fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Oskar Brüsewitz: 06.02.2006 12:14

Oskar Brüsewitz

Wechseln zu: Navigation, Suche

Oskar Brüsewitz (* 30. Mai 1929 in Willkischken , Litauen , † 22. August 1976 in Halle (Saale)) war ein evangelischer Pfarrer, dessen öffentliche Selbstverbrennung in Zeitz großes Aufsehen erregte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Brüsewitz brach 1943 eine kaufmännische Lehre ab, kam 1944 zur Wehrmacht und in sowjetische Kriegsgefangenschaft . 1945 bis 1947 absolvierte er eine Schuhmacherlehre, legte 1951 die Schuhmachermeisterprüfung in Osnabrück ab und übersiedelte 1954 in die DDR . Ab 1955 arbeitete er als selbstständiger Handwerksmeister in Markkleeberg und Weißensee und nach der Überführung des Geschäfts in die PGH Sömmerda als Zweigstellenleiter.

1964 bis 1969 besuchte er die Predigerschule in Erfurt und wurde 1970 Pfarrer in Rippicha im Kreis Zeitz. Seine erfolgreiche Jugendarbeit und symbolische Protestaktionen führten zu zunehmenden Konflikten mit staatlichen Stellen, die 1976 auf eine Versetzung von Brüsewitz drängten. Nachdem ihm die Kirchenleitung einen Stellenwechsel empfahl, verbrannte sich Brüsewitz am 18. August 1976 öffentlich vor der Michaeliskirche in Zeitz.

Er führte Plakate mit sich, auf denen er den Kommunismus der Unterdrückung anklagte („Funkspruch an alle: Die Kirche in der DDR klagt den Kommunismus an! Wegen Unterdrückung in Schulen an Kindern und Jugendlichen“), und sprach in seinem Abschiedsbrief vom „scheinbaren tiefen Frieden, der auch in die Christenheit eingedrungen“ sei, während „zwischen Licht und Finsternis ein mächtiger Krieg“ tobe.

Brüsewitz erlag am 22. August 1976 seinen Verbrennungen im Bezirkskrankenhaus Halle-Dölau. Seine Tat löste eine DDR-weite Solidarisierung von Theologen, Gemeinden und kritischen Marxisten aus, die zu einer neuen Standortbestimmung der evangelischen Kirche in der DDR und zu einer der Wurzeln für die friedliche Revolution 1989 wurde. Dagegen versuchten staatlichen Stellen, Brüsewitz als Psychopathen zu denunzieren. In der Bundesrepublik wurde ein „ Brüsewitz-Zentrum “ ( [1] ) zur Dokumentation von Repressionen und Unterstützung der Opposition in der DDR gegründet.

Am 17. September 1978 verbrannte sich im vogtländischen Falkenstein der evangelische Pfarrer Rolf Günther in der Kirche; möglicherweise diente ihm die Tat des Pfarrers Brüsewitz als Vorbild, über Günthers genaue Motive kann aber nur spekuliert werden.

Literatur

  • K. Motschmann "Oskar Brüsewitz", Würzburg 1978
  • Harald Schultze (Hrsg.), "Das Signal von Zeitz - Reaktionen auf die Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz", Leipzig 1993
  • H. Müller-Enbergs, W. Stock, M. Wiesner "Das Fanal. Das Opfer des Pfarrers Brüsewitz aus Rippicha und die evangelische Kirche", Münster 1999
  • Freya Klier, "Oskar Brüsewitz - Leben und Tod eines mutigen DDR-Pfarrers", Berlin 2004

Film

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Oskar Brüsewitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Oskar Brüsewitz verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de