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Letzte Änderung für Artikel Rügen: 20.02.2006 15:40

Rügen

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Lage Rügens
Lage Rügens

Rügen ist die größte deutsche Insel, in der Nähe der pommerschen Küste und gehört zu Mecklenburg-Vorpommern. Das "Tor" zur Insel Rügen ist die Hansestadt Stralsund. Die Insel, durch den Rügendamm über den 2 km breiten Strelasund mit dem Festland verbunden, hat eine maximale Länge von 52 km (von Süd nach Nord), eine maximale Breite im Süden von 41 km und eine Fläche von 926 km² . Die Gesamtlänge der Küste Rügens beträgt 574 km. Ihre Gestalt ist durch zahlreiche Meeresbuchten ( Bodden oder Wieke ) sowie vorspringende Halbinseln und Landzungen äußerst zerrissen.

Die Insel Rügen bildet zusammen mit der Insel Hiddensee verwaltungsmäßig den Landkreis Rügen mit der Kreisstadt Bergen auf Rügen. Weitere Städte sind Putbus, Sassnitz und Garz/Rügen. Hinzu kommen die Ostseebäder Binz, Sellin, Göhren, Baabe und Thiessow. Rügen wird wegen seiner vielfältigen landschaftlichen Schönheiten und der langen, feinsandigen Badestrände von vielen Urlaubern besucht.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Allgemeines

Satellitenbild von Rügen
Satellitenbild von Rügen
Karte
Karte

Im Süden wird die Insel durch den Rügischen Bodden – dem Nordteil des Greifswalder Boddens – ausgebuchtet. Der Küste vorgelagert ist hier die Insel Vilm. Am Westende der Bucht erstreckt sich die Halbinsel Zudar mit dem südlichsten Punkt Rügens (Palmer Ort); am Ostende ragt die wiederum vielgegliederte Halbinsel Mönchgut in das Meer. Diese Halbinsel endet im Osten am Kap Nordperd bei Göhren und im Süden am Kap Südperd bei Thiessow. Im Westen der Halbinsel Mönchgut teilt eine 5 km lange, schmale Landzunge die beiden Buchten Having und Hagensche Wiek .

Boddenlandschaft Mönchgut
Boddenlandschaft Mönchgut

Der Nordosten der Insel Rügen wird von der Halbinsel Jasmund bestimmt, die mit der Kerninsel "Mutland" durch die Nehrung Schmale Heide zwischen Binz - Prora und Sassnitz- Mukran und einen Bahn- und Straßendamm bei Lietzow verbunden ist. Die Schmale Heide trennt die Außenbucht des Prorer Wieks vom Kleinen Jasmunder Bodden . Auf der Halbinsel Jasmund befinden sich die höchsten Erhebungen (Piekberg 161 m ü. NN ) und die markanten Kreidefelsen der Stubbenkammer . Eine weitere Landzunge, die Schaabe verbindet Jasmund mit der Halbinsel Wittow im Norden der Insel Rügen, die der Nordspitze des Dreiecks gegenüberliegt. Die Schaabe trennt wiederum die Außenbucht des Tromper Wieks vom Großen Jasmunder Bodden. Die Halbinsel Wittow und die westlich anschließende lange und schmale Halbinsel Bug wird vom Hauptteil Rügens durch den Rassower Strom , den Breetzer Bodden und den Breeger Bodden abgetrennt. Die Halbinsel Wittow schließt nach Norden mit dem Kap Arkona ab. Knapp einen Kilometer nordwestlich befindet sich auf 54° 41' n. Br. der nördlichste Punkt Mecklenburg-Vorpommerns (ein Findling namens Siebenschneiderstein vor dem Kap Gellort).

Die Nordwest- und Westseite der Insel Rügen ist ebenfalls stark gegliedert, aber etwas flacher. Ihr vorgelagert sind die Inseln Hiddensee und Ummanz sowie die kleineren Inseln Öhe, Liebitz und Heuwiese. Durch Sandabtragung und Sandanlagerung der Ostsee müssen die Fahrrinnen nördlich und südlich der Insel Hiddensee ständig ausgebaggert werden, anderenfalls würde Hiddensee mit Rügen binnen weniger Jahre "zusammenwachsen".

