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Letzte Änderung für Artikel Geschichte Wiesbadens: 18.01.2006 17:58

Geschichte Wiesbadens

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Diese Seite beschäftigt sich mit der Geschichte der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge und Römerzeit

Die ersten Besiedlungsspuren im Wiesbadener Stadtgebiet datieren aus dem Neolithikum .

In der spätaugusteischen Zeit (um 6 bis 15 nach Christus) wurde von den Römern eine Befestigung errichtet. Die heißen Quellen werden erstmalig 77 in dem Werk Naturalis historia von Plinius dem Älteren beschrieben. Mit dem Ausbau der Thermen wird eine römische Siedlung begründet, die 121 unter dem Namen Aquae Mattiacorum erstmalig Erwähnung findet. Der Name bezieht sich auf den hier ansässigen chattischen Stamm der Mattiaker. 259 / 260 wird die Befestigung von den Alemannen erobert und zu weiten Teilen zerstört. Das Gebiet um Wiesbaden diente, als Mainzer Vorposten den Römern als Sammellager für Eroberungszüge in die Wetterau und an die Elbe, in diesem Zusammenhang wurde eine Wasserleitung errichtet, welche den römischen Truppen Quellwasser aus dem Taunus lieferte. Diese Wasserleitung wurde irrtümlich als Verteidigungsmauer gedeutet und trägt heute noch die Bezeichnung Heidenmauer. Die Wasserleitung (s.a. Aquädukt ) ist nur in Fragmenten erhalten und ist damit das älteste erhaltene Bauwerk Wiesbadens aus der Zeit des römischen Reiches .

Völkerwanderung und Mittelalter

Im 6. Jahrhundert verdrängen die Franken die Alemannen und errichten im 8. Jahrhundert einen Königshof . Einhard , der Biograf Karls des Großen, erwähnt um 828 / 830 Wisibada, die früheste Überlieferung des Namens Wiesbaden.

In den 70er Jahren des 12. Jahrhunderts werden die Grafen von Nassau mit den Herrschaftsrechten in und um Wiesbaden belehnt. Im Jahre 1242 erobert der Erzbischof von Mainz die Stadt und lässt sie niederbrennen. Vermutet wird eine Erhebung Wiesbadens zur Reichsstadt im Jahr 1232 , was den Grund für die Zerstörung liefern könnte. 1270 kehrt Wiesbaden zur Grafschaft Nassau zurück.

Kaiser Ludwig der Bayer stellt Nassau 1329 das Münzprivileg aus und in Wiesbaden werden Münzen geprägt.

Der Kochbrunnen wurde 1366 erstmals als "Brühborn" erwähnt. Er führt 15 Quellen zusammen und war im 19. Jahrhundert Zentrum der Wiesbadener Trinkkur. Die 66°C heiße Natrium-Chlorid-Therme ist die bekannteste Quelle der Stadt und liefert 346 Liter Heilwasser pro Minute.

Während des Bauernkrieges erheben sich 1525 auch die Wiesbadener und verlieren nach ihrer Niederschlagung alle erteilten Privilegien, erst 1566 erhalten sie diese wieder. Mit der Ernennung Wolf Dentheners zum evangelisch-lutherischen Pfarrer wird 1543 die Reformation in Wiesbaden eingeführt. Im gleichen Jahr wird eine Lateinschule begründet, die als Vorbereitung für das Gymnasium in Idstein dient und später zur heutigen Diltheyschule wird.

Von 1609 bis 1610 wird das alte Rathaus erbaut, das älteste noch existierende Gebäude in Wiesbaden. Die meisten älteren Gebäude sind zwei Bränden in den Jahren 1547 und 1561 zum Opfer gefallen.

Nassauische Residenz (ab 1744)

Nach dem Übergang des Fürstentums an die Usinger Linie des Hauses Nassau wird das Biebricher Schloss, ursprünglich ein Gartenhaus, welches zur Sommerresidenz erweitert wurde, 1744 zur Hauptresidenz und 1806 wird Wiesbaden Regierungssitz und Hauptstadt des Herzogtums Nassau.

1771 erteilte der Fürst von Nassau-Usingen eine Konzession für das Glücksspiel in Wiesbaden. Ab 1810 befand sich die Spielbank Wiesbaden im alten Kurhaus. Nachdem ein Reichsgesetz von 1872 die Schließung der Spielbanken zur Folge hatte, konnte das Spiel erst 1949 im Foyer des Theaters wieder aufgenommen werden. Heute befindet sich die Spielbank im ehemaligen Weinsaal des Kurhauses. In der Spielbank versuchten auch der russische Dichter Fjodor Dostojewski (welcher daraus wohl einen Teil seiner Inspiration für seinen Roman Der Spieler bezog) und der Komponist Richard Wagner ihr Glück.

