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Letzte Änderung für Artikel Akademisches Gymnasium (Wien): 19.02.2006 14:53

Akademisches Gymnasium (Wien)

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Das Akademische Gymnasium in Wien wurde 1553 gegründet und ist damit das älteste Gymnasium Wiens. Die Schulausrichtung ist humanistisch und verglichen mit anderen traditionellen Gymnasien der Stadt eher liberal. Die derzeitige Schüleranzahl beträgt ca. 600 Schüler, welche auf 23 Klassen aufgeteilt sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

16.-18. Jhdt.

Zur Gründungszeit des Gymnasiums hatte die Universität Wien das Privileg, über die Errichtung von Unterrichtsanstalten zu entscheiden.Im März des Jahres 1553, erhielten die Jesuiten die Erlaubnis der Universität, somit war das die Geburtsstunde des Akademischen Gymnasiums. Die primären Lehrziele des ausschließlich jesuitischen Lehrkörpers war die Vermittlung religiösen Wissens, das Praktizieren des katholischen Glaubens und die Festigung der religiösen Einstellung der Schüler. Die damalige Unterrichtssprache war Latein.

18.-20. Jhdt.

Im Jahre 1773 löste der damalige Papst Klemens XIV den Jesuitenorden auf, was zu einer Umstellung des Lehrpersonals und der pädagogischen Ziele führte. Die neuen Schwerpunkte bildeten Geschichte, Mathematik, Deutsch, Literatur und Geographie. Die Leitung des Gymnasiums wurde an die Piaristenorden übertragen. In weiterer Folge wurde das Gymnasium etwas weltoffener geleitet und der Geist der Aufklärung herrschte sowohl unter den Lehrenden als auch unter den Schülern. Ebenso wurden neue didaktische und pädagogische Maßnahmen und später auch das Schulgeld eingeführt. Als Ergebnis der Gymnasialreform im Jahre 1849 wurde das achtklassige Gymnasium mit der Maturitätsprüfung am Ende, entwickelt. Die humanistischen Aspekte kristallisierten sich immer weiter heraus, die Schwerpunkte des Unterrichts waren vor allem sprachlich-historischen Ursprungs, wobei auch die mathematisch-naturwissenschaftliche Standpunkt nicht vernachlässigt wurde. Die ersten Maturanten machten ihre finalen Prüfungen am Ende des Schuljahres 1850/51. Seit 1866 befindet sich das Gebäude des Akademischen Gymnasiums am Beethovenplatz, im ersten Wiener Gemeindebezirk. Erbaut wurde es von Friedrich von Schmidt, der auch das Wiener Rathaus entworfen hatte. Geprägt wurde das neue Gebäude vom, für Schmidt typischen, neugotischen Stil.

Die Zeit nach den Weltkriegen

Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg waren für das Gymnasium äußerst belastend, denn nur knapp konnte man einer Schließung entgehen, deren Ursache ein starker Rückgang an Schülern war. Die Bildungsstätte drohte ihren guten Ruf und ihre Attraktivität zu verlieren. Im Jahr 1938 wurden alle jüdischen Schüler, die sich nicht bereits zuvor abgemeldet haben, umgeschult. Dadurch reduzierte sich die Schüleranzahl um ungefähr 50%. Heute erinnert eine Gedenktafel an der Außenfassade des Gymnasiums an die damalige Umschulung und die Schrecken des Nationalsozialismus . Ein bekanntes Opfer der damaligen Maßnahmen war der spätere Nobelpreisträger Walter Kohn . Im Laufe der Jahre erlangte das Gymnasium die alte Reputation wieder und erfreute sich hoher Zugangsraten. Immer stärker wurde die Betonung auf die humanistische Ausbildung gelegt, welche vor allem durch das breite Sprachenangebot, schulische Theateraufführungen auf hohem Niveau und zahlreiche musikalische Veranstaltungen des Schulchors, auch der breiten Öffentlichkeit demonstriert wurde.

Aktuell

Heute gehört die Schule, abgesehen von einigen trendmäßigen Schwankungen, zu den besten Gymnasien Wiens. Die Schwerpunkte liegen weiterhin auf einem breiten sprachlichen Fundament, welches auch eine Ausbildung in Sprachen wie Latein oder Altgriechisch , beinhaltet. Ergänzend dazu werden auch vielfältige Projekte veranstaltet und unverbindliche Aktivitäten angeboten. Das offizielle Ziel des Akademischen Gymnasiums ist die Allgemeinbildung , die wiederum auf ein späteres universitäres Studium vorbereiten soll.

Probleme

Ein sehr aktuelles und dringendes Problem ist das knappe Budget der Schule. Aufgrund der hohen Schüleranzahl ist der Schulbetrieb dementsprechend aufwendig, was sich vor allem im akuten Platz- und Ressourcenmangel manifestiert. Die kunstvoll gestalteten Fresken , die das Innere der Schule schmücken, müssen oft restauriert werden, da sie dem österreichischen Denkmalschutz unterliegen. Dementsprechend wird das letztendlich verfügbare Budget sehr sparsam verwaltet und eingesetzt. Aufgrund der prekären finanziellen Lage, müssen vor allem dringende aber sehr kapitalbindende Investitionen, wie die Beschaffung neuer Computer für den Unterricht oder das Erweitern des Turnsaales immer wieder verschoben werden.

Bekannte SchülerInnen und AbsolventenInnen

  • Ludwig Adamovich , Präsident des Verfassungsgerichtshofes
  • Ignaz Franz Castelli , Schriftsteller
  • Caspar Einem , Innenminister, Verkehrsminister
  • Friedrich Heer, Schriftsteller
  • Hugo von Hofmannsthal , Dramatiker
  • Walter Kohn , Physiker, Nobelpreis für Chemie im Jahre 1998
  • Titu Majorescu, rumänischer Ministerpräsident
  • Tomáš Garrigue Masaryk , Gründer der Tschechoslowakei , Staatspräsident
  • Ludwig von Mises , Ökonom
  • Johann Nestroy , Schauspieler, Dichter
  • Doron Rabinovici , Schriftsteller
  • Erwin Ringel , Arzt,Vertreter der Individualpsychologie
  • Arthur Schnitzler , Schriftsteller, Dramatiker
  • Erwin Schrödinger , Physiker, Nobelpreis für Physik im Jahre 1933
  • Franz Schubert , Komponist
  • Andreas Vitásek , Kabarettist, Regisseur

Literatur

  • Festschrift zum 450. Jubiläum der Schulgründung, Akademisches Gymnasium Wien 1553-2003

Weblinks


Koordinaten: 48° 12' 5" N, 16° 22' 34" O

Wikipedia

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