einfachen Dorfbewohner wider. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es fest mit dem kirchlichen Kalender verwoben.

Erstmalig wurde das Osterreiten 1541 erwähnt.

Prozession

Gegenwärtig gibt es 6 Prozessionspaare (mit Gegenbesuch) und relativ traditionellen Routen:


Die Prozession der Stadt Wittichenau ist die einzige, bei der sich auch viele deutsche (50%) Osterreiter beteiligen.

Eine weitere Prozession ist das zwischen Ostritz und dem Kloster St. Marienthal stattfindende Saatreiten.

Weblinks

Wikipedia

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