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Letzte Änderung für Artikel Jasmund: 05.02.2006 09:21

Jasmund

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Blick von Norden auf den Großen Jasmunder Bodden
Blick von Norden auf den Großen Jasmunder Bodden

Jasmund ist eine Halbinsel im Nordosten der Insel Rügen zwischen Lohme im Norden und Sassnitz im Süden. Im Ostteil der Halbinsel wurde 1990 ein Nationalpark angelegt. Er umfasst eine Fläche von etwa 30 Quadratkilometern. Bekannt ist das relativ kleine Gebiet vor allem wegen seiner Kreidefelsen. Darüber hinaus prägen eiszeitliche Ablagerungen das Landschaftsbild. Senken werden häufig von kleineren Seen eingenommen. Der markanteste Kreidefelsen ist der 122 Meter hohe Königsstuhl . Ein Großteil einer weiteren bekannten Kreideformation, dem Wissower Klinken, rutschte am 24. Januar 2005 fast vollständig ins Meer ab, so dass von dieser Attraktion nur noch wenig übrig blieb. Zwei Drittel des Nationalparks bedecken verschiedenste Waldformen mit ihren typischen Lebensräumen. Besonders beeindruckend ist der Wald an den Küstenhängen. Hier breiteten sich unterschiedlichste Formen mit seltenen Gehölzen, wie Wildbirne, Wildapfel, Eibe und Efeu, aus. Im abfallenden Hinterland der Kreideküste, der Stubnitz, bestimmen naturbelassene Buchenwälder die Landschaft. Daneben gehört auch ein 500 m breiter dem Strand unmittelbar vorgelagerter Bereich der Ostsee zum Nationalpark. Die verbleibenden Flächen verteilen sich auf Moore, Strand, Wiesen, Weiden sowie Siedlungsbereiche.

Landschaftsgeschichte

Das Gebiet des Nationalparkes Jasmund wurde während der letzten Eiszeit von Inlandgletschern überprägt. Sie stauchten die im Untergrund anstehende Kreide und ältere eiszeitliche Schichten zu einem Höhenrücken auf. Er ragt heute 161 m über die Ostsee und besitzt ein stark gegliedertes Relief. Vor etwa 14.000 Jahren endete die Vergletscherung im Gebiet Rügens. Nachfolgend breiteten sich zunächst eine Kältesteppe , später Birken- und Kiefernwälder, dann Eichenmischwälder aus. Während der letzten 2.000 Jahre herrschten Buchenwälder im Gebiet vor. In abflusslosen Senken entstanden Seen, die verlandeten und zu Mooren wurden. Vor etwa 6.000 Jahren stieg der Meeresspiegel auf sein heutiges Niveau an. Hochgebiete wie Jasmund wurden zu Inseln. Durch die abtragende Wirkung von Wellen und Strömungen entstanden Steilufer, die bis heute das Landschaftsbild prägen.

Naturschutzgeschichte

Die Geschichte des Naturschutzes reicht auf Jasmund bis ins 16. Jahrhundert zurück. Ziel war zunächst der rein wirtschaftlich begründete Schutz des Waldes als Rohstoffquelle. Vor diesem Hintergrund wurde 1586 eine erste Holzordnung erlassen. Sie steht am Anfang jahrhundertelanger Bemühungen um eine nachhaltige Waldnutzung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts drohte die Zerstörung der Steilufer durch den Kreideabbau. Dies rief Naturliebhaber auf den Plan und 1929 wurde das "Naturschutzgebiet Jasmund" per Polizeiverordnung ausgewiesen. Diesem folgte 1986 das "Naturschutzgebiet Quoltitz" im Westteil des heutigen Nationalparkes. Mit der politischen Wende in der DDR drohte dem Gebiet die Gefahr der hemmungslosen touristischen Vermarktung. 1990, im Zuge des Nationalparkprogramms der DDR, konnte schließlich auch der Nationalpark Jasmund etabliert werden. Damit fand eine Idee ihre Umsetzung, die 1964 von Lebrecht Jeschke erstmals formuliert wurde.

Geologie

Die aktiven Steilufer des Nationalparkes Jasmund stellen den größten geologischen Aufschluss Norddeutschlands dar. Auf Grund der sturmexponierten Lage Jasmunds sind die Steilufer bis in die Gegenwart aktiv, d.h. es finden immer wieder Abtragungsprozesse statt, die die Küstenlinie allmählich ins Hinterland verlagern, und verhindern, dass sich eine Pflanzendecke ausbreiten kann. So sind hier ständig Gesteinsschichten "aufgeschlossen", die anderen Orts nicht oder nur punktuell und zeitlich begrenzt zugänglich sind.

Bei einer Strandwanderung trifft man nicht nur auf die weiße Kreide mit Schichten schwarzer Feuersteinknollen. Auch Geschiebemergel , die von eiszeitlichen Gletschern abgelagert worden sind, sowie sandige Ablagerungen von Schmelzwässern bauen den Untergrund auf. Mit den eiszeitlichen Geschieben finden sich Dokumente für viele Epochen der erdgeschichtlichen Vergangenheit des skandinavisch-baltischen Raumes.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jasmund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Jasmund verfügbar.

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