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Letzte Änderung für Artikel Lüneburg: 12.02.2006 06:26

Lüneburg

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Wappen Karte
Freigabe der Gemeinde,
ihr Wappen hier zu zeigen,
liegt nicht vor.
Lage Lüneburgs in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis : Lüneburg
Geografische Lage :
Koordinaten: 53° 15' N, 10° 24' O
53° 15' N, 10° 24' O
Höhe : 17 m ü. NN
Fläche : 70,34 km²
Einwohner : 71.659 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte : 1.019 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 9,5 %
Postleitzahlen : 21335-21337-21339
(alte PLZ: 2120, davor: 3140)
Vorwahl : 04131
Kfz-Kennzeichen : LG
Gemeindeschlüssel : 03 3 55 022
Stadtteile : 17
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Ochsenmarkt
21335 Lüneburg
Offizielle Website: www.lueneburg.de
E-Mail-Adresse: stadt@lueneburg.de
Politik
Oberbürgermeister : Ulrich Mädge ( SPD )
Regierende Partei : SPD

Lüneburg ist eine Mittelstadt im Land Niedersachsen etwa 50 km südöstlich von Hamburg. Sie liegt am Rande der nach ihr benannten Lüneburger Heide am Flüsschen Ilmenau. Sie hat den Status einer Großen selbständigen Stadt , ist Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises und nordostniedersächsisches Oberzentrum .

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Lüneburg liegt am Unterlauf der Ilmenau, etwa 30 km vor ihrem Zusammenfluss mit der Elbe. Südlich erstreckt sich die Lüneburger Heide , eine etwa 7.400 km² große Fläche, die durch den Einschlag großer Mengen von Holz, Waldbrände und Beweidungen entstand. Die vielfach zitierte Aussage, die Heide sei durch Holzeinschlag für den Betrieb der Saline Lüneburg entstanden, ist historisch nicht gesichert. Wahrscheinlicher ist der Beginn menschlicher Einflussnahme in der Bronzezeit . Die Lüneburger Altstadt liegt zudem über einem Salzstock , der den Reichtum der Stadt begründete und dessen Kappe aus Gips , der Kalkberg, zugleich einen hervorragenden Bauplatz für die Fluchtburg darstellte, welche Lüneburg seinen Namen gab.

Historische Stadtgliederung

Die Formel "Mons, Pons, Fons" (Berg, Brücke, Quelle) charakterisiert die Entwicklung der Stadt durch das Zusammenwachsen von zunächst drei, später vier, Siedlungsplätzen. Dies waren die Fluchtburg auf dem – damals noch wesentlich höheren – Kalkberg mitsamt der angrenzenden Niederlassung ("Marktviertel"), das Dorf Modestorpe zwischen der Brücke über die Ilmenau und dem großen Platz "Am Sande" ("Sandviertel") sowie die Saline mit der abgeschlossenen Siedlung der dort beschäftigten Arbeitskräfte ("Sülzviertel"). Erst im 13. Jahrhundert schließlich bildete sich zwischen Marktplatz und Ilmenau die Hafensiedlung ("Wasserviertel"). Die daraus entstandene Form der Stadt blieb bis zur Ausweitung der Stadtfläche im späten 19. Jahrhundert bestehen und ist noch heute deutlich. Lüneburgs sechs historische Stadttore waren das Altenbrücker Tor, das Bardowicker Tor, das Rote Tor, das Sülztor, das Lüner Tor und das Neue Tor.

Das Senkungsgebiet

Bild:Lüneburg (um 1895).jpg Eine Besonderheit stellt das historische Viertel zwischen der Saline (heute Deutsches Salzmuseum) und dem Kalkberg dar. Die Häuser jenes Bereiches stehen über dem Salzstock, der durch die Saline abgebaut wurde und der bis knapp unter die Erdoberfläche reicht. Durch den vermehrten Salzabtrag durch verbesserte technische Geräte, etwa ab 1830, begann sich die Oberfläche um mehrere Meter abzusenken. Es entstand das so genannte Senkungsgebiet. Die dortigen Häuser und eine Kirche (die Lambertikirche) verloren dadurch ihre Stabilität und mussten abgerissen werden. Die Senkung und die Unrentabilität des Salzabbaus waren Gründe für die Schließung der Saline 1980. Heute werden nur noch geringe Mengen Sole für den Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg ("SaLü") gefördert. Die Saline beherbergt heute einen Supermarkt und das Deutsche Salzmuseum.

