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Letzte Änderung für Artikel Aggertalbahn: 08.02.2006 23:43

Aggertalbahn

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Die Aggertalbahn ist eine 59  km lange, von Köln-Deutz ursprĂĽnglich ĂĽber Siegburg nach Derschlag verlaufende, eingleisige Eisenbahnstrecke ĂĽber Overath–Dieringhausen. ( DB-Kursbuchstrecke 459 ).

Die anschließende Stammstrecke verlief weiter über Bergneustadt nach Olpe und ist inzwischen von Dieringhausen aus stillgelegt. Der von der „Oberbergischen Bahn“ benutzte Abschnitt nach Gummersbach–Marienheide war nur ein Abzweig der Aggertalbahn, der unter Volme-Agger-Bahn behandelt wird.

Inhaltsverzeichnis

Gegenwärtiger Zustand

Der Schienenpersonennahverkehr auf der Aggertalbahn wurde 1997 vom VRS zusammen mit der Eifelbahn und der Voreifelbahn ausgeschrieben. Aufgrund dieses „Dieselvertrages“ befährt DB Regio NRW die Strecken nun mit spurtstarken dieselelektrischen Talent -Triebwagen (DB Baureihe 644), die auf der Aggertalbahn häufig als Dreifachtraktion unterwegs sind. Die Gesamtstrecke von Köln nach Dieringhausen und weiter über Gummersbach nach Marienheide wird im Stundentakt bedient, zwischen Köln und Overath ist das Angebot auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet. Auf Beschluss des Aufgabenträgers, des Zweckverbandes VRS, wird die Linie als Oberbergische Bahn (RB 25) bezeichnet.

In Siegburg wird gelegentlich noch der Abschnitt Siegburg Bahnhof–Siegwerk von GĂĽterzĂĽgen befahren. Der Rest der Strecke von Siegburg nach Lohmar wurde bzw. wird in einen Radweg umgewandelt. Auf der „Waldstrecke“ zwischen Siegburg und Lohmar liegen noch Gleise, die inzwischen jedoch von Bäumen und Sträuchern ĂĽberwuchert sind.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Stand: Herbst 2004

Tarif Kreis / Kreisfreie Stadt Kreisangehörige Gemeinde Bahnhof / Haltepunkt Strecken -
km
Anmerkung
VRS Kreisfreie Stadt Köln --- Köln Hansaring 0
VRS dto. --- Köln Hbf 1
VRS dto. --- Köln Messe/Deutz 2 auch Siegstrecke und Rechte Rheinstrecke
VRS dto. --- Köln Trimbornstr. 4
VRS dto. --- Köln Frankfurter Straße 8 Abzweig der Aggertalbahn von der Siegstrecke und der rechten Rheinstrecke, neuer Haltepunkt ab 2004
VRS dto. --- Porz-Heumar 10 1991 stillgelegt
VRS dto. --- Porz-Königsforst 14 Anfang der 1980er Jahre stillgelegt
VRS Rheinisch-Bergischer Kreis Stadt Rösrath Rösrath-Stümpen 17
VRS dto. dto. Rösrath 19 Anschluss der historischen Sülztalbahn nach Bergisch-Gladbach
VRS dto. dto. Hoffnungsthal 21 Anschluss der historischen SĂĽlztalbahn nach Lindlar
VRS Rhein-Sieg-Kreis Stadt Lohmar Honrath 25
VRS Rheinisch-Bergischer Kreis Stadt Overath Overath 29
VRS Oberbergischer Kreis Gemeinde Engelskirchen Engelskirchen 41 Anschluss der historischen Leppetalbahn
VRS dto. dto. RĂĽnderoth 46
VRS dto. dto. Osberghausen 49 Derzeit kein Halt, Anschluss der historischen Wiehltalbahn
VRS dto. Stadt Gummersbach Dieringhausen 54 Strecke nach Bergneustadt–Olpe stillgelegt, Abzweig nach Gummersbach–Marienheide

Geschichte

Die ungefähr 90 km lange Aggertalbahn zweigte ursprĂĽnglich in Siegburg von der Siegstrecke ab und fĂĽhrte von dort ĂĽber Siegburg Nord–Lohmar–Wahlscheid–Overath–RĂĽnderoth–Dieringhausen nach Derschlag und wenige Jahre später nach Bergneustadt – Olpe.

Deutlich verkürzt wurde die Strecke Köln–Overath, als 1910 der 1.087 m lange Hoffnungsthaler Thunel zwischen Hoffnungsthal und Honrath fertiggestellt wurde. Die neue Strecke wurde bei Porz-Heumar an die bestehende Strecke angeschlossen und führte weiter nach Rösrath. Die Reisezeit aus dem Bergischen Land nach Köln verkürzte sich durch Wegfall des Umweges über Siegburg deutlich, weshalb die alte Strecke rasch an Bedeutung verlor. Nachdem der Siegburger Ast 1945 - 1949 nochmals kurzzeitig als Umleitung um den kriegszerstörten Tunnel Bedeutung erlangt hatte, folgten bald nach Wiederherstellung des Tunnels die ersten Stilllegungen auf der Umwegstrecke.

