fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Rheine: 19.02.2006 15:22

Rheine

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen Karte
Wappen Rheine Position von Rheine (Westfalen) innerhalb Deutschlands
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk : Münster
Kreis : Steinfurt
Fläche : 145,08 km²
Einwohner : 76.374 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 527 Einwohner je km²
Höhe : 27-90 m ü. NN
Postleitzahlen : 48429, 48431, 48432
(bis 1993: W-4440)
Telefonvorwahlen : 05971, 05975, 05459
Geografische Lage :
Koordinaten: 52° 17' n. Br., 7° 26' ö. L.
52° 17' n. Br., 7° 26' ö. L.
Kfz-Kennzeichen : ST
Gemeindeschlüssel : 05 5 66 076
Gliederung des
Stadtgebiets:
11 Stadtteile,
5 Stadtbezirke
Offizielle Website: www.rheine.de
E-Mail-Adresse: Stadt Rheine
Politik
Bürgermeister : Angelika Kordfelder ( SPD )
seit 2004
Mehrheits partei
im Stadtrat:
CDU

Rheine an der Ems ist eine Stadt in Westfalen. Ihre Bürger sind die Rheinenser, das Adjektiv hingegen lautet Rheiner (z. B. "Rheiner Bürger").

Diese größte Stadt im Kreis Steinfurt liegt nördlich von Münster, westlich von Osnabrück und östlich von Enschede am Rand des westfälischen Münsterlandes zum Bundesland Niedersachsen, unweit der Grenze zu den Niederlanden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Archäologische Funde zeugen davon, dass der Raum Rheine bereits ab der mittleren Bronzezeit, etwa um 2100 v. Chr., besiedelt war. Frühe menschliche Besiedelungen (600 bis 500 v. Chr.) sind belegt durch Ausgrabungen im Ortsteil Altenrheine am alten Rheiner Berg. In Altenrheine befindet sich auch ein Großstein- oder Hünengrab aus Findlingsblöcken.

Ein wichtiger Fernweg, der in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht, führte von Xanten am Niederrhein in Rheine über die Ems und weiter bis nach Magdeburg. Die frühe Besiedlung des Raumes und die Anlage der großen Gräberfelder werden mit dem Vorhandensein dieser Straße in Zusammenhang gebracht. Nach Ansicht der Vor- und Frühgeschichtler ist es ein germanischer Handelsweg, der dann den Römern für ihre Einfälle ins freie Germanien diente. Bei Rheine haben sich danach in den Jahren 14/ 15 n.Chr. die Heeresgruppen des Germanicus auf ihrem Vormarsch getroffen; von hier aus hat der Unterfeldherr Caecinna sich mit seinen Legionen den Rückweg zum Rhein erkämpfen müssen, den ihm die Moore des Westmünsterlandes erschwerten. Diese Straße war neben dem Hellweg auch Anmarschweg Karl des Großen ins Sachsenland und Etappenstraße für einen Teil seiner Heere.

Fast dreitausend Jahre nach der ersten Besiedlung entstand im Sachsenland, das zum fränkischen Reich Karl des Großen gehörte, an einem wichtigen Fernweg über die Ems ein Hofgut auf einer alten keltisch-germanischen Siedlungstelle, die Villa Reni , (der spätere Falkenhof von der Familie Valke) in dessen unmittelbarer Nähe eine Kirche gebaut wurde. Hier entstand später auch der zentrale Markt von Rheine.

Die erste urkundliche Erwähnung von „Reni” oder „Reini” für den späteren Namen der Stadt ”Rheine” findet sich 838 n. Chr. in einer Urkunde von Ludwig dem Frommen, der am 7. Juni d. J. die neue Kirche dem Benediktinerinnenstift Herford schenkte. In dem Namen, der auf die Siedlungsstelle am Fluß hinweist, lebt eine ”alte Ortsbezeichnung” fort.

Im Jahre 1310, im so genannten ”Heiligen Römischen Reich“, legte Bischof Ludwig II. die ersten Stadtbefestigungen an; am 15. August 1327 verlieh er dem Ort das Münsterische Stadtrecht .

Von 1400 bis 1527 wurde die katholische Pfarrkirche St. Dionysius gebaut. 1437 gründeten Kreuzherren das Kloster Bentlage .

Eine Markenrolle von 1469 belegt, dass es in dem Gebiet nördlich und östlich des Stadtberges, im heutigen Stadtteil Altenrheine, zehn Bauernhöfe gab, die alle noch heute existieren. 1623 lagerte der Feldherr Tilly mit seinem Heer in diesem Gebiet.