An etwa 240 Messpunkten werden die Senkungen seit 1946 in einem zweijährigen Turnus überwacht. Die Senkungen sind noch nicht komplett zum Stillstand gekommen, das Gelände wurde neu bebaut und einige historische Gebäude, die gerettet werden konnten, sind inzwischen restauriert. Die Absenkungen sind bis auf den heutigen Tag gut zu erkennen. Besucher, die vom Sande bis zum Ende der Grapengießerstraße gehen, können dort die Ausmaße der Absenkungen deutlich erahnen. Die vor ihnen liegende Mulde bildete früher eine Ebene mit der Grapengießerstraße. Diese Mulde zieht sich bis zum Lambertiplatz hin.

In der "Frommestraße" sind weitere Zeugnisse der abbaubedingten Erdbewegungen sichtbar: Das "Tor zur Unterwelt". Zwei gußeiserne Torflügel, die sich übereinander geschoben haben.

Die Michaeliskirche ist ebenfalls betroffen, was man an den schiefen Säulen und den Westflügel im Kirchenschiff sieht. Auch sind aktuelle Absenkbewegungen in der Straße "Ochtmisser Kirchsteig" zu beobachten.

Stadtteile

Altstadt, Bockelsberg, Ebensberg, Goseburg-Zeltberg, Häcklingen, Kaltenmoor, Kreideberg, Lüne-Moorfeld, Mittelfeld, Neu Hagen, Ochtmissen, Oedeme, Rettmer, Rotes Feld, Schützenplatz, Weststadt, Wilschenbruch

Klosterkamp, Bülowskamp, Krähornsberg, Schäferfeld, Volgershall und Zeltberg sind Bezeichnungen für einzelne Baugebiete innerhalb eines Stadtteils.

Geschichte

Rathaus und Lunabrunnen
Rathaus und Lunabrunnen

Entwicklung vom Dorf zur Handelsstadt

Die erste urkundliche Erwähnung Lüneburgs findet sich in einer Urkunde (in: Monumenta Germaniae Historica D O1,183) vom 13. August 956 , in der König Otto I. "den Zoll zu Lüneburg an das zu Ehren des heiligen Michaels errichtete Kloster" schenkt (teloneum ad Luniburc ad monasterium sancti Michahelis sub honore constructum). Eine ältere Erwähnung des Ortes in den fränkischen Reichsannalen (zum Jahre 795 : ...ad fluvium Albim pervenit ad locum, qui dicitur Hliuni) wird auf einen der drei Kerne Lüneburgs bezogen; vermutlich auf die spätere, ab 951 als Sitz der Billunger belegte Burg auf dem Kalkberg. Der elbgermanische Name "Hliuni" entspricht dabei dem langobardischen Wort für "Zufluchtsort". Durch archäologische Funde ist sicher, dass die Umgebung Lüneburgs zu dieser Zeit bereits besiedelt war (im Museum für das Fürstentum Lüneburg kann man zum Beispiel eine ganze Reihe qualitätvoller Exponate bewundern, die hier gefunden wurden) und die Saline zu diesem Zeitpunkt bereits ihren Betrieb aufgenommen hatte. Der Sage nach wurde das Salz von einem Jäger entdeckt, der eine Wildsau geschossen hatte und, als er das tote Tier nach Hause brachte, in seinem Fell Salzkristalle entdeckte. Er kehrte zurück zu der Stelle, wo er die Sau geschossen hatte, und so entstand dort die Saline .

Blick von der "Brausebrücke"
Blick von der "Brausebrücke"

Trotz der Saline war Lüneburg ursprünglich dem nur wenige Kilometer nördlich gelegenen Bardowick untergeordnet. Bardowick war älter und ein bedeutender Handelsplatz der Slawen . Bardowicks Reichtum – es hatte sieben Kirchen – rührte natürlich daher, dass keine weiteren Handelszentren geduldet wurden. Erst als Bardowick sich nicht Heinrich dem Löwen unterordnen wollte und deswegen 1189 von ihm zerstört wurde, bekam Lüneburg das Stadtrecht und entwickelte sich an Bardowicks Stelle zum zentralen Handelsplatz der Gegend.

