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Letzte Änderung für Artikel Südschleswig: 11.02.2006 01:04

Südschleswig

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Südschleswig ( dänisch : Sydslesvig) ist die Bezeichnung für den heute deutschen Teil Schleswigs ( dänisch : Sønderjylland), der sich zwischen Eider und deutsch-dänischer Grenze im Norden Schleswig-Holsteins befindet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Südschleswig ist der heute deutsche Teil des früheren Herzogtums Schleswig, das bereits seit 1386 in fester herrschaftlicher Verbindung mit Holstein stand und durch den Vertrag von Ripen von 1460 durch eine Personalunion mit Dänemark verbunden war ( Sekundogenitur ). Beide Herzogtümer wurden von der Deutschen bzw. später Schleswig-Holsteinischen Kanzlei in Kopenhagen verwaltet.

Schleswigs Stellung zwischen Deutschland und Dänemark war seit Ausbildung der Nationalstaaten im 19. Jahrhundert wiederholt umstritten. Symbolisch für den umstrittenen staatsrechtlichen Status beider Landesteile ist die Absetzung des Sylter Landvoigts und Juristen Uwe Jens Lornsen aus Keitum allein deshalb, weil er 1830 eine Abhandlung über eine schleswig-holsteinische Verfassung veröffentlichte. Lornsen wurde durch ein dänisches Gericht wegen Hochverrats verurteilt.

Holstein wie Schleswig unterstanden als selbstständige Herzogtümer weiter dem dänischen Gesamtstaat. Dies wurde im Londoner Protokoll von 1852 bestätigt. Die nationale Zugehörigkeit Schleswigs blieb somit unbeantwortet.

Als König Christian VIII. Schleswig 1848 zum Teil des dänischen Nationalstaates erklärte, begehrten weite Teile der schleswigschen Bevölkerung, wohl aus unterschiedlichen Beweggründen, aber mit Unterstützung Preußens dagegen auf. Im ersten Schleswigschen Krieg von 1848 bis 1851 standen sich Nationalliberale beider Seiten gegenüber. Eiderdänen forderten den Anschluss des ganzen Herzogtums Schleswigs an Dänemark, die deutsche Mehrheit der Bevölkerung dagegen insbesondere den Anschluss Schleswigs an den Deutschen Bund. Unter dem Druck der europäischen Großmächte konnte der Krieg jedoch letztlich mit einem Status-quo beendet werden. Wenn auch zunächst nur teilweise mit Erfolg: bestätigt durch das Londoner Protokoll (1851), wurde zwar die Selbständigkeit Schleswigs gewahrt, Schleswig am 2. Oktober 1855 jedoch unter Friedrich VII. in die gesamtstaatliche Verfassung Dänemarks einbezogen. Schleswig ging somit weder in einem vereinten deutschen Schleswig-Holstein, noch in einem neuen dänischen Nationalstaat auf.

Erst die wiederholte Mißachtung der Selbständigkeit Schleswigs (die Einführung einer dänisch-schleswigschen Verfassung) führte 1864 zum Deutsch-Dänischen Krieg, nach dem Schleswig an Preußen fiel und ab 1869 gemeinsam mit Holstein die preußische Provinz Schleswig-Holstein bildete.

1920 kam es in Schleswig zu einer Volksabstimmung. Nach einer En-bloc-Abstimmung in der 1. Zone, deren Grenze von Dänemark definiert und möglichst weit gen Süden durchgesetzt wurde, fiel diese nördlichste Zone Nordschleswig an Dänemark und ist seitdem dänisch. Die 2. Zone entschied sich für Deutschland, wobei anders als in der 1. Zone nicht en bloc, sondern gemeindeweise abgestimmt wurde, da Dänemark die Hoffnung hatte, so weitere Gebietsgewinne zu verzeichnen. In der 3. Zone wurde nach der eindeutigen Entscheidung in der 2. Zone keine Abstimmung mehr durchgeführt. Der südliche Teil Schleswigs, der aus der 2. und 3. Abstimmungszone sowie den für eine Abstimmung nicht vorgesehenen südlichen Landstrichen Schleswigs bestand, blieb bei Deutschland und bildet zusammen mit dem Landesteil Holstein heute das Land Schleswig-Holstein.