1647, Rheine gehörte zum ”Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation”, fand kurz vor dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs am 20./21. September und am 19. Oktober die Schlacht bei Rheine statt. Schwedische und hessische Soldaten auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Soldaten des römisch-deutschen Kaisers, die die Stadt besetzt hielten, standen sich im Kampf gegenüber. Rheine wurde mit glühenden Kugeln bombardiert, die die Nikolaikirche und 365 Häuser zerstörten.

1659 gründeten Franziskanermönche das erste Gymnasium in Rheine, das Dionysianum. Franziskaner waren seit 1635 in Rheine ansässig. 1816, Rheine gehörte zum selbständigen Fürstbistum Münster, wurde die Stadt dem Kreis Steinfurt zugeordnet. 1844 begann in Rheine die Industrialisierung mit dem Bau der ersten mechanisch betriebenen Textilfabrik im Münsterland. 1850 wurden die Dörfer Altenrheine, Elte, Mesum und Rheine links der Ems in das Amt Rheine eingegliedert. 1855 erreichte die Eisenbahn von Osnabrück aus Rheine (Hannoversche Westbahn), 1856 wurde die Strecke nach Emden ("Emslandstrecke") eröffnet.

1871, mit der Gründung des kaiserleichen Deutschen Reiches, wurden auch die Rheinenser zu Reichsbürgern. 1899 wurde nach siebenjähriger Bauzeit der Dortmund-Ems-Kanal fertiggestellt. Von 1899 bis 1905 wurde die St.-Antonius-Basilika in neo-klassizistischem Stil erbaut, die höchste Kirche des Münsterlandes. Viele Söhne der Stadt kehrten aus dem „großen Krieg” (1. Weltkrieg) nicht wieder heim. Zu Ehren seiner Gefallenen wurden Denkmäler errichtet, so u. a. die Hünenburg auf dem Thieberg. 1936 wurde der Heimattiergarten Bentlage, der heutige Naturzoo , eröffnet.

Der zweite Weltkrieg war auch für Rheine eine dunkle Epoche der Zeitgeschichte. Viele Bürger der Stadt verloren in dieser Zeit ihr Leben, entweder als Verfolgte des Regimes, durch Bomben feindlicher Flieger oder als Soldaten fernab der Heimat im Krieg. Mit dem Kriegsende war Rheine besetztes Gebiet. Der neue Staat, die Bundesrepublik Deutschland und die soziale Marktwirtschaft führten in der Folge auch die Stadt zu einem wirtschaftlicher Aufschwung. 1975 wurde das Amt Rheine in die Stadt eingemeindet, die Stadtfläche dadurch nahezu verdreifacht.

1977 endete auch in der traditionsreichen Eisenbahnerstadt Rheine als letztem Ort in der (damaligen) Bundesrepublik Deutschland die Dampflokära . Die Dampftraktion hatte Rheine seinerzeit zum "Wallfahrtsort" der Eisenbahnfreunde gemacht.

1986 wurde die erste Autobahnauffahrt (A 30) in Kanalhafen freigegeben. 1988 wurde die Umgehungsstraße (B 70n) fertiggestellt. 1993 wurde der 1919 eröffnete einzige Rangierbahnhof des Münsterlandes stillgelegt. 2005 wurden in Rheine über 75.000 Bürger gezählt. Viele der Zugezogenen kamen aus dem Osten und entstammen nicht dem niederdeutschen Sprachraum.

Sprache und Dialekt („usse laiwe platt”)

Rheine liegt im platten Land des niederdeutschen bzw. niedersächsischen Sprachraums. Die historische Sprache seiner Bewohner ist das Münsterländer Platt (mönsterlänner platt), ein westfälischer Dialekt der (Nieder-)Sächsischen Sprache, umgangssprachlich Plattdeutsch ( plattdüütsch ) genannt. Bis zum zweiten Weltkrieg war das Münsterländer Platt die Sprache, die die meisten Kinder zu Hause zuerst erlernten und danach erst allmählich das Hochdeutsche, das aber schon damals als Amts- und Schulsprache galt. Auch durch den Zuzug nur Hochdeutsch sprechender Menschen setzte sich das Hochdeutsche als mehrheitlich gesprochene Umgangssprache allmählich durch.

