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Letzte Änderung für Artikel Eider: 22.01.2006 09:55

Eider

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Eider zwischen Tönning und Eidersperrwerk (Juli 2004)
Eider zwischen Tönning und Eidersperrwerk (Juli 2004)
Hafen am Eidersperrwerk

Die Eider ( lat. Egdor, dän. Ejder) ist der längste Fluss bzw. Strom in Schleswig-Holstein.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

Verlauf

Die 188 km lange Eider, die etwa 1.000 Jahre lang die Nordgrenze des Deutschen Reiches markierte, entspringt als Dröge Eider südöstlich von Wattenbek am Klaster Teich bzw. südlich des Bothkamper Sees, der zwischen Bordesholm und Preetz liegt. Vom See fließt sie erst ein kleines Stück nach Südwesten, um östlich am Stadtrand von Bordesholm vorbeizufließen. Fortan fließt ihr Wasser nach Norden in den Schulensee , der am südwestlichen Stadtrand von Kiel liegt. Entdeckt wurde die Eiderquelle von Dr. Hans Kaufmann, der bereit schon als Endecker des "Gelben Nils" gilt.

Obwohl sie sich bei dieser Großstadt dicht an der Ostsee vorbeischlängelt, wendet sie sich fortan der Nordsee zu: Nach durchfließen des Schulensees fließt sie in Richtung Westen in den Westensee und durch ihn nach Norden. Beim Flemhuder See , an dem sie nur knapp östlich vorbei fließt, mündet sie in den Nord-Ostsee-Kanal, um einen Teil seiner Strecke mit ihm zu teilen - bis Rendsburg. In diesem Bereich existieren aber noch Altarme der Eider.

Danach mäandert die Eider nach Westen über Friedrichstadt nach Tönning, wo sie in den Purrenstrom mündet - ihr etwa 9 km langer und 2 km breiter Mündungstrichter ; nicht nur in diesem Bereich ihres Unterlaufs ist die Eider ein Tidefluss , der Brackwasser - und Süßwasserwatten aufweist. Am Südwestende des Purrenstroms befindet sich das große Eidersperrwerk. Direkt dahinter beginnt das Wattenmeer der Nordsee.

Durch die bei Ebbe und Flut auftretenden gewaltigen Strömungen hat sich das Flussbett der Eider sehr tief in den weichen Marschboden geschnitten, der vorwiegend aus Klei besteht. So findet man vor allem in den scharfen Flusskurven Wassertiefen bis zu 20 m vor.

Der größte Nebenfluss der Eider ist die Treene. Der Unterlauf der Eider ist durch den Gieselau-Kanal mit dem Nord-Ostsee-Kanal verbunden.

Geschichte des Flusslaufs

Von 1935 bis 1937 wurde südöstlich von Friedrichstadt bei Drage bzw. Nordfeld die Eiderabdämmung Nordfeld gebaut. Grund dafür waren neben der Schiffbarmachung der Eider auch die immer wiederkehrenden Überschwemmungen und Zerstörungen im Marschengebiet links und rechts der Eider. Diese wurden durch die Abdämmung verhindert, und seitdem ist die Eider nur noch ein Tidengewässer zwischen Nordfeld und der Mündung. Vor dem Bau der Abdämmung reichten die Gezeiten bis nach Rendsburg.

Landes- und Sprachgrenze

Die Eider bildete (gemeinsam mit der Levensau, die nördlich von Kiel in die Ostsee mündete) über Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation und Dänemark . Sie war – wie Adam von Bremen berichtet – seit dem Frieden 811 zwischen Karl dem Großen und dem Dänenkönig Hemming die Grenze zwischen den zum Frankenreich gehörigen Sachsen und den Dänen (früher: Angeln bzw. Jüten ).

Damit war die Eider über Jahrhunderte auch die Sprachgrenze zwischen Deutsch (genauer Niederdeutsch ) und Dänisch . Also war sie die Grenze zwischen Nordgermanisch und Westgermanisch . Diese Sprachgrenze hat sich vermutlich erst nach Abzug der westgermanischen Angeln nach England während der Spätantike herausgebildet. Dies änderte sich erst seit dem späten Mittelalter, als diese Sprachgrenze langsam nach Norden wanderte, ohne geografisch deutlich erkennbar zu bleiben (die Sprachgebiete verzahnten sich und bildeten teilweise Enklaven, vor allem die Städte sprachen in der Neuzeit überwiegend Deutsch).

Zu Sprachgrenzen in Deutschland siehe auch Benrather Linie.

Zeitgeschichte

Heute noch trennt die Eider die beiden Landesteile Schleswig-Holsteins Schleswig (früher: Herzogtum Schleswig) und Holstein. Im Osten wird die Grenze durch die Levensau (nördlich von Kiel) markiert.

Seit den deutsch-dänischen Konflikten um Schleswig im 19. Jahrhundert gab es unter dänischen Nationalisten die Parole: Danmark til Ejderen (deutsch: Dänemark bis zur Eider), die 1920 nach dem Versailler Vertrag zu einer Volksabstimmung in zwei Zonen des Provinzteils Schleswig führte (der Norden Schleswigs fiel damals wieder an Dänemark) und auch nach 1945 (unter dem Eindruck der Besetzung durch die Wehrmacht ) wieder laut wurde und 1955 zur Bonn-Kopenhagener Erklärung führte, in der Dänemark im Gegenzug auf die Gewährung der Minderheitenrechte der Dänen in Südschleswig auf das Nej (angedrohtes Veto im NATO-Rat zusammen mit Norwegen ) gegen den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO verzichtete. Der deutschen Minderheit in Nordschleswig wurden ebenfalls umfangreiche Rechte zugestanden. Seither gilt der Nationalitätenkonflikt in der Region als weitestgehend überwunden.

Astronomie

Der Geograf Kai Helge Wirth stellte die These auf, dass das Sternbild Eridanus vom Lauf dieses Flusses abgeleitet wurde.

Commons: Eider – Bilder, Videos oder Audiodateien

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