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Letzte Änderung für Artikel Herzogtum Schleswig: 22.01.2006 04:26

Herzogtum Schleswig

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Das Herzogtum Schleswig existierte bis 1864 . Hauptstadt war die Stadt Schleswig.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Fläche des historischen Schleswig (dänisch: Slesvig) ist identisch mit dem Landesteil Südschleswig im Norden Schleswig-Holsteins, bestehend aus den Kreisen Nordfriesland , Schleswig-Flensburg , einem Teil Rendsburg-Eckernfördes sowie der Stadt Flensburg, und Nordschleswig im Süden Dänemarks (Amt Sønderjylland ).

Bis 1864 gehörten dem Herzogtum noch sieben Kirchspiele südlich von Kolding und die Inseln Ærø und Fehmarn an. Die königlich dänischen Enklaven (Møgeltønder, Amrum, Westerland Föhr, Listland/Sylt) waren nicht Teil des Herzogtums.

Im Süden waren Eider und Levensau die Grenze zu Dithmarschen und Holstein. Sie wurde bereits im 11. Jahrhundert von Adam von Bremen erwähnt. Im Norden bildete die Königsau (dänisch: Kongeå) die Grenze zum übrigen Jütland . Im Westen befindet sich die Nordsee , im Osten die Ostsee .

Bevölkerung

Die Besiedlungsgeschichte ist vielfältig. Bis zum frühen Mittelalter war Schleswig vor allem von den Angeln besiedelt. Nachdem diese bis zum 6. Jahrhundert auf die britische Insel ausgewandert sein sollen, wanderten von Norden Jüten und Dänen ein. An der Westküste siedelten sich die Friesen an. Der Landstrich zwischen den Linien Eckernförde-Treene und Eider-Levensau war kaum besiedelt und von dichtem Wald bedeckt und wurde erst im hohen Mittelalter von aus dem Süden kommenden Sachsen besiedelt. Ursprünglich dänischsprachig, verbreitete sich Niederdeutsch seit dem 14. Jahrhundert vor allem in den Städten und in der adeligen Oberschicht. Im 19. Jahrhundert wurde es auch Umgangssprache in Angeln und bis in die 1930er Jahre auf der Schleswigschen Geest, während Nordschleswig dänischsprachig blieb. An der Westküste wurde Nordfriesisch gesprochen. Schon im 17. Jahrhundert setzte sich jedoch Niederdeutsch auf Eiderstedt, Nordstrand und den Halligen durch und verbreitete sich zunehmend auf dem Festland. Heute sprechen noch etwa 10.000 Nordfriesen Friesisch, vor allem auf den Inseln Amrum, Föhr, Sylt und Helgoland sowie in der Gegend von Risum-Lindholm.

Geschichte

Politisch war Schleswig ein Herzogtum , das im 12. Jahrhundert als Lehen des dänischen Königs vergeben wurde. Seit dem 14. Jahrhundert kam es zu einer zunehmend engen Verbindung mit der deutschen Grafschaft Holstein; so erwarb der holsteinische Adel ausgedehnten Besitz in Schleswig. Die Familie der Schauenburger konnte sich im Spätmittelalter als Herzöge von Schleswig und Grafen von Holstein etablieren und eine gemeinsame, schleswig-holsteinische Herrschaft aufbauen. Das Herzogtum Schleswig blieb jedoch nach wie vor dänisches Lehen, während Holstein Lehen des deutschen Kaisers war. Als das Schauenburger Geschlecht 1459 mit dem Tod Adolf VIII. ausstarb, war dem Adel in beiden Territorien daran gelegen, dass in beiden Gebieten weiterhin derselbe Herrscher regieren solle, und sie wählten deshalb den dänischen König Christian I., einen Neffen Adolf VIII., zum Landesherrn.

Im Vertrag von Ripen 1460 , der Wahlkapitulation Christian I., stand u.a., dass se bliwen tosamende op ewig ungedeelt. Obwohl dieser weit hinten in der Urkunde stehende Paragraf im zeitgenössischen Kontext nichts mit einer territorialen Unteilbarkeit zu tun hat (Jahnke 2003), wurde op ewig ungedeelt das Leitmotto der schleswig-holsteinischen Bewegung des 19. Jahrhundert , die eine Loslösung vom dänischen Gesamtstaat anstrebte. Mit Aufkommen der Nationalen Bewegungen entstand zum einen die Bestrebung Dänemarks, Schleswig vollständig in den dänischen Staat zu integrieren, zum anderen die Parole der deutschen Nationalbewegung in Schleswig-Holstein zur vollständigen Loslösung von der dänischen Krone.

Schleswig war so häufig Anlass für Konflikte im 19. Jahrhundert zwischen Dänemark und Preußen . 1848 forderten die deutschen Liberalen die Aufnahme Schleswigs in den Deutschen Bund, während die dänischen Liberalen die Integration des Herzogtums ins Königreich Dänemark forderten (Eiderdänen). So kam es schließlich zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 . Danach war Schleswig ein Teil Preußens und bildete zusammen mit Holstein die preußische Provinz Schleswig-Holstein.

1867 trat Schleswig dem Deutschen Zollverein bei (zusammen mit Holstein, Lübeck, dem Herzogtum Lauenburg und dem Großherzogtum Mecklenburg).