Auch die kürzere Strecke Köln–Overath–Dieringhausen hatte durch die zunehmende Automobilisierung mit Fahrgastverlusten zu kämpfen. Anfang der 1980er Jahre galt die Strecke als stilllegungsgefährdet. Da man trotzdem Fahrgastpotential sah, wurde die Strecke 1984 zu einer Teststecke des Citybahn -Betriebsversuchs: Einige Silberling -Garnituren wurden modernisiert und zusammen mit entsprechend lackierten Lokomotiven der DB Baureihe 218 als Wendezüge im Taktverkehr eingesetzt. Das Ergebnis war eine sprunghafte Steigerung der Fahrgastzahlen. Die Citybahn-Garnituren wurden 1992 für den Vorlaufbetrieb auf der S 12 zwischen Köln und Au (Sieg) abgezogen, der Taktverkehr aber beibehalten.

Seit 1991 befahren die Züge der Aggertalbahn in Köln die neugebaute S-Bahn-Stammstrecke von Köln-Trimbornstraße über Deutz und Hauptbahnhof zum neuen Endpunkt Köln-Hansaring. Im Zuge des Baus der ICE-Strecke Köln-Frankfurt wurde der Verlauf in Köln nochmals geändert. Die Aggertalbahn ist nun nicht mehr an die Rechte Rheinstrecke/Siegsrecke angeschlossen, sondern fädelt am Abzweig Flughafen Nordost direkt aus der verlängerten S-Bahn-Strecke aus. Hinter dem 2004 eröffneten neuen Haltepunkt Köln-Frankfurter Straße verlässt die S13 die Strecke und fädelt in die Neubaustrecke zum Flughafen Köln/Bonn ein.

Baugeschichte

  • 1884 wird nach zweijähriger Bauzeit der erste Abschnitt Siegburg–RĂĽnderoth ĂĽber Siegburg Nord–Lohmar–Overath eröffnet.
  • 1887 folgt bereits das zweite TeilstĂĽck von RĂĽnderoth nach Derschlag ĂĽber Dieringhausen.
  • 1890 bekommt das Siegwerk einen eigenen GleisanschluĂź.
  • 1893 In Dieringhausen wird der Anschluss der Zweigstrecke nach Gummersbach–Marienheide hergestellt.
  • 1896 wird der Abschnitt Derschlag - Bergneustadt eröffnet.
  • 1897 Die bei Osberghausen abzweigende Wiehltalbahn wird eröffnet.
  • 1903 wird die Gesamtstrecke mit der Eröffnung des TeilstĂĽcks Bergneustadt–Olpe fertiggestellt.
  • 1910 wird der Streckenabschnitt Köln-Heumar–Rösrath–Hoffnungsthal–Overath hergestellt.
  • 1945 Zerstörung der Hoffnungsthaler Tunnels, Wiedereröffnung 1949

Stilllegungen

  • 1954 wird der Personenverkehr zwischen Siegburg und Overath eingestellt, um 1956 wegen StraĂźenbauarbeiten wieder eröffnet zu werden.
  • 1962 wird die Strecke zwischen Lohmar und Overath stillgelegt. Noch im gleichen Jahr wird die Strecke abgerissen.
  • 1979 wird im Abschnitt Dieringhausen–Olpe der Personenverkehr beendet.
  • 1988 Betriebseinstellung des Abschnitts Siegburg Siegwerk–Lohmar
  • 1993 Stillegung des Abschnitts Siegburg Siegwerk–Lohmar
  • 1997 Einstellung des GĂĽterverkehrs im Abschnitt Dieringhausen–Olpe

Planungen

Seit der Stilllegung des Abschnitts Siegburg Siegwerk–Lohmar bemühen sich verschiedenen Gruppen um eine Reaktivierung. Am ehesten ernstzunehmen war dabei ein Angebot der Rhein-Sieg-Eisenbahn, den Personen- und Güterzugverkehr zwischen Siegburg und Lohmar wieder aufzunehmen.

Ebenfalls sehr attraktiv erschien lange Zeit die Verlängerung der Linie 66 der SSB mit Zweisystemfahrzeugen nach Karlsruher Vorbild. Diese Chance verbaute sich die Stadt Siegburg allerdings mit der Eröffnung des unterirdischen Stadtbahnhofes unter dem Bahnhof Siegburg/Bonn.

Zur Zeit ist eine Reaktivierung des Abschnitts Siegburg – Lohmar als schienengebundene Lösung für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht geplant, die Strecke ist bisher nicht entwidmet.

Eine Reaktivierung des Abschnittes Lohmar–Overath ist seit Entwidmung der Trasse und der inzwischen erfolgten Bebauung nicht mehr möglich und wäre bei den zu erwartenden Fahrgastzahlen auch nicht sinnvoll.

Neben der Reaktivierung stillgelegter Abschnitte als Volme-Agger-Bahn wird auch der Bau eines zweiten Gleises auf einigen Abschnitten zwischen Köln und Overath geplant, um dort einen 20-Minuten-Takt anbieten zu können. Beide Projekte sehen wegen derzeitiger Einsparungen bei den Regionalisierungsmitteln einer ungewissen Zukunft entgegen.

Quellen

Siehe auch

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Aggertalbahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Aggertalbahn verfügbar.

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