Für die damals landwirtschaftlich geprägte Region mit seinen westfälischen Menschen war Hochdeutsch vielfach eine Fremdsprache, die erst in der Schule (schwer) erlernt werden mußte. Mittlerweile nimmt die Zahl seiner Sprecher - wie überall im niederdeutschen Sprachraum rasant ab; der örtliche niedersächsische Dialekt wird mehr und mehr vom Hochdeutschen verdrängt. Die einheimische ältere Generation unterhält sich meistens noch auf „plattdüütsch” miteinander, verständigt sich aber bei Anderssprachigen mit Hochdeutsch („haugdüütsk), während die mittlere (heimische) Generation oftmals ein Mix aus nieder- und hochdeutscher Sprache benutzt. Die jüngere Generation versteht das Plattdeutsche kaum noch, und Eltern können ihren Kindern die Sprache der Vorfahren zumeist nur noch in den ländlichen Regionen um Rheine vermitteln.

Sprachbeispiel „up plattdüütsch: Dat mönsterlänsk Platt is een westfäölskt Dialekt van nedderdüütsch un neddersässisch, we int Mönsterland küert wärt. Et giw twee Formen, dat mönsterlänskt sölw un dat westmönsterläsk Platt. Sunnerheten sind Diphthongen äs t.B. uo,üö,uë un ao. Dat ao is aower egentliks een sölwstaoende Buukstaow, we tüschen dat aa un dat oo lig, also dat is, wat int Austfreeske wul åå is. Bes ton tweden Wiäldkrieg was dat mönsterläsk Platt de Spraok, we de meesten Kinner to Huus toeerst lernt häbt, men danao wuord dat all meer dat Haugdüütsk.

In plattdüütsk in Rheni wet aals tosammen küert un wie säch to de lüe: „Kiek de äs wier drin, woar iätten un drinken un fiern spaß mäck un woar use wichter un jungs küernt noch up platt küern.”

Fließgewässer in Rheine

Politik

Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Rathaus nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 :

  • CDU 23 Sitze
  • SPD 14 Sitze
  • Bündnis 90/Die Grünen 4 Sitze
  • FDP 3 Sitze

Danach stellt die CDU die Mehrheitsfraktion. Bürgermeisterin der Stadt Rheine ist allerdings seit 2004 die aus Essen stammende Ratsfrau Angelika Kordfelder (SPD).

Bildung

Grundschulen

  • Konradschule
  • Annetteschule
  • Franziskusschule Mesum
  • Edith-Stein-Grundschule
  • Canisius-Grundschule, Altenrheine
  • Ludgerusschule
  • Bodelschwingschule
  • Michaelschule
  • Marienschule Hauenhorst
  • Südesch-Grundschule
  • Diesterwegschule
  • Johannesschule
  • Kardinal von Galen Grundschule
  • Gertrudenschule

Hauptschulen

  • Overbergschule
  • Elisabethschule
  • Don-Bosco Hauptschule

Realschulen

  • Elsa-Brandström-Realschule
  • Fürstenbergrealschule

Sonderschulen

  • Grüterschule

Gesamtschulen

  • Euregio Gesamtschule

Gymnasien

  • Kopernikus-Gymnasium
  • Emsland-Gymnasium
  • Gymnasium Dionysianum
  • Gymnasiale Oberstufe des Berufskollegs

Berufskollegs

  • Berufskolleg der Stadt Rheine
  • Städt. Kaufmännische Schulen / Berufskolleg
  • Private Handelsschule Middendorf
  • Alte Michaelsschule Rheine

Stadtteile

Kernstadt, Schleupe , Elte , Mesum, Hauenhorst, Catenhorn , Altenrheine, Eschendorf (Kibitzheide), Gellendorf , Rodde, Schotthock , Dorenkamp, Dutum , Wadelheim , Bentlage .