Die Mitte Rügens ist nur leicht hügelig, das Gebiet wird vornehmlich von der Landwirtschaft geprägt. Östlich der Stadt Bergen auf Rügen werden 90 m ü. NN erreicht (Rugard mit Aussichtsturm ) und im südöstlichen Hügelland der Granitz 107 m ü. NN. Der Boden auf Rügen ist sehr fruchtbar und ergiebig, besonders auf Wittow, der Kornkammer der Insel. Daneben gibt es größere Kohl-Anbaugebiete. Rügen ist mit unzähligen Findlingen übersät.

Panoramablick über Rügen vom Jagdschloss Granitz aus gesehen
Panoramablick über Rügen vom Jagdschloss Granitz aus gesehen


Jasmund

Die Halbinsel Jasmund besteht auf der Nord- und Nordostseite aus Kreidebergen , die von horizontal liegenden Feuersteinlagern durchzogen sind. An den Abbruchkanten zur See haben sich viele kleine Kaps wie die berühmte Stubbenkammer gebildet. Die sogenannte Große Stubbenkammer (man leitet den Namen vom slaw. stopien, "Stufen", und kamen, "Fels", ab) mit der höchsten Spitze, dem Königsstuhl, 119 m ü. NN., ist gegen das Meer hin fast senkrecht abgeschnitten und gewährt eine unvergleichliche Aussicht. Am 24. Februar 2005 rutschte die berühmte Felsformation Wissower Klinken ins Meer und existiert seither nicht mehr.

Blick von Norden auf den Großen Jasmunder Bodden
Blick von Norden auf den Großen Jasmunder Bodden

Ein anderer Einschnitt des Kreidegebirges, die Kleine Stubbenkammer, liegt ostwärts vom Königsstuhl, ist nicht so hoch, aber fast noch steiler und lässt von seinem mit Bäumen und Gebüsch bewachsenen Rand fast senkrecht in die Tiefe zum Meer blicken. Im Rücken der Großen Stubbenkammer liegt die Stubnitz (Stubbenitz), ein sechs Kilometer langer und vier Kilometer breiter Buchenwald . An dessen Südende liegt die Stadt Sassnitz und in dessen Inneren der sogenannte Herthasee (Borg- oder Schwarzer See), der einen Durchmesser von 52 m hat und 16 m tief ist.

Westwärts stößt an den See ein Wall ( Burgwall ), der einen ovalen Platz einschließt und einen Umfang von 300 m hat und westlich fast in einem Viertelkreis von einem zweiten, aber unregelmäßigen Wall eingefasst wird. Man hat diesen Wall, der 159 m ü. M. liegt, für die Reste der Herthaburg gehalten und dahin den Schauplatz der Hertha oder Nerthus verlegt – ohne triftigen Grund – der betreffende Wall ist viel wahrscheinlicher ein slawischer Burg- und Tempelwall aus heidnischer Zeit, der vielleicht den Tempel des Triglav umschloss. Auch an anderen Denkmälern der Vorzeit, namentlich Hünengräbern , ist Rügen reich.

Geschichte

Hügelgrab auf Rügen
Hügelgrab auf Rügen

Funde in den Bodden weisen auf eine Besiedelung seit der Steinzeit hin, auf ganz Rügen findet man viele Steindenkmäler wie Hügelgräber und Opfersteine, die bis in die heutige Zeit erhalten sind. Später wurde die Insel u.a. von Germanen ( Rugiern ) bewohnt, in der Völkerwanderung von den slawischen Ranen (Rujanen) besetzt und stand unter besonderen Fürsten.

Der dänische König Waldemar I. unterwarf die Insel und zerstörte 1168 auf Kap Arkona das letzte Asyl des Svantevit -Kultes. Unter dem Fürsten Jaromar I. († 1218 ) wurden die Inselbewohner völlig christianisiert. Die Insel füllte sich mit deutschen Ansiedlern aus dem westelbischen Raum. Jaromars Nachfolger eroberten einen Teil der pommerschen Küste bis zum Ryckfluss, gründeten 1234 Stralsund und warfen das dänische Joch ab. Wizlaw II. nahm 1282 die Insel vom deutschen König Rudolf zum Lehen und erhielt das Amt eines Reichsjägermeisters.

