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Letzte Änderung für Artikel Nordschleswig: 14.02.2006 15:31

Nordschleswig

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Nordschleswig ( dänisch Nordslesvig) ist eine Region im Süden Dänemarks zwischen deutsch-dänischer Grenze und der Stadt Kolding . Im Dänischen wird die Region meist als Süd jütland (dänisch Sønderjylland) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nordschleswig war ein Teil des Herzogtums Schleswig. Nach der Volksabstimmung von 1920 wurde dieser Teil Schleswigs Dänemark zugeteilt. Schleswig war bis 1864 ein mit Dänemark in Personalunion verbundenes, staatsrechlich jedoch eigenständiges Gebilde ( Sekundogenitur ). Als jedoch im 19. Jahrhundert die Versuche Dänemarks, das Herzogtum rechtswidrig dem dänischen Nationalstaat völlig einzuverleiben überhand nahmen, kam es 1864 zum Krieg. Als Folge dieses Kriegs wurden Schleswig von Preußen und Holstein von Österreich besetzt und nach dem Krieg von 1866 zwischen Preußen und Österreich ganz Schleswig-Holstein Preußen zugeschlagen.

Der Vertreter der Dänischen Minderheit in Schleswig im Deutschen Reichstag H.P. Hanssen erhielt im Oktober 1918 von der neuen Reichsregierung das Zugeständnis, dass die Nordschleswig-Frage nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker entschieden werden sollte. Nach dem 1. Weltkrieg wurde in den Artikeln 109 bis 114 des Versailler Vertrages festgelegt, dass die Bevölkerung in Schleswig im Rahmen einer Volksabstimmung die Grenzziehung zwischen Deutschland und Dänemark selbst entscheiden könne. Das Plebiszit wurde in zwei Abstimmungszonen abgehalten.

Die 1. Abstimmungszone umfasste das gesamte Nordschleswig bis zur “ Clausen-Linie “ südlich von Tondern und nördlich von Flensburg, die den heutigen deutsch-dänischen Grenzverlauf markiert. Stimmberechtigt waren sämtliche vor dem 1. Januar 1900 geborene Personen, die entweder aus dem Plebiszitgebiet stammten oder dort zumindest seit 1900 ihren Wohnsitz unterhielten oder, vor 1900 dort wohnhaft, von deutschen Behörden ausgewiesen worden waren. Dies setzte entsprechende Aktivitäten beider Volksgruppen zur Mobilisierung von Landsleuten außerhalb der Abstimmungszonen in Gang. Die 2. Abstimmungszone erstreckte sich auf ein Territorium südlich der Clausen-Linie.

Die Modalitäten der Abstimmung führten jedoch zu Kontroversen. Dänemark definierte die Grenzen der Abstimmungszonen und setzte durch, dass in der 1. Abstimmungszone en bloc abgestimmt wurde, das heißt alle Stimmen gemeinsam ausgezählt wurden. Dies führte dazu, dass auch Städte mit deutscher Mehrheit wie Apenrade, Sonderburg und Tondern, zu Dänemark kamen. In der 2. Abstimmungszone wurde Stadt für Stadt und Gemeinde für Gemeinde abgestimmt. Bei der Abstimmung in der 1. Zone am 10. Februar 1920 votierten 74,9 Prozent der Stimmberechtigten für eine Vereinigung mit Dänemark . An einigen Orten (z. B. in Lügumkloster) waren die Mehrheitsverhältnisse äußerst knapp. In den ländlichen Gebieten des Nordens waren 90 Prozent und mehr dänische Stimmen keine Seltenheit. In einzelnen Gemeinden wie Tondern und Hoyer gab es deutsche Dreiviertelmehrheiten. Am 14. März 1920 stimmten 80,2 Prozent der Stimmberechtigten in der 2. Abstimmungszone für einen Verbleib bei Deutschland . Dänische Mehrheiten gab es nur in drei kleinen Gemeinden auf Föhr, doch stimmte im schnell gewachsenen Flensburg immerhin ein Viertel für Dänemark. In der 3. Abstimmungszone wurde daraufhin keine Abstimmung mehr abgehalten.

