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Letzte Änderung für Artikel Derschlag: 16.02.2006 16:23

Derschlag

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Lage
Lage von Derschlag

Lage von Derschlag

Bernberg Dümmlinghausen Bergneustadt
Rebbelroth Bild:Windrose_klein.png Baldenberg
Merkausen Dorn Allenbach
Daten
Einwohner:</br>(Stand: 30. Juni 2005) 4.256
Geografische Lage: 07° 37' 24" Ost </br>50° 00' 30" Nord
Höhe über NN : 200 - 285 m
Postleitzahl: 51645
Telefonvorwahl: 02261
KFZ-Kennzeichen: GM
Bilder

Derschlag ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland .

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Derschlag erstreckt sich im Tal der Agger um die Einmündung von zweien ihrer Nebenflüsse. Der Ort liegt an der B 55 und ist über die hier kreuzende B 256 an die Bundesautobahn 4 angeschlossen, stellt somit eine der beiden Gummersbacher Autobahn-Anschlussstellen dar.

Der östliche Ortsrand ist gleichzeitig Grenze zu Gummersbachs Nachbarstadt Bergneustadt.

Geschichte

Erstnennung

1447 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar "Der Homburger Rentmeister Johann van Flamersfelt weist in seinen Rechnungen Einnahmen von 2 Gulden wegen eines Gefangenen zu Derßlacht aus."

Namensgebung

Auf der Mercator-Karte von 1575 von Arnoldus Mercator stehen für die drei mittelalterlichen Ortskerne die Namen "Ober Derßlich", "Nider Derßlich" und "Eulen Hone" (jetzt Eulenhof). Gerhardus Mercator nannte auf seiner Karte 1585 den Ort "Durslinck". Theodor Braeucker fand zunächst in einem alten Schriftstück den Namen "Derslunck". Später stellte er in einer Urkunde 1665 den Namen "Dersslag" und in einem Stammbuch der Familie Ising "Dörsslag" fest. Da früher die Dörspe noch "Dörss" oder "Dörssbeck" genannt wurde, könnte "Dörsslag" (Oberderschlag) auch wohl der Ort, der an der Dörss ("Dörspe") liegt, bedeuten. Seit etwa 1700 wurde der Ort "Derschlag" genannt.

Siedlungsgründung

Die älteste, nachweisbare Siedlung in Derschlag lag am Zusammenfluss von Agger, Dörspe und Steinagger, dort, wo heute die Grabenstraße ihren Anfang nimmt.

Sichere Kunde über die Entstehung des Ortes Derschlag geben die beiden befestigten Burghäuser, die im Ort standen. Dort, wo die Gebiete der Sachsen und Franken aneinanderstießen, wurden solche Burghäuser errichtet. Jeweils in Ober- und Unterderschlag befand sich eines. Aus diesen Befestigungen ist zu schliessen, dass der Ort Derschlag 600 - 750 seinen Ursprung nahm. Im Zeitalter der ersten Landnahme ( 650 - 850 ) im Oberbergischen Land wiesen die Steilhänge und sumpfüberzogenen, schmalen Talzonen die Landsucher ab. Die Tallandschaft im Bereich des Zusammenflusses von Agger, Dörspe und Steinagger bot den Bauern nur sehr beschränkten Wirtschaftsraum. Sie sahen vielmehr auf den Höhen das Siedlungsoptimum. Derschlag war nur ein peripherer Siedlungsfleck der Bauernschaft Bernbergs. Auf Distanz lagen sich die Einzelhöfe Ober Derßlich, Nider Derßlich und Eulen Hone (jetzt Eulenhof) gegenüber. 1820 wurde das erste der Burghäuser abgerissen, nur der 4-seitige Turm hielt sich länger. Vom nahegelegenen Wohnhaus (jetzt Bohle) ging eine Zugbrücke zum Turm, von dem die Arbeiter mit einem Hornsignal zum Essen gerufen wurden.

Die obere Fläche des Turmes fand aber noch eine andere Verwendung. Da sie mit glatten Steinen belegt war, eignete sie sich besonders gut als Tanzfläche und diente als solche bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts.

Das zweite Burghaus stand im Hause Wilhelm Dick . Das turmhohe Mauerwerk wurde 1856 abgebrochen, den danebenliegenden alten Teil nutzte man als Keller.