Hansezeit

Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum , die erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg sehr früh Mitglied der Hanse geworden, die sich 1158 in Lübeck zunächst als Bund einzelner Kaufleute, 1356 (auf dem ersten allgemeinen Hansetag) als Bund von Handelsstädten zusammenfand. Das Lüneburger Salz war notwendig, um die in der Ostsee , und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als Fastenspeise im Binnenland anzubieten. Eine große Rolle spielte der Heringsmarkt der Schonischen Messe. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen und Visby (den Fischlieferanten) und Lübeck (dem Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Hanse. Das Salz wurde im Mittelalter zunächst auf dem Landwege über die Alte Salzstraße nach Lübeck befördert. Mit Eröffnung des Stecknitz-Kanals im Jahr 1398 setzte sich der Transport auf dem Wasserweg in die Lübecker Salzspeicher durch.

Der leicht schiefe Turm von St. Johannis
Der leicht schiefe Turm von St. Johannis
Um 1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das wiederholt in verschiedene Linien geteilt und wieder zusammengeführt wurde. Die so immer wieder entstehenden Teilstaaten, die staatsrechtlich im Rang von Fürstentümern standen, erhielten ihre Namen in der Regel nach ihrer jeweiligen Residenz. So entstand zwischen 1267 und 1269 erstmals ein Fürstentum Lüneburg, und Lüneburg wurde die Residenzstadt. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekriegs warfen 1371 aufständische Bürger die Fürsten aus der Stadt und zerstörten die landesherrliche Burg auf dem Kalkberg sowie das nahe Kloster. Die damit und durch den Landfrieden von 1392 erkämpften Rechte einer freien Reichsstadt konnten bis 1637 verteidigen werden. Das Geld blieb nun in der Stadt, die reichen Häuser und Kirchen entstanden.

Neuzeit bis zum Ende des 2. Weltkriegs

Mit dem Niedergang der Hanse, um 1560 blieben vor Falsterbo in Schonen die Heringe aus, brachen die großen Kunden für das Salz der Stadt weg; die Stadt verarmte rasch. Dadurch konnten kaum neue Häuser gebaut werden, und das historische Stadtbild blieb fast unverändert bis in die heutige Zeit erhalten.

In den Jahrhunderten nach dem Niedergang der Hanse verfiel Lüneburg in einen Dornröschenschlaf. Heinrich Heine, dessen Eltern von 1822 bis 1826 in Lüneburg lebten, nannte es seine "Residenz der Langeweile". Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Lüneburg zur Garnisonsstadt, was es bis in die 1990er Jahre blieb. Erst 1945 tauchte Lüneburg wieder in den Geschichtsbüchern auf, als südlich der Stadt auf dem Timeloberg (bei dem Dorf Wendisch Evern) eine Kapitulationserklärung unterschrieben wurde, die den Zweiten Weltkrieg in Nordwestdeutschland beendete. Die Stelle liegt heute unzugänglich für die Öffentlichkeit in einem militärischen Sperrgebiet; nur ein kleiner Gedenkstein an einem nahen Feldweg weist auf diesen Vorgang hin.

Nachkriegszeit

Der Verfall der Bausubstanz nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte zu verschiedenen Überlegungen, wie die Wohnqualität zu verbessern sei. Ein – ernsthaft diskutierter – Vorschlag war, die gesamte Altstadt abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Durch den folgenden Bürgerprotest wurde Lüneburg einer der Kristallisationspunkte für einen neuen Gedanken: den Denkmalschutz . Seit den frühen 1970er Jahren wurde die Stadt systematisch restauriert. Heute ist Lüneburg aufgrund dieser Renovierungen eine Touristenattraktion; wichtige Teile der Wirtschaft sind auf Tourismus ausgerichtet.

