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Letzte Änderung für Artikel Zeitz: 15.02.2006 18:58

Zeitz

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Wappen Karte
Stadtwappen Deutschlandkarte, Position von Zeitz hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis : Burgenlandkreis
Geographische Lage : 51° 2' n. Br.
12° 9' ö. L.
Höhe : 160 m ü. NN
Fläche : 24,63 km²
Einwohner : 29.167 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 1.184 Einwohner je km²
Postleitzahl : 06712
Vorwahl : 03441
Kfz-Kennzeichen : BLK
Gemeindeschlüssel : 15 2 56 100
Adresse der Stadtverwaltung: Altmarkt 1
06712 Zeitz
Website: www.zeitz.de
E-Mail-Adresse: info@stadt-zeitz.de
Politik
Oberbürgermeister : Dieter Kmietczyk

Zeitz ist eine Stadt im Südzipfel des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, nahe den Grenzen zu Sachsen und Thüringen mit rund 29.000 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Zeitz liegt an der Weißen Elster, etwa 45 km südlich von Halle (Saale) und 25 km nördlich von Gera.

Angrenzende Gemeinden sind Bergisdorf, Döbris, Droßdorf, Elsteraue, Geußnitz, Gleina, Grana, Nonnewitz, Theißen und Wittgendorf.

Geschichte

Frühmittelalter

Das Gebiet um Zeitz gehörte dem Reich der Thüringer an. Im Jahr 531 kam es bei Burgscheidungen (Unstrut) zu einer Schlacht mit sächsischen und fränkischen Heeren, in deren Folge die Thüringer ihre Heimat verließen. In diesem nunmehr nahezu menschenleeren Siedlungsraum siedelten sich slawische Bauern an. Vermutlich befand sich das Stammeszentrum des gegründeten Kleinstammbezirkes Puonzowa an der Stelle des heutigen Klosters Posa.

König Heinrich I. (* 876; † 936) ließ an der Stelle der heutigen Moritzburg eine Burg errichten, welche es ermöglichte, die slawische Bevölkerung zu kontrollieren.

Zeit der Bischöfe

Auf der Synode von Ravenna im Jahr 967 wurde Zeitz erstmalig urkundlich als Cici erwähnt (es sind aus anderen Dokumenten mehr als 30 weitere Namensvariationen bekannt), als der Sohn Heinrich I., Kaiser Otto I. (* 912; † 973) und Papst Johannes XIII. , zum Zweck der Christianisierung der slawischen Bevölkerung und weiterhin zur Festigung der deutschen Herrschaft, die Gründung des Erzbistums Magdeburg sowie des Bistums Merseburg , des Bistums Meißen und des Bistums Zeitz beschlossen.

Die Vorarbeit zur Gründung des Bistums leistete seit 950 der Mönch Boso aus dem Benediktinerkloster St. Emmeram durch eine "unablässige" Missionierung der ansässigen Slawen.

Im Dezember 968 wurde Hugo I. (968 - 979) als erster Zeitzer Bischof geweiht, Zeitz wurde Bischofssitz . 1028 - 1032 wurde aufgrund des permanenten Bestrebens der Ekkehardinger der Bischofssitz von Zeitz nach Naumburg verlegt. Dies änderte sich Ende des 13. Jahrhunderts , als die Bischöfe erneut Zeitz zu ihrem Wohnsitz wählten, jedoch weiterhin in Naumburg gewählt und ernannt wurden. Mit dem Tod des Bischofs Julius von Pflug 1564 wurde das Bistum, nach circa 600 Jahren Bestand, aufgelöst.

Von 968 bis 979 regierte der Markgraf Wigger . Er war der einzige Markgraf von Zeitz.

Dreißigjähriger Krieg

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burganlage mehrfach belagert und die Bischofsburg schließlich Ende 1644 durch schwedische Truppen zerstört.

Zeit der Herzöge

Durch das Testament Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen aus dem Jahr 1652 wurde die Aufteilung des Königreich Sachsens (Kursachsens) unter seinen vier Söhnen festgelegt. Dadurch entstanden die Sekundogenitur -Herzogtümer Sachsen-Merseburg , Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Zeitz. Damit entstand folgende Erbfolge, der älteste Sohn, der spätere Großvater August des Starkens, übernahm die Erblande , sowie die Kurwürde und verblieb damit mit seiner Residenz in Dresden. Der jüngste Sohn, Moritz, übernahm 1653 zunächst die Administration über den Stift Naumburg-Zeitz . 1656 verstarb sein Vater und er übernahm, gemäß des Testaments, die Regierung des Herzogtums Sachsen-Zeitz.