Mittelalter

Oberderschlag war schon im frühen Mittelalter ein Sattelgut und in dieser Zeit von größter Bedeutung. Denn in Kriegszeiten musste es entsprechend seiner Größe, Ross und Reiter stellen und durchziehende Truppe verpflegen. Doch nicht nur der Krieg, sondern auch die Kirche verlangte ihren Tribut. Um 1300 wurde das Gut abgabenpflichtig an die Kirche Marienhagen . Aber die erbeingesessenen von Oberderschlag hielten sich in späteren Jahren an die Kirche in Gummersbach. Dort hatten sie die ersten und besten Sitze und ihre Begräbnisse fanden vor oder neben dem Altar statt. Bei der Wahl des einflussreichen Predigers kam ihnen das erste Votum zu und außerdem hatten sie neben dem Hauptaltar einen höchsteigenen Altar . Von diesem wurde ihnen viermal im Jahr die Predigt gelesen. Als Gegenleistung ging eine der besten Wiesen "Auf dem Sattel" an die Kirche. Das Sattelgut war eingegrenzt von Zollschranken, oberhalb und unterhalb. Denn die Agger war Grenze zwischen den Territorien des Herzogtum Bergs und der Grafschaft Mark. Die anfallenden Einnahmen aus den Zollschranken gingen zu gleichen Teilen an die beiden Landesherren.

Erste öffentliche Einrichtungen

1720 wurde es Zeit für die erste Schule. Sie wurde im Eulenhof errichtet. Später wurde im Schulgarten an der Kölnerstraße ein einstöckiges Gebäude errichtet und im Jahre 1857 die evangelische Volksschule. Untrennbar ist die Schulentwicklung mit dem Namen Theodor Braeucker verbunden. Auch seine wissenschaftlich botanischen Arbeiten und Heimatgeschichten bleiben unvergessen. Zur Jahrhundertwende konnte endlich jede Gemeinde eine eigene Kirche bauen. Die evangelische Kirche übernahm ein Grundstück von Huland's und die katholische Kirche einen Bauplatz von der Familie Torlei. Es gründete sich außerdem eine Baptistengemeinde. Ein wichtiges Ereignis war für den Ort die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke. Von 1887 bis 1896 war Derschlag der Endpunkt des Eisenbahnverkehrs, Zur Weiterführung der Strecke nach Bergneustadt und Olpe wurde in Oberderschlag ein wichtiger Haltpunkt eingerichtet, Doch zum Weiterbau der Strecke musste ein Damm errichtet werden, so dass die bisher direkt in den "Sammelpuhl" unten und oben fließende Steinagger umgelegt werden musste. Hunderte Bauarbeiter wurden geworben und die Steinagger längs des Aggerberg geführt. Doch die fließenden Gewässer waren nicht nur aufwändig, sie wurden mit ihre Wasserkraft für die Wirtschaft immer nützlicher. Aus der Mumicke legte man einen Mühlengraben bis zum späteren Sägewerk Bleichert. Hier nutzte man das Wasser für den Mühlenbetrieb und versorgte später ganz Oberderschlag mit elektrischem Strom. Schließlich baute man dort eine Schwimm- und Badeanstalt, die im ganzen Umkreis einmalig war. Viele Schüler aus Derschlag und Bergneustadt haben hier das Schwimmen gelernt. 1926 wurde Oberderschlag von Gummersbach eingemeindet und die Stromversorgung von der RWE übernommen.

Vor den Weltkriegen

Eine eigene Art ist, dass Oberderschlag bis zum 1. Weltkrieg eine andere Mundart sprach als Unterderschlag. Ein Beispiel, wie sprachscheidend eine alte Landesgrenze war. Wegen der Zugehörigkeit zum "Eigeneckenhagen", sprach die bodenständige Bevölkerung "eckenhän'sch", während das zu Gimborn/ Neustadt gehörende Unterderschlag von je her die "niederfränkische Mundart" sprach. Ein weiterer Ausdruck für Oberderschlag war das "Holzviertel", mit drei Sägewerken (Becker, Bleichert, Lepperhoff), der Kistenfabrik Bleichert, der Stellmacherei Fastenroth mit Holzverarbeitung, Edelhagen und Thomas mit drei SChreinereien (Barth, Heitmann, Kriegeskotte) und dem Langholztransport Puhl, gewiss eine zutreffende Bezeichnung. Derschlag nahm, nachdem sich auch eine Filiale der Städtischen Sparkasse und die Genossenschaft der Spar- und Darlehenskasse hier niederließ, einen regen Aufschwung. Viele Arbeiter aus der weiteren Umgebung konnten in der nun aufblühenden Industrie beschäftigt werden. Auch das Leben im Ort profitierte davon. Man ging bei Torlei's ins Kino, tanzte in Derschlag und in den Arbeitspausen strömten die Arbeiter in den Ort. Einzelhandel und Gastwirte machten zufriedene Gesichter. Große Feste im "Eckenhagener Hof", Schützenfeste , Elisabeth-Feste , Sängerfeste und die weit bekannten Gauturnfeste förderten das Gemeinschaftsgefühl im Ort. Ende der 20er Jahre wurde der auf dem Kloster befindliche, weithin bekannte Haushaltsgerätehersteller "Alexanderwerk" durch Brand vernichtet. Das Gelände wurde später als Fußballplatz des FC Borussia Derschlag genutzt, um in den 30er Jahren als Wohnsiedlung ausgebaut zu werden.

