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Letzte Änderung für Artikel Gontenschwil: 10.02.2006 20:48

Gontenschwil

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Wappen
Wappen von Gontenschwil
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Kulm
BFS-Nr. : 4135
PLZ : 5728
Koordinaten : 47° 16' n. Br.
8° 9' ö. L.
Höhe : 531  m ĂĽ. M.
Fläche: 9.74  km²
Einwohner : 2093 (31. Dezember 2004)
Website : www.gontenschwil.ch
Karte
Karte von Gontenschwil

Gontenschwil ist eine Gemeinde im Bezirk Kulm im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im oberen Wynental und grenzt an den Kanton Luzern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf liegt in einem Seitental der Wyna , das nach Osten gegen das Haupttal von einer markanten, durchschnittlich dreissig Meter hohen Seitenmoräne abgetrennt ist. Die "Egg" findet ihre Fortsetzung in der Endmoräne von Zetzwil, die sich wie ein Riegel quer über das ganze Wynental erstreckt. Die Moränen entstanden während der Würmeiszeit beim Rückzug des Reussgletschers . Nach Ende der Eiszeit stauten sie flachen See; dieser verlandete, als die Wyna das Hindernis durchbrochen hatte. Während Jahrtausenden lag hier ein ausgedehntes Sumpfgebiet , das Gontenschwiler Moos, das erst während des 1. Weltkrieges trockengelegt wurde. Unterhalb des Durchbruchs liegt das ausgedehnte Mättenfeld.

Das über zwei Kilometer lange Siedlungsgebiet befindet sich unmittelbar westlich der Seitenmoräne im Sagenbachtal und besteht aus den Ortsteilen Unterdorf, Kirchdorf und Oberdorf. Beim Oberdorf geht die Moräne in die südlichen Ausläufer des 872 Meter hohen Stierenbergs über; dort befindet sich der Weiler Geisshof (637 m ü. M.). An der Westseite des Seitentales steigt das Gelände zunächst steil an und geht dann in eine durchschnittlich 700 Meter hohe, lang gestreckte Hochebene über. Auf dieser liegt der Weiler Hasel (675 m). Über das gesamte Gemeindegebiet verstreut liegen Einzelhöfe.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 974 Hektaren, davon sind 272 Hektaren bewaldet und 118 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 740 Metern auf dem Bergwald-Hügel (einem Ausläufer des Stierenbergs), die tiefste Stelle liegt auf 493 Metern an der Wyna.

Nachbargemeinden sind Schmiedrued im Westen, Oberkulm im Nordwesten, Zetzwil im Nordosten, Leimbach und Reinach im Osten sowie die luzernische Gemeinde Rickenbach im SĂĽden.

Geschichte

Die Gegend um Gontenschwil war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt, als sich Menschen am Ufer des damaligen Sees niederliessen. Die von den Alemannen gegründete Siedlung "Gundoltswilre" wurde erstmals am 4. März 1173 in einem Schutzbrief erwähnt, den Kaiser Barbarossa dem Chorherrenstift in Beromünster ausstellte. Während des Mittelalters lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg , ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, wurden die Habsburger im Jahr 1264 die neuen Landesherren. Die niedere Gerichtsbarkeit war in den Händen wohlhabender Dorfbewohner.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Gontenschwil gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und bildete einen eigenen Gerichtsbezirk im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. 1640 entdeckte man eine Mineral- und Heilquelle; im Bad Schwarzenberg suchten viele Patienten Linderung von ihren Leiden. Die Blütezeit des Bades war vom 19. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg; bis 1990 wurde Mineralwasser abgefüllt. Im 18. und 19. Jahrhundert dominierte die Verarbeitung von Baumwolle das wirtschaftliche Geschehen.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Gontenschwil gehört seither zum Kanton Aargau. Im Jahr 1850 hatte die Gemeinde mehr Einwohner als heute. Doch wegen des Zusammenbruchs der Textilindustrie zogen bis 1900 fast dreissig Prozent aller Einwohner weg; nicht wenige davon wanderten nach Nordamerika aus. 1901 wurde der Weiler Geisshof von Reinach abgetrennt und Gontenschwil zugeteilt.

Erst die Eröffnung der Wynentalbahn am 5. März 1904 konnte den Niedergang stoppen. Ein Jahr darauf entstand eine Aluminiumgiesserei , aus der sich später die Alu Menziken Gruppe entwickelte. Auch die Tabakindustrie fasste Fuss. Die Bevölkerungszahl begann wieder leicht zu steigen, seit 1950 stagniert sie jedoch. In Bahnhofsnähe entstand während der 1960er eine Industriezone.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Weiss auf grünem Boden grüne Tanne, im Schildhaupt begleitet von zwei roten Sternen." Bereits 1777 existierte ein Gemeindesiegel mit einer Tanne. Die zwei Herzen wurden 1826 hinzugefügt, um Verwechslungen mit ähnlichen Wappen zu vermeiden.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1653 545
1764 1039
1803 1541
1850 2297
1900 1646
1930 1832
1950 2102
1960 2161
1970 2139
1980 2050
1990 2104
2000 2055

Am 31. Dezember 2004 lebten 2093 Menschen in Gontenschwil, der Ausländeranteil betrug 12,9 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 65,8 % reformiert. 15,9 % römisch-katholisch und 6,1 % moslemisch; 1,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 92,7 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 1,8 % Serbokroatisch, 1,7 % Albanisch, je 1,0 % Italienisch und Türkisch

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Renate Gautschy, Gemeindeammann
  • Beat Haller, Vize-Gemeindeammann
  • Bruno Ellenberger
  • Andreas Frey
  • Peter Steiner

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht in Unterkulm zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter , der auch für die Gemeinden Leimbach und Zetzwil verantwortlich ist.

Wirtschaft

In Gontenschwil gibt es rund 900 Arbeitsplätze, davon 13 % in der Landwirtschaft, 48 % in der Industrie und 39 % im Dienstleistungsbereich. Von Bedeutung sind die Herstellung von Waschmaschinen , Radiatoren und Zigarren , die Schaumstoff -Produktion sowie das graphische Gewerbe. Seit 1973 besteht im Weiler Hasel eine Klinik für Suchtkranke . Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Nachbardörfern wie Reinach oder Unterkulm.

Verkehr

Das Dorf liegt nicht direkt an der Wynental-Hauptstrasse, sondern an einer Nebenstrasse, die von Zetzwil in Richtung Sursee führt. Der Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Station der Wynentalbahn. Diese erschliesst allerdings nur das Unterdorf ganz im Norden; es gibt keine Busverbindung in die übrigen Dorfteile.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über zwei Kindergärten und drei Schulhäuser, in denen die Primarschule , die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden. Die Bezirksschule kann in Reinach oder Unterkulm besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.

Weblinks


Koordinaten: 47° 16' N, 8° 9' O

Wikipedia

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