Geografie

Nordschleswig erstreckt sich von der deutsch-dänischen Grenze bis an die Königsau und die Koldinger Förde . Verwaltungssitz der Region ist Apenrade, doch wird Nordschleswig als administrative Einheit 2007 in einer süddänischen Großregion aufgehen. Die Insel Röm ist geografisch ein Teil der nordfriesischen Inseln ( Nordfriesland ).

Nordschleswig liegt am kleinen Belt . Daher kommt auch die entsprechende Passage im Deutschlandlied .

Sprachen

In Nordschleswig wird neben Dänisch noch Deutsch gesprochen. Denn im Landesteil lebt eine etwa 20.000 Menschen umfassende deutsche Minderheit. Neben den beiden Hochsprachen hat sich mit dem Sønderjysk vor allem auf dem Land eine charakteristische Sprache erhalten, die neben vielen Eigentümlichkeiten auch zahlreiche niederdeutsche Lehnwörter enthält. Sønderjysk wird innerhalb der dänischen Mehrheit wie auch innerhalb der deutschen Minderheit gesprochen.

Die meisten Ortsnamen haben eine dänische wie deutsche Version. Siehe auch unter: Schleswigsche Ortsnamen

Politik

In Nordschleswig besteht neben den dänischen Parteien die Schleswigsche Partei (SP). Die SP tritt als Regionalpartei und Interessensvertretung der deutschen Minderheit in Nordschleswig an. Die SP ist in mehreren Kommunen und mit einem Abgeordneten im sütjütischen Amtsrat vertreten, genießt jedoch keine Privilegien hinsichtlich des Wahlrechts wie z.B. der SSW als Interessenvertretung der Dänen in Südschleswig.

Wirtschaft

Die Region ist vor allem von Landwirtschaft und Tourismus geprägt. An der Westküste spielt der Tourismus eine wichtige Rolle, teilweise aber auch an der Ostküste. Neben mittelständischen Betrieben haben auch einige große Firmen ihren Sitz in der Region, namentlich Danfoss in Norburg , Ecco in Bredebro oder Gram in Woyens .

Medien

In Nordschleswig erscheinen mit Jydske Vestkysten und Der Nordschleswiger je eine Tageszeitung in dänischer und deutscher Sprache. Erstere hat ihre Zentralredaktion in Esbjerg und erscheint mit einigen Lokalausgaben im Landesteil. Neben den Tageszeitungen produziert Danmarks Radio mit Radio Syd ein regionales Programm für die Region. Seit einigen Jahren existiert mit Radio Mojn auch ein privates Radioprogramm. Auf diesem, sowie auch auf Radio 700 laufen 3x täglich deutschsprachige Nachrichten, die vom Nordschleswiger gestaltet werden.

Grenzregion

Um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu förden, wurde vor einigen Jahren der Regionalrat Südjütland/Schleswig gegründet. Im Regionalrat arbeiten auf deutscher Seite die Kreise Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, die Stadt Flensburg und auf dänischer Seite das Amt Sønderjylland zusammen.

Statt von Nordschleswig wird auf dänischer Seite inzwischen hauptsächlich von Sønderjylland gesprochen, weil man ersteres fälschlicherweise als deutsche Bezeichnung auffasst. Obwohl Sønderjylland eigentlich ein Synonym für das gesamte Schleswig ist, wird der Landesteil südlich der Grenze im Gegensatz zu Sønderjylland als Sydslesvig bezeichnet. Auch auf deutscher Seite ist man meist nicht konsequent und stellt Nordschleswig als südliches Pendant einen Landesteil Schleswig gegenüber.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Nordschleswig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Nordschleswig verfügbar.

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