"Am Sande"
"Am Sande"
Im Rahmen der Wehrreform wurden seit 1990 drei der vier Kasernen der Stadt geschlossen und die Verbleibende verkleinert. Stattdessen siedelte auf das Gelände der ehemaligen Scharnhorstkaserne die Universität Lüneburg um, die sich 1989 aus der Pädagogischen Hochschule (PH) entwickelt hatte und mit ihren in den Achtzigern neu angelegten wirtschafts- und kulturwissenschaftlichen Fachbereichen immer mehr Studenten anzog. Der Ausbau der Universität ist ein wichtiger Beitrag zur Umstrukturierung der Stadt zu einem Dienstleistungszentrum. Auf dem Gelände der ehemaligen Bundesgrenzschutzkaserne entsteht heute der Lünepark mit neuen Gewerbeflächen für Existenzgründer. Die Wirtschaftsförderung und viele Firmen aus dem IT-Bereich haben sich dort bereits angesiedelt. In der Nähe wird 2006 die Josef-Westphal-Brücke für den Verkehr geöffnet. Diese verbindet den neu geschaffenen Lünepark mit dem jenseits der Ilmenau liegenden Stadtteil Goseburg.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)
  • 1998 – 66.340
  • 1999 – 66.721
  • 2000 – 67.398
  • 2001 – 68.234
  • 2002 – 69.971
  • 2003 – 70.614
  • 2004 – 71.306

Lüneburg hat besonders enge Beziehungen zu den unmittelbar benachbarten und mit der Kernstadt im Zusammenwachsen begriffenen Gemeinden. Die Stadt hätte nur mit den Gemeinden Adendorf, Bardowick, Reppenstedt und Vögelsen eine Einwohnerzahl von über 95.000 und wäre damit auf dem Weg, die kleinste Großstadt Niedersachsens zu werden. Momentan ist Lüneburg die elftgrößte Stadt in Niedersachsen.

Städtepartnerschaften

Lüneburg pflegt trotz seiner mittleren Größe zahlreiche Partnerschaften mit anderen Städten. Im Juni 2000 trafen sich Delegierte aller Partnerstädte, sowie auch ganz normale Bewohner der anderen Städte, in Lüneburg und Umgebung und feierten das größte Partnerschaftstreffen der Nachkriegszeit in dieser Region.

  • Scunthorpe im Vereinigten Königreich , seit 1960
  • Naruto in Japan , seit 1974
  • Clamart in Frankreich , seit 1975
  • Ivrea in Italien , seit 1988
  • Viborg in Dänemark , seit 1992
  • Tartu in Estland , seit 1993

Zusätzlich bestehen noch diverse innerdeutsche Partnerschaften, so zum Beispiel mit Kulmbach und Köthen .

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das Theater Lüneburg ist eines der kleinsten Drei-Sparten-Theater Deutschlands. Es werden nicht nur Theaterstücke aller Stilrichtungen aufgeführt, sondern auch Opern und Operetten sowie Ballett. Obwohl das Theater Lüneburg eine Provinzbühne ist, kann es sich mit Erfolg gegen die zahlreichen Bühnen des nahe gelegenen Hamburg behaupten. Daneben verfügt Lüneburg über eine große Anzahl von Amateurbühnen, die ebenfalls regelmäßig Aufführungen produzieren. Eine solche Vielfalt im Amateurtheaterbereich gibt es sonst nur in weitaus größeren Städten wie Hamburg oder Hannover. Eine kleine Auswahl:

  • Amateurtheater Rampenlicht e.V.
  • Kleines Keller Theater e.V.
  • Theater Spotlight
  • Niederdeutsche Bühne Sülfmeister
  • Außerdem zehn Amateurensembles (Erwachsene, Jugendliche, Kinder) im theater im e.novum

Darüber hinaus gibt es in vielen umliegenden Gemeinden Amateurtheater wie das Puschentheater in Melbeck und das Kleine Salzhäuser Theater (KleiST) in Salzhausen. Die meisten dieser Bühnen lassen sich über den Amateurtheaterverband Niedersachsen e.V. ausfindig machen (www.Amateurtheater-Niedersachsen.de).

