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Letzte Änderung für Artikel Georgius Agricola: 11.02.2006 20:43

Georgius Agricola

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Georgius Agricola, eigentlich: Georg Bauer, (* 24. März 1494 in Glauchau; † 21. November 1555 in Chemnitz) war ein Wissenschaftler und wurde auch als Vater der Mineralogie bezeichnet.

Georg Agricola
Georg Agricola

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

Agricola wurde 1494, als zweites von sieben Kindern eines Tuchmachers und Färbers in Glauchau geboren. Er studierte von 1514 bis 1518 alte Sprachen an der Universität Leipzig bei Petrus Mosellanus (1493 bis 1524), einem Anhänger von Erasmus von Rotterdam, der ihn anschließend in Zwickau empfahl. So wurde Agricola dort zuerst Konrektor, dann Rektor der Stadtschule und schuf einen neuen Schultyp mit Latein, Griechisch und Hebräisch-Unterricht in Kombination mit Gewerbekunde: Ackerbau, Weinbau, Bau- und Meßwesen, Rechnen, Arzneikunde und Militärwesen.

Aufenthalt in Italien

1521 studierte Agricola erneut, diesmal vornehmlich Medizin; zunächst in Leipzig, 1523 ging er an die Universitäten von Bologna und Padua. 1524 begab er sich nach Venedig, um im Verlag Aldus Manutius die Galen -Ausgabe zu bearbeiten.

Zurück in Deutschland

Im Jahre 1527 heiratete Agricola die Witwe Anna Meyner aus Chemnitz und ließ sich nun als Stadtarzt und Apotheker in St. Joachimsthal (heute: Jáchymov) nieder. 1531 wurde er Stadtarzt in Chemnitz, dort hatte er auch zeitweise das Bürgermeisteramt inne (1546, 1547, 1551 und 1553). Zudem war er im Staatsdienst als sächsischer Hofhistoriograph beschäftigt. Als Universalgelehrter forschte Agricola im Bereich der Medizin , Pharmazie , Alchimie , Philologie und Pädagogik , Politik und Geschichte , Metrologie , Geowissenschaften und Bergbau . Agricola verband humanistische Gelehrsamkeit mit technischen Kenntnissen.

So entstand sein Erstlingswerk Bermannus, sive de re metallica (1530), dem er Verfahren zur Erzfindung und -verarbeitung sowie Metallgewinnung ebenso beschreibt, wie die Fortschritte der Bergbautechnik, das Vermessungswesen ( Markscheidewesen ), den Transport, die Aufbereitung und Verarbeitung der Erze. In De Menusuris et ponderibus von 1533 werden die griechischen und römischen Maße und Gewichte beschrieben - seinerzeit gab es keine einheitlichen Maße, was den Handel erheblich behinderte. Dieses Werk legte den Grundstein für Agricolas Ruf als humanistischer Gelehrter.

Mit mehren Werken begründete Agricola die Geowissenschaften : Die Entstehung der Stoffe im Erdinneren (De ortu et ausis subterra neorum) von 1544, Die Natur der aus dem Erdinneren hervorquellenden Dinge (De natura eorum, quae effluunt exterra) von 1545; Die Mineralien (De natura fossilium), Erzlagerstätten und Erzbergbau in alter und neuer Zeit (De veteribus et novis metallis) und Meurer-Brief (Epistula ad Meurerum) von 1546.

Agricola starb 1555 in Chemnitz. Er ist in der Schlosskirche von Zeitz begraben.

De re metallica libri XII

Titelblatt von De re metallica libri XII
Titelblatt von De re metallica libri XII

Sein Hauptwerk, das Buch der Metallkunde „De re metallica libri XII“ erschien 1556 ein Jahr nach seinem Tod in lateinischer Sprache in Basel. Später wurde es in zahlreiche Sprachen übersetzt. Die erste deutsche Ausgabe erschien 1557 unter dem Titel „Vom Bergkwerck XII Bücher“. Es handelte sich um die erste systematische technologische Untersuchung des Bergbau- und Hüttenwesen und blieb zwei Jahrhunderte lang das maßgebliche Werk zu diesem Thema.

