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Letzte Änderung für Artikel Lohra: 08.02.2006 18:02

Lohra

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Wappen Karte
Dorfwappen Lohra Deutschlandkarte, Position von Lohra hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk : Gießen
Landkreis : Marburg-Biedenkopf
Geografische Lage :
Koordinaten: 50° 44' N, 08° 38' O
50° 44' N, 08° 38' O
Höhe : 210 m ü. NN
Fläche : 49,18 km²
Einwohner : 5.781 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 118 Einwohner je km²
Postleitzahl : 35102
Vorwahl : 06462 oder 06426
Kfz-Kennzeichen : MR
Gemeindeschlüssel : 06 5 34 013
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Heinrich-Naumann-Weg 2
35102 Lohra
Website: www.lohra.de
E-Mail-Adresse: info@lohra.de
Politik
Bürgermeister : Hermann Brand, ab 01.04.2006 Georg Gaul ( parteilos )

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lohra ist eine Gemeinde im Landkreis Marburg-Biedenkopf im Regierungsbezirk Gießen des Bundeslands Hessen.

Das Lohraer Gemeindegebiet erstreckt sich mit einer Fläche von 49 km² über das mittlere Salzbödetal und den Versgrund. Nachbargemeinden sind neben Weimar/Lahn im Nordosten, Fronhausen im Osten und westwärts Gladenbach im gleichen Landkreis, auch die Stadt Lollar, Wettenberg und Biebertal im Landkreis Gießen sowie Bischoffen im Lahn-Dill-Kreis.

Die Gemeinde Lohra befindet sich im sog. Marburger Land. Zusammen mit den Gemeinden Fronhausen, Weimar und Ebsdorfergrund bildet die Gemeinde Lohra den Südkreis des Landkreises Marburg-Biedenkopf . Fälschlicherweise wird die Gemeinde Lohra des öfteren dem sog. Hessischen Hinterland zugeordnet, dabei waren die Dörfer der Gemeinde nie Bestandteil des Altkreises Biedenkopf, aus dessen Dörfern sich das Hinterland zusammensetzt.

Lohra zählt etwa 6.000 Einwohner, davon ca. 2.500 im namensgebenden Ortsteil.

Die Gemeinde Lohra mit ihren 10 Ortsteilen
Die Gemeinde Lohra mit ihren 10 Ortsteilen

Die Gemeinde umfasst die Ortsteile:

  • Altenvers (ca. 600 Einw.)
  • Damm / Etzelmühle (ca. 270 Einw.)
  • Kirchvers (ca. 1.000 Einw.)
  • Lohra (ca. 2.500 einw.)
  • Nanz-Willershausen (ca. 280 Einw.)
  • Reimershausen (ca. 140 Einw.)
  • Rodenhausen (ca. 240 Einw.)
  • Rollshausen (ca. 310 Einw.)
  • Seelbach und (ca. 80 Einw.)
  • Weipoltshausen (ca. 620 Einw.)


Durch das nördliche Gemeindegebiet verläuft die Bundesstraße 255 zwischen Marburg und Herborn. Die Aar-Salzböde-Bahn zwischen Niederwalgern und Herborn wurde zwischenzeitlich stillgelegt.

Geschichte

Von der frühen Besiedlung Lohras zeugt das 1931 entdeckte Steinkammergrab am Gernstein, das der ausklingenden Jungsteinzeit zuzuordnen ist.
Das Steinkammergrab von Lohra, 1931
Das Steinkammergrab von Lohra, 1931
Die hier bestatten Männer, Frauen und Kinder, deren Zahl sich auf ca. 20 Personen belaufen haben muss, wurden überraschender Weise verbrannt. Außerdem war den Toten für ihre Reise ins Jenseits im Gegensatz zu den anderen Steinkammergräbern Nordhessens, reichlich Keramik und andere Alltagsgegenstände mitgegeben worden. Henkelbecher (die aufgrund ihrer Einzigartigkeit auch als "Lohraer Becher" in die Fachsprache der Archäologie Eingang gefunden haben), Tassen, Schalen, eine Serpentinaxt, ein kleines Steinbeil sowie eine retuschierte Kieselschieferklinge und Bronzeblechstückchen waren im Fund enthalten. Einige Fundstücke werden seit 1931 im Hessischen Landesmuseum in Kassel aufbewahrt.


Erstmals erwähnt wird Lohra in einer Eintragung in das Güterverzeichnis des Benediktinerklosters Fulda in der Mitte des 8. Jahrhunderts und wenig später im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch als "loco lare":

Gerbrechti in Larere. Regnante itaque Karolo piissimo rege, presidentque huic loco Gundelando, primo abbate tradiderunt ad Lauresham St. Nazario, Castwich et Gerbrecht, filius eius res suas in pago Logenehe in villis Larere marca (et in Duda marca) scilicet Campos, Prata, aquas aquarumque decursus. 769, Dec. 1.Karlus, Rex Gundelando, abbas.

Die dt. Ãœbersetzung lautet:

Gerbrechts (Besitz) in Lohra. Unter Regierung Karls, des frommen Königs, und unter der Leitung des ersten Abtes dieses Klosters, Gundeland, haben Kastwich und dessen Sohn Gerbrecht an Lorsch, dem heiligen Nazarius, ihren besitz im Lahngau, in den Orten Lohra (und in der Duda Mark) geschenkt, und zwar Felder, Wiesen, Wälder, Gewässer und Wasserläufe. 769 , Dezember 1. Karl, der König Gundeland, Abt.

