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Letzte Änderung für Artikel Gränichen: 17.02.2006 21:48

Gränichen

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Wappen
Wappen von Gränichen
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Aarau
BFS-Nr. : 4006
PLZ : 5722
Koordinaten : 47° 21' n. Br.
8° 6' ö. L.
Höhe : 411  m ü. M.
Fläche: 17.21  km²
Einwohner : 6366 (31. Dezember 2004)
Website : www.graenichen.ch
Karte
Karte von Gränichen

Gränichen ist eine Gemeinde im Bezirk Aarau des Kantons Aargau in der Schweiz . Mit über 17 Quadratkilometern ist sie bezüglich der Fläche die viertgrösste Gemeinde des Kantons. Gränichen ist das unterste Dorf im Wynental .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Wyna fliesst zunächst in nördlicher, danach in nordwestlicher Richtung, wobei das Tal im Durchschnitt fünfhundert Meter breit ist. Auf beiden Seiten befinden sich stark gegliederte Hügelzüge mit steilen Hängen und kleinen Hochplateaus, die vorspringenden Hügel sind durch kurze Seitentäler voneinander getrennt. Die Landschaftsform erinnert stark an den Tafeljura , obwohl das Gebiet geographisch und geologisch zum Mittelland gehört.

Die Hügel auf der linken Talseite sind (von Nord nach Süd) der Manzenberg (524 m ü. M.), der Wällenen (559 m), der Moosberg (550 m), der Heidberg (566 m) und der Pfendel (615 m). Diese fünf Hügel sind Ausläufer des Schornig (596 m), der den Übergang zum Suhrental bildet. Die Hügel auf der rechten Talseite heissen Fuden (570 m), Räckholderen (566 m), Breitenberg (551 m) und Surberg (607 m). Dem Breitenberg vorgelagert ist der beinahe ellipsenförmige Schulthess (513 m). Der Dossen (532 m) und das Hochplateau der Liebegg sind dem Surberg vorgelagert.

Nahe der südlichen Gemeindegrenze, in einer durchschnittlichen Entfernung von zweieinhalb Kilometern, befinden sich drei kleine Weiler: Rütihof (585 m ü. M.) auf der Hochfläche am westlichen Ende des Moorbergs, Bleien (430 m) im Talgrund und Refental (490 m) im Seitental zwischen Breitenberg, Dossen und Surberg.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1721 Hektaren, davon sind 981 Hektaren bewaldet und 226 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 615 Metern auf dem Pfendel, die tiefste Stelle liegt auf 402 Metern an der Wyna.

Nachbargemeinden sind Suhr im Nordwesten, Hunzenschwil im Norden, Schafisheim im Nordosten, Seon im Osten, Teufenthal im Südosten, Unterkulm im Süden, Muhen im Südwesten und Hirschthal im Westen.

Geschichte

Die Gegend um das heutige Dorf war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt. Auf der Burghalde, einem kleinen vorspringenden Hügel unmittelbar beim Dorfzentrum, befand sich eine Fluchtburg der Helvetier . An verschiedenen Stellen wurden Siedlungsreste der Römer entdeckt.

Die erste urkundliche Erwähnung von "Cranechon" erfolgte im Jahr 1184 . Damals gehörte das Dorf dem Kloster Engelberg, als Lehen der Grafen von Lenzburg , später der Grafen von Kyburg. Die Grafen von Habsburg-Laufenburg (eine Seitenlinie der Habsburger ) überliessen 1270 das Lehen den Herren von Liebegg, nach denen das Schloss Liebegg benannt ist. Ab 1306 besass die Hauptlinie der Habsburger die niedere und die hohe Gerichtsbarkeit .

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Gränichen gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau. Das Dorf gehörte zum Amt Lenzburg und war der Sitz eines Untervogts sowie eines eigenen Gerichts. 1596 erwarb die Ortsbürgergemeinde von den Liebegger Schlossherren den grössten Teil des Waldes; heute ist sie die drittgrösste Waldbesitzerin des Kantons.

1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Gränichen gehörte nun zum Kanton Aargau. Die Gränicher Bauernhöfe waren eher klein, das Dorf war eine typische Taunersiedlung . Aus diesem Grund hielt das vorindustrielle Gewerbe schon früh Einzug.