Der erste Band stellt eine zeitgemäße Apologie dar und vergleicht mit anderen Gewerben, beispielsweise der Landwirtschaft oder dem Handel. Im zweiten Band werden die Erschließungsbedingungen erörtert, also geographische Beschaffenheit, Wasserhaltung, Wege, Bodenbesitz und Landesherrschaft; im dritten Band das Markscheidewesen . Der vierte Band äußert sich zur Verteilung der Grubenfelder und den Pflichten des Bergbeamten. Im fünften Band werden die verschiedenen Schachtarten und ihr Ausbau beschrieben, zudem der Gangbau und das Vermessen unter Tage. Der sechste ist der umfangreichste Band, er handelt über die Geräte und Maschinen des Bergbaus. Das Probieren der Erze findet sich im siebten Band, ihr Aufbereitungsprozeß im achten Band. Das Schmelzen und die Verfahren zur Metallgewinnung inklusive einer Anleitung zum Schmelzofenbau findet sich im neunten Band. In den Bänden zehn, elf und zwölf geht es dann noch um das Scheiden von Edelmetallen, das Gewinnen von Salzen, Schwefel und Bitumen sowie um Glas.

Im Gesamtwerk stehen ausschließlich objektive Eigenschaften zur Diskussion, alle Überlieferungen und alchemistischen Aussagen werden auf ihren Wahrheitsgehalt untersucht. Mangels einheitlicher Maße werden Angaben dazu beispielsweise wie folgt gegeben: "Bei kleinen, mittleren oder groben Zinnerzstücken braucht der erfahrene Schmelzer ... wenn er die ersten verschmilzt, nur langsam Feuer, wenn die zweiten, mittleres, wenn die dritten, scharfes; jedoch viel weniger scharfes, als wenn er Gold-, Silber- oder Kupfererz verschmilzt." oder "... man habe noch so lange zu erhitzen als einer braucht fünfzehn Schritte zu gehen." Die Beschreibungen der Minerale baut auf den Werken von Avicenna und Albertus Magnus auf.

Dieses Buch der Metallkunde war auch Francis Bacon bekannt, aus dem er wichtige Anregungen entnahm. Es enthält neben einer modernen Theorie der Entstehung von Metalladern in Erzgestein allerdings auch Abschnitte über Kobolde und Drachen in den Gruben , die er „Lebewesen unter Tage“ (de animantibus subterraneis) nannte.

Literatur

  • De re metallica libri XII. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-540-20870
  • Bermannus sive de re metallica. Belles Lettres, Paris 1990, ISBN 2-25134504-3 (Nachdruck der Ausgabe Basel 1530)
  • De animantibus subterraneis liber. VDI-Verlag, Düsseldorf 1978, ISBN 3-18-400400-7 (Nachdruck der Ausgabe Basel 1549)
  • De natura eorum, quae effluunt ex terra. SNM, Bratislava 1996, ISBN 80-85753-91-X (Nachdruck der Ausgabe Basel 1546)
  • De natura fossilium libri X. Dover Publications, Mineola, N.Y. 2004, ISBN 0-486-49591-4 (Nachdruck der Ausgabe Basel 1546)
  • 1544 : De ortu et causis subterraneorum libri V
  • 1546 : De veteribus et novis metallis libri II
  • 1550 : De mensuris quibus intervalla metimur liber
  • 1550 : De precio metallorum et monetis liber III

Postume Ehrung

Seit dem Jahr 1995 trägt die Fachhochschule Bergbau in Bochum den Namen „Technische Fachhochschule Georg Agricola“. Auch das Krankenhaus in Zeitz ist nach ihm benannt.

Weblinks

Wikipedia

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