Der Name "lare" kann der altgermanischen, vorfränkischen Sprachschicht zugeordnet werden und bedeutet möglicherweise "Ort am Wasser". Wer vor den Franken in Lohra siedelte, ist bis heute noch nicht endgültig gesichert, wahrscheinlich waren dies aber die Kelten (bis ca. 50 v.Chr.) und danach die germanischen Chatten, später als Hessen bekannt, die möglicherweise Lohra zu seinem Namen verhalfen.

Im 8. / 9. Jahrhundert scheint Lohra Gerichtsstätte (damals "Malstatt") der fränkischen Gaugrafschaft, als pagus lare (Gau Lohra) bezeichnet, die der später überlieferten Grafschaft Ruchesloh entsprach, gewesen zu sein.
Der mittelalterliche Ortskern Lohras im 13. Jahrhundert
Der mittelalterliche Ortskern Lohras im 13. Jahrhundert
Religiöser Mittelpunkt dieser Gaugrafschaft scheint ein Flurstück namens Retschloh (d.h. Ruchesloh) bei Oberweimar sowie die dortige Martinkskirche gewesen zu sein, auch dort wurde die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Das Territorium der Gaugrafschaft reichte bis ins Amöneburger Becken und an den Vogelsberg und scheint ungefähr den Raum der späteren Lahn - Ohm -Grafschaft eingenommen zu haben.

Etwa um 1238 wurde die heutige ( spätromanische ) Kirche erbaut

In der Grafschaft Ruchesloh, die 1237 an das Erzstift Mainz gelangte, war Lohra Mittelpunkt eines Gerichts (Gerichte Lohr), das den Verser Grund sowie Teile der heutigen Gemeinde Fronhausen umfasste. Allen verwertbaren zeitgenössischen Dokumenten zufolge setzte sich die Grafschaft Ruchesloh aus den Centen (Hundertschaftsbezirken) in den Gebieten um Amöneburg, Buseck, Ebsdorf, Gladenbach, Homberg/Ohm, Kirchberg (um Lollar), Kirtorf, Lohra, Londorf, Merlau und Reizberg (um Niederweimar) zusammen.

Das sog.Gerichte Lohr im Spätmittelalter
Das sog.Gerichte Lohr im Spätmittelalter

Im Jahre 1366 brannte der Graf von Nassau auf einem Rachfeldzug gegen den hessischen Landgrafen Lohra nieder, die Dorfbevölkerung floh in die Wälder, die reichsten und angesehensten Dorfbewohner wurden von den Nassauern zusammen mit dem gesamten Vieh verschleppt, um sie dann für ein hohes Lösegeld wieder freipressen zu lassen.

Nach der Aufteilung der Landgrafschaft durch Philipp den Großmütigen 1567 kam Lohra zu Hessen-Marburg.

Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden durch Hessen zogen, brachen für die Dörfer der heutigen Gemeinde harte Zeiten an: Viele Bewohner flohen nach Marburg und fanden auf dem Landgrafenschloss Zuflucht, während ihre Dörfer von marodierenden Landsknechten geplündert wurden. Als 1648 durch den Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet wurde und auch der Hessische Krieg zu Ende ging, kamen der nördliche Teil Hessen-Marburgs, also auch Lohra, zu Hessen-Kassel.

Noch vor dem Ersten Weltkrieg bahnte sich für Lohra die Wandlung zur Arbeiterwohngemeinde an, ein Prozess, der sich zwischen den beiden großen Kriegen fortsetzte.

1946 , bedingt durch die Heimatvertriebenen, stieg die Einwohnerzahl in einem gesunden Verhältnis zum vorhandenen Wohnraum an.

1952 wurde das Heimatlied Lohra über'm Wiesengrund zur 1200-Jahrfeier der Ersterwähnung des Dorfes im Jahre 752 von Dr. Reinnhard Ide komponiert. Der Text stammt von Wilhelm Ide.

Seit 1972 und 1974 bilden die früher selbständigen Gemeinden Lohra, Damm, Nanz-/Willershausen, Rodenhausen, Reimershausen, Kirchvers, Altenvers, Weipoltshausen, Rollshausen und Seelbach die heutige Großgemeinde Lohra.

Wappen

Das Wappen, das die Gemeinde zur 1200-Jahrfeier 1952 erhalten hat, zeigt im geteilten Schild: oben im goldenen (gelben) mit blauen Schindeln bestreuten Feld, einen wachsenden blauen Löwen; unten im blauen Feld ein goldenes durchgehendes Schrägkreuz, von zwölf goldenen Kreuzchen bewinkelt..

Der Löwe steht für die Grafen von Solms, das Schrägkreuz, in geänderter Farbgebung, für die Herren von Merenberg .

Töchter und Söhne der Gemeinde

Partnerschaften

Die Gemeinde Lohra unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Literatur

  • Huth, Karl: Die Gemeinde Lohra und ihre 10 Ortsteile im Wandel der Jahrhunderte, 1989

Weblinks

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Wikipedia

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