Siegstrecke
Die Siegstrecke ist eine 100 km lange zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke von Köln-Deutz nach Siegen über Troisdorf – Siegburg – Hennef (Sieg) – Au (Sieg) – Betzdorf (Sieg) ( DB-Kursbuchstrecke 460 ). Zwei zusammen 5 km lange Abschnitte sind nur eingleisig ausgebaut. Beide Endpunkte der Strecke liegen in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Au und Niederschelden verläuft die Strecke in Rheinland-Pfalz.
Bahnhöfe und Haltepunkte | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Nahverkehrssangebot
Auf der Siegstrecke verkehrt im Schienenpersonennahverkehr die S 12 von Köln bis Hennef im 20-Minuten-Takt und bis Au im Stundentakt. Von Au nach Siegen (– Dillenburg) verkehrt ebenfalls im Stundenrhythmus die Sieg-Dill-Bahn (RB 95) und auf der Gesamtstrecke von Aachen stündlich und weiter zweistündlich von Siegen nach Gießen der Rhein-Sieg-Express (RE 9) .
Betreiber des Rhein-Sieg-Expresses und der S 12 ist die DB Regio NRW , der Sieg-Dill-Bahn die DreiLänderBahn.
Folgende nicht elektrifizierte Nebenstrecken sind an die Siegstrecke angebunden:
- in Au die Oberwesterwald-Bahn (RB 28)
- in Betzdorf die Hellertalbahn (RB 96 /RMV-Linie 41) und die Daadetal-Bahn (RB 97) .
Tarife
Von Köln bis Au gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) und von Niederschelden Nord bis Siegen der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS). Zwischen Etzbach und Niederschelden gilt der Tarif des VRS, zwischen Wissen und Niederschelden der Tarif der VGWS für Fahrten mit Start oder Ziel im jeweiligen Verbundgebiet. Im Sinne des NRW-Tarifs gilt dieser Abschnitt als „Transitstrecke“, die bei Fahrten zwischen Zielen in NRW zum NRW-Tarif befahren werden darf.
Geschichte
Die Siegstrecke wurde als Teil der Köln-Gießener Eisenbahn von der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und zwischen 1859 und 1862 in mehreren Etappen von Köln-Deutz aus eröffnet. Ursprünglich war der Abschnitt Betzdorf – Siegen nur eine Zweigstrecke, während die Hauptstrecke von Betzdorf nach Dillenburg und weiter nach Gießen verlief. 1870 war die Strecke vollständig zweigleisig ausgebaut und wurde bis zum Ersten Weltkrieg auch von Schnellzügen befahren.
Als Anfang des 20. Jahrhundert durch den Bau des Rudersdorfer Tunnels zwischen Siegen und Haiger eine durchgehende Verbindung von Köln nach Gießen über Siegen entstanden war, verlor die Strecke von Betzdorf nach Dillenburg (Hellertalbahn) an Bedeutung. Sie ist heute zum größten Teil auf ein Gleis zurückgebaut. Noch heute erinnert die durchgehende Kilometrierung von Köln-Deutz aus an die alte Streckenführung.
1945 wurden in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs zahlreiche Brücken über die Sieg zerstört. Viele dieser Brücken wurden nur eingleisig wiederaufgebaut. 1991 wurde für den S-Bahn-Betrieb im Abschnitt Troisdorf – Siegburg das zweite Gleis wiederhergestellt. Nach wie vor gibt es aber zwischen Blankenberg und Merten (3 km) sowie Schladern und Rosbach (2 km) eingleisige Streckenabschnitte.
1962 wurde der erste Abschnitt der Siegstrecke von Köln bis Troisdorf zusammen mit der rechten Rheinstrecke elektrifiziert, die gesamte übrige Siegstrecke ab Troisdorf 1980 . Der früher umfangreiche Güterverkehr ist stark zurückgegangen und der Schienenpersonenfernverkehr eingestellt worden.
Im Sommer/Herbst 2003 hat das Unternehmen Connex auf der Siegstrecke kurzzeitig den Fernverkehrszug InterConnex von Köln über Siegen, Marburg, Kassel, Berlin nach Rostock fahren lassen. Am 27. Oktober 2003 wurde die erst am 6. Juni desselben Jahres eröffnete Verbindung wieder eingestellt, weil Connex das Zugmaterial nun für die Verbindung Hamburg–Flensburg brauchte. Connex hatte den Flensburg-Express nach der Insolvenz dessen Betreibers übernommen. Da der „Flex“ als Nahverkehrsverbindung vom Land Schleswig-Holstein finanziert wird, war der Einsatz des Wagenmaterials für Connex dort attraktiver, zumal die Auslastung des eigenwirtschaftlichen InterConnex hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.
Im Frühjahr 2004 wurde der Abschnitt Köln – Au durchgehend mit Hochbahnsteigen ausgestattet, um den Betrieb mit S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 423 zu ermöglichen. Bis dahin bestanden die Züge der S 12 aus Loks der Baureihe 143 und umgebauten Silberlingen . An einigen Bahnhöfen entstanden zunächst nur Bahnsteigprovisorien, die zum Teil auch heute (Herbst 2005) noch bestehen.
Kategorien : Bahnstrecke | Verkehr (Nordrhein-Westfalen) | Verkehr (Rheinland-Pfalz) | Verkehr in Köln | Siegen | Gießen
Wikipedia
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