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Letzte Änderung für Artikel Oberrüti: 21.01.2006 23:50

Oberrüti

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Wappen
Wappen von Oberrüti
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk : Muri
BFS-Nr. : 4237
PLZ : 5647
Koordinaten : 47° 10' n. Br.
8° 24' ö. L.
Höhe : 416  m ü. M.
Fläche: 5.37  km²
Einwohner : 1208 (31. Dezember 2004)
Website : www.oberrueti.ch
Karte
Karte von Oberrüti

Oberrüti ist eine Gemeinde im Bezirk Muri im Südosten des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Reusstal .

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf liegt rund eineinhalb Kilometer vom westlichen Ufer der Reuss entfernt am Fusse eines flachen Moränenhügels , der zugleich die westliche Gemeindegrenze bildet und zur Höhe von Fenkrieden ansteigt. Die Ebene zwischen dem Dorf und dem Fluss ist völlig flach, abgesehen von zwei Drumlins . Diese sind zwar nur wenige Meter hoch, prägen aber die Landschaft entscheidend. Der Fluss wird auf seiner ganzen Länge durch einen Hochwasserschutzdamm begrenzt. Parallel dazu verläuft in einer Entfernung von 100 bis 500 Metern ein künstlich angelegter Entwässerungskanal. Gegen Norden hin verengt sich die Flussebene. Neben dem eigentlichen Dorf gibt es noch die Weiler Widen (½ km östlich), An der Rüss (1 km östlich) und Beuggen (1 km nordöstlich) sowie mehrere Einzelhöfe.

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 537 Hektaren, davon sind 86 Hektaren bewaldet und 46 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 495 Metern am südwestlichsten Punkt der Gemeinde, die tiefste Stelle liegt auf 400 Metern an der Reuss.

Nachbargemeinden sind Sins im Westen und Norden, Hünenberg im Osten sowie Dietwil im Süden.

Geschichte

Man nimmt an, dass das Dorf im 8. oder 9. Jahrhundert von eingewanderten Alemannen gegründet worden ist. Im Jahr 1236 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von "Ruty" in einem Schutzbrief des Klosters Engelberg. Doch bereits fünf Jahre zuvor war ein "Freiherr von Rüthi" unter den Stiftern des Klosters Frauenthal . Dieses Ministerialengeschlecht der Habsburger verschwand jedoch in der Mitte des 14. Jahrhunderts, von ihrer Burg ist nichts erhalten geblieben. Inhaber der hohen Gerichtsbarkeit und der Landesherrschaft waren die Habsburger, die das Dorf dem Amt Meienberg zuteilten. Die erste Kirche datiert von 1265.

Im Jahr 1415 eroberte Luzern das Amt Meienberg, musste es aber 1425 an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zurückgeben. Aus den eroberten Gebieten wurden die Freien Ämter gebildet, eine Gemeine Herrschaft . Die niedere Gerichtsbarkeit gehörte seit dem Verschwinden der Freiherren von Rüthi den Herren von Hünenberg, danach dem Kloster in Kappel am Albis; sie wurde schliesslich 1498 an die Stadt Zug verkauft. Die Zuger konnten dadurch einen grossen Einfluss auf das Dorf ausüben, obwohl es rechtlich gesehen zum gemeinsamen Besitz der Eidgenossen gehörte. Dies führte häufig zu Kompetenzstreitigkeiten. Auch die Pfarrherren stammten stets aus Zug. An der Reuss wurde Gold gewaschen, die Vorkommen waren allerdings um 1630 erschöpft.

Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz und riefen die Helvetische Republik aus. Oberrüti gehörte zum Distrikt Muri im kurzlebigen Kanton Baden. Die helvetische Verfassung von 1802 sah die Zugehörigkeit zum Kanton Zug vor, doch Napoléon Bonaparte verfügte im Februar 1803 den Anschluss an den Kanton Aargau.