1920 wurden im nördlichen Teil Schleswigs Volksabstimmungen durchgeführt, deren Ergebnis die Teilung Schleswigs war. Dazu wurden zwei Abstimmungszonen bestimmt, für die die Grenzen und Abstimmungsmodalitäten von Dänemark durchgesetzt wurden. In der Abstimmungszone I (nordschleswig) wurde auf Druck Dänemarks en bloc abgestimmt, so dass dieser zwar insgesamt mehrheitlich dänisch besiedelte Abschnitt, das heutige Nordschleswig (Amt Sønderjylland), für den Anschluss an Dänemark votierte, jedoch auch die mehrheitlich für Deutschland votierenden Städte Apenrade (dänisch: Åbenrå), Sonderburg (dänisch: Sønderborg), Tingleff (dänisch: Tinglev ) und Tondern (dänisch: Tønder) sowie der fast ausschließlich deutsch besiedelte Landstrich um Tondern, das mit 77 % für den Verbleib bei Deutschland stimmte, an Dänemark fielen. Dagegen entschied sich in Abstimmungszone II (mittelschleswig), in der gemeindeweise gewählt wurde, keine Gemeinde für Dänemark, so daß Mittelschleswig für den Verbleib bei Deutschland stimmte. Die damalige Größe der Minderheiten betrug rd. 25.500 Deutsche in Nordschleswig (Zone 1) sowie rd. 12.800 Dänen in Mittelschleswig (Zone 2). Vom deutschen Historiker Tiedje wurde nach den Abstimmungsergebnissen eine Grenzkorrektur auf die sog. Tiedje-Linie vorgeschlagen, die zu etwa gleich großen Minderheiten beiderseits der nun neuen Grenze geführt hätte. Von Dänemark und den Siegermächten wurde dieser Vorschlag aber abgelehnt, so daß es bei der bis heute gültigen Greneze auf der sog. Clausen-Linie blieb.

Die nunmehr verkleinerte preußische Provinz Schleswig-Holstein wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Land Schleswig-Holstein Teil der Bundesrepublik Deutschland.

In beiden Teilen Schleswigs leben heute nationale Minderheiten der jeweils anderen Seite.

Literatur

  • Ulrich Lange, Henrik Becker-Christensen (Hrsg), Geschichte Schleswigs. Vom frühen Mittelalter bis 1920, Institut for Grænseregionsforskning : Aabenraa, 1998, ISBN 87-90163-74-5
  • Carsten Jahnke: "dat se bliven ewuch tosamende ungedelt". Neue Ãœberlegungen zu einem alten Schlagwort, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Bd. 128, 2003, ISBN 3-529-02328-0
  • Ulrich Lange (Hrsg.): Geschichte Schleswig-Holsteins. Neumünster (Wachholtz) 2003, ISBN 3-529-02440-6
  • Jann Markus Witt/Heiko Vosgerau (Hrsg.): Schleswig-Holstein von den Ursprüngen bis zur Gegenwart. Eine Landesgeschichte. Hamburg: Convent-Verlag 2002, ISBN 3-934613-39-X

Herzöge von Schleswig

Die Liste enthält eine Übersicht der Jarle bzw. Herzöge Schleswigs/Südjütlands:

  • 1058-1095 Olaf Hunger , König von Dänemark (1086-1095)
  • 1119-1130 Knud Lavard
  • 1130-1134 Magnus , König von Schweden (1125-1130)
  •   ca. 1150 Waldemar I. der Große, König von Dänemark (1157-1182)
  •   bis 1173 Christoph
  • 1182-1202 Waldemar II. der Sieger, König von Dänemark (1202-1241)
  • 1206-1215 Waldemar
  • 1218-1231 Erich
  • 1232-1252 Abel, König von Dänemark (1250-1252)
  • 1252-1257 Waldemar III.
  • 1257-1272 Erich I.
  • 1272-1312 Waldemar IV.
  • 1312-1325 Erich II.
  • 1325-1326 Waldemar V., Vormund war anfangs Graf Gerhard der Große von Holstein
  • 1326-1329 Gerhard der Große
  • 1330-1365 Waldemar V.
  • 1365-1375 Heinrich
  • 1375-1386 Heinrich der Eiserne und Klaus gemeinsam
  • 1386-1404 Gerhard VI.
  • 1404-1427 Heinrich IV.
  • 1427-1459 Adolf VIII. von Holstein als Herzog Adolf I. von Schleswig
  • 1460-1481 Christian I. , Vertrag von Ripen
  • 1481-1533 Friedrich I. teilt die Herzogtümer in einen Gottorfer und einen Segeberger Anteil.
  • 1533-1544 Christian III. König von Dänemark, führte die Reformation in den Herzogtümern ein.
  • 1544-1586 Adolf II.
  • 1586-1587 Friedrich II.
  • 1587-1590 Philipp
  • 1590-1616 Johann Adolf erbaute Schloss Gottorf
  • 1616-1659 Friedrich III. erreichte 1658 die Unabhängigkeit von Dänemark.
  • 1659-1694 Christian-Albrecht gründete 1665 die Universität in Kiel .
  • 1694-1702 Friedrich IV. war der letzte auf Gottorf residierende Herzog.
  • 1702-1713 Karl Friedrich. Für ihn regierten die Räte von Wedderkop und danach von Görtz.
  • 1713-1730 Friedrich IV. König von Dänemark
  • 1730-1746 Christian VI. König von Dänemark
  • 1746-1766 Friedrich V. König von Dänemark
  • 1766-1808 Christian VII. König von Dänemark
  • 1808-1839 Friedrich VI. König von Dänemark
  • 1839-1848 Christian VIII. König von Dänemark
  • 1848-1863 Friedrich VII. König von Dänemark
  • 1863-1864 Christian IX. König von Dänemark (letzter Herzog)



siehe auch: Ochsenweg, Flensburg, Dingswinde, Herzogtum Holstein, Grafen von Schauenburg und Holstein

Wikipedia

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