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Letzte Änderung für Artikel Burgscheidungen: 07.02.2006 22:05

Burgscheidungen

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Burgscheidungen ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Deutschlandkarte, Position von Burgscheidungen hervorgehoben

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Ort hat 628 Einwohner ( 2003 ) und eine Gemeindefläche von 836 ha. Er liegt an der Unstrut zwischen Nebra und Laucha im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Aktueller Bürgermeister von Burgscheidungen ist Mario Horn. Burgscheidungen besitzt zwei Ortsteile: Burgscheidungen am linken und Tröbsdorf am rechten Ufer der Unstrut.

Geschichte

Der über den Ort ragende Burgberg ist bereits seit 3000 v. Chr. besiedelt. In der Zeit der Völkerwanderung war hier eine wichtige Burg, möglicherweise sogar eine Residenz der Thüringer , deren Reich sich von der Elbe bis zur Donau bei Regensburg erstreckte. Im Jahre 531 wurden die Thüringer und ihr König Herminafried von den Franken und Sachsen bei Seithungi vernichtend geschlagen; diese Schlacht von Burgscheidungen besiegelte das Schicksal des Thüringerreiches, das zwischen Sachsen und Franken aufgeteilt wurde, Burgscheidungen fiel dabei mit dem Süden des Reiches an das Frankenreich.

786 wird die Burg als "Scidingeburg" erwähnt und 946 von König Heinrich I. zur Reichsburg erhoben. 1043 schenkt Kaiser Heinrich III. sie seiner Frau Agnes von Poitou als Morgengabe. 1069 schenkte diese wiederum die Burg Scheidungen dem Bistum Bamberg, welches ab da als Oberlehnsherr bis 1803 auftrat und an verschiedene adlige Familien weiter belehnte.

Seit 1371 wird der Ort Scheidingen Borkschidingen (Burgscheidungen) genannt. Der gleichnamige Nachbarort Scheidingen, auf der anderen Seite der Unstrut gelegen, wurde schon ab 1294 Kirchschidingen (Kirchscheidungen) genannt.

1629 werden die Gebrüder von Hoym mit Burgscheidungen belehnt. 1699 kommt die 19jährige braunschweigische Hofdame Anna Constantia von Brockdorff (* 1680 Deppenau, † 1765 Burg Stolpen), als zukünftige Gemahlin des Adolf Magnus Freiherr von Hoym nach Burgscheidungen. Nach längeren Brautstande fand 1703 die Vermählung statt. Die Ehe des Adolf Magnus von Hoym mit Anna Constantia verlief nicht glücklich. Im Januar 1705 reichte Adolf Magnus die Scheidung ein und die Ehe wurde daraufhin am 08.08.1705 geschieden. Kurfürsten August "der Starke" bzw. August II. (Polen) erwählte sie zur Mätresse und erhob sie in den Stand einer Reichsgräfin von Cosel als Anna Constantia Gräfin von Cosel .

Nach wechselvoller Geschichte und Besitzern geht Burgscheidungen 1722 an die Familie v.d. Schulenburg (Adelsfamilie) über, welche daraufhin die Burg zu einem Barockschloss umgestalten ließen. Aus dieser Zeit stammt auch der angrenzende terrassenartig angelegte Schlosspark, der von einem kleinen Kanal abgegrenzt wird. In deren Besitz verblieb Burgscheidungen bis 1945.

Als Gesellschafter der Grafen von der Schulenburg verweilte von 1760 bis 1761 in Burgscheidungen der Leipziger Hofmeister und spätere Obersteuereinnehmer, Christian Felix Weiße , welcher mit Gotthold Ephraim Lessing , Christian Fürchtegott Gellert , Conrad Ekhof , Gottlieb Wilhelm Rabener eng befreundet, und als Dichter und Jugendschriftsteller bekannt geworden war. Während seines Aufenthaltes auf Burgscheidungen waren die Tragödien: „Crispus“, „Mustapha und Zeangir“, „Rosamunde“, die Lustspiele: „Die Haushälterin“, „Der Mißtrauische gegen sich selbst“ und die „Neue Weiberschule“ sowie eine Übersetzung des Tyrtäos und die „Amazonenlieder“ (1760) entstanden.

In der DDR befand sich von 1955 bis 1990 im Schloss die zentrale Schulungsstätte der Ost-CDU .

Sehenswürdigkeiten

Über dem Ort befindet sich das ehemalige Schloß, mit seiner barocken Gartenanlage, welche einen schönen Blick über das Unstruttal bietet. Im Ort selbst befindet sich eine spätromanische Ortskirche mit gotischem Ostanbau. Auch Tröbsdorf verfügt über eine Kirche, die kürzlich renoviert worden ist. Sehenswert ist auch das Unstrutwehr mit dazugehörigem Schleusenhaus.

Im Schwesterdorf Kirchscheidungen gibt es ein Rittergut mit interessanter Historie!

Wirtschaft

Burgscheidungen ist auch heute noch vor allem landwirtschaftlich geprägt. An den umliegenden Hängen befinden sich eine der nördlichsten Weinbaulagen Deutschlands. Gegenwärtig (2005) sind im Ort 65 Arbeitslose gemeldet; größere Arbeitgeber oder Industrieansiedlungen existieren nicht, zumal der etwas abseits gelegene Ort weder einen Eisenbahnanschluss besitzt, noch an einer Bundesstraße liegt.

Literatur

  • Quelle:
    • Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen.

Weblinks

Wikipedia

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