1869 wurde die Aargauische Südbahn gegründet, um einen Anschluss an die sich in Bau befindende Gotthardbahn zu schaffen. Nachdem die Linienführung von Sins direkt nach Cham früh aufgegeben worden war, sahen die Pläne einen Bahnhof weit abseits des Dorfes auf der gegenüberliegenden Seite der Reuss vor. Doch Oberrüti setzte sich erfolgreich dafür ein, dass die Reussbrücke zwei Kilometer weiter südlich gebaut wurde, wodurch auch der Bahnhof viel näher beim Dorf zu liegen kam. Der Abschnitt Muri - Rotkreuz konnte schliesslich am 1. Dezember 1881 eröffnet werden.

Viele Jahrhunderte lang mäandrierte die Reuss sehr stark und trat mehrmals über die Ufer. Nach einer besonders verheerenden Überschwemmung im Jahr 1911 beschloss der Kanton eine Flusskorrektion. Diese konnte jedoch erst in den 1930ern beendet werden. Bis in die 1950er wurde fast die gesamte Reussebene trockengelegt. Ein kleiner Rest des ehemaligen Feuchtgebietes steht heute unter Naturschutz .

Bis weit ins 20. Jahrhundert blieb Oberrüti ein kleines Dorf, das hauptsächlich von der Landwirtschaft lebte. Während vielen Jahrzehnten stagnierte die Bevölkerungszahl. Doch dann sorgten die Eröffnung der Autobahn A14 in unmittelbarer Nähe sowie die Nähe zu den Agglomerationen von Luzern und Zug für einen Wachstumsschub. Das Dorf entwickelte sich zu einer Wohngemeinde und die Bevölkerungszahl stieg seit 1970 um fast das Dreifache.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb gebogene schwarze Hirschstange mit kleeblattartigem Grind." Das heute verwendete Wappen taucht erstmals 1612 auf einer Standesscheibe der Stadt Zug auf. Ursprünglich war es das Wappen der Edlen von Rüti bei Rohrbach im Kanton Bern gewesen, das jedoch nach deren Aussterben freigeworden war. 1933 wurde es definitiv eingeführt und löste damit das zwischenzeitlich verwendete Wappen (eine Axt auf rotem Grund) ab.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1900 409
1930 461
1950 479
1960 471
1970 437
1980 506
1990 714
2000 1097

Am 31. Dezember 2004 lebten 1208 Menschen in Oberrüti, der Ausländeranteil betrug 6,9 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 73,2 % römisch-katholisch und 19,0 % reformiert; 1,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 97,2 % gaben Deutsch als Hauptsprache an.

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung , übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat . Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren ( Mehrheitswahlverfahren ) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Thomas Isler, Gemeindeammann
  • Gerhard Stucki, Vize-Gemeindeammann
  • Werner Küttel
  • Hans Villiger
  • Markus Wyss

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Muri zuständig. Oberrüti gehört zum Friedensrichterkreis Sins.

Wirtschaft

In Oberrüti gibt es rund 270 Arbeitsplätze, davon 30 % in der Landwirtschaft, 38 % in der Industrie und 32 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den Agglomerationen der Städte Luzern und Zug.

Verkehr

Die Hauptstrasse Lenzburg - Luzern führt mitten durch Oberrüti. Ein Anschluss der Autobahn A14 liegt rund vier Kilometer südlich. Das Dorf besitzt eine Bahnstation an der SBB -Eisenbahnlinie Aarau - Arth-Goldau. Ausserdem verkehrt hier eine Buslinie der Gesellschaft "Busbetrieb Seetal-Freiamt" zwischen den Bahnhöfen von Sins und Gisikon-Root.

Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule . Die Oberstufen der obligatorischen Volksschule können in Sins besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Wohlen.

Literatur

Franz Stöckli und Ulrich Wismer: Dorfgeschichte Oberrüti, 2004, herausgegeben von der Einwohnergemeinde Oberrüti

Weblinks


Koordinaten: 47° 10' N, 8° 24' O

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Oberrüti aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Oberrüti verfügbar.

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