2. Weltkrieg

Dann begannen 1939 die Kriegsjahre. Väter und Söhne verschwanden aus dem Ortsbild. Ihre Plätze in den Fabriken wurden durch Frauen und zunehmend durch arbeitsverpflichtete Polen und Russen ersetzt. Schließlich rief man Jungen und Mädchen zum Westwalleinsatz, man ahnte allmählich, dass der Glaube an den "Sieg" eine Illusion war. Zu Beginn des Krieges wurde das Sägewerk Bleichert ein Raub der Flammen. Bald schon begann hier der Wiederaufbau . Am 19. November 1943 wurde die Kistenfabrik Bleichert und das Sägewerk Lepperhoff durch Brandbomben vernichtet. Am 11. April im Jahre 1945 stand das zweite Bataillon des US-Infantrieregimentes 310 vor Derschlag. In der Nacht lagen die Orte im Aggertal unter Artilleriefeuer. Die Dörspebrücke wurde von Pionieren gesprengt, was nur teilweise gelang. Zum Glück, blieb die Aggerbrücke nach Einspruch des Aggerverbandes verschont.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende wurden die alten Parteigenossen verpflichtet, sich an der Wiederherstellung der Dörspebrücke aktiv zu beteiligen. In dem Derschlager Gebiet übergab die britische Militärregierung die Überwachungsaufgabe an die 2. Belgische-Infantriebrigarde . Ihre Aufgabe: Demokratisierung und Dezentralisierung . Bald kamen die Flüchtlingsströme, vor allem aus Schlesien nach Derschlag. In Notquartieren wurden sie in Derschlag untergebracht. Lebensmittelkarten sicherten den nötigsten Nahrungsbedarf. Aber trotzdem blühte der Tauschhandel. Firmen gaben Depotate, man ging auf Hamstertour. So wurde der Derschlager Bahnhof als " Wollbörse " bekannt. Er wurde zum Treffpunkt von weit her anreisenden Tauschinteressenten, denn Tabak, Kaffee und Lebensmittel, konnte man gegen Wolle einlösen. Der 20. Juni 1948 war ein Einschnitt im Leben der Bevölkerung, denn die Währungsreform brachte die langersehnte Wende. Die Lebensmittelkarten wurden überflüssig und endlich ging es wieder bergan. Schon 1949 /50 entstanden auf der Mühlhelle die erste Siedlung. Bald folgte die Sienhardt und schließlich der Epelberg. Hier baute man im Jahre 1953 auch eine Hauptschule, 1955 eine Turnhalle und nach der Erweiterung 1971 wurde am 14. August 1978 eine neue Hauptschule fertiggestellt, die allerdings in den Achtzigern Jahren einer Gesamtschule weichen musste.

Freizeit

Vereinswesen

Wandern und Radwege

Folgende Wanderwege werden vom Wanderparkplatz Derschlag vom SGV angeboten:

  • T (6,5 km) - Raute (5.8 km)

Kirchliche Einrichtungen

Schulen und Bildungseinrichtungen

Bus und Bahnverbindungen

Linienbus

Der Ort ist unmittelbar an den ÖPNV angeschlossen. Man erreicht ihn mit den OVAG -Linien

  • 301 Gummersbach - Bergneustadt / Olpe (Haltestellen Raiffeisen-Genossenschaft, Großenohl, Derschlag Mitte und D.-Busbahnhof),
  • 303 Gummersbach - Eckenhagen / Waldbröl (Haltestellen Baldenberg Abzw., Oberderschlag und D.-Busbahnhof) und
  • 348 Dieringhausen - Merkhausen - Derschlag (Haltestellen Baldenberg Abzw., Oberderschlag und D.-Busbahnhof).

Weitere Informationsquellen

Weblinks


Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Derschlag aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Derschlag verfügbar.

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