Auf den Grundmauern der zerstörten Bischofsburg wurde, unter Leitung des fürstlich-sächsischen Landbaumeisters Moritz Richter (* 1620; † 1667), später von seinem Sohn Johann Moritz Richter , die barocke Residenz " Moritzburg an der Elster " erbaut. Die Bauzeit betrug 21 Jahre, vom 19.03.1657 bis 1678.

1718 starb der einzige Sohn Herzog Moritz, Herzog Moritz Wilhelm. Damit fiel, nach nur 69 Jahren, gemäß der Auflagen des Testaments Johann Georg I., das Herzogtum Sachsen-Zeitz an das Kurhaus Dresden zurück.

Zeit der Industrialisierung

Nach den Napoleonischen Kriegen kam auf Beschluss des Wiener Kongresses 1815 und 16 fast das gesamte Stiftsgebiet an Preußen .

1843 wurde die erste Dampfmaschine in Betrieb genommen, und 1855 eine Maschinenfabrik gebaut. 1859 erhielt Zeitz Anschluss an die Eisenbahn nach Gera und Weißenfels, 1872 nach Altenburg, 1873 nach Leipzig und schließlich 1879 nach Camburg.

Die Zeitzer Klavierindustrie, mit zeitweise 30 verschiedenen Fabriken, hatte einen weltweiten Bekanntheitsgrad. Namenhafte Vertreter waren Fahr , Geißler , Gerbstädt , Hoelling & Spangenberg , Hupfer & Co. , Krietzsch , Oehmig-Weidlich , Schemelli & Co. und Zitza .

Auch die Zeitzer Kinderwagenindustrie ZeKiWa hatte einen erstklassigen Ruf, welcher einen weltweiten Export zur Folge hatte. Bedeutend war hier der Stellmachermeister Ernst Albert Naether .

NS-Zeit

Während der NS-Diktatur wurde in Rehmsdorf und Gleina (beide bei Zeitz) ein Konzentrationslager eingerichtet, dass eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald darstellte. Von dort wurden allein in den vier Hydrieranlagen der Brabag von Ende Mai bis Oktober 1944 nahezu 10.000 KZ-Häftlinge eingesetzt. Die meisten von ihnen waren ungarische Juden , unter ihnen Imre Kertész , der im Brabag-Werk in Zeitz arbeitete. Zivile Ingenieure der Unternehmen, die so genannten „Werksbeauftragten“, koordinierten die Arbeit der Häftlinge vor Ort. Diesem bisher weitgehend unbekannten Bereich der Verzahnung von KZ-System und Kriegswirtschaft gehen Tobias Bütow und Franka Bindernagel in ihrem Buch "Ein KZ in der Nachbarschaft. Das Magdeburger Außenlager der Brabag und der 'Freundeskreis Himmler'" am Beispiel der Brabag und des Hydrierwerks in Magdeburg gezielt nach. Der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész selbst schildert seine damaligen Erfahrungen in seinem autobiographischen Werk " Roman eines Schicksallosen ".

DDR-Zeit

Zeitz gehörte ab 1952 als Kreisstadt zum neu gegründeten Bezirk Halle. Bis 1989/90 bildete die Stadt einen industriellen Mittelpunkt. Am 18. August 1976 verbrannte sich der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz öffentlich vor der Michaeliskirche und setzte damit ein weltweit wahrgenommenes Fanal gegen die Militarisierung der Jugend in den Schulen und den fehlenden Widerstand seiner Kirche. Die Selbstverbrennung löste eine DDR-weite Solidarisierung von Theologen, Gemeinden und kritischen Marxisten aus, die zu einer neuen Standortbestimmung der evangelischen Kirche in der DDR und zu einer der Wurzeln für die friedliche Revolution 1989 wurde.