Mitte des 19. Jahrhunderts war Gränichen nach Aarau und Zofingen die bevölkerungsreichste Gemeinde des Kantons Aargau. Die Wynentalbahn wurde am 5. März 1904 eröffnet. Dies ermöglichte die verstärkte Ansiedlung von Industrie . Gränichen wandelte sich mit der Zeit zu einer Agglomeratonsgemeinde von Aarau, seit 1900 ist die Einwohnerzahl um fast das Zweieinhalbfache angestiegen.

Sehenswürdigkeiten

Auf einem Hügelvorsprung drei Kilometer südsüdöstlich des Dorfzentrums, nur knapp zweihundert Meter vom Dorfrand von Teufenthal entfernt, befindet sich das Schloss Liebegg. Das aus dem 11. Jahrhundert stammende und 1241 erstmals erwähnte Schloss ist im Besitz des Kantons und dient heute als Tagungs- und Kulturzentrum.

Im Dorfzentrum steht das 1695 erbaute Chornhaus, das mit dem angebauten Türmchen wie ein kleines Schloss aussieht. Es diente bis 1798 als Getreidespeicher und stand dann während eines halben Jahrhunderts leer. Später wurde hier die erste Schule eingerichtet, danach während mehr als hundert Jahren die Gemeindeverwaltung. Seit 1995 ist es der Standort des Dorfmuseums.

Die reformierte Kirche, die von 1661 bis 1663 an Stelle des eingestürzten Vorgängerbaus entstand, ist ein Hauptwerk des protestantischen Kirchenbaus im Aargau. Das ehemalige Beinhaus , ein zweigeschossiger Mauerbau, wurde um 1470 errichtet.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "Dreimal schräglinks geteilt von Gelb und Blau". Das erstmals 1811 auf dem Gemeindesiegel abgebildete Wappen ist demjenigen der Herren von Grenchen nachempfunden, obwohl historisch gesehen kein Zusammenhang besteht.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1560 ca. 250
1764 1226
1803 1897
1850 3038
1900 2771
1930 3459
1950 3727
1960 4411
1970 5298
1980 5246
1990 5772
2000 6115

Am 31. Dezember 2004 lebten 6366 Menschen in Gränichen, der Ausländeranteil betrug 16,8 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 59,2 % reformiert. 22,4 % römisch-katholisch, 4,3 % moslemisch und 1,1 % christlich-orthodox; 1,0% gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 90,2 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 4,1 % Italienisch, 1,5 % Albanisch, 1,1 % Serbokroatisch, 0,7 % Türkisch.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Hans Fellmann, Gemeindeammann
  • Ulrich Widmer, Vize-Gemeindeammann
  • Judith Baumann
  • Hanspeter Lüem
  • Marlise Widmer

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Aarau zuständig. Gränichen gehört zum Friedensrichterkreis Suhr.

Wirtschaft

In Gränichen gibt es rund 2300 Arbeitsplätze, davon 5 % in der Landwirtschaft, 56 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungsbereich. Hier befindet sich eine der bedeutendsten Grossbäckereien der Schweiz, die Jowa (ein Betrieb der Migros ). Daneben gibt es einen Heizkörperhersteller (Zehnder), eine Transportfima (Dreier), ein Kieswerk und mehrere mittlere und kleine Unternehmen. Die meisten Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten in Aarau und Umgebung.

Verkehr

Gränichen liegt an der Hauptstrasse, die von Aarau über Beromünster nach Luzern verläuft. Eine Nebenstrasse führt nach Seon im Seetal , eine weitere über den Rütihof nach Muhen im Suhrental. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr erfolgt durch die Wynentalbahn zwischen Aarau und Menziken. Neben dem Bahnhof Gränichen gibt es noch die drei Haltestellen Töndler, Oberdorf und Bleien. Bis 1985 verlief das Bahntrassee direkt neben der Hauptstrasse, wurde dann aber um etwa hundert Meter verlegt und führt heute direkt am Ufer der Wyna entlang.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über fünf Kindergärten sowie drei Schulhäuser, in denen sämtliche Stufen der obligatorischen Volksschule unterrichtet werden. Neben dem Schloss Liebegg befindet sich die kantonale landwirtschaftliche Berufsschule, die im Jahr 1958 eröffnet wurde. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) ist in Aarau.

Literatur

  • Gränicher Dorfgeschichte, Markus Widmer-Dean, 2003
  • Gib uns auch morgen unser tägliches Brot - die wechselvolle Lebensgeschichte des Gränicher Kornhauses, Franz Kretz, 1995

Weblinks


Koordinaten: 47° 21' N, 8° 6' O

Wikipedia

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