Museen und Kirchen

Nikolaikirche im Wasserviertel
Nikolaikirche im Wasserviertel
Die historische Stadt ist zwar schon per se eine Art Freilichtmuseum ("Rothenburg des Nordens"), doch sie wird zusätzlich durch viele Museen und Kirchen (St. Michaelis, St. Johannis, St. Nikolai) belebt. Die wichtigsten Museen sind das Deutsche Salzmuseum in den Gebäuden der ehemaligen Saline, in dem die Bedeutung von Salz im Mittelalter und die Salzgewinnung anschaulich vor Augen geführt wird, und das Museum für das Fürstentum Lüneburg, in dem die Stadtgeschichte und die Geschichte der Umgebung dargestellt werden. Ebenfalls erwähnenswert sind das Ostpreußische Landesmuseum, das in direkter Nachbarschaft befindliche Norddeutsche Brauereimuseum mit wertvoller Trinkgefäßegalerie (aus 1200 Jahren) und das Kronen-Brauhaus zu Lüneburg von 1485. Im Lüneburger Stadtteil Kaltenmoor steht das älteste ökumenische Gemeindezentrum (evangelische und katholische Kirche unter einem Dach): St. Stephanus.
Nikolaikirche Innenansicht
Nikolaikirche Innenansicht

Naturmuseum Lüneburg

Die biologisch-ökologischen Ausstellungen zu den Lebensräumen Wald, Moor, Heide und Stadt – typische Ökosysteme der heimischen Landschaft – sind mit ihren Tieren und Pflanzen so dargestellt, dass die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur verständlich wird. Die Bedeutung des Wassers als unverzichtbares Lebenselement wird in seinen historischen, geologischen und technischen Aspekten präsentiert. Ferner erfährt der Besucher Wissenswertes über Geologie, Mineralogie und die Lebenswelt früherer erdgeschichtlicher Epochen. Der Bogen spannt sich von der Entstehung der niedersächsischen Salzstöcke bis zu den letzten Eiszeiten, die unsere Landschaft geprägt haben.

Es schließt sich eine Ausstellung an, die Einblicke in die kulturgeschichtlichen Epochen der Steinzeit und Bronzezeit gibt. Besondere Berücksichtigung finden die Auswirkungen der Lüneburger Salzgewinnung, die zu erheblichen Senkungsschäden in der Altstadt geführt haben. Der Museumsbau selbst ist ein anschauliches Beispiel dafür, denn die Abbruchkante des Senkungsgebietes führt durch das Haus, weshalb einer der Ausstellungsräume einen schrägen Boden hat, an dem die Senkung augenfällig zu erkennen ist.

Veranstaltungen

  • jährlich im April: "Lüneburg blüht auf" und Frühjahrsmarkt auf den Sülzwiesen
  • jährlich im Juni: Stadtfest
  • jährlich im Juli: Lunatic Festival: gemeinnütziges Musikfestival auf dem Universitätsgelände
  • jährlich im August: Heideblütenfest
  • jährlich im September: Oktoberfest auf den Sülzwiesen.
  • jährlich Anfang Oktober: Sülfmeistertage
  • jährlich in der Adventszeit: "Historischer Weihnachtsmarkt" rund um die Michaeliskirche
  • jährlich in der Adventszeit: Weihnachtsmarkt mit Märchenmeile und Giebelleuchten auf dem Marktplatz vor dem Rathaus, in der Grapengießerstraße und "Am Sande".