1304 und 1317 verwüsteten Sturmfluten die Insel und rissen einen Teil, Ruden genannt, davon ab.

Nach dem Tod von Wizlaw III. von Rügen 1325 kam das Land infolge der 1321 geschlossenen Erbverbrüderung an Pommern-Wolgast und war eine Zeit lang das Besitztum einer abgezweigten Linie (Bart), bis es 1478 auf immer mit Pommern vereinigt wurde. Mit diesem Land kam es dann 1648 durch den Westfälischen Frieden an Schweden . Vom 23.- 24. September 1678 und am 15. November 1715 wurde Rügen von den Brandenburgern , 1807 von den Franzosen genommen und von diesen bis 1813 besetzt gehalten. Im Frieden von Kiel von 1814 ging es zunächst von Schweden an Dänemark. 1815 fiel es dann mit Neuvorpommern an Preußen .

Die Halbinsel Jasmund war nach dem Dreißigjährigen Krieg eine Zeit lang im Besitz des schwedischen Generals Carl Gustav Wrangel , dann der Grafen de la Gardie , von denen sie Fürst Putbus erwarb.

Während der Zeit des Nationalsozialismus baute die Organisation Kraft durch Freude auf Rügen das große Seebad Prora. Die Arbeiten wurden aber nicht beendet. Es befindet sich nördlich von Binz, und Teile des Baus werden noch genutzt, unter anderem für Museen.

Im Februar 2006 geriet die Insel in die Schlagzeilen, als der erste bestätigte Fall von Vogelgrippe in Deutschland bei einem am Erreger H5N1 verendeten Höckerschwan im Bereich der Wittower Fähre in der Gemeinde Trent auftrat. Anschließend wurden weitere Fälle auf der Insel entdeckt und durch Wildvögel wurde der Virus ins angrenzende Festland verbreitet.

Tourismus und Verkehr

Kreidefelsen auf der Insel Rügen, 2003
Kreidefelsen auf der Insel Rügen, 2003

Rügen ist eine der touristischen Hochburgen Deutschlands. Etwa ein Viertel aller Übernachtungen Mecklenburg-Vorpommerns finden auf Rügen statt. Die wichtigsten Ferienorte sind Binz, Sellin und Göhren. Im Vordergrund stehen dabei der Bade- und Kurtourismus. Die Hauptsaison auf der Insel liegt zwischen Juni und August. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten wie Kap Arkona, den Kreidefelsen, Prora, Jagdschloss Granitz oder den klassizistischen Bauwerken von Putbus erfreuen sich seit einigen Jahren die Störtebeker -Festspiele von Ralswiek großer Beliebtheit.

Der Autoverkehr auf die Insel läuft neben einer Autofähre von der Halbinsel Zudar nach Stahlbrode bei Greifswald fast ausschließlich über den nur zweispurigen Rügendamm zwischen Altefähr und Stralsund. Am 31. August 2004 wurde der Grundstein für eine neue, parallel zum Rügendamm verlaufende Brücke gelegt. Um die Stadt Stralsund zu entlasten, wurden in den letzten Jahren Umgehungsstraßen aus südlicher und westlicher Richtung gebaut. Die Bundesstraße 96 zwischen Stralsund und Greifswald ist außerdem über einen Zubringer mit der Autobahn A20 verbunden. Autofrei sind hingegen zum Schutze der Landschaft die wichtigsten Touristenattraktionen Kap Arkona, der Königsstuhl und das Jagdschloss Granitz, aber auch die zum Landkreis Rügen gehörende Insel Hiddensee. Alle diese Ziele können aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder touristischen Fahrzeugen erreicht werden.

Gemälde von Caspar David Friedrich
Gemälde von Caspar David Friedrich

Das Eisenbahnstreckennetz besteht aus den elektrifizierten Normalspurstrecken der Deutschen Bahn AG Stralsund — (Rügendamm) — Bergen — Sassnitz ( Kursbuchstrecke (KBS) 195), Lietzow — Binz (KBS 197), der nicht elektrifizierten Strecken Bergen — Putbus — Lauterbach Mole (KBS 198), sowie den Schmalspurstrecken (750 mm) der Rügenschen Kleinbahn GmbH (Rasender Roland): Lauterbach Mole — Putbus — Binz — Göhren (KBS 199). Neben Regionalzügen gibt es von Binz über Bergen und Stralsund auch Intercityverbindungen nach Berlin, Hamburg, München und ins Ruhrgebiet.