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Antonius-Basilika
  • St. Dionysius Kirche
  • Kloster Bentlage , 1437 gegründetes Kreuzherrenkloster
  • Falkenhof-Museum in der Keimzelle der Stadt
  • In der Innenstadt findet sich noch eine ganze Reihe älterer Wohnbauten.
    • AM THIETOR 4. Giebelhaus vom Ende des 18. Jh. Der Quaderputz an der Fassade wurde 1899 aufgetragen.
    • AUF DEM THIE 6. Quaderbau des späten 18. Jh.
    • AUF DEM THIE 11. Breit gelagertes Giebelhaus. 1743 über den Kellern von zwei älteren Wohnbauten errichtet.
    • HEILIGGEISTPLATZ 2. So genanntes Strätersches Haus (Stadtbücherei). Zweigeschossiges Traufenhaus, um 1803 nach Plänen von August Reinking durch Zusammenfassung zweier Gebäude des 18. Jh. entstanden.
    • MARKT 8. Klassizistisches Backstein-Traufenhaus mit Walmdach, nach 1828 errichtet. Die Erdgeschosszone ist durch Ladeneinbauten gestört.
    • MARKT 13. Fachwerkgebäude des 17. Jh. Es wurde um 1800 mit einem Quaderputz versehen.
    • MARKT 14. Die Fassade wurde 1805 einem älteren Bau vorgeblendet. Im Inneren befinden sich noch Rokokostuckdecken und ein zierlicher Marmorkamin, sowie eine Treppe mit Balustergeländer.
    • MARKTSTR. 12. So genanntes Kannegießerhaus (Stadtarchiv). Gegen Ende des 15. Jh. errichteter und in der 1. H. des 17. Jh erneuerter Massivbau. Kreuzgratgewölbter Keller aus der Erbauungszeit. Im Saal befindet sich ein Wandkamin des 18. Jh. Bei Umbauten im 19. Jh. wurden die Fenster und Türen verändert.
    • MÜNSTERMAUER. 25. Zweigeschossiges Fachwerk-Traufenhaus des 16. Jh.
    • MÜNSTERSTR. 9. Wohl in der 1. Hälfte des 18. Jh. von Johann Hermann Niemann erbaut.
    • MÜNSTERSTR. 12. Klassizistischer Putzbau in Ecklage, um 1805 von August Reinking errichtet, 1899 umgebaut. Bei einem weiteren Umbau von 1913 wurde das Erdgeschoss für Geschäftszwecke vollkommen entkernt. Aus dieser Zeit stammt das Ecktürmchen. 1968 kam es zur Entfernung der von Vasen bekrönten Attika.
    • MÜNSTERSTR. 15/Ecke EMSSTR. 21. Expressionistischer Klinkerbau, 1926 in Anlehnung an das Hamburger Chilehaus von dem Osnabrücker Architekten Schünemann errichtet
    • MÜNSTERSTR. 37. Um 1800 wohl von August Reinking erbaut.
  • Gartenhaus am Timmermanufer. Zweigeschossiger polygonaler Backsteinbau aus der 1. Hälfte des 19. Jh., vermutlich von August Reinking errichtet.
  • Alter Friedhof. wurde Zwischen 1806 und 1835 angelegt und besitzt Zahlreiche Grabmäler des 19. Jh.
  • Naturzoo

Rad- und Wanderwege

  • 100-Schlösser-Route - ein insgesamt über 2000 km langer Radwanderweg quer durchs Münsterland am Kloster Bentlage und dem Falkenhof vorbei
  • Aa-Vechte-Tour - Radwanderweg zwischen Aa und Vechte durch das Feriengebiet Steinfurter Land
  • EmsAuenWeg - ein 110 km langer Radwanderweg an der Ems zwischen Warendorf und Rheine
  • Ems-Heide-Weide-Tour - Radwanderweg durch das Feriengebiet Links und Rechts der Ems
  • Hermannsweg - Wanderweg , beginnt in Rheine und führt am Hermannsdenkmal lang

Städtepartnerschaften

  • Borne in den Niederlanden seit 1983
  • Bernburg in Sachsen-Anhalt
  • Leiria in Portugal
  • Trakai in Litauen

Söhne und Töchter der Stadt

  • Moritz von Dobschütz (* Rheine 1831; † Belleville 1913), emigrierte 1856 in die USA und wurde erfolgreicher Unternehmer in Belleville (Illinois) .
  • Peter Funke - Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
  • Bettina Hoy - Vielseitigkeitsreiterin
  • Josef Paul Kleihues - Architekt
  • Rudolph Sprickmann Kerkerinck - Bürgermeister von Rheine in der Gründerzeit
  • Kerstin Stegemann - Fußballweltmeisterin 2003
  • Matthias Weischer - Maler
  • Josef Winckler - Schriftsteller
  • Johan Wichers - Niederländischer Marschkönig, komponierte den "Mars der Medici"
  • Muff Potter - Rockband
  • Bernhard Peters - Trainer der Hockeynationalmannschaft der Herren

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rheine aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Rheine verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de