Es gibt heute jeweils zwei Bedeutungen für die Bezeichnung Schleswig (dänisch: Sønderjylland ): Historisch korrekt ist sowohl unter der deutschen als auch unter der dänischen Bezeichnung für die Region das gesamte (historische) Schleswig zu verstehen, wohingegen die deutsche Verwaltung und Öffentlichkeit unter Schleswig heute nur noch den südlichen Teil des alten Schleswig, der heute den nördlichen Teil des Bundeslandes Schleswig-Holstein bildet, verstehen, und die dänische Öffentlichkeit, wenn sie von Sønderjylland spricht, das Amt Sønderjylland (Nordschleswig) meint.

Die Grenze zwischen den beiden Landesteilen Südschleswig und Holstein ist die Eider. Bis 1864 war die Eider noch Grenze zwischen dem Herzogtum Schleswig (als dänisches Lehen) und dem Herzogtum Holstein (als deutsches Lehen).

Geografie

Südschleswig erstreckt sich von der Eider bis zur Flensburger Förde und besteht aus den Kreisen Schleswig-Flensburg, Flensburg und Nordfriesland und dem nördlichen Teil des Kreises Rendsburg-Eckernförde. An der Ostseeküste liegen die Landschaften Angeln (zwischen Flensburger Förde und Schlei), Schwansen (zwischen Schlei und Eckernförder Bucht ) und Dänischer Wohld (zwischen Eckernförder Bucht und Kieler Förde). Damit ist alles, was nördlich der Eider und – zwischen Kiel und Flemhuder See – nördlich des Nord-Ostsee-Kanals liegt, Südschleswig. Früher war der Eiderkanal die weitere Grenze. Strittig ist, ob die Stadt Rendsburg noch zu Südschleswig gehört: Die Altstadt liegt auf einer Eiderinsel, ein Teil der Stadt jedoch auch südlich der Eider.

Historischer Hauptort ist die Stadt Schleswig, die auch Hauptstadt Schleswig-Holsteins bis 1945 war, heute wird die Rolle des Oberzentrums jedoch von Flensburg wahrgenommen.

Sprachen

In Südschleswig wird neben Hochdeutsch auch Niederdeutsch , Dänisch , Sønderjysk (Südjütisch) und Friisk (Friesisch) gesprochen. Denn im Landesteil leben gleich zwei autochthone Minderheiten Deutschlands : die Friesen und die Dänen . Neben der Lausitz mit den Sorben ist Südschleswig also auch von europäischer Bedeutung auf diesem Feld.

Viele Ortsnamen im östlichen Landesteil sind dänischer, viele im westlichen friesischer Herkunft. Daher haben viele Ortsnamen neben der deutschen auch eine dänische oder friesische Form. Siehe auch: Schleswigsche Ortsnamen

Politik

Südschleswig ist politisch interessant, da neben den deutschen Parteien auch der SSW als Regionalpartei und Vertretung der dänischen Volksgruppe (nach eigenem Verständnis als Vertretung beider anerkannter Minderheiten - Dänen und Friesen) antritt. Nach SPD und CDU ist der SSW drittstärkste Partei im Landesteil. Neben dem SSW findet sich an der Westküste zudem noch die Wählergemeinschaft Nordfriesland (WG-NF), die auch im Kreistag Nordfrieslands vertreten ist.

Wirtschaft

Südschleswig ist eine strukturschwache Region. Einen besonderen Stellenwert nehmen die Landwirtschaft und der Tourismus ein. Gerade Nordfriesland und die Schleiregion sind beliebte Urlaubsziele. In Flensburg und Rendsburg bestehen größere Werftbetriebe.

Religion

Über 60 % der Südschleswiger sind Mitglied der evangelischen Kirche ( Nordelbische Kirche ). Daneben gibt es Katholiken, Dänische Protestanten, Freikirchler, Muslime und Juden.

Region

Um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu förden, wurde 1997 der Regionalrat Schleswig-Sønderjylland gegründet (Vereinbarungstext: [1] ). Im Regionalrat arbeiten auf deutscher Seite die Kreise Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, die Stadt Flensburg und auf dänischer Seite das Amt Sønderjylland zusammen. Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ist dem Regionalrat nicht beigetreten.

Der südöstliche Landesteil ist Bestandteil der KERN-Region.

Weblinks

Wikipedia

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