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Letzte Änderung für Artikel Münsterländer Platt: 19.02.2006 15:11

Münsterländer Platt

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Das Münsterländer Platt (mönsterlänner platt) ist ein westfälischer Dialekt der Niedersächsischen Sprache . Es gehört damit zur Niederdeutschen Sprachgruppe (umgangssprachlich Plattdeutsch , nds.:plattdüütsch).

Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde Platt meistens als erste Sprache im Münsterland erlernt, danach setzte sich das Hochdeutsche mehr und mehr durch. Wie allen plattdeutschen Sprachen wird dem mönsterlänner platt nachgesagt, dass es sich nicht für dramatisch aggressive Kommunikation eigne. Eine Besonderheit ist der französische Einfluss auf das Vokabular.

Aus der Verschmelzung des Münsterländer Platts mit Jiddisch bzw. Rotwelsch ist die Sondersprache Masematte entstanden.

Inhaltsverzeichnis

Sprachliche Kennzeichen

Das Münsterländer Platt ist eine von vier Mundartgruppen im Westfälischen (neben Ostwestfälisch , Südwestfälisch und Westmünsterländisch; manchmal werden auch Twentisch , Grafschafter Platt und Emsländisch dazugezählt). Wie alle westfälischen Mundartgruppen ist das Münsterländische durch eine starke Diphthongierung gekennzeichnet (uo,üö,uë und ao). Das ao liegt zwischen aa und oo. In der verschriftlichten Form, gibt es keine normierten Rechtschreibregeln, sondern wird meist nach phonetischen Gesichtspunkten geschrieben.

Theater

Fast in jeder Münsterländer Gemeinde finden ein bis zwei Mal im Jahr Theateraufführungen statt. Zu meist sind es Komödien und Lustspiele, die fast ausnahmslos im Mönsterlänner Plat gespielt werden. Die Theatergruppen sind in der Regel in örtlichen Heimat- und Traditionsvereinen oder in zumeist katholischen Vereinen organisiert. So gehört die Theatergruppe De Vögnöögte Tankstiär aus Riesenbeck zur der Kolpingfamilie .

Schriftsteller

Eine typische Literaturform des Münsterländer Platt sind so genannte Döönkes , kurzgehaltene humorvolle Erzählungen, Witze und Anekdoten . "Da erzählt jemand Döönkes" meint auch umgansprachlich im Münsterland, dass die Erzählungen nicht allzu ernst zu nehmen sind.

2002 erschien erstmals das Kinderbuch der Struwwelpeter als De Struwwelpeter im Münsterländer Platt

Bekannte Autoren

Gedichte wie Dat Pöggsken (Der kleine Frosch) können von vielen älteren Münsteraner noch heute zitiert werden.

  • Heinrich Schulze-Spüntrup.

Bekannt ist Schulze-Spüntrup für seine Satire Alls dat blots för de Katt (Alles für die Katze). Eine Bauer ist eine Katze entlaufen und auf der Suche nach seiner Katze trifft er auf lauter Experten, dessen Rat den Bauern in die Mühlen der Bürokratie treiben und ihn von seinem eigentlichen Anliegen entfremden. Am Ende soll er gar zum Organspender werden, doch die Tochter Mariechen stellt nun fest: Alles was dem Bauern fehlt, ist eine Katze.

  • Werner Brüggemann

Brüggemann ist Komödiendichter. Er schrieb Kater Lampe, eine sozialkritische Komödie in vier Akten.

  • Rainer Schepper

Schepper hat zahlreiche Theaterstücke ins Münsterländer Platt übertragen.

  • Rinje Bernd Behrens

Peter kümmt inkognito (Peter kommt inkognito) ist eine Komödie in fünf Akten von Behrens für 8 Schauspieler. Das Lustspiel Dat Töttchenhotel hat er ins Münsterländer Platt übertragen. Töttchen ist ein münsterländisches Gericht aus mehr oder weniger Schlachtabfällen.

  • Käthe Averwald, Lyrikerin. Geboren am 22. Februar 1931 in Eschendorf bei Rheine.

Von ihr sind die Gedichts- und Erzählsammlungen Rausen un Nietteln (1989), Swalwenleed(1990) und Niee Wiäge(1999) bekannt.

Musik

Die Gruppe Gaitlinge ist bekannt für ihre Lieder im Münsterländer Plattdeutsch, die im vierstimmigen Chorgesang mit Zieharmonikabegleitung vorgetragen werden. Seit 1984 existiert der Kiepenkerlchor Nordwalde, der plattdeutsches Liedgut mit Döönkes versetzt vorträgt. Den Namen hat die Gruppe von einer bekannten Münsterländer Figur, den Kiepenkerl, eine Bezeichnung für wandernde Verkäufer und Marktbeschicker.

Siehe auch: Münster

Literatur

  • Klaus-Werner Kahl (2003): Wörterbuch des Münsterländer Platt. Plattdeutsch-Hochdeutsch. Aschendorff Verlag Münster. ISBN 3-40206-447-2
  • Heinrich Hoffmann, Rainer Schepper 2002: De Struwwelpeter im Münsterländer Platt. Landwirtschaftsverlag. ISBN 3-92134-507-3

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Münsterländer Platt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Münsterländer Platt verfügbar.

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