Aufstieg zur Weltkurstadt (1852 bis 1918)

Wiesbadener Kurhaus
Wiesbadener Kurhaus

1818 legt der Architekt Christian Zais Baupläne und Gutachten vor, die die Grundlage für das historische Fünfeck bieten, den alten Stadtkern, der von 5 geraden Straßen begrenzt wird. Von 1847 bis 1855 wird die russisch-orthodoxe Kirche am Neroberg als Grabkirche der Herzogin Elisabeth Michailowna errichtet, und 1862 wird die Marktkirche eingeweiht. (Siehe auch Kapitel "Sehenswertes")

Im Deutsch-Österreichischen Krieg wird Nassau österreichischer Bündnispartner und 1866 nach dem verlorenen Krieg von Preußen annektiert. 1867 wird der Regierungsbezirk Wiesbaden gebildet. In der Folgezeit wird Wiesbaden als Kurbad, Kongressstadt und Verwaltungssitz weiter ausgebaut und erlebt einen großen Aufschwung. Die Zeit um die folgende Jahrhundertwende gilt als die Blütezeit der Stadt. Wiesbaden wird zur Weltkurstadt und als Nizza des Nordens bezeichnet. Kaiser Wilhelm II. besucht die Stadt regelmäßig zur Sommerfrische. Im Gefolge des kaiserlichen Hofstaats kommen zahlreiche Adlige, Künstler und wohlhabende Unternehmer in die Stadt und lassen sich dort zunehmend auch nieder. Im Auftrag von Kaiser Wilhelm II. wurde das heutige Hessische Staatstheater 1894 von den Wiener Architekten Fellner und Helmer gebaut; das prunkvolle repräsentative Foyer im Rokoko -Stil 1902 angefügt.

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wächst die Stadt enorm. Die Einwohnerzahl steigt zwischen 1840 (rd. 11.650) und 1910 (rd. 109.000) um nahezu das Zehnfache. Umfangreiche Stadterweiterungen werden notwendig. Neben den heute unter Flächendenkmalschutz stehenden Villengebieten Ost (zwischen Frankfurter und Bierstadter Straße) und Nord (um das Nerotal) entstehen in dieser Epoche vor allem die neuen Wohngebiete um die in einem Viertelkreisbogen von Süd nach West um das Historische Fünfeck verlaufende Ringstraße (Kaiser-Friedrich-Ring und Bismarckring). Hervorzuheben sind hier das im Nordwesten gelegene Feldherrnviertel, das südlich angrenzende Rheingauviertel und das Dichterviertel, die ihre Namen den entsprechenden Straßenzügen verdanken. Im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört, gibt es hier noch heute viele Villen und Häuser im Baustil des Historismus , Klassizismus und Jugendstils .

Wiesbaden um 1900
Wiesbaden um 1900

Von 1884 bis 1887 wird das neue Rathaus erbaut und 1888 wird die Nerobergbahn in Betrieb genommen, die vom Ende des Nerotals zum Neroberg hochführt. (Siehe auch Kapitel "Sehenswertes")

Neben der Heidenmauer wurde das Römertor 1902 als Anlage mit überdachter Holzbrücke errichtet. Im Römischen Freilichtmuseum neben dem Römertor sind heute Kopien von in Wiesbaden gefundenen Steintafeln aus der Römerzeit ausgestellt.

Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg (1919 bis 1945)

Nach dem Ersten Weltkrieg wird Wiesbaden 1918 von der französischen Armee besetzt, 1921 wird hier das Wiesbadener Abkommen über die deutschen Reparationszahlungen an Frankreich geschlossen. 1925 wird Wiesbaden Hauptquartier der britischen Rheinarmee bis zum Abzug der Besatzungsmächte aus dem Rheinland 1930 .

1929 wird der Flughafen bei Wiesbaden- Erbenheim eröffnet. Unter anderem von hier aus sind im Rahmen der Berliner Luftbrücke während der Blockade Westberlins nach dem Zweiten Weltkrieg Versorgungsflüge mit Frachtmaschinen, den so genannten Rosinenbombern, gestartet.

Rolle als hessische Landeshauptstadt (nach 1945)

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Wiesbaden vergleichsweise wenig zerstört wurde, wird die Stadt 1945 von US-amerikanischen Truppen besetzt. Die rechtsrheinischen Mainzer Vororte Amöneburg, Kastel und Kostheim werden durch Anordnung der Militärregierung dem Stadtkreis Wiesbaden zugeordnet. General Dwight D. Eisenhower gründet das Land Groß-Hessen, Wiesbaden wird Hauptstadt. Nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 wird Wiesbaden Landeshauptstadt des neuen Bundeslandes Hessen sowie Sitz des Bundeskriminalamtes und des Statistischen Bundesamtes. Zudem wird Wiesbaden Hauptquartier der US Air Force für Europa (USAFE) .

Wikilinks

Literatur

  • Baedeker Wiesbaden Rheingau, Karl Baedeker Verlag, Ostfildern-Kemnat, Österreich, 2001

Wikipedia

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