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Letzte Änderung für Artikel Holstein: 08.02.2006 05:33

Holstein

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Holstein (dän. und niederdt.: Holsten, lat.: holsatia) ist eine Region im Süden Schleswig-Holsteins zwischen Elbe und Eider und wurde nach ihren Bewohnern, den Holsten (eigtl. Holsaten = „Waldsassen“) benannt. Holstein gehörte von 811 bis 1806 zum fränkischen bzw. deutschen Reich. Es war bis 1474 Grafschaft und anschließend bis 1864 Herzogtum Holstein. Bis 1806 gehörte Holstein zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation , nach 1815 war es Teil des Deutschen Bundes, bis es 1867 zu Preußen kam.

Größte Stadt war bis 1937 Altona, bevor es als Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingemeindet wurde. Danach wurde Kiel aufgrund seiner Industrialisierung Hauptort, die Provinzialregierung war in Schleswig.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die wohl erste schriftliche Erwähnung der Namengebenden Holsteiner findet sich bei Adam von Bremen anno 1076 :

Transalbianorum Saxonum populi sunt tres: primi ad occeanum sunt Tedmarsgoi, et eorum ecclesia mater in Melindorp, secundi Holcetae dicti a silvis quas accolunt; eos Sturia flumen interluit, ecclesia Scanafeld; tercii et nobiliores Sturmarii dicuntur, eo quod seditionibus ea gens frequens agitur. Inter quos metropolis Hammaburg caput extollit, olim viris et armis potens, agro et frugibus felix.

übersetzt:

"Der nordelbischen Völker der Sachsen sind drei, als erste am Ozean sind die Dithmarscher, und ihre Mutterkirche ist in Meldorf, als zweite die Holsteiner, benannt nach den Wäldern, die sie bewohnen; zwischen ihnen fließt der Fluss Stör, (ihre) Kirche ist in Schenefeld, der dritte und edelste Stamm heißt Stormarn , weil dieser Gau häufig von Stürmen der Unruhe ergriffen wird. In seiner Mitte erhebt die Mutterkirche Hamburg ihr Haupt, die früher reich war an Männern und Waffen, ergiebig an Land und Früchten."

Das ursprüngliche Holstein umfasste also ungefähr die heutigen Kreise Segeberg, Steinburg, Pinneberg, Neumünster, Kiel, Rendsburg-Eckernförde südlich der Eider, südliches Plön und Stormarn.

Die Grenze zu den Dänen im heutigen Landesteil Südschleswig bildete schon seit der Zeit Karls des Großen die Eider ( lateinisch : Egdor fluvius), im Osten die Levensau (nördlich von Kiel). Von 934 bis 1025 gehörte auch das Gebiet bis zur Schlei als Mark Schleswig zum Heiligen Römischen Reich.

Neben den erwähnten Gauen Dithmarschen und Holstein existierte auch der Gau Stormarn . Nachdem Dithmarschen erst dem Grafen von Stade unterstellt wurde und sich dann zu einer Bauernrepublik entwickelte, verschmolzen die Gaue Holstein und Stormarn zur Grafschaft Holstein. Die Belehnung von Adolf von Schauenburg mit der Grafschaft Holstein erfolgte 1111 durch den sächsischen Herzog Lothar von Supplinburg . Nach der Eroberung der slawischen Gebiete (Wagrien) östlich des Limes Saxoniae konnten die Grafen von Holstein auch in den westlichen Landesteilen ihre Macht gegenüber dem niederen Adel ausbauen. Nur in Dithmarschen hielten sich bis ins 16. Jahrhundert hinein noch freie Bauern. Der Versuch des dänischen Königs Waldemar II., Holstein in sein Reich zu integrieren, scheiterte 1227 in der Schlacht von Bornhöved am Widerstand einer Koalition norddeutscher Fürsten unter Graf Adolf IV. von Holstein . Die Grafen von Holstein konnten nach diesem Sieg ihre Herrschaft nicht nur in Holstein festigen, sondern auch im benachbarten Herzogtum Schleswig an Einfluss gewinnen, zeitweilig auch in Dänemark selbst. Damit kam es zu einer immer engeren Verbindung zwischen Holstein und Schleswig; vor allem der holsteinische Adel hatte bald große Besitztümer nördlich der Eider, und die Schauenburger stellten schließlich auch den Herzog von Schleswig.

Ab 1261 wurde die Grafschaft Holstein durch die Grafen von Schauenburg und Holstein in verschiedene Grafschaften unterteilt.

Um nach dem Aussterben der Schauenburger Grafen 1459 eine erneute Auseinanderentwicklung der Herzogtümer zu vermeiden, wählte man 1460 den dänischen König zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein (wobei letzteres staatsrechtlich eigentlich nicht korrekt war, da die Grafschaft ja ein deutsches Lehen war, doch der Kaiser erkannte den Vorgang nachträglich an). Im Jahre 1474 wurde Holstein zum Herzogtum Holstein (reichsunmittelbares Lehen). Christian I. von Dänemark , in Personalunion König von Dänemark , Herzog von Schleswig und Graf von Holstein, wurde somit zum Herzog von Holstein. Im Gegensatz zu Schleswig blieb Holstein bis 1806 weiterhin staatsrechtlich gesehen ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, auch wenn es vom dänischen König regiert wurde. Die Nordgrenze des Herzogtums war also zugleich die Reichsgrenze. So erfolgte 1665 auch die Einrichtung der Universität Kiel aufgrund eines kaiserlichen Privilegs. Der dänische König Christian IV. wurde in seiner Eigenschaft als Herzog von Holstein in den Dreißigjährigen Krieg verwickelt, der ab 1627 auch in Holstein zu erheblichen Verwüstungen führte.