Sonstiges

Zeitz, als erste Stadt in Sachsen-Anhalt, veranstaltete 2004 die 1. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts. Dabei wurden wesentliche Sehenswürdigkeiten in Stand gesetzt bzw. Industrieruinen abgerissen.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember ):

1831 bis 1933

  • 1831 - 9.769
  • 1875 - 16.480
  • 1880 - 18.265
  • 1885 - 19.797
  • 1890 - 21.680
  • 1925 - 34.590
  • 1933 - 35.604

1939 bis 1995

  • 1939 - 36.229
  • 1946 - 39.581 *
  • 1950 - 46.762 **
  • 1960 - 45.142
  • 1981 - 44.031
  • 1984 - 43.454
  • 1995 - 36.195

1997 bis 2003

  • 1997 - 34.560
  • 2000 - 32.227
  • 2001 - 31.296
  • 2002 - 30.717
  • 2003 - 30.090

* 29. Oktober
** 31. August

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Moritzburg
Schloss Moritzburg

Bauwerke

  • Schloss Moritzburg ist die frühbarocke Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz. Die Befestigungsanlagen des Vorgängerbaus, einer mittelalterlichen Bischofsburg, sind größtenteils erhalten.
  • In der Schlosskirche , auch Dom St. Peter und Paul genannt, ruht Georgius Agricola. Der Bau ist frühromanischen Ursprungs (11. Jahrhundert). Vom ottonischen Vorgänger haben sich die Säulen der Krypta und weitere Reste im Kreuzgangbereich erhalten.

Museen

  • Museumsbibliothek " Ernst Ortlepp ", umfasst ca. 30.000 Bände Bücher aus sechs Jahrhunderten. Zu bedeutendsten Werken gehört die Meißnische Land- und Bergchronik" des Petrus Albinius , richtigerweise Peter Weiß, welche 1589 in Dresden gedruckt wurde. Diese Chronik stellt eine wichtige Quelle zum Leben Georgius Agricola dar. Weiterhin befinden sich seltene Drucke und bedeutende Handschriften des Dichter Ernst Ortlepp im Bestand.
  • Deutsches Kinderwagenmuseum, ist die größte Kinderwagenausstellung Europas

Bücher rund um Zeitz

  • Echo vergangener Zeiten - Romantrilogie von Kurt Fröhlich - Der Roman handelt von der Zeit der Reformation und des Dreißigjährien Krieges.

Sport

Der Fußballverein 1. FC Zeitz , stand 1963 in der DDR unter der Bezeichnung BSG Chemie Zeitz im Finale des FDGB-Pokal . Einer der bekanntesten Fussballer der Stadt dürfte Jörg Böhme sein, der momentan bei Borussia Mönchengladbach spielt und beim FC Schalke 04 zum Nationalspieler wurde.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bekannt ist der Ort für die Schokoladenfabrik Zetti (u.a. Knusperflocken und Bambina ) und die Kinderwagen der Firma Zekiwa . Weitere namhafte Zeitzer Firmen waren Zitza und Zemag , sowie die Klavierfabrik Hölling und Spangenberg.

Partnerstadt

Detmold in (Nordrhein-Westfalen, Deutschland )

Persönlichkeiten

  • Rudolf Agricola (1900-1985), von 1926 bis 1933 Diplom-Handelslehrer und SPD - Stadtverordneter , nach 1948 Professor für Politökonomie in Halle, Berlin und Greifswald.
  • Otto Baensch , Wasserbauingenieur , leitete u. a. die Mainkanalisierung von Frankfurt bis Mainz sowie den Bau des Nord-Ostsee-Kanals, Ehrenbürger der Stadt Zeitz
  • Johann Friedrich Gottlieb Delbrück , Theologe und Erzieher der preußischen Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I., wirkte ab 1817 als Stiftssuperintendet in Zeitz und starb hier 1830 .
  • Dr. Kurt Floericke
  • Karl Ludwig Nitzsch , Theologe
  • Ernst Zergiebel (1852-1939), Lokalhistoriker und Herausgeber der "Chronik von Zeitz" in den Jahren 1892/94/96
  • Anna Magdalena Bach , zweite Frau des Komponisten Johann Sebastian Bach, wurde am 22. September 1701 in Zeitz geboren.
  • Rudolf Drößler, bekannter Sachbuchautor und Wissenschaftsjournalist, von 1991 bis 1997 Stadtschreiber und Stadtchronist

Weblinks

Wikipedia

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