fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Johannes von Miquel: 18.02.2006 14:58

Johannes von Miquel

Wechseln zu: Navigation, Suche

Johannes von Miquel (* 21. Februar 1829 in Neuenhaus; † 8. September 1901 in Frankfurt am Main) war ein preußischer Politiker und Reformer.

Leben

Dr. Johannes von Miquel (1829-1901)
Dr. Johannes von Miquel (1829-1901)

Johannes von Miquel wurde 1829 als Sohn einer französischen Emigrantenfamilie in der kleinen Stadt Neuenhaus geboren. Er studierte von 1846 bis 1849 Rechtswissenschaften in Heidelberg und Göttingen. Er fand zunächst Gefallen an der Ideologie der Kommunisten und pflegte Beziehungen zu Karl Marx . Er beteiligte sich 1848 an der demokratischen Studentenbewegung und war bis 1852 Mitglied des illegalen Bundes der Kommunisten. Nach dem Studium ließ er sich als Rechtsanwalt in Göttingen nieder und ging zum Liberalismus über. 1859 war er einer der Mitbegründer des Nationalvereins . 1864 wurde er in die zweite Kammer des Hannoverschen Landtages gewählt, wo er der Opposition gegen die Regierung angehörte. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 wirkte er aktiv an der Eingliederung in den preußischen Staat mit.

1867 gründete er die Nationalliberale Partei als fortschrittliche Volkspartei und zog in das preußische Abgeordnetenhaus und in den Reichstag ein. 1867 bis 1882 gehörte er als Führer des rechten Flügels der Nationalliberalen dem Preußischen Abgeordnetenhaus , 1867 bis 1877 und 1887 bis 1890 dem Reichstag , seit 1882 auch dem Preußischen Herrenhaus an. Mit der Zeit rückten seine politischen Ansichten immer weiter nach rechts was sich auch in seinem Interesse für eine aktivere deutsche Kolonialpolitik niederschlug (im Jahre 1882 war Miquel eines der Gründungsmitglieder des Deutschen Kolonialvereins ).

Neben seiner parlamentarischen Laufbahn war Miquel auch in der Verwaltung und in der Wirtschaft tätig. Von 1865 bis 1870 war er zunächst Bürgermeister und dann Oberbürgermeister von Osnabrück. 1869 wurde er zudem Direktor der Disconto-Gesellschaft , zog sich jedoch 1873 wegen möglicher Interessenverquickungen mit seinen parlamentarischen Tätigkeiten wieder aus dem aktiven Bankgeschäft zurück.

1876 nochmals zum Oberbürgermeister von Osnabrück berufen, wurde er 1880 als Nachfolger von Daniel Heinrich Mumm von Schwarzenstein zum Oberbürgermeister von Frankfurt am Main ernannt. Durch eine geschickte soziale Finanzpolitik machte er aus der altehrwürdigen Kaiserwahlstadt eine aufstrebende Metropole. In seine Amtszeit fielen eine Reihe von wichtigen öffentlichen Bauten, z.B. der Bau der ersten Kläranlage 1882 , die Kanalisierung des Mains und der Neubau des Westhafens ( 1886 ) sowie des Hauptbahnhof ( 1888 ).

1890 wurde Miquel als preußischer Finanzminister nach Berlin geholt. Er entwickelte ein revolutionäres Steuersystem (mit den Elementen Einkommensteuer , Vermögensteuer und Gewerbesteuer ), das in seinen Grundzügen heute noch gültig ist. Die wesentliche Neuerung war die Steuerprogression : Der Steuersatz der Einkommensteuer stieg von 0,62% (für Jahreseinkommen von 900 bis 1050 Mark) bis auf 4% (für Jahreseinkommen über 100.000 Mark).

1897 wurde er Vizepräsident des Staatsministeriums. Im Juni 1901 wurde er nach dem Scheitern eines Kanalbaugesetzes zum Rücktritt gezwungen. Miquel starb am 8. September 1901 in seinem Haus in Frankfurt am Main. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Hauptfriedhof . Ein Teil des Frankfurter Alleenrings und eine Straße in seiner Geburtsstadt Neuenhaus ist nach ihm benannt.

Siehe auch: lex Miquel-Lasker , Nationalliberalismus

Literatur

  • Thorsten Kassner: Der Steuerreformer Johannes von Miquel. Universitätsverlag Rasch, 2001 ISBN 3-935326-14-9

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Johannes von Miquel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Johannes von Miquel verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de