Bauwerke

Stintmarkt am Lüneburger Hafen
Stintmarkt am Lüneburger Hafen
Lüneburg ist die einzige Stadt Norddeutschlands, die ihren historischen Kern unzerstört durch den Zweiten Weltkrieg retten konnte. Allerdings haben die Vernachlässigungen der Bausubstanz bis in die 60er Jahre hinein und die Schäden im Senkungsgebiet zu Lücken im historischen Stadtbild geführt. Zusätzlich sorgten in den 50er und 60er Jahren der Abriss maroder Gebäude und der Bau von Kaufhäusern mit (damals) moderner Prägung für Brüche in der Optik so mancher Straßenzüge. Seit Anfang der 70er Jahre wird Lüneburg aber sorgsam und liebevoll restauriert. Dadurch kam es inzwischen zu Entdeckungen von zuvor verborgenen Deckengemälden, mittelalterlichen Töpferstuben und vieler historischer Sickergruben, durch die ein wesentlich besseres Bild vom Leben im Mittelalter entstanden ist.
Alter Hafen mit Kran und Kaufhaus
Alter Hafen mit Kran und Kaufhaus
Besonders hervorzuhebende Gebäude sind die drei verbliebenen Stadtkirchen St. Johannis am Sande (vollendet 1370), die Kirche St. Michaelis , in der Johann Sebastian Bach von 1700 bis 1702 Chorknabe war, und die fast modern wirkende Stadtkirche St. Nikolai, die ab 1407 erbaut wurde. Die Lambertikirche musste bereits um 1850 wegen Baufälligkeit abgerissen werden: sie stand im Senkungsgebiet. Ebenso interessant sind das Glockenhaus (altes Zeughaus) am Glockenhof, die Rathsapotheke von 1598 in der Großen Bäckerstraße und das historische Rathaus mit seiner berühmten Gerichtslaube. Im Bereich des alten Hafens steht noch die Barockfassade des alten Kaufhauses, das in seinen übrigen Teilen aber abgebrannt ist und durch einen Neubau (sinnigerweise für die Feuerwehr) ersetzt werden musste, und der alte Kran, einer bis heute funktionsfähigen mittelalterlichen Holzkonstruktion, in deren Inneren zwei große Laufräder das Heben und Senken des Kranseils ermöglichen.

Vor den Toren der alten Stadt findet sich zudem das Kloster Lüne, ein ehemaliges Benediktinerinnen-Kloster. Es wurde ab 1172 erbaut und ist gut restauriert.

Kulinarische Spezialitäten

Lüneburg hatte einst über 80 Brauereien. Die größte und bekannteste davon war die Lüneburger Kronen-Brauerei von 1485 in der Heiligengeiststraße, in der in Norddeutschland sehr bekannte Biere wie das Lüneburger Kronen-Pilsener und das Moravia Pilsener gebraut wurden. Diese Biere werden heute von der Holsten-Brauerei AG in Hamburg gebraut; allerdings sind die Original-Hefestämme bei der Übernahme der Kronen-Brauerei vernichtet worden. Lediglich das ursprüngliche Lüneburger Pilsener gibt es nach wie vor, wobei auch dieses inzwischen von der Holsten-Brauerei AG in Hamburg hergestellt wird.

Heute gibt es nur noch zwei kleinere Gasthausbrauereien in Lüneburg: Das Gasthaus Nolte liegt etwas außerhalb des Zentrums. Im Brau- und Tafelhaus Mälzer in der Heiligengeiststraße lebt die Tradition Lüneburger Brauereien weiter.

Lüneburg ist für zwei weitere besondere Leckereien bekannt: zum einen den Heidschnuckenbraten, zum anderen für den Stint , einen kleinen Fisch, der im Frühjahr Saison hat.

Wirtschaft und Infrastruktur

Lüneburg ist heute eine stark auf Tourismus und Tagungen sowie die Universität (Fusion aus Universität und Fachhochschule Nordostniedersachsen) ausgerichtete Stadt. Zusätzlich gibt es noch einen von der Stadtgärtnerei wunderschön gestalteten Kurpark mit einem Gradierwerk, Teichen, vielen Blumenrabatten und Kräutergarten. Das Kurzentrum umfasst Meerwasserwellenbad, Salztherme, Wellness- und Saunawelt usw. (SaLü), zudem gibt es einen Soletherapiebereich mit Anwendungen für Haut- und Atemwegsbeschwerden. Lüneburg ist kein Kurort wie z. B. das benachbarte Bad Bevensen, verfügt aber über besondere Heilmittel, wie zum Beispiel die Lüneburger Sole (ca. 26 % Salzgehalt), mit der besonders Psoriasiserkrankte Linderung erfahren.

