fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Hermann Brill: 18.01.2006 16:52

Hermann Brill

Wechseln zu: Navigation, Suche

Hermann Louis Brill (* 9. Februar 1895 in Gräfenroda; † 22. Juni 1959 in Wiesbaden) war ein deutscher Politiker, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Thüringens erster Regierungspräsident nach dem Zweiten Weltkrieg .

Hermann Brill wurde im thüringischen Gräfenroda als ältestes von fünf Kindern eines Schneidermeisters geboren. Von 1901 bis 1909 besuchte er die Bürgerschule in Ohrdruf und von 1909 bis 1914 das Herzog-Ernst-Seminar in Gotha, um Lehrer zu werden.

Seine politische Karriere begann 1918 , als er in die USPD eintrat. Keine zwei Jahre später wurde er Mitglied des Thüringer Landtags, welchem er ohne Unterbrechung bis 1933 angehörte. 1922 verließ er die USPD und wechselte zur SPD . Nach einem Jura-Studium promoviert er 1929 zum Dr. jur.. 1932 war Brill außerdem Abgeordneter des Reichstages .

Nachdem bereits im Januar 1930 eine bürgerlich-nationalsozialistische Koalition die Regierung in Thüringen übernommen hatte, begann für Hermann Brill der Kampf gegen den Nationalsozialismus. Als Mitglied des thüringischen Staatsgerichtshofes sowie als Landtagsabgeordneter bemühte er sich, vor allem die Politik des nationalsozialistischen Innen- und Volksbildungsministers Wilhelm Frick zu entlarven. Als Vorsitzender eines Untersuchungsausschusses, den der thüringische Landtag zur Untersuchung der Praktiken Fricks 1932 eingesetzt hatte, lud Brill auch Adolf Hitler als Zeugen vor. Dieses Zusammentreffen war für Brill eine Erfahrung, die dazu führte, dass er sich zum Widerstand gegen Hitler entschloss. Nachdem Hitler in Deutschland an die Macht gekommen war, trat Brill aus der SPD im Mai 1933 aus, weil er von der passiven Haltung der Sozialdemokraten gegenüber Hitler enttäuscht war. Ein Jahr später gründete er in Berlin zusammen mit dem Buchhändler Otto Brass die Widerstandsgruppe Deutsche Volksfront , zuvor war er führend in der Widerstandsbewegung „ Neu Beginnen “. Brill schrieb während dieser Zeit Aufsätze und Flugblätter und wurde mehrfach von der Gestapo verhaftet. Wegen Hochverrats wurde er schließlich zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Vier Jahre verbrachte er im Zuchthaus Brandenburg-Görden.

Ende 1943 wurde er ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Dort gründete er am 5. Juli 1944 ein illegales deutsches Volksfrontkomitee und wurde dessen Vorsitzender. Weitere Mitglieder waren Werner Hilpert , Walter Wolf und Ernst Thape . Auf Brills Initiative hin fand am 19. April 1945 nach der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald ein Treffen statt, auf dem das Buchenwalder Manifest der demokratischen Sozialisten verabschiedet wurde.

Nach der Befreiung des Lagers 1945 begann er damit, im Auftrag der amerikanischen Besatzungsmacht einen Plan zum administrativen Wiederaufbau Thüringens zu entwickeln. Im Mai 1945 gründete er den Bund demokratischer Sozialisten in Thüringen. Nach Ansicht Brills hatten sowohl SPD als auch KPD in der Weimarer Republik versagt. Um den demokratischen Sozialismus zu verwirklichen, mussten nach seiner Auffassung beide Parteien miteinander verschmelzen. Im Juni 1945 wurde er zum Thüringer Regierungspräsidenten ernannt - ein Amt, das er bereits im Juli auf wieder verlor, nachdem Thüringen Teil der sowjetischen Besatzungszone geworden war. Seine Vorstellungen über den Neubeginn der deutschen Arbeiterbewegung kollidierten jedoch mit denen der sowjetischen Besatzungsmacht. Zweimal wurde Brill verhaftet und verhört. Schließlich erklärten ihn die sowjetischen Machthaber in seinem Heimatland Thüringen zur Unperson. Ende 1945 verließ er schließlich Thüringen und begann in Berlin für die Amerikaner zu arbeiten. Von Juli 1946 bis 1949 war Brill Chef der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden. Bis zu seinem Tod 1959 arbeitete er als Berater der hessischen Landesregierung. 1948 war er Mitglied des Verfassungskonvents in Herrenchiemsee und arbeitete am Grundgesetz für Deutschland mit. Von 1949 bis 1953 war er Mitglied des Deutschen Bundestags und u.a. im Auswärtigen Ausschuss, im Rechts- und Verfassungsausschuss und im Berlin- und Gesamtdeutschen Ausschuss tätig.

Später unterrichtete Hermann Brill als Honorarprofessor an den Universitäten von Frankfurt am Main und Speyer. Die Einführung der Politologie als Studienfach geht auf ihn zurück. In seinem letzten Lebensjahrzehnt verfasste Brill zahlreiche Publikationen zu heute noch aktuellen Themen wie den Rechtsfragen der Wiedervereinigung und einer Verwaltungsreform .

Werke

  • Hermann Brill, Gewaltenteilung im modernen Staat, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, 1956, Heft 7, Seiten 385 - 393.
  • Hermann Brill, Das sowjetische Herrschafts-System: Der Weg in die Staatssklaverei, 1951, Köln

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hermann Brill aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Hermann Brill verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de