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Letzte Änderung für Artikel Holderbank AG: 03.02.2006 00:15

Holderbank AG

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Das AG im Lemma ist das offizielle Kürzel des Kantons Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit gleichnamigen Orten zu vermeiden. Es besteht kein Zusammenhang mit einer Aktiengesellschaft .


Wappen
Wappen von Holderbank
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Lenzburg
BFS-Nr. : 4199
PLZ : 5113
Koordinaten : 47° 26' n. Br.
8° 10' ö. L.
Höhe : 365  m ü. M.
Fläche: 2.32  km²
Einwohner : 769 (31. Dezember 2004)
Website : www.holderbank.ch
Karte
Karte von Holderbank

Holderbank ist eine Gemeinde im Bezirk Lenzburg im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt an der Aare auf halbem Weg zwischen Lenzburg und Brugg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das lang gestreckte Dorf befindet sich in einem schmalen Landstreifen zwischen der Aare und dem steilen Westabhang des Chestenbergs (647 m ü. M), einem Ausläufer des Kettenjuras . Der schmale felsige Grat beginnt beim Schloss Wildegg unmittelbar neben der südlichen Gemeindegrenze, verläuft zuerst etwa einen Kilometer in nordnordöstlicher Richtung und biegt dann unvermittelt nach Osten ab. An diesen Grat schliesst sich im Norden ein Ausläufer des Scherzbergs an. Zwischen den beiden Bergen erstreckt sich ein kurzes Tal, das von zahlreichen Kiesgruben und Steinbrüchen geprägt ist.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 232 Hektaren, davon sind 82 Hektaren bewaldet und 78 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 647 Metern auf dem Grat des Chestenbergs, die tiefste Stelle liegt auf 350 Metern an der Aare.

Nachbargemeinden sind Schinznach-Bad im Norden, Scherz im Nordosten, Lupfig im Osten, Möriken-Wildegg im Süden und Veltheim im Westen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von "Halderwang" erfolgte im Jahr 1259 . Der Name setzt sich aus den althochdeutschen Wörtern "holuntar" (Holunder) und "wang" (Abhang) zusammen. In der Urkunde liessen Graf Rudolf I. von Habsburg (der spätere deutsche König) und sein Cousin Graf Gottfried von Habsburg-Laufenburg aufzeichnen, welche Lehen des elsässischen Klosters Murbach sie besassen. Rudolf I. kaufte kurz vor seinem Tod im Jahr 1291 dem Kloster den Hof Holderbank und zahlreiche weitere Besitzungen ab, darunter auch die Stadt Luzern. Der Hof entwickelte sich in der Folge zu einem kleinen Dorf. Die niedere Gerichtsbarkeit lag in den Händen der jeweiligen Bewohner von Schloss Wildegg.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Holderbank gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf bildete einen Teil des Gerichtsbezirks Möriken im Amt Lenzburg, der während mehr als dreihundert Jahren von der Familie Effinger (den Wildegger Schlossherren) verwaltet wurde. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Dorf als eine von Möriken losgelöste Gemeinde betrachtet. Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Holderbank gehört seither zum Kanton Aargau.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Bewohner Holderbanks in der Landwirtschaft tätig oder arbeiteten in den Textilfabriken von Wildegg und Niederlenz. 1835 wurde dann eine Kattundruckerei eröffnet; diese ging allerdings in den 1890ern ein. Die am 15. Mai 1858 von der Schweizerischen Nordostbahn eröffnete Eisenbahnlinie zwischen Aarau und Brugg führte zwar unmittelbar am Dorf vorbei, doch die Gemeinde bemühte sich mehrmals vergeblich um einen Bahnhof; der nächstgelegene befand sich in Wildegg. 1897 nahm eine Kalkfabrik den Betrieb auf. Seit 1911 besteht der "Effingerhort", ein Rehabilitationshaus für Alkoholabhängige .