Panorama Stint in Lüneburg
Panorama Stint in Lüneburg

Verkehr

Durch seine Nähe zu Hamburg und seine verkehrsgünstige Lage ist Lüneburg leicht erreichbar. Der Bahnhof liegt an der Hauptstrecke Hamburg-Hannover und wird sowohl von der Eisenbahngesellschaft Deutsche Bahn wie der metronom angelaufen. Die längste Straße Lüneburgs (Dahlenburger Landstraße) führt am Bahnhof von Lüneburg vorbei. Über eine Stichbahn wird der Dannenberger Raum versorgt; diese Linie, die Wendlandbahn, ist durch die auf ihr stattfindenden Atommüll-Transporte nach Gorleben bekannt geworden. Durch einen Hafen am Elbe-Seitenkanal ist Lüneburg von der Elbe und dem Mittellandkanal aus erreichbar. Zudem verfügt Lüneburg über einen Autobahnanschluss der A250 . Stadt und Landkreis Lüneburg sind seit Dezember 2004 Teil des Hamburger Verkehrsverbundes.

Ansässige, wichtige Unternehmen

Viele kleine und mittelständische Unternehmen sind in Lüneburg angesiedelt. Erwähnenswert sind unter anderen: Im Textilbereich die Modehersteller Lucia und Roy Robson, im Lebensmittelbereich die Firmen DeVauGe Gesundkostwerk als einer der größten deutschen Hersteller von vegetarischen Lebensmitteln und die Molkerei, die ehemals als Lüne Best für Joghurt bekannt war und heute Teil der Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH ist. Im Industriebereich sind die größten ansässigen Firmen der PKW-Innenausstatter Johnson Controls und der Anbieter von Industrie-Elektronik Sieb&Meyer. Ebenfalls in Lüneburg beheimatet ist mit der 1614 gegründeten von Stern'schen Druckerei die älteste noch in Familienbesitz befindliche Druckerei der Welt. Darüberhinaus ist hier seit 1978 die Hauptverwaltung der Tagungshotelgruppe Seminaris angesiedelt.

Öffentliche Einrichtungen

Lüneburg ist Sitz des Oberverwaltungsgerichts für Niedersachsen, des Landgerichts, aller erstinstanzlichen Gerichte, der Regierungsvertretung Lüneburg als Nachfolgerin der zum 1. Januar 2005 aufgelösten Bezirksregierung sowie Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg und Handwerkskammer Lüneburg.

Bildung

Lüneburg besitzt vier Gymnasien . Neben der Herderschule, der Wilhelm-Raabe-Schule und dem Gymnasium Oedeme befindet sich darunter mit dem 1406 gegründeten Johanneum auch eine der traditionsreichsten Schulen Deutschlands.

Die 1989 gegründete Universität Lüneburg (vormals Pädagogische Hochschule ), die ihren Sitz in den Gebäuden einer der aufgelösten Kasernen hat, sowie das Zentrum der Fachhochschule Nordostniedersachsen (mit Studienstandorten in Lüneburg, Suderburg und ehemals Buxtehude) sind Hilfen bei der Umstrukturierung der Stadt von einer Garnisonsstadt zu einem Dienstleistungszentrum.

Seit dem 1. Januar 2003 ist die Universität eine Stiftung des Öffentlichen Rechts. Am 1. Januar 2005 wurden Universität und Fachhochschule unter dem Dach der Stiftung "Universität Lüneburg" fusioniert.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hinweis: die Archive der Stadt verzeichnen erst ab 1800 die Aufnahme von Ehrenbürgern.

  • 1832: Dr. jur. Theodor Meyer
  • 1832: Dr. jur. Rudolf Christiani
  • 1832: Dr. jur. Ernst Langrehr
  • 1900: Justizrat Gravenhorst (für 25 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit im Bürgervorsteherkollegium)
  • 1906: Senator Reichenbach (für ehrenamtliche Tätigkeit im Bürgervorsteherkollegium und als Senator)
  • 1918 / 1921: Generalfeldmarschall von Hindenburg (für seine Verdienste im 1. Weltkrieg)
  • 1937: Gauleiter Otto Telschow
  • 1956: Mr. William A. Watt, Thomasville / USA (für die Unterstützung Lüneburgs nach dem 2. Weltkrieg)
  • 1984: Dr. Johannes Eisenbeiss (für die Förderung der Wirtschaft Lüneburgs und Mäzenatentum)
  • 1984: Oberbürgermeister Mitsuji Tani, Naruto / Japan (für die Völkerverständigung)
  • 1986: Bürgermeister Jean Fonteneau, Clamart / Frankreich (für die Völkerverständigung)
  • 1998: Ehepaar Lucia und Johannes Pfohe (für Mäzenatentum)
  • 1998: Helga Schuchart (für die Bemühungen um die Gründung der Universität)
Quelle: Stadt Lüneburg, Büro des Oberbürgermeisters; Stand: 9. Juli 2004