Der Busverkehr auf Rügen wurde seit 1996 kontinuierlich ausgebaut und zu einem Integralen Taktfahrplan entwickelt. Alle wichtigen Städte und Gemeinden der Insel sind inzwischen mindestens zweistündlich untereinander verbunden, in der Hauptsaison teilweise wesentlich häufiger. Während des ganzen Jahres verkehren die Busse inzwischen mindestens stündlich auf den Strecken KönigsstuhlSassnitzBinzGöhren — Klein Zicker , Sassnitz — Binz — Bergen, Schaprode — Bergen — Klein Zicker, Bergen / Sassnitz — AltenkirchenWiekDranske und Altenkirchen — Putgarten bei Kap Arkona. Darüber hinaus ist der Busverkehr insbesondere in Bergen, aber auch an anderen Stationen, gut mit dem Bahnverkehr verknüpft. Das so entwickelte Angebot gilt als beispielhaft nicht nur für Mecklenburg-Vorpommern. Betrieben wird dieses Netz von der Rügener Personennahverkehrs GmbH (RPNV) und der Firma Rugia-Reisen.

Vom Fährhafen Neu Mukran bei Sassnitz gehen die Fährverbindungen ins schwedische Trelleborg und ins Baltikum nach Klaipėda ab.

Mit der ebenfalls zum Landkreis Rügen gehörenden Insel Hiddensee ist Rügen vom Fährhafen Schaprode aus im Linienverkehr der Reederei Hiddensee verbunden, die zunehmend in den Integralen Taktfahrplan auf der Insel Rügen eingebunden wird. Zusätzlich verkehren Schiffe im Linienverkehr von Stralsund aus nach Hiddensee. Schließlich verbindet eine Fähre der Weißen Flotte Stralsund Altefähr im Linienverkehr mit Stralsund. Im Ausflusgsverkehr gibt es Verbindungen von Breege und Wiek nach Hiddensee, von Lauterbach nach Gager sowie zwischen Sassnitz, Binz, Sellin und Göhren, hinzu kommen Rundfahrten vor allem von Sassnitz zum Königsstuhl.

Der Regionalflughafen Güttin liegt etwa 8km von Bergen entfernt. Nach der Wende wurden auf dem ehemaligen Agrarflugplatz erstmals Rundflüge über die Insel angeboten. Im Mai 1993 wurde die erste Start- und Landebahn mit Asphaltdecke eingeweiht. Seitdem verkehren von Güttin Linienflüge nach Bornholm, Berlin, außerdem wird Hamburg angeflogen.

Bedeutende Rüganer

Literatur

  • Insula Rugia e. V.: Rügen-Jahrbuch
  • Johannes Janssonius: Insel Rügen - 1647, Historische Landkarte: Rugia Insula Ac Ducatus accuratissime descripta ab E. Lubino. Ioannis Ianßonius Excudit, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1647/2003, ISBN 3-932554-90-6

antiquarisch:

  • Boll, Die Insel Rügen (Schwerin 1858)
  • Baier, Die Insel Rügen nach ihrer archäologischen Bedeutung (Stralsund 1886)
  • Reisehandbücher von Edwin Müller (12. Aufl., Berl. 1884), Dunker (Bergen 1887), Gust. Müller (Greifswald 1887):
  • Karte von G. Müller (1:75,000, Greifswald 1887)
  • Fabricius, Urkunden zur Geschichte des Fürstentums Rügen (Stralsund und Berlin 1841 bis 1869, 4 Bde.)
  • Barthold, Geschichte von Rügen und Pommern (Hamburg 1839-45, 5 Bde.)
  • Fock, Rügenschpommersche Geschichten (Leipzig 1861-72, 6 Bde.).

Weblinks

Commons: Rügen – Bilder, Videos oder Audiodateien


Koordinaten: 54° 26′ 40" N, 13° 22′ 44" O

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