Am meisten zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde trug jedoch die 1912 gegründete "Aargauische Portlandcementfabrik" (heute Holcim ) bei. Diese nahm später den Namen der Standortgemeinde an, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zum zweitgrössten Zementkonzern der Welt und machte den Namen Holderbank weltweit bekannt. Während der Blütezeit zu Beginn der 1960er zählte das Stammwerk in Holderbank 300 Mitarbeiter, die jährlich 400'000 Tonnen Zement und 25'000 Tonnen Kalk produzierten. Die dazu benötigten Rohstoffe wurden direkt vor Ort oder auf der anderen Seite des Flusses in Veltheim und Auenstein abgebaut.

1974 wurde mit 860 Einwohnern der Höchststand in der Bevölkerungsentwicklung erreicht. Doch im selben Jahr musste die 1933 gegründete Keramikfabrik geschlossen werden. 1975 gab der Holderbank-Konzern die schrittweise Verlegung der Zementproduktion nach Rekingen und Würenlingen bekannt. Die Gemeinde erwarb vom Holderbank-Konzern das Steinbruchareal, das heute noch das Dorf in zwei Hälften teilt. Ab 1990 wurde das Gelände mit Aushubmaterial aufgefüllt; in naher Zukunft soll hier ein neues Dorfzentrum entstehen.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche von Holderbank wurde erstmals 1275 erwähnt und diente der Familie Effinger, den Wildegger Schlossherren, als Begräbnisstätte. 1701/02 erfolgte durch den Berner Architekten Samuel Jenner ein kompletter Neubau im spätbarocken Stil.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Rot grüner Holunderbusch mit fünf weissen Blütendolden, umgeben von weisser Rundbank." Hierbei handelt es sich um ein so genanntes redendes Wappen; dieses erschien erstmals auf den Gemeindesiegeln des 19. Jahrhunderts. Neueste Forschungen gehen von einer Fehldeutung des Ortsnamens aus; die Endung -bank steht nicht für eine Sitzbank, sondern für einen Abhang.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1764 155
1803 252
1837 323
1888 246
1900 303
1930 550
1950 622
1960 722
1970 774
1980 813
1990 812
2000 804

Am 31. Dezember 2004 lebten 769 Menschen in Holderbank, der Ausländeranteil betrug 26,0 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 48,3 % reformiert. 28,7 % römisch-katholisch, 8,3 % moslemisch und 2,6 % christlich-orthodox. 83,7 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, je 5,0 % Italienisch und Serbokroatisch, je 1,4 % Albanisch und Englisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Simon Läuchli, Gemeindeammann
  • Ferdinand Weiss, Vize-Gemeindeammann
  • Rudolf Kehrli
  • Roger Luginbühl
  • Werner Schneider

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Lenzburg zuständig. Holderbank gehört zum Friedensrichterkreis Othmarsingen.

Wirtschaft

In Holderbank gibt es rund 400 Arbeitsplätze, davon 2 % in der Landwirtschaft, 13 % in der Industrie und 85 % im Dienstleistungsbereich. Der grösste Arbeitgeber ist die FIXIT AG, die Gips , Mörtel und Beton herstellt. Der Zementkonzern Holcim (vormals Holderbank) hat an ihrem Ursprungsort die Produktion von Zement eingestellt und ist hier lediglich noch mit der Firmenstiftung und einer Generalunternehmung für den Bau von Zementfabriken vertreten.

Verkehr

Holderbank liegt verkehrsgünstig an der wichtigen Hauptstrasse Waldshut - Brugg - Lenzburg - Luzern, etwa fünf Kilometer vom Anschluss Aarau-West der Autobahn A1 entfernt. Seit 1999 besitzt das Dorf eine Haltestelle an der SBB-Bahnlinie Olten - Aarau - Brugg, die eine Buslinie der Gesellschaft Regionalbus Lenzburg ersetzte.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule . Sämtliche Oberstufen der obligatorischen Volksschule können in Möriken-Wildegg besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Weblinks


Koordinaten: 47° 26' N, 8° 10' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Holderbank AG aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Holderbank AG verfügbar.

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