Schon 1490 war es zu einer ersten Landesteilung unter den Söhnen des dänischen Königs gekommen, die zu einem Nebeneinander von "königlichen" und "herzoglichen" Gebieten in Holstein führte, das bis ins späte 18. Jahrhundert währen sollte.

Zusammen mit Schleswig war Holstein nach 1815 Grund für Konflikte zwischen Dänemark und Preußen , wenn auch von dänischer Seite die Zugehörigkeit Holsteins zu Deutschland in aller Regel nicht bestritten wurde (nur von 1806 bis 1815 war Holstein in Dänemark inkorporiert gewesen). Bis 1864 wurde Holstein als Teil des Deutschen Bundes von Dänemark aus regiert. Als Folge des Deutsch-Dänischen Krieges gab es 1865 ein kurzes preußisch-österreichisches Kondominium , 1866 fiel Holstein durch den preußisch-österreichischen Krieg an Preußen und bildete ab 1867 zusammen mit Schleswig die Provinz Schleswig-Holstein, aus der nach dem Zweiten Weltkrieg ein Land der Bundesrepublik Deutschland wurde.

Wappen

Das silberne Nesselblatt auf rotem Grund ist das Wappen der Schauenburger , die 1111 mit Holstein belehnt wurden. Verschiedene Städte Holsteins haben dies Wappen übernommen, indem sie zur Unterscheidung ein weiteres Zeichen hinzufügten, z.B. die Landeshauptstadt Kiel das schwarze Boot.

Über die Entstehung des holsteinischen Wappens und über seinen Sinn ist viel geschrieben worden. Die Meinungen sind sehr geteilt. Nach der einen Ansicht ist die silberne Figur ein Nesselblatt, nach einer anderen, ein Blatt des Hülsenbusches (Ilex). Die Schauenburger sollen nach einer 3.Ansicht ein Nesselblatt in ihr Wappen aufgenommen haben, weil ihr Stammschloss an der Weser auf dem Nettelnberg lag. Dagegen spricht aber die Tatsache, dass die Schauenburger ursprünglich einen Löwen im Wappen führten und erst später, als sie Landesherren von Holstein waren, das "Nesselblatt" als Wappenfigur annahmen. Das Nesselblatt ist erst 1239 nachgewiesen.

Das Nesselblatt wurde in Holstein zuerst von Adolf IV., der 1227 die Dänen bei Bornhöved besiegte, neben dem Löwenwappen, später von seinen Söhnen als alleiniges Wappen geführt.

Geografie

Holstein erstreckt sich von der Elbe im Süden bis an die Eider und die Levensau im Norden. Im Westen wird der Landesteil von der Nordsee und im Osten von der Ostsee begrenzt. Fehmarn hingegen gehörte historisch zu Schleswig, und Lübeck kam erst 1937 wieder zu Holstein. Auch das Herzogtum Lauenburg im Südosten war lange formal eigenständig.

Sprachen

In Holstein wird Hochdeutsch und Niederdeutsch (Holsteiner Platt) gesprochen.

Wirtschaft

Große Teile Holsteins wie zum Beispiel Dithmarschen oder die Elbmarschen sind landwirtschaftlich geprägt. Größere Industrieansiedlungen finden sich vor allem in den Großstädten Kiel und Lübeck sowie im Hamburger Umland. Brunsbüttel an Elbe und Nord-Ostsee-Kanal ist eine bedeutende Chemie-Stadt und hat eines der ältesten Kernkraftwerke Deutschlands. Kiel ist besonders als Schiffbauzentrum von Weltrang (u. a. U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb der HDW ) bedeutend.

Medien und Bildung

Größte regionale Tageszeitungen sind die Kieler Nachrichten, die Lübecker Nachrichten, die Regionalzeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages SHZ und das in Hamburg erscheinende Hamburger Abendblatt. Im Bereich Rundfunk ist vor allem der NDR (Norddeutsche Rundfunk) zu nennen. Zudem gibt es private Rundfunksender wie RSH (Radio Schleswig-Holstein) oder NORA (Nord-Ostsee Radio) und Offene Kanäle in Kiel, Lübeck und in Dithmarschen.

Die bedeutendste Hochschule des Landes ist die Universität Kiel , die im 17. Jahrhundert gegründet wurde. Wichtig ist daneben auch die kleine und spezialisierte (medizinische) Universität zu Lübeck mit Schwerpunkten in Medizin, Informatik und Biotechnologie.

Religion

Ãœber 60 % der Holsteiner sind Mitglied der evangelischen Kirche ( Nordelbische Kirche ). Daneben gibt es Katholiken, Freikirchler, Juden und Muslime.

Weblinks

Wikipedia

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