Söhne und Töchter der Stadt

  • Christian Hoburg (1607-1675), Theologe und Mystiker
  • Franz Joachim Burmeister (1633-1672), Theologe und Dichter
  • Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800), Komponist und Dirigent (" Der Mond ist aufgegangen ")
  • Johanna Stegen (1797-1842), preußische Patriotin ("Heldenmädchen von Lüneburg")
  • Rudolf von Bennigsen (1824-1902), Politiker, Mitgründer des Deutschen Nationalvereins
  • Georg Dietrich August Ritter (1826-1908) Mathematiker und Astrophysiker
  • Niklas Luhmann (1927-1998), Soziologe
  • Detlev Ganten (* 1941), Mediziner, Mitglied des Nationalen Ethikrates
  • Annegret Soltau (* 1946), Künstlerin
  • Manfred Harder (* 1947) DFB-Bundesligaschiedsrichter, 54 Bundesliga-, 44 Zweitligaspiele
  • Ralf Sievers (* 1961) Fußballprofi, 232 Bundesligaspiele
  • Matthias Leja (* 1962), Schauspieler
  • Tanja Schumann (* 1962), Schauspielerin
  • Bahne Rabe (1964-2001), Rudersportler und Goldmedalliengewinner bei den Olympischen Spielen 1988
  • DAIM , Graffitikünstler
  • Marco Börries (* 1968), Gründer von Star Division und Erfinder von Star Office

Literatur

  • Deutscher Städteatlas; Band: V; 3 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis – Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Lüneburg, Autor: Uta Reinhardt. ISBN: 3-89115-044-x; Dortmund-Altenbeken, 1994.
  • Friedrich Freudenthal: Erinnerungen eines hannoverschen Infanteristen von Lüneburg nach Langensalza 1866, Band 10 – Schlacht bei Langensalza 1866, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2002, ISBN 3-934748-78-3

Sonstiges

Das Lüneburger Ratssilber ist der größte erhaltene Silberschatz einer deutschen Stadt. Alle seine Stücke entstammen der Zeit zwischen 1443 und 1620. Das Ratssilber ist nicht in Lüneburg zu sehen, sondern wird im Kunstgewerbemuseum in Berlin-Charlottenburg verwahrt.

Mit einer Gaststättenkonzession (Restaurants, Cafés, Kneipen, Bistros, Dönerbuden usw.) pro ca. 200 Einwohner hat Lüneburg die größte Kneipendichte Deutschlands und nach Madrid die zweitgrößte Europas. Viele der etwa 350 Gaststättenbetriebe liegen in der Altstadt um den Stintmarkt, den Markt, die Heiligengeiststraße, die Schröderstraße und den Platz Am Sande herum und sind meist in die historischen Gebäude eingefügt.

Siehe auch

Eisenbahn- Trajekt Lauenburg - Hohnstorf

Weblinks

Wikinews: Lüneburg – aktuelle Nachrichten
Commons: Lüneburg – Bilder, Videos oder Audiodateien

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Bremer Hof 21335 Lüneburg   04131 / 224-0
Bargenturm City Line & Country Line Hotels 21335 Lüneburg http://www.hotel-bargenturm.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 404131 / 7 29-0
Seminaris Hotels & Meeting Resorts 21335 Lüneburg http://www.seminaris.de/  04131 / 713-0
Ringhotel Kunsthotel Residenz 21335 Lüneburg http://www.residenzhotel.de/  04131 / 75 99 10
Zum Heidkrug 21335 Lüneburg http://www.zumheidkrug.de/  04131 / 2416-0
Bergström Lüneburg 21335 Lüneburg http://www.bergstroem.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 404131 / 308-0

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Wikipedia

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