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Letzte Änderung für Artikel Unterkulm: 17.01.2006 02:54

Unterkulm

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Wappen
Wappen von Unterkulm
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Kulm
BFS-Nr. : 4146
PLZ : 5726
Koordinaten : 47° 19' n. Br.
8° 7' ö. L.
Höhe : 466  m ĂĽ. M.
Fläche: 8.88  km²
Einwohner : 2878 (31. Dezember 2004)
Website : www.unterkulm.ch
Karte
Karte von Unterkulm

Unterkulm ist der Hauptort des Bezirks Kulm im Schweizer Kantons Aargau. Die Gemeinde liegt im mittleren Wynental .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf ist eine Streusiedlung , die den flachen Talboden bedeckt und deren Bebauung locker mit jener von Oberkulm zusammengewachsen sind. Beim Dorfzentrum zweigen zwei kurze Seitentäler vom Haupttal ab. Im Osten erstreckt sich das Pfaffental bis hinauf zum Weiler Steineberg (566 m ü. M.) und den Ausläufern des Hohen Felsens, der natürlichen Grenze zum Seetal . Im Westen erstreckt das Böhlertal bis zum 617 Meter hohen Böhlerpass, über den man ins Suhrental gelangt. Der Pass liegt zwischen dem Tornig (650 m) und der Hochwacht (653 m). Nördlich der Hochwacht befindet sich eine lang gestreckt Hochebene mit dem Weiler Wannenhof (613 m).

Die Wyna fliesst grösstenteils auf der Westseite des Tales und durchquert nördlich des Dorfzentrums eine knapp zweihundert Meter breite Engstelle. Das Gemeindegebiet reicht ganz im Nordosten bis an den Dorfrand von Teufenthal. Dort zweigt in Richtung Westen das rund ein Kilometer lange Zinsental ab, in dem sich der gleichnamige Weiler befindet.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 888 Hektaren, davon sind 350 Hektaren bewaldet und 107 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 653 Metern auf dem Gipfel der Hochwacht, die tiefste Stelle liegt auf 435 Metern an der Wyna.

Nachbargemeinden sind Gränichen im Norden, Teufenthal im Nordosten, Dürrenäsch im Osten, Oberkulm im Süden, Schlossrued im Südwesten, Schöftland und Hirschthal im Westen sowie Muhen im Nordwesten.

Geschichte

Besiedelt war die Gegend bereits während der Jungsteinzeit vor 5000 bis 3800 Jahren. 1756 stiess man im benachbarten Oberkulm auf Mauerreste eines ausgedehnten römischen Gutshofs , der vom 1. bis zum 4. Jahrhundert existierte. Aus dieser "villa columbaria" (Taubenfarm) entwickelte sich der Ortsname Kulm. Die erste urkundliche Erwähnung von "Chulenbare" erfolgte im Jahr 1045 in einem Schutzbrief, den Kaiser Heinrich III. dem Chorherrenstift in Beromünster ausstellte. 1306 wurde "Nideren Kulme" erstmals explizit unterschieden. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg , ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Unterkulm gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und bildete einen Teil des Gerichtsbezirks Kulm im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Die drei Steckhöfe Wannental, Zinsental und Kabishof verloren 1751 ihre Autonomie und wurden mit Unterkulm vereinigt. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts etablierte sich die Verarbeitung von Baumwolle .

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Unterkulm gehört seither zum Kanton Aargau. 1803 bestimmte die Kantonsregierung das Dorf zum Hauptort des Bezirks Kulm. Zu Beginn fehlte aber ein zentraler Standort für die Bezirksbehörden: In einem Gasthaus waren der Gerichtssaal und das Sitzungszimmer untergebracht, das Archiv befand sich im Schloss Rued, das Bezirksgefängnis im Keller des alten Schulhauses, die Kanzlei in einem Landhaus. Erst 1834 konnte das Bezirksgebäude eröffnet werden, wodurch die einzelnen Verwaltungsstellen unter einem Dach vereinigt wurden. Seit 1818 besitzt Unterkulm das Marktrecht , noch heute werden jährlich vier Warenmärkte durchgeführt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Bevölkerungszahl um etwa einen Sechstel zurück. Der Rückgang war aber weit weniger ausgeprägt als in zahlreichen Nachbargemeinden, da die Industrie neue Arbeitsmöglichkeiten schuf. 1854 wurde eine Seidenbandweberei gegründet, zwanzig Jahre später folgte eine Fabrik für Musikspieldosen , aus der sich später die grösste Armaturenfabrik der Schweiz entwickelte. Die Eröffnung der Wynentalbahn erfolgte am 5. März 1904 . Unterkulm entwickelte sich zu einem industriellen Zentrum, während die Landwirtschaft immer weiter zurückgedrängt wurde. Nach einer Stagnationsphase von 1970 bis Mitte der 1990er ist wieder eine Bevölkerungszunahme zu verzeichnen.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Zweimal geteilt von Schwarz, Weiss und Blau." Das Wappen wurde in dieser Form nach der KantonsgrĂĽndung eingefĂĽhrt und bis 1953 auch von Oberkulm verwendet.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1764 811
1803 1142
1850 1730
1900 1448
1930 1580
1950 1814
1960 2149
1970 2596
1980 2558
1990 2565
2000 2690

Am 31. Dezember 2004 lebten 2878 Menschen in Unterkulm, der Ausländeranteil betrug 25,7 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 53,5 % reformiert. 16,5 % römisch-katholisch und 14,7 % moslemisch; 1,9 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 84,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 5,5 % Serbokroatisch, 5,0 % Türkisch, 1,8 % Italienisch, 1,6 % Albanisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Hansjörg Elsasser ( FDP ), Gemeindeammann
  • Thomas Kaspar (parteilos), Vize-Gemeindeammann
  • Manuela Basso ( SP )
  • Beat Häfeli ( SVP )
  • Roger MĂĽller ( FDP )

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht in Unterkulm zuständig. Unterkulm gehört zusammen mit Oberkulm und Teufenthal zum Friedensrichterkreis Kulm.

Wirtschaft

In Unterkulm gibt es rund 1200 Arbeitsplätze, davon 10 % in der Landwirtschaft, 54 % in der Industrie und 36 % im Dienstleistungsbereich. Das mit Abstand wichtigste Unternehmen ist die KWC AG, die grösste Armaturenfabrik der Schweiz. Ebenfalls von Bedeutung sind die Herstellung von Schulmöbeln sowie das Transportgewerbe. Zahlreiche Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in der Region Reinach oder in der Umgebung von Aarau.

Verkehr

Durch das Dorf führt die Wynental-Hauptstrasse von Aarau über Beromünster nach Luzern, eine Nebenstrasse über die Böhler-Passhöhe nach Schöftland. Der Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Wynentalbahn, die unmittelbar neben der Hauptstrasse verläuft, mit den Stationen Unterkulm und Unterkulm Nord.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über zwei Kindergärten und drei Schulhäuser, in denen sämtliche Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet. Unterkulm besitzt ausserdem eine Berufsschule. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Weblinks


Koordinaten: 47° 19' N, 8